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Meine Erfahrung – Kauf eines Sportwagens

Ford Mustang Seite
Depotstudent Dominik
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Heute mache ich keinen Mucks! Bühne frei für einen spannenden Gast:

Ein Erfahrungsbericht über laufende Kosten, Liebesgefühle, das rationale Denken und einen schwarzen Ford Mustang.

Ein Sportwagen, der Traum eines jeden Mannes. Schon als kleines Kind träumt man davon, mal einen solchen zu besitzen oder gegebenenfalls nur ein wenig Erfahrung damit machen zu dürfen. So fing es auch bei mir an. Ich wollte schon immer ein schnelles Auto fahren und schaute schon von klein auf jedem „coolen“ Auto hinterher und erfreute mich an dem tollen Sound der Auspuffanlagen.

Ich würde Dir gerne im Folgenden davon berichten, wie es dazu gekommen ist, dass ich mir im Alter von 19 Jahren einen Ford Mustang gekauft habe, wie meine Erfahrungen damit waren, wie viel Geld ich in mein Auto gesteckt habe und wie ich mein Geld evtl. „sinnvoller“ investieren hätte können.

Das bin ich

Zuallererst würde ich mich gerne vorstellen. Ich bin mittlerweile 22 Jahre alt, absolviere gerade ein duales Studium zum Diplomverwaltungswirt und bin ledig. Ich wohne in der Nähe von Nürnberg und arbeite auch dort. Meine ersten Erfahrungen mit Sportwagen habe ich als Kind bei dem Computerspiel „Need for Speed“ gemacht, in dem ich mich vor allem daran erfreute, die Wagen zu tunen. Nachdem ich mein Abitur abgeschlossen hatte, habe ich ein duales Studium bei einem großen Autozulieferer im Bereich Maschinenbau begonnen.

Ford Mustang halbe Front
Ford Mustang halbe Front

Zu diesem Zeitpunkt war der Plan in ca. 5 Jahren nach Abschluss meines Studiums ein neues Auto zu kaufen (zuvor hatte ich einen Seat Ibiza), das etwa 25.000 – 30.000 EUR kosten sollte. Nach kurzer Zeit habe ich mein Maschinenbau-Studium abgebrochen und mich meiner zweiten Berufsalternative zugewandt – einem dualen Studium zum Diplomverwaltungswirt.

Da ich dieses Studium erst zwei Jahre später beginnen konnte, war eine sinnvolle Überbrückung gesucht. Ich habe dann zwei Jahre lang Vollzeit in einem Bundesamt gearbeitet, wo ich mir dann einiges zusammensparen und dazu schon ein wenig Erfahrung in der Verwaltungspraxis sammeln konnte. Dies war natürlich die perfekte Voraussetzung, den Traum meines Sportwagens schon früher zu verwirklichen. Als ich dann die Zusage für mein duales Studium bekommen hatte und ich nach diesen zwei Jahren Überbrückungsjob mit weiterem sicheren Gehalt rechnen konnte, fasste ich den Entschluss mein nächstes Auto zu kaufen.

Ford Mustang Heck fern
Ford Mustang Heck fern

Der Mustang-Kauf

Ich wollte schon seit längerem auf jeden Fall ein amerikanisches Muscle-Car, ich schwankte lediglich immer zwischen dem Chevrolet Camaro und dem Ford Mustang. Da 2015 ein komplett neues Modell des Mustang erschienen ist und ich dieses Anfang 2016 zufällig auf einem Parkplatz gesehen hatte und ich mich sofort Hals über Kopf in dieses Fahrzeug verliebt hatte, war für mich die Wahl klar.

Nachdem ich mich ausgiebig informiert hatte und zwei Monate die Preise für einen 2015er Mustang beobachtet hatte und dementsprechend ein wenig Erfahrung hatte, welches Modell zu welchem Preis am günstigsten zu haben ist, entschied ich mich mein Auto im Mai 2016 zu kaufen. Die Preise waren sehr unterschiedlich. Meinen Erfahrungen nach war das günstigste Modell, das auch im Preisleistungsverhältnis das Beste war, der neue Mustang mit dem V6-Motor.

Ford Mustang Front
Ford Mustang Front

Mein Auto war damals der günstigste 2015er Mustang, den es im Umkreis von 500 km um Nürnberg gab. Ich fuhr also schließlich nach Dortmund, um dort mein neues Auto zu kaufen.

