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Meine Erfahrung – Kredit aufnehmen als Student

Junge Leiter Himmel
Depotstudent Dominik
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Im Rahmen meines Experiments beziehungsweise der Artikelserie geht es heute um die Umsetzung. Denn: Was nützt diese ganze Rechnerei, wenn ich am Schluss gar nicht die Zinssätze bekomme, die ich für ein profitables Investment bräuchte?

Was bekomme ich als (dualer) Student denn so für Konditionen? Welche Schwierigkeiten treten auf? Bei welchen Banken habe ich angefragt? Wie sieht der Vergleich der Angebote aus? Welche Zinssätze, Konditionen und Laufzeiten gibt es zu vergleichen? Und ein kurzer Ausblick beim Wertpapierkredit, der für Studenten interessant sein kann.

Aufgepasst!

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Gliederung der Artikelserie ETFs auf Kredit.
  1. Einleitung Artikelserie: ETFs auf Kredit
  2. Ausgangssituation: Mit wenig Kapital zum dicken Depot
  3. Aktien kaufen mit Wertpapierkredit – ich bin nicht irre!
  4. ETFs mit Annuitätendarlehen: harte Zahlen
  5. Blitzupdate zum ETF-Kauf auf Kredit
  6. Mein neues Leben auf Pump und erstaunliche Wahrscheinlichkeiten
  7. Aktienkauf mit Ratenkredit und Wertpapierkredit ­– Kombination der Götter
  8. Haus auf Kredit? Nö, aber Aktien – knallharter Vergleich
  9. Meine Erfahrung – Kredit aufnehmen als Student
  10. Der Fernseher auf Raten macht mich reich
  11. Ultimative Selbsttilgungstabelle 1 – ETFs auf Kredit
  12. Break-even: Aktienrendite vs. Zinssatz beim Investmentkredit
  13. Ultimative Selbsttilgungstabelle 2 – ETFs auf Kredit
  14. Break-even: Laufzeit vs. Zinssatz beim Investmentkredit
  15. Debit Geld und Finanzrahmen DEGIRO – so funktioniert‘s!
  16. Fazit: Ich kaufe ETFs auf Kredit

Ratenkredit für die freie Verwendung

Warum möchte ich als Student einen Kredit aufnehmen? Ich möchte ETFs kaufen! Und da ich nicht so sehr auf Wertpapierkredite stehe wie hier dargelegt, nehme ich einen Ratenkredit beziehungsweise ein Annuitätendarlehen auf. Da ich aber keine Immobilie und kein Auto oder ähnliches finanziere – was als Sicherheit für die Bank herangezogen werden könnte – habe ich mich nach einem Kredit „für die freie Verwendung“ umgesehen.

Was wird bei diesem Kredit als Sicherheit herangezogen? Das Gehalt. Und da wird es als Student schon etwas schwierig. Glücklicherweise erhalte ich durch mein duales Studium bereits ein monatliches Einkommen.

Bonitätsprüfung

Vorab habe ich im Netz eine kostenlose Bonitätsprüfung machen lassen. Guckst Du hier: Scorekompass

Bonität Student Kredit

Freude kommt auf. Das sieht doch schon mal gar nicht so übel aus!

Ganz so toll kam es dann allerdings doch nicht für einen armen Studenten wie mich…

Was habe ich als Student für Konditionen bekommen?

Lockangebote von wegen 0,69 % gibt es zwar immer wieder, solche Konditionen wird allerdings nur eine Minderheit bekommen.

Ich habe bei smava.de* und bei der örtlichen Sparkasse erst mal für 5.000 € angefragt.

Auxmoney (smava)

Am Telefon wurde mir vom Berater von smava.de* direkt gesagt, dass sich das als Student beziehungsweise Azubi eher schwierig darstellt. Ich habe dann auch durchklingen lassen, dass ich mich vorab über die Konditionen informieren möchte und gegebenenfalls erst in einem halben Jahr einen Kredit beantrage, wenn ich dann im Berufsleben stehe. Da muss man meistens nur einen Nachweis bringen, dass man ein Gehalt bezieht und bekommt dann bessere Konditionen.

