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Sind die EM aussichtsreiche Märkte?

Depotstudent Dominik
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Als Märkte der Zukunft bezeichnen manche Anleger die Schwellenländer, weil sie damit enorme Chancen verbinden. Andere wiederum sehen in den aufstrebenden Märkten nur eine Gefahr fürs Portfolio. Beide Parteien haben teilweise recht, nicht zuletzt, weil attraktive Rendite nur mit Risikobereitschaft erzielt werden kann. Wer die Schwellenländer beurteilen will, muss sie sich einzeln anschauen, alle über einen Kamm zu scheren, führt nicht weiter.

Im nachfolgenden Beitrag schaue ich mir alle Länder an, die von Morgan Stanley Capital International als aufstrebende Märkte bezeichnet werden. Du erhältst von mir alle Informationen, die zur Beantwortung der eingangs gestellten Frage notwendig sind. Entscheide selbst, ob eine Investition in die Schwellenländer sinnvoll ist oder nicht.

26 Länder in einem Index vereinigt

Morgan Stanley definiert nachfolgend genannte Staaten als Schwellenländer und fasst sie im Emerging Markets Index zusammen:

  • Vom amerikanischen Kontinent sind Argentinien, Brasilien, Chile, Peru, Kolumbien und Mexiko im Index.
  • Vom europäischen Kontinent sind Griechenland, Polen, Ungarn, Tschechien sowie der europäische Teil von Russland dabei.
  • Für den asiatischen Kontinent sind China, Indien, Indonesien, Südkorea, Malaysia, Pakistan, die Philippinen, Türkei, Thailand, Taiwan und der asiatische Teil von Russland präsent.
  • Für den afrikanischen Kontinent stehen Ägypten und Südafrika.
  • Die arabische Halbinsel wird von Katar, Saudi-Arabien und den Emiraten vertreten.

Es handelt sich bei den Schwellenländern also um höchst unterschiedliche Nationen, obgleich der Begriff aufstrebende Märkte eigentlich Gemeinsamkeiten signalisiert. MSCI bildet den Index mit Aktien von 1.410 großen und mittelgroßen Gesellschaften und gewichtet die Länder der nationalen Marktkapitalisierung entsprechend. Die Top5 sind:

  • China 34,02 %.
  • Taiwan 11,72 %.
  • Südkorea 11,56 %.
  • Indien 9,12 %.
  • Brasilien 7,15 %.

Wird statt der Marktkapitalisierung das Bruttoinlandsprodukt zur Bewertung verwendet, ergibt sich ein von der obigen Auflistung abweichendes Bild:

  • China führt mit 11,2 Billionen Dollar.
  • Dahinter Indien mit 2,2 Billionen Dollar.
  • Gefolgt von Brasilien mit 1,8 Billionen Dollar.
  • Es folgen Südkorea mit 1,4 Billionen Dollar.
  • Russland mit 1,3 Billionen Dollar.
  • Mexiko mit 1 Billion Dollar.
  • Indonesien und die Türkei mit jeweils 0,9 Billionen Dollar.

Emerging Markets werden immer bedeutender

Aus wirtschaftlicher Perspektive betrachtet, wurde das 20. Jahrhundert von den Vereinigten Staaten geprägt. Dass die USA ihre Position auch im 21. Jahrhundert halten können, wird von zunehmend vielen Experten bezweifelt. Formal gelten die Vereinigten Staaten zwar noch als führende Wirtschaftsmacht. Doch ist unübersehbar, dass China mit Riesenschritten den Abstand verkleinert.

Nicht wenige Fachleute meinen, dass das vor kurzer Zeit noch wirtschaftlich unbedeutende China schon längst an den USA vorbeigezogen ist. Diese Meinung ist nicht zu widerlegen, wenn beide Länder anhand der so bezeichneten Kaufkraftparität miteinander verglichen werden. Beim Vergleich nach Kaufkraftparität werden die Warenmengen ermittelt, die mit dem jeweils erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukt gekauft werden könnten. Hierbei hat das Reich der Mitte die Nase eindeutig vorne.