Kaufpreis des Sportwagens

Der Wagen war für 30.500 EUR inseriert. Ich habe den Mustang schließlich auf 29.500 EUR mit 8-facher Bereifung heruntergehandelt. Neu hätte der Mustang 37.500 EUR gekostet, wenn man die schon beim Kauf vorhandenen Umbauten wie Sportsitze etc. mit einrechnet, dann wären es ca. 40.000 EUR. Da er nur 8.500 Kilometer auf dem Tacho hatte, war dies ein gutes „Schnäppchen“.

Damit ich mir den Kauf des Mustang leisten konnte, musste ich trotz meinen Ersparnissen 8.000 EUR von meinem Vater leihen, die ich ihm dann Monat für Monat zurückgezahlt habe und nach einem Jahr schuldenfrei war. Das würde ich aus meiner Erfahrung auf keinen Fall mehr machen, da Schulden in kurzer Zeit zurückzuzahlen, auch wenn es hier nicht mit Zinsen verbunden war, keine leichte Sache ist.

Laufende Kosten und Schäden

Dieser Kauf war nach meiner jetzigen Erfahrung der Anfang eines ziemlich kostenintensiven Lebens. Einerseits waren die Kosten, die dann auf mich zukamen, auf freiwilliger Basis, andererseits habe ich mich bei manchen Fixkosten verschätzt und es waren ebenfalls einige große ungeplante Mehrausgaben dabei.

Sprit

Die erste Überraschung war für mich der Spritverbrauch. Obwohl ich gewusst habe, dass er 10 – 11 Liter im Durchschnitt verbrauchen wird und das eigentlich auch normal für ein Auto mit 310 PS ist, war ich doch ein wenig überrascht als ich beim Volltanken gesehen habe, dass ich beim aktuellen Spritverbrauch nur 500 km weit kommen würde, bis der Tank leer ist. Das ist ehrlich gesagt schon sehr wenig. Da kann man fast mit einem Elektroauto mithalten.

KFZ-Versicherung

Bei der Versicherung und der Steuer schaut es nicht besser aus. Die Versicherung würde, wenn ich es allein versichert hätte, 2.500 – 3.000 EUR kosten. Da ich die Versicherung von meinen Eltern übernehmen durfte, die ich auch schon bei meinem vorherigen Auto hatte, belief sich der Versicherungsbetrag auf gerade einmal 1.150 EUR.

Ford Mustang Seite fern
Ford Mustang Seite fern

KFZ-Steuer

An das Kraftfahrtbundesamt muss man bei meinem Mustang 350 EUR abführen, bei dem Mustang GT, also mit dem V8-Motor, wären es sogar unglaubliche 500 EUR.

Unfall

Im Winter ist mir dann dummerweise bei Eisesglätte ein Unfall passiert, bei dem meine komplette Heckpartie hinüber war. Zu diesem Zeitpunkt fehlten mir die Erfahrungen beim Fahren in Schnee und Eis mit 310 PS unterm Hintern. Schaden: 3.200 EUR.

Das war einer von drei großen Schäden. Hinzu kam dann noch ein absolut unnötiges Ereignis, das mit sehr viel Pech zu tun hatte. Ich war an diesem Tag im Fitnessstudio und normalerweise stelle ich mein Auto immer in der Tiefgarage ab, wenn ich trainieren gehe. Dieser Tag war meinen Erfahrungen nach der einzige Tag seit einer Ewigkeit, an dem es faustgroße Hagelkörner gehagelt hat. Dreimal darfst du raten, wo ich mein Auto NICHT stehen hatte – in der Tiefgarage.

Tiefgarage – rette mich!

Mein Mustang war nach diesen paar Minuten Hagel nur noch ein auf das heftigste zerbeultes Häufchen Elend. Ich musste also die Motorhaube und den Heckdeckel komplett austauschen lassen und das restliche Auto ausbeulen lassen. Danach war ich bzw. meine Versicherung über 8.000 EUR los. Aber auch die 300 EUR Selbstbeteiligung waren schon genug rausgeschmissenes Geld für das „Falschparken“ meines Fahrzeugs unterm freien Himmel.

Nach diesem Hagelschaden zog ich auch kurzzeitig in Betracht mein Auto zu verkaufen, da mir die Kosten und das Pech, das ich mit meinem Mustang hatte, ein wenig über den Kopf wuchsen. Ich entschied mich aber letztlich dazu, es nicht zu tun, da der Verkauf für mich einen zu großen Wertverlust von mehreren Tausend Euro bedeutet hätte.

