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So einfach bildest Du den MSCI World nach

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Depotstudent Dominik
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Der MSCI World ist als einer der größten globalen Aktienindizes optimal für ein weltweites Investment geeignet. Im Index vertreten sind etwa 1.655 Aktien aus 23 industrialisierten Nationen.

Damit bietet sich der MSCI World als Grundlage für ein individuell gestaltetes Anlageportfolio an, in welchem die Assets Aktien, Anleihen, Tages- und Festgeld enthalten sein könnten. Um dieses Portfolio Deinen Präferenzen entsprechend aufzubauen, zeige ich Dir im nachfolgenden Artikel, wie Du den MSCI World nachbilden kannst.

Unter anderen beantworte ich dabei diese Fragen:

  • Warum sollte ich den MSCI World nachbauen?
  • Wie viele Indizes respektive ETFs benötige ich dazu?
  • Warum sollte ich andere Assets in mein Portfolio einfügen?

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Grundsätzliche Informationen zum MSCI World

Damit Du den MSCI World nachbilden kannst, müssen einige wichtige Aspekte bekannt sein. Im Index enthalten sind ausschließlich die Aktien großer und mittelgroßer Unternehmen aus den Industrieländern. Wissenswert ist in diesem Kontext, dass Morgan Stanley unter anderem China nicht als voll industrialisiertes Land einstuft.

Der Index deckt für jede vertretene Nation circa 85 Prozent der so bezeichneten Marktkapitalisierung ab. Damit ist der Börsenwert aller Aktiengesellschaften eines Landes gemeint. In der BRD sind beispielsweise 470 AGs am Markt verzeichnet, deren Marktkapitalisierung beträgt aktuell ungefähr 1.200 Milliarden Euro.

Im MSCI World ist jeder Staat entsprechend seiner Marktkapitalisierung gelistet und gewichtet.

Nachfolgend alle im Index vertretenen Nationen gemäß der prozentualen Gewichtung:

  • Vereinigte Staaten 62,8 %.
  • Japan 8,1 %.
  • Vereinigtes Königreich 5,66 %.
  • Frankreich 3,81 %.
  • Kanada 3,43 %.
  • Schweiz 3,11 %.
  • BRD 2,96 %.
  • Australien 2,83 %.
  • Hongkong 1,36 %.
  • Holland 1.22 %.
  • Spanien 1,00 %.
  • Schweden 0,9 %.
  • Italien 0,78 %.
  • Dänemark 0,58 %.
  • Singapur 0,46 %.
  • Finnland, Belgien jeweils 0,33 %.
  • Norwegen, Israel, Irland jeweils 0,2 %.
  • Neuseeland, Österreich, Portugal jeweils weniger als 0,1 Prozent.

An der Ländergewichtung wird deutlich, dass Du den MSCI World im Grundsatz auch nachbilden kannst, ohne alle aufgeführten Staaten einzubeziehen.

Zudem sind die Gewichtungen keine fixen Werte und schwanken entsprechend der wirtschaftlichen Entwicklung. Wenn Du den MSCI World nachbauen möchtest, besteht die Möglichkeit zur individuellen Gewichtung. Du könntest beispielsweise die Dominanz US-amerikanischer Werte verringern, China als voll entwickelte Industrienation bewerten und dergleichen mehr.

Eine andere Möglichkeit wäre die Beschränkung auf die wichtigsten 5 Länder. Du kannst den MSCI World nachbauen, wie immer es Dir beliebt. Im eigenen Interesse solltest Du jedoch kostengünstig verfahren und sowenig wie möglich Einzelpositionen einbauen.

Warum solltest Du den MSCI World nachbauen?

Auf lange Sicht gewährleistet der MSCI World den Anlegern eine durchschnittliche Rendite von 7,7 Prozent. Den Ertrag kannst Du mit einem Nachbau steigern, indem anders gewichtet wird und unwesentliche Komponenten weggelassen werden. Zur Ertragssteigerung könnte zudem ein Index auf die Emerging Markets ins Portfolio aufgenommen werden. Es geht einfach darum, aus dem gemütlichen Sofa-Investment MSCI World eine Geldanlage mit exzellenter Performance zu machen. Mit gefährlicher Spekulation hat das Vorgehen nichts zu tun, denn der passive Charakter Deines Portfolios bleibt erhalten.

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MSCI World nachbauen: Schritt für Schritt

Zunächst die schnelle Übersicht.