Gleichwohl ist China nicht die einzige Nation mit gewaltiger Wirtschaftsentwicklung. Die sogenannten Tigerstaaten Südostasiens erzielten ebenso beachtliche Fortschritte und dominieren mittlerweile gleichermaßen wie China komplette Wirtschaftszweige.

Zudem wird in den heimischen Medien nur wenig über die rasante Entwicklung auf dem südamerikanischen Kontinent erwähnt. Es dürfte des Weiteren kaum bekannt sein, dass die Staaten im Osten Europas und auf dem afrikanischen Kontinent teilweise besser vorankommen als Länder in der EU.

In den meisten Schwellenländern sind mittlerweile global agierende Konzerne mit Umsätzen in Milliardenhöhe entstanden. Sie bestehen im internationalen Wettbewerb unter anderem durch erhebliche Kostenvorteile und/oder profitieren von kontinuierlich wachsender Nachfrage in ihren Heimatländern. Der Abstand zwischen den Industriestaaten und den aufstrebenden Märkten wird von Jahr zu Jahr geringer. Von den Wachstumsraten vieler Emerging Markets können die westlichen Industrieländer nur träumen.

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Warum wachsen die Schwellenländer so schnell?

Wenn Du in den Mainstreammedien diesbezügliche Informationen suchst, wirst Du mit einer vorherrschenden Aussage konfrontiert. Die vermeintlich armen Länder haben nur enormen Nachholbedarf und sobald der gedeckt ist, ist es mit der rasanten Entwicklung vorbei. Verschwiegen werden konsequent die strukturellen Vorteile, welche ich allerdings für sehr interessant halte.

Vorteilhaft sind aus meiner Sicht die Kostenstrukturen ebenso wie das Fehlen von Regularien, die das Wachstum bremsen könnten. Das ist aber bei Weitem nicht alles. In den meisten Schwellenländern wird die Familie in den Mittelpunkt politischer Entscheidungen gestellt. Es gibt keine Generationenkonflikte, alle Mitglieder einer Familie halten zusammen und agieren gerne in Gemeinschaft.

Durch das konsequente Bekenntnis zum kleinsten Baustein eines Staates sind die demografischen Strukturen gesund. Die meisten Familien in den Schwellenländern sind kinderreich und dieser Reichtum sichert einen hohen Anteil an arbeitsfähigen und arbeitswilligen Menschen. Dank diesem Potenzial übernehmen die Schwellenländer einen zunehmend größer werdenden Anteil an der weltweiten Wertschöpfung.

Ein weiterer Vorteil der Schwellenländer ist die vergleichsweise geringe Staatsverschuldung, welche in niedrigeren Steuern und höherer Kaufkraft resultiert. Mit andern Worten formuliert: Der Arbeiter oder Angestellte eines Schwellenlands kann sich trotzt niedrigerem Gehalt mehr leisten. Er ist fähig, seine Familie zu ernähren und seinen Kindern eine vernünftige Ausbildung zu bezahlen.

Natürlich haben internationale Investoren in den aufstrebenden Märkten schon längst Kapitalbedarf entdeckt. Die meisten Länder setzen jedoch auf einheimisches Kapital, welches zunehmend vorhanden ist und zu akzeptablen Bedingungen gewährt wird. Die großen Konzerne der Schwellenländer finanzieren sich bevorzugt über die Börse, allerdings gibt es oft Regelungen, die unerwünschte Übernahmen durch ausländische Investoren, verhindern.

Das globale Kräfte-Verhältnis verschiebt sich

Den meisten Menschen hierzulande ist nicht bewusst, dass die Schwellenländer etwa 75 % der weltweiten Landmasse einnehmen, und weit über 80 % der Erdbevölkerung stellen. Unter diesem Aspekt betrachtet, muten die mittlerweile 40 % der globalen Wirtschaftsleistung noch harmlos an.