Angefragt habe ich für 84 Raten in 7 Jahren.

Das Ergebnis stellt sich wie folgt dar:

Auxmoney: 17 % p.a. effektiv

So geil. Ich habe mich echt weggeschmissen. 17 % sind krass. Okay, ich bin noch Student, aber trotzdem… Die Ansage auf dem Deckblatt des Kreditvertrags hat mich dann zusätzlich kräftig amüsiert: „Ihr persönlicher Wunschkredit“.

Als das Angebot reingeflattert kam, musste ich tatsächlich kurz lachen. Gut – was will ein Student/Azubi mit einem Kredit anfangen. Neuen Fernseher kaufen? Auto anschaffen? Bier???

Funfact: Bier kann übrigens wirklich ins Geld gehen. Vor allem, wenn man im örtlichen Fußballverein ist und gefühlt nach jedem zweiten Training einen Kasten als Strafe zahlen muss (über den Fangzaun schießen und andere Späße).

Aber zurück zu smava.de*: Können die ja nicht wissen, dass ich hier gewissenhaftes Investieren betreibe und meine Finanzen (unter anderem durch die Selbsttilgung) nicht so schnell in Schieflage geraten werden. Und ich ja bald „richtig“ Geld verdiene, also nicht mehr wie ein Azubi vergütet werde. 😉

Nachdem ich über die Konditionen anfangs belustigt, mit zunehmender Zeitdauer aber doch etwas desillusioniert war, kam dann nach ein paar Tagen (ohne Ankündigung) noch ein Angebot von der Santander reingeflogen. Nice!

Santander (smava)

Santander: 2,9 % p.a. effektiv

Frau oben ohne

Aha, geht also doch was! Das ist noch nicht (ganz) der Zinssatz, den ich mir vorgestellt habe. Die Tendenz stimmt aber schon mal.

2,9 % sind sexy.

Im Vergleich zu Auxmoney sowieso. 😉 Als dualer Student beziehe ich zwar ein monatliches Gehalt von etwa 1.000 €, mit dem Nachweis des ersten Ingenieurgehaltes bekomme ich aber mit Sicherheit bessere Konditionen. Da geht noch was!

Sparkasse

Ich hatte insgeheim gehofft, dass mir dort bereits als Student ein attraktiver Zinssatz angeboten werden könnte. Warum? Ich dachte, vielleicht könnte bereits jetzt schon berücksichtigt werden, dass ich bald einem richtigen Beruf nachgehe. Man kennt sich ja. Fehlanzeige.

Bei der Sparkasse hätte ich einen Kredit über 13.400 € bekommen können. Laufzeit 120 Monate mit jederzeitiger Sondertilgung bzw. Ablösung ohne Kosten. Gut ist natürlich, dass die Laufzeit so lange ist. Da ist die Einmalanlage dem Sparplan noch deutlicher überlegen (siehe ETFs mit Annuitätendarlehen: harte Zahlen). Der Zinssatz war mit 5,99 % aber trotzdem ziemlich unattraktiv.

Ich antwortete dann, dass ich zwar dankbar für die Mühe sei, online allerdings wesentlich bessere Konditionen bekommen würde. Ich wurde dann netterweise noch kurz drauf hingewiesen, dass ich da besonders auf Zusatzkosten und Bearbeitungskosten/Auszugsentgelt achten solle. Also, aufpassen! 🙂

Vergleich der Angebote

Auxmoney

I Darlehensberechnung

Nettokreditbetrag: 5.250 €

Vermittlerprovision: 236,25 €

Auszahlungsbetrag: 5.013,75 €

Zinsen fest für die vereinbarte Laufzeit: 2.038,80 €

Sollzinssatz (gebunden): 13,70 % p.a.