MSCI World nachbauen in aller Kürze:

  • 66 % USA: S&P 500 mit dem S&P 500 UCITS ETF von Invesco
  • 11 % Japan: Nikkei 225 mit dem Xtrackers Nikkei 225 UCITS ETF
  • 8 % Großbritannien: FTSE mit dem iShares Core FTSE 100 UCITS (Dist)
  • 5 % Frankreich: CAC 40 mit dem Xtrackers CAC 40 UCITS ETF
  • 5 % Schweiz: Swiss Market Index mit dem SMI von iShares
  • 5 % Deutschland: Deutscher Aktienindex mit dem Xtrackers DAX UCITS ETF 1C

Die 500 größten Unternehmen der Vereinigten Staaten sind im S&P 500 vertreten, diesen Index würde ich verwenden, weil er die wirtschaftliche Entwicklung der USA optimal spiegelt. Darin enthalten sind alle aus dem MSCI World bekannte Schwergewichte wie beispielsweise Apple, Amazon, Microsoft und Berkshire Hathaway.

Wenn ich den MSCI World nachbilden wollte, wäre der Aktienindex Nikkei 225 meine favorisierte Wahl für die Position Japan. Es handelt sich dabei um einen preisgewichteten Kursindex, dessen Berechnung ohne Einbezug von Dividenden erfolgt.

Für Großbritannien wäre der der FTSE die erste Wahl, weil er die größten 100 Unternehmen des Vereinigten Königreichs beinhaltet.

Für Frankreich würde ich den Leitindex CAC 40 wählen, weil in ihn die größten Aktiengesellschaften der Grande Nation vertreten sind.

Als Anleger aus der Bundesrepublik Deutschland wäre Kanada mit 3,43 % Anteil am MSCI World für mich eine auslassbare Position. Ich würde stattdessen die Schweiz mit dem Swiss Market Index und die BRD mit dem DAX stärker als im MSCI gewichten.

Auf die restlichen Positionen kann meiner Ansicht nach verzichtet werden. Diese nehmen nur gut 10 % im Weltindex ein und können daher wenig Einfluss auf die Entwicklung ausüben.

Diese Nuancen bleiben aber letztlich ganz Dir überlassen!

Stattdessen würde ich den MSCI World um die Komponente Emerging Markets erweitern. China, Indien, Brasilien und andere Nationen sind vom Wachstum geprägte Nationen, die mehr Chancen bieten als beispielsweise Österreich, Neuseeland und Israel.

Du kannst natürlich den MSCI World nachbilden, wie es Dir gefällt. Ziel einer jeden Variante sollte jedoch bestmögliche Rendite bei hervorragender Diversifikation sein. Und die Rendite der Zukünft könnte natürlich zu einem großen Teil aus aufstrebenden Märkten kommen. Ein wesentlicher Faktor beim Nachbauen ist der Preis, also die Anzahl und Kosten der dazu notwendigen ETFs.

Kosten beim Nachbilden des MSCI World

Nachfolgend wird jede von mir angeführte Position mithilfe eines ETF realisiert. Ich zeige Dir zu jeder Postion den Exchange Traded Funds mit der besten Performance und den niedrigsten Kosten.

Für den S&P 500 stehen aktuell 15 ETFs mit Gesamtkostenquoten zwischen 0,05 und 0,15 % pro Jahr in Option. Der S&P 500 UCITS ETF von Invesco überzeugt mit einer 1-Jahres-Fondsrendite von 13,55 % bei einer TER von 0,05 %.

Vier ETFs auf den Nikkei 225 stehen aktuell zur Wahl. Mich hat der Xtrackers Nikkei 225 UCITS ETF in jeder Hinsicht überzeugt. Er ist physisch repliziert, hat mit 944 Millionen Euro ein akzeptables Fondsvolumen und ist mit einer TER von 0,09 % sehr kostengünstig.

Beim britischen Index FTSE stehen derzeit acht ETFs zur Verfügung und das gestaltet die Auswahl etwas schwieriger. Ich würde mich aufgrund der Fondsgröße von 7.355 Millionen Euro und der Gesamtkostenquote von 0,07 % für den iShares Core FTSE 100 UCITS (Dist) entscheiden. Wissenswert ist in diesem Kontext, dass sämtliche ETFs aufgrund des EU-Austritts von Großbritannien sehr volatile Kursbewegungen aufweisen und zum Jahresende steil in die Höhe gehen könnten.