Der Schein trügt aber, denn der Anteil der aufstrebenden Märkte wächst unaufhörlich. Eine aktuelle Statistik belegt, dass China, Indien, Russland und Brasilien im vergangenen Jahrzehnt bereits mehr zum weltweiten Wachstum beitrugen als sämtliche Industriestaaten des Westens zusammen.

Alle Schwellenländer zusammen leisteten im 2. Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts einen Wachstumsbeitrag von etwa 80 % zum weltweiten BIP. Die westlichen Industrienationen stellen sich gerne strukturell und überlegen dar, sie generieren jedoch gerade einmal 20 % des globalen BIP.

Hinsichtlich der Wachstumsdynamik haben die Schwellenländer den industrialisierten Westen bereits überholt und abgehängt. Mittelfristig und langfristig dürfte sich der Abstand weiter vergrößern. Interessant finde ich in diesem Kontext eine Pricewaterhouse-Cooper-Studie aus dem Jahr 2016. Den Ausführungen zufolge waren seinerzeit unter den 8 größten Volkswirtschaften der Welt bereit 5 Schwellenländer.

Könntest Du Dir einen G7 oder G8 Gipfel vorstellen, an welchem Brasilien, Russland, China, Indien und Indonesien teilnehmen?

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Ein Blick ins Jahr 2050

Momentan sieht die Statistik der oben genannten Analysten noch wie nachfolgend dargestellt aus:

  • China ist die global größte Wirtschaftsmacht.
  • Die Vereinigten Staaten sind auf Platz 2 abgestiegen.
  • Indien folgt auf Platz 3.
  • Japan nimmt Platz 4 ein.
  • Die BRD kann sich noch auf Platz 5 halten.
  • Russland folgt auf Platz 6.
  • Brasilien bildet auf Rang 7 das Schlusslicht.
  • Der 8. Platz wird in der Auflistung nicht besetzt.

In 30 Jahren wird die Welt aus wirtschaftlicher Perspektive völlig anders aussehen, wie der Blick in die Zukunft beweist:

  • China kann sich unangefochten auf dem Spitzenplatz halten.
  • Indien hat die Vereinigten Staaten von Platz 2 verdrängt.
  • Die USA nehmen 2050 den 3. Platz ein.
  • Vom 4. Platz wird Japan durch Indonesien verdrängt.
  • Die BRD muss den 5. Platz an Brasilien abgeben.
  • Russland kann den 6. Platz behaupten.
  • Auf Rang 7 rückt Mexiko vor.
  • Platz 8 wird von Japan eingenommen.

Die BRD wird der Prognose zufolge nicht nur aus den G8 rausfliegen, sondern verliert ihren Status als größte Volkswirtschaft Europas an Russland. Natürlich sind derartige Prognosen keinesfalls unfehlbar. Selbst bei kritischer Betrachtung kann aber eine Verschiebung der globalen Kräfteverhältnisse nicht ausgeblendet werden.

Was bedeutet das für Dich?

Als langfristig orientierter Anleger musst Du akzeptieren, dass die Gewichtung der Schwellenländer im MSCI ACWI mit knapp 12 % keinen dauerhaften Bestand haben kann. Es wird in den kommenden Jahrzehnten unweigerlich zu Veränderungen seitens der Ländergewichtung kommen. Wie Morgan Stanley diesen Tatsachen gerecht wird, lässt sich derzeit schwer prognostizieren. Immerhin handelt es sich um einen in den USA ansässigen Indexanbieter.

Meine Empfehlung geht daher hin zu einer strikten Aufteilung des Portfolios in 2 ETFs. Eine Investition in den MSCI World ist derzeit und langfristig ebenso sinnvoll wie ein Engagement in den MSCI Emerging Markets. Aktuell halte ich eine Gewichtung von 70 zu 30 % noch für angemessen. Du solltest die Entwicklung jedoch im Auge behalten und den Anteil der Schwellenländer schrittweise erhöhen.