Gesamtbetrag: 7.288,80 €

Effektiver Jahreszins: 16,97 %

II Zahlungsplan

Gesamtzahl der Raten: 60

Rate(n): 121,48 €

Was ist das denn für ein Bullshit. 😀

Santander

I Darlehensberechnung

Auszahlungsbetrag: 5.000 €

Sollzinssatz (gebunden): 2,893 % p.a.

Gesamtbetrag: 5.545,68 €

Effektiver Jahreszins: 2,930 %

II Zahlungsplan

Gesamtzahl der Raten: 84

Rate(n): 66,02 €

Sparkasse

I Darlehensberechnung

Auszahlungsbetrag: 13.400 €

Gesamtbetrag: 17.736,93 €

Effektiver Jahreszins: 5,99 %

II Zahlungsplan

Gesamtzahl der Raten: 120

Rate(n): 148,00 €

Und wie geht es weiter?

Der (erste) Kredit für meine Investmentzwecke soll in etwa eine Höhe von 10.000 bis 15.000 € aufweisen. Wie in anderen Beiträgen (ETFs mit Annuitätendarlehen: harte Zahlen + Aktienkauf mit Ratenkredit und Wertpapierkredit ­– Kombination der Götter) beschrieben, möchte ich rollierende Ratenkredite aufnehmen, um langsam (aber sicher) einen schönen Boost durch das Fremdkapital zu bekommen. Je nach persönlicher Situation und aktuellem Zinsniveau könnte es also passieren, dass ich in einem oder in zwei Jahren nochmal einen Kredit in ähnlicher Höhe aufnehme.

Das hängt aber von mehreren Faktoren ab. Unter anderem von:

  • Depotgröße (wegen Selbsttilgung)
  • Weiteres Studium (ja oder nein, berufsbegleitend oder nicht)
  • Berufliche Situation (sicherer Job, den ich noch lange machen möchte?)
  • Reiselust (da könnten zusätzliche Belastungen unangenehm werden)

Laufzeit und Kredithöhe für den ersten Kredit stehen noch nicht zu 100 % fest – tendenziell weiß ich aber, was ich will: 10.000 € bis 15.000 € für mindestens 7 Jahre.

Möglicherweise müsste ich für einen Kredit über 10 statt 7 Jahre nochmal 0,5 % bis 1 % mehr Zinsen bezahlen und muss mich entscheiden, ob diese längere Laufzeit den höheren Zinssatz rechtfertigt.

Die Details kläre ich dann aber zu gegebener Zeit direkt mit den Mitarbeitern von smava.de* ab und entscheide mich dann auf Basis tatsächlicher Kreditangebote.

Und wann soll diese „gegebene Zeit“ sein? Genau dann, wenn ich den ersten Gehaltsnachweis aus meinem Ingenieursjob vorweisen kann.

Warum? Da ich mir erhoffe, ein Prozent weniger Zinsen zahlen zu müssen als ich momentan müsste. Komplett unrealistisch? Das denke ich nicht. Ob ich meine gewünschten Konditionen bekomme? Wir werden sehen. Ohne konkrete Angebote habe ich keine Entscheidungsbasis und ich müsste im Voraus alle Szenarien komplett theoretisch durchgehen. Zeitverschwendung. Der Aufwand ist unverhältnismäßig hoch. Da gedulde ich mich lieber noch etwas und kann dann alles effizient abarbeiten. Also: Wer interessiert ist, sollte sich erst mal Angebote machen lassen. Wenn dann kein 2 % Zinssatz, sondern 17 % angeboten werden, ist das Investment sowieso zum Scheitern verurteilt. 😀

Wer es machen will wie ich, kann sich die Angebote ebenfalls hier ziehen:

Wertpapierkredit als Student

Vor dem Fazit kurz noch ein paar Worte zum Wertpapierkredit. Analog zu meinem Modell des kreditbasierten Investierens möchte ich ja nicht nur ein Annuitätendarlehen aufnehmen, sondern gleichzeitig (und konstant) mittels Wertpapierkredit hebeln. Bei einem Wertpapierkredit ist es als Student auch wesentlich unkritischer, sehr gute Konditionen zu bekommen wie z. B. 1,25 % bei DEGIRO. Das heißt natürlich nicht, dass das jetzt das Allheilmittel ist: Da gibt es andere Nachteile (siehe Wertpapierkredit bin nicht irre). Für einen Studenten kann das dennoch eine nette Alternative sein und eine nette Ergänzung ist es auf jeden Fall – wenn alles durchdacht ist und man sich nicht in Probleme bringt.

