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Liebe Depotstudent-Leserschaft, heute habe ich einen spannenden Interview-Partner mitgebracht!
Thomas Rappold ist Geschäftsführer und Co-Founder von Divizend – einer Plattform für die automatisierte Rückerstattung ausländischer Quellensteuer.
Viel Spaß mit dem Interview!
Inhalt
Hallo Thomas, herzlichen Dank, dass Du Dir die Zeit für das Interview nimmst! Stelle Dich und das Tool „Divizend“ doch gerne vor.
Hallo Dominik, vielen Dank für die Einladung! Ich bin Thomas Rappold, Geschäftsführer & Co-Gründer von Divizend. Divizend ist die weltweit erste Plattform, die sich darauf spezialisiert hat, die Rückerstattung von Quellensteuern auf ausländische Dividenden zu automatisieren und zu digitalisieren. Schließlich können Anleger in der Regel einen Großteil der im Ausland einbehaltenen Quellensteuer zurückfordern, die entsprechenden Prozesse sind in der Regel jedoch sehr komplex, zeit- und kostenintensiv als auch international in keiner Weise standardisiert. Viele Anleger haben deshalb bislang von einer Rückerstattung abgesehen, insbesondere bei kleineren Beträgen. Divizend ermöglicht hingegen jedem Anleger, unabhängig von seiner möglichen Rückerstattung und ohne jegliches Fachwissen, die Quellensteuerrückerstattung zu beantragen, und zwar über eine digitale, benutzerfreundliche Plattform.

Welche Anleger und Investoren profitieren ganz besonders von Divizend?
Grundsätzlich profitieren von Divizend alle Anleger, die ausländische Dividenden erhalten und die Quellensteuer zurückfordern möchten. Privatanleger profitieren besonders von dem Fakt, dass Sie die Rückerstattung erstmals vollständig alleine durchführen können und keine hohen Fixkosten zahlen müssen, sondern lediglich eine faire prozentuale und erfolgsorientierte Gebühr. Durch diese stellen wir sicher, dass sich Rückerstattungsanträge für unsere Kunden immer lohnen!
Aber auch Vermögensverwalter, Family Offices und institutionelle Investoren profitieren von unserer Lösung, da der administrative Aufwand hier oftmals deutlich höher ist und unsere maßgeschneiderten Lösungen auf genau diese Probleme perfekt zugeschnitten sind.

Quellensteuererstattung bedeutete bisher vor allem eines: Zeitaufwand. Wie hoch schätzt Du die jährliche Zeitersparnis durch die Nutzung von Divizend ein?
Der Zeitaufwand bei der manuellen Beantragung der Quellensteuererstattung kann wirklich enorm sein, insbesondere wenn man ein breit diversifiziertes Portfolio besitzt. Je nach Land und den jeweiligen Anforderungen können die Formulare komplex und die Prozesse langwierig sein. Wir schätzen, dass Anleger durch Divizend jährlich bis zu 90 % der Zeit einsparen können, die sie sonst für die manuelle Rückforderung aufwenden müssten. Hinzu kommt natürlich noch, dass viele Informationen über die Prozesse zur Rückforderung oftmals nicht einfach zugänglich sind, das heißt, allein hier sparen wir Anlegern eine Menge Zeit, da sie diese Informationen nicht mehr selbst zusammentragen müssen und sich auf uns verlassen können.
Kann man alle Prozesse volldigital über Euch erledigen oder lässt sich Papierkram und der Kontakt mit Ämtern nicht vollständig vermeiden?
Unser Ziel ist es, alle Prozesse so weit wie möglich zu digitalisieren und für unsere Kunden so einfach wie möglich zu gestalten. Natürlich können wir Prozesse aber nur so widerspiegeln, wie sie von den entsprechenden Steuerbehörden vorgegeben werden. Einige Länder unterstützen in diesem Sinne bereits die digitale Einreichung von Rückerstattungsanträgen, und dank entsprechender Anbindung an die Plattformen der Behörden können diese Anträge dann in der Regel auch direkt über unsere Plattform übermittelt werden. In solchen Fällen, wo Anträge nach wie vor postalisch versendet werden müssen, erhalten unsere Kunden jedoch ebenso alles Nötige dafür, das heißt hier entfällt wirklich nur noch der Gang zur Post auf die Kunden.