Bei einer Einmalanlage in beide ETFs kann bei 30 Jahren Haltedauer zum Ende der Schwellenländer-Anteil höher sein als der Industrieländer-Anteil. Bleibe meiner Webseite treu, denn hier erfährst Du in regelmäßigen Abständen alles Wichtige zur Entwicklung der etablierten Märkte und zu den Emerging Markets.

Solltest Du demnächst ETF-Sparpläne mit beiden Indizes einrichten, suche Dir im eigenen Interesse einen Broker, der diese dauerhaft kostenfrei ausführt. Auch diesen Anbieter findest Du auf meinem Blog.

Angenommen, Du kannst 200 Euro im Monat in beide Sparpläne stecken, verteile das Geld wie nachfolgend beschrieben:

  • Zu Beginn sind 140 Euro für den MSCI World und 60 Euro für den MSCI EM angemessen.
  • In den kommenden Jahrzehnten kann die Summe schrittweise anders verteilt werden, also 140 in den ETF der Schwellenländer und 60 Euro in den ETF auf den Weltindex.

Auch hierbei empfehle ich Dir, regelmäßig meine Seite zu besuchen, weil dort alle Veränderungen seitens der Weltwirtschaft und Index-Zusammensetzung zu aktuellen Beiträgen führen.

Ob die oben prognostizierten Änderungen im globalen Kräfte-Verhältnis wirklich so eintreffen, ist schwer vorherzusagen. Du kannst jedoch davon ausgehen, dass ETFs auf den DAX oder den MSCI Europe in 30 Jahren vermutlich nicht die angestrebte Rendite für die Altersvorsorge bringen werden.

Die Zukunft liegt in den aufstrebenden Märkten

Vor allem China wird in den kommenden Jahrzehnten maßgeblich die Weltwirtschaft dominieren. Schon jetzt werden 9 von 10 Computern im Reich der Mitte hergestellt, zudem 7 von 10 Mobiltelefonen und 8 von 10 Solar-Modulen. In den letzten Jahrzehnten war China eher für kostengünstige Lohnfertigung und billige Kopien bekannt. Mittlerweile setzt die chinesische Volkswirtschaft immer mehr auf eigene Innovationen und hat damit Erfolg.

Willst Du am Wachstum Chinas teilnehmen, wäre ein ETF auf den MSCI China Index eine sinnvolle Idee. Natürlich kannst Du den ETF bei vielen Brokern sparplanfähig entdecken und bei einem Anbieter dauerhaft kostenfrei besparen.

Eine Alternative zum China-Index ist der MSCI BRIC, welcher die Entwicklung von Brasilien, Russland, China widerspiegelt. Damit hast Du die erfolgreichsten Schwellenländer in einem Index mit viel Potenzial. Obwohl Russland derzeit immer noch unter den Sanktionen des Westens leidet, zeigt der BRIC Index eine noch attraktivere Entwicklung als der MSCI EM. Indes gibt es für den MSCI Emerging Markets wesentlich mehr ETFs zu deutlich niedrigeren Kosten.

Mein Fazit

Die Märkte der Zukunft sind meiner Meinung nach die Schwellenländer, weil in ihnen wesentlich mehr Potenzial als in den Industrienationen verborgen ist. Ich würde mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen und jetzt in die Emerging Markets investieren. Eines ist jedoch gewiss: Ein Engagement in den Emerging Markets setzt mehr Disziplin voraus, weil der Kurs wesentlich volatiler verläuft. Langer Anlagehorizont und Geduld sind unverzichtbar, dafür winkt am Ende eine lukrative Rendite.

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Ein Kommentar

  1. Ich teile deinen Optimismus über die deutsche Wirtschaft nicht. Wir haben längst den Anschluss verloren. Wir bilden nur noch Genderfuzzis und Feministinnen aus, MINT ist auf dem absteigenden Ast. Technologie- und Industriefeindlichkeit werden uns in 30 Jahren ruiniert haben. Flintenuschi erledigt mittlerweile die EU.

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