Einen Wertpapierkredit als Student zu beantragen ist überhaupt kein Problem. Schließlich kann es der depotführenden Bank relativ egal sein, wer Du bist oder was Du machst. Bei einem Wertpapierkredit werden die Wertpapiere beliehen und dienen als Sicherheit. Können also – solltest Du Deinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen – zwangsliquidiert werden. Die Bank geht daher ein sehr überschaubares Risiko ein. Normale Privatkredite dagegen nehmen das Gehalt als Sicherheit, was bei sehr vielen Studenten ja überschaubar ist und teilweise recht unregelmäßig bezogen werden dürfte.

Fazit

Als „normaler“ Student ohne regelmäßiges Einkommen ist es nicht immer einfach, gute Konditionen zu bekommen. Wer einen Nebenjob hat, bei dem regelmäßig Geld fließt, kann sich aber bereits als Student gute Zinssätze sichern. Ich persönlich mit meinen 1.000 € im Monat habe ein recht attraktives Angebot bekommen, bei dem sich mein kreditbasiertes Investieren rechnerisch lohnen würde.

Selbst ich als dualer Student bekomme also ganz gute Konditionen. Klar, die Lockangebote mit Zinssätzen von unter einem Prozent gelten nur für Personen mit bester Bonität. Die Angebote von der Sparkasse und von Auxmoney waren für mich nicht wirklich attraktiv. Um nicht zu sagen: Sie waren vollkommen unattraktiv. Als Student bin ich aber über dieses Angebot der Santander mit einem Zinssatz von unter 3 % schon recht zufrieden. Dass ich bereits jetzt ein geregeltes Einkommen aufweisen kann, spielt mir natürlich in die Karten. Und gibt den Kreditgebern darüber hinaus die Möglichkeit, auch einen kleinen Studenten mit Cash zu versorgen. 😉

Trotzdem nehme ich den Kredit noch nicht während meiner Zeit als Student auf. Die drei Monate bis zum ersten Gehalt aus der Festanstellung muss ich mich jetzt noch gedulden – selbst wenn es schwerfällt. 😀

Auch wenn ich absolut kein Market Timer bin oder auch nur im Entferntesten daran glaube, dass ich das hinbekommen könnte, gibt es eine Sache, die mir das Warten etwas erleichtert.

Wer weiß: Vielleicht steht der MSCI World in drei Monaten bei -80 % und dann macht der kleine Student hier (mehr oder weniger zufällig) das Investment seines Lebens. 😉

Dein Depotstudent Dominik

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3 Kommentare

  1. Ich schätze du wirst noch mehr warten müssen, da die Kreditgeber in der Regel den Nachweis von den letzten 3 Gehältern möchten und diese dann wahrscheinlich eher einberechnen.

    Des weiteren wirst Du dich voraussichtlich für 6 Monate in der Probezeit befinden. Deswegen wirst Du ja auch gefragt, seit wann Du bei deinem derzeitigem Arbeitgeber tätig bist 😉

    Auch dies wird dir die Bank unter Umständen als negativ ankreiden. Glaube nicht das der Zinssatz sich nachdem erstem Gehalt gleich verbessern wird.

    1. Hi Sven,

      Gehaltsnachweis reicht oft auch nach einem Monat – so zumindest die Aussage von smava. Ansonsten bringen mich zwei weitere Monate auch nicht um.

      Probezeit habe ich gar keine, da ich durch das duale Studium bereits drei Jahre im Betrieb bin.

      Meine Hoffnungen sind also nicht ganz unbegründet. 🙂

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