Zusätzlich muss man anfügen, dass sich auch hier vieles entwickelt und immer mehr Länder und Behörden den Nutzen der Digitalisierung sehen. So hat zum Beispiel das deutsche BZSt. zuletzt den gesamten Prozess zur Beantragung der Rückerstattung digitalisiert, und die übrigen EU-Länder werden auf Basis der EU-Direktiver “FASTER” bis 2030 folgen. Heute schon unterstützt Dividend den digitalen Versand von Rückerstattungsanträgen in die Schweiz, sowie nach Dänemark, Schweden und Norwegen.
Die Erstattung der Quellensteuer aus der Schweiz ist ja beispielsweise noch relativ überschaubar: Für welche Länder lohnt sich Divizend denn besonders?
Das ist richtig, die Schweiz ist mitunter eines der anlegerfreundlichsten Länder. Wir arbeiten hier bereits seit Beginn an eng mit der EStV zusammen und können neben der schnellen Erstellung der Antragsformulare u.a. auch zu jedem Zeitpunkt den aktuellen Bearbeitungsstand einsehen, wodurch wir Kunden auch hier einen Vorteil bieten können. Daneben lohnt sich unsere Lösung aber natürlich ganz klar auch für solche Länder, bei denen die Rückforderung der Quellensteuer deutlich komplexer ist und sowohl Formulare als auch Anforderungen umfangreicher sind. Beispiele hierfür sind unter anderem Belgien, Spanien oder Frankreich. Wie bereits erwähnt, liegt ein großer Nutzen unserer Plattform jedoch darin, für die gesamte Bandbreite des eigenen Portfolios Anträge zu stellen und diese an einem Ort überwachen zu können.
Wie sieht es bei Euch im Unternehmen aus? Wie ist die aktuelle Teamgröße? Wie funktioniert Eure Finanzierung?
Aktuell haben wir ein dynamisches Team von 20 Mitarbeitern, welches über eine umfassende Expertise im Bereich Robotic Process Automation, Machine Learning sowie Steuerrecht und Produktentwicklung verfügt. Wir sind stark technologiegetrieben und legen viel Wert darauf, unseren Kunden eine moderne, zuverlässige Lösung anzubieten. Bis heute ist Dividend vollständig eigenfinanziert und bootstrapped, wodurch wir eine unvergleichliche Flexibilität besitzen und in der Lage sind, selbstbestimmt und schnell zu handeln. Ein Vorteil, den auch viele Partner und institutionelle Kunden von uns sehr schätzen.
Kannst Du uns ein paar Zahlen zur Anzahl Eurer Kunden (privat, institutionell) nennen und einen gewissen Einblick geben?
Unsere Kundenzahlen wachsen stetig. Wir haben einen sehr guten Mix an Kunden. Dieser besteht zum Einen aus Privatanlegern, aber auch das B2B-Geschäft mit Vermögensverwaltern, Family Offices und institutionellen Investoren nimmt kräftig an Fahrt auf. Insgesamt haben wir derzeit gut über 10.000 aktive Nutzer und verzeichnen kontinuierlich neue große Erfolge im institutionellen Bereich, bspw. mit einigen namhaften internationalen Finanzinstituten, Privatbanken und Vermögensverwaltern.
Ein kleiner Ausblick: Wo kann die Reise noch hingehen? Neue Features? Oder seid Ihr mit dem Produkt bereits am Ziel angekommen? Wohin kann es unternehmerisch gehen?
Auch, wenn unsere Lösung bereits vieles zu bieten hat, sind wir noch lange nicht am Ziel angekommen. Einerseits arbeiten wir kontinuierlich daran, den Rückforderungsprozess für immer mehr Länder zu digitalisieren und neue Märkte zu erschließen. Andererseits entwickeln wir unsere Plattform und unser Angebot stetig weiter, um zusätzliche Services rund um das Thema Steuern und Dividenden anzubieten. Neben unserem Maximizer (der Lösung zur Quellensteuerrückerstattung) haben wir so beispielsweise vor einiger Zeit auch die erste Version des Actors veröffentlicht. Der Actor ist unser depotübergreifendes Portfolio-Management-Tool, welches in Zukunft mit einer Vielzahl individuell konfigurierbarer und teilweise KI-gestützter Widgets (Apps) ausrüstbar sein wird. Das langfristige Ziel ist es daher, Divizend als die zentrale Anlaufstelle für alle Themen rund um Dividenden und Steuern zu etablieren. Auch auf der unternehmerischen Seite sehen wir daher noch viel Potenzial – sei es durch Partnerschaften mit Finanzdienstleistern oder durch die Erschließung neuer Märkte, etwa in Asien oder Nordamerika.
Vielen Dank, Thomas!
Ich danke Dir, Dominik! Es war mir ein Vergnügen!
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