Ford Mustang Interieur
Ford Mustang Interieur

Ganz schön teuer das alles

Erst letztens ist mir dann noch der Klimakompressor kaputt gegangen. Da jetzt der Klimakompressor, die Magnetkupplung, die Kühlflüssigkeit und die Keilriemen ausgetauscht werden müssen, belaufen sich die Kosten hierbei auf fast 1.300 EUR.

Weitere Kosten, die bis jetzt angefallen sind, die aber normale (Verschleiß-) Kosten darstellen, sind einerseits die jährliche Inspektion, die sich jeweils auf 250 EUR belaufen hat, dann war noch der Austausch der hinteren Bremsklötze und Bremsscheiben für 550 EUR fällig, der Kauf neuer Winterreifen für 880 EUR, der Austausch der Heckleuchten (die komischerweise auch teilweise nicht mehr funktioniert haben) für 600 EUR, die Reparatur des Fensterhebers für 150 EUR und natürlich einmal der TÜV-Besuch für 120 EUR. Dies sind meiner Erfahrung nach aber alles Kosten, die auch bei einem normalen Auto anfallen würden.

Tuningmaßnahmen

Dies waren die unfreiwilligen Kosten. Jetzt kommen wir noch zu den Kosten, die ich mir freiwillig selber angetan habe. Zum einen wäre da die Edelstahlsportauspuffanlage für 1.900 EUR (inkl. Zoll und Versandkosten aus den USA). Meine zweite Anschaffung, die ebenfalls fast gleich am Anfang erfolgte, waren die neuen Sommerräder für ca. 2.000 EUR, dann folgten etwas zeitversetzt zwei weitere Anschaffungen, einmal eine Frontspoilerlippe für 350 EUR und als zweites Sportpedale für 200 EUR (jeweils inkl. Zoll und Import).

Des Weiteren habe ich mir meine Rückleuchten so umbauen lassen, dass sie sequentiell blinken können, was mein Konto mit weiteren 200 EUR belastet hat. Da der Mustang vom Werk aus ziemlich hoch war und viel Platz zwischen Reifen und Karosserie war, legte ich mir noch Tieferlegungsfedern zu, die mit Einbau, Spurvermessung und Eintragung knapp 600 EUR gekostet haben.

Ford Mustang Heck
Ford Mustang Heck

Meine aktuellsten zwei Änderungen an meinem Ford Mustang sind einerseits der Austausch der Heckblende an der Heckklappe – Kostenpunkt hier sind 300 EUR. Andererseits habe ich mir Distanzscheiben für weitere 300 EUR besorgt.

Insgesamt habe ich also allein für das Tuning meines Autos 5.850 EUR ausgegeben.

Wertverlust des Mustang und Verkaufsgedanken

Obwohl mir schon des Öfteren der Gedanke kam, mein Auto zu verkaufen, bin ich immer wieder zu dem Entschluss gekommen, es nicht zu tun. Dies hat drei Gründe.

  • Erstens gefällt mir mein Auto und ich kenne aktuell keines, das mir für den vergleichsweise niedrigen Preis besser gefallen würde.
  • Zweitens habe ich schon zu viel Geld, vor allem an Tuningmaßnahmen, in das Auto gesteckt, sodass ich bei einem Verkauf zu viel Verlust machen würde, da Tuning nicht den Wert eines Auto steigen lässt und ich somit einen Großteil des investierten Geldes verlieren würde. Man könnte natürlich die Teile vor dem Verkauf ausbauen lassen und separat verkaufen, jedoch würde dies aufgrund der Werkstattkosten und des Wertverlusts der Teile ebenfalls einen zu großen Verlust für mich bedeuten.
  • Der Hauptgrund jedoch, der mich vom Verkauf meines Autos abhält, ist der Wertverlust des Autos an sich. Da er jetzt ein mehrfacher Unfallwagen ist und einen großen Hagelschaden hatte, würde ich ihn für geschätzt maximal 23.000 EUR loswerden, falls ich alle Tuningteile eingebaut lasse und sich ein williger Käufer findet der dafür mehr zahlt, dann schätzungsweise ca. 25.000 EUR. Wenn man von einem Verkaufspreis von 25.000 EUR ausgeht, würde ich also einen Gesamtverlust von über 10.000 EUR machen, was für eine Zeit von jetzt 3 Jahren eindeutig zu viel wäre.
Ford Mustang Seite von hinten
Ford Mustang Seite von hinten

Alternative Anlagemöglichkeit

Falls ich mir mein Auto nicht gekauft hätte und mir beispielsweise stattdessen einen, noch relativ neuen, Kleinwagen für 10.000 EUR angeschafft hätte, bei dem relativ wenig Reparaturen angefallen wären, sprich er insgesamt sehr wenig laufende Kosten verursacht hätte, wären mir noch ca. 20.000 EUR übrig geblieben, die der Mustang mehr gekostet hat. Ich hätte dann 20.000 EUR übrig gehabt, die ich beispielsweise in Aktien-/ oder Immobilienfonds investieren hätte können, da ich dieses Geld in den nächsten Jahren nicht gebraucht hätte. Mein Anlagehorizont hätte sich dann wahrscheinlich auf 5 – 10 Jahre belaufen.

Da ich in dieser Lage den Immobilienfonds bevorzugt hätte, da er einfach sicherer ist und ich mein Geld erstmal eher konservativ angelegt hätte, würde ich bei einem Ausgabeaufschlag von 5% nach ca. 2 Jahren mit meiner Anlage „Gewinn“ machen können. Da es hier den Aussagegehalt meines Beispiels fälschen würde, lassen wir den Ausgabeaufschlag ohne Betracht und gehen davon aus, dass ich mein Geld schon 2 Jahre angelegt gehabt hätte und zum Zeitpunkt der Anlage der 20.000 EUR auf „Null-Null“ rauskommen würde. Wir nehmen für dieses Beispiel einen derzeit realistischen Zins von 2%. Dies würde bedeuten, dass ich jetzt drei Jahre lang (seit dem Kaufzeitpunkt meines Mustang) Zinsen und Zinseszinsen auf meine Anlage bekommen hätte.

Bei einer jährlichen Zinsausschüttung würde das einen Endanlagebetrag von ca. 21.250 EUR ergeben. Ich hätte also 1.250 EUR reinen Zinsgewinn gemacht und 21.250 EUR mehr auf dem Konto gehabt als jetzt mit dem Mustang. Wenn man davon ausgeht, dass ich meinen Kleinwagen nicht getunt hätte, wären es sogar nochmal ca. 6.000 EUR mehr.

Fazit

Als Fazit kann ich nach meinen Erfahrungen nur sagen, dass ich mir meinen Mustang nicht gekauft hätte, wäre ich mir all dem gerade Erzählten schon vorher im Klaren gewesen. Ich hätte mir mein Auto dann wahrscheinlich ein paar Jahre später gekauft, wenn er schon einen größeren Wertverlust erlitten hätte und schon für 20.000 – 25.000 EUR zu haben gewesen wäre. Darüber hinaus wäre dann meine finanzielle Situation zu diesem Zeitpunkt deutlich besser gewesen und ich hätte ihn mir „leichter“ leisten können.

Ich hoffe, Dir hat die Story gefallen!

Dein Depotstudent Dominik

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6 Kommentare

  1. Nichts gelernt? Verkauf die Kiste, wenn es kein Hobby ist, bei dem man nicht rechnet. Wenn man so eine röhrende Kiste mal ein Wochenende haben möchte, gibts als Alternative den Mustang als echten V8 und auch optional als Oldtimer zum Mieten. In den USA ist er ein Std Mietwagen in der entsprechenden Kategorie (dann aber auch nur der olle 6 Zylinder). Dein Wertverlust und laufende Kosten sind höher als eine regelmäßigere Miete, abgesehen von den eingesetzten 40t€++. Und damit im Alltag herumfahren? Das ist ja oberpeinlich, da man braucht ja noch zusätzlich ein Alltagsauto. Zumindest kann man so 12 Jährige beeindrucken und die Nachbarn lärmtechnisch ärgern 😉
    Ansonsten ist Dein Blog absolut überflüssig, aber das hatte ich auch schon mal bei einem Deiner ersten überflüssigen Beiträge geschrieben. ciao

  2. Erscheint mir sehr unrealistisch für das Auto noch 25000€ zu bekommen. Je nach Laufleistung sind 10000-15000 eher realistisch.

  3. @Dominik: nicht Dein Auto? Dann ist Dein Beitrag irreführend.
    ABER ich finde ihn sehr gut wenn er auf echten Begebenheiten beruht.
    @ Christian / Peter: wie wäre es einfach mal nichts sagen wenn ma nichts zu sagen hat? „oberpeinlich“ sind nur solche kommentare

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