Für den CAC 40 Index sind aktuell vier ETFs im Angebot, die Gesamtkostenquoten liegen zwischen 0,20 und 0,25 %. Mir erscheint der Xtrackers CAC 40 UCITS ETF sinnvoll, weil sein Fondsvolumen mehr als 100 Millionen Euro beträgt. Zudem überzeugt er mich mit einer TER von 0,20 Prozent. In den letzten 5 Jahren rentierte der ETF jährlich mit 8,17 %, zudem ist er physisch repliziert.

Um den Index Swiss Markets per ETF ins Portfolio einzufügen, gibt es für Anleger aus der BRD weniger kostengünstige Möglichkeiten als für Investoren aus der Schweiz. Aus meiner Sicht ist der SMI von iShares mit einer TER von 0,51 % und einem Fondsvolumen von 245 Millionen Schweizer Franken eine gute Wahl.

Den Deutschen Aktienindex (DAX) kannst du leicht per ETF in Dein Portfolio integrieren. Aktuell stehen 11 ETFs mit Gesamtkostenquoten von 0,09 bis 0,16 % pro anno zur Wahl. Wenn ich den MSCI World nachbilden wollte, wäre mein favorisierter ETF der Xtrackers DAX UCITS ETF 1C. Überzeugend sind Performance, Fondsgröße (3.449 Millionen Euro) und TER (0,09 %). Im nächsten Abschnitt beantworte ich Dir die eingangs gestellten Fragen.

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Wie viele ETFs sind für den Eigenbau notwendig?

Sofern Du meinem Vorschlag folgst, sind sechs ETFs nötig.

Du bist jedoch derjenige, der den MSCI World nachbilden soll und dies bedeutet: freie Hand bei der Gestaltung. Du kannst auch einfach die Auflistung der vertretenen Länder nehmen und für jede Nation einen ETF kaufen. Doch damit steigen die Kosten dramatisch, weil kleinere Indizes oft von größeren Gesamtkostenquoten begleitet werden.

Ob ein ETF beispielsweise auf den Aktienindex von Dänemark oder Portugal entscheidend für die Entwicklung wäre, darf bezweifelt werden. Den MSCI World nachbauen ist sinnvoll, so lange das Risiko von Dir getragen werden kann. Damit komme ich zum nächsten Punkt.

Welche Funktionen üben andere Assets im Portfolio aus?

Der MSCI World wird ungeachtet der vorbildlichen Diversifikation als risikobehaftete Geldanlage bezeichnet. Im perfekten Portfolio darf eine risikoarme Komponente nicht fehlen, in der Regel wählen Anleger dazu einen ETF auf einen Anleihenindex. Risikoarm und vorteilhaft ist zudem, einen gewissen Anteil des Portfolios in Form eines Tagesgeldkontos zu gestalten.

Entscheidend ist zunächst, dass Du den MSCI nachbilden möchtest.

Dem Entschluss folgend, muss die Geldanlage entsprechend Deiner Präferenzen gewichtet werden. Nachdem der risikobehaftete Teil des Portfolios gestaltet ist, musst Du beurteilen, wie viel Risikobereitschaft in Dir steckt.

Sehr risikobereit bedeutet, Du kannst den MSCI nachbauen und die Einzelkomponenten als alleinige Asset im Portfolio halten.

Bei weniger Risikobereitsschaft solltest Du einen Anleihenanteil in Höhe von 20 oder 30 Prozent einplanen. Erstklassige Anleihen mit vergleichsweise kurzer Laufzeit könntest Du mit einem ETF in Dein Portfolio einfügen. Den ETF gibt es beispielsweise vom Anbieter Lyxor mit physischer Replikation thesaurierend mit einer Gesamtkostenquote von 0,17 % und einer aktuellen Fondsgröße von 613 Millionen Euro. Enthalten sind Anleihen von Emittenten mit bester Bonität mit Laufzeiten von maximal 36 Monaten. Anleihen reagieren auf Krisen wesentlich anders als Aktien und sind auf lange Sicht mit weniger Volatilität behaftet.

Einen gewissen Anteil im Portfolio sollte eine risikoarme Geldeinlage wie Tagesgeld einnehmen. Sofort verfügbares Tagesgeld kann unter anderem für die einmal im Jahr erforderliche Neugewichtung sinnvoll sein. Sechs Aktien-ETFs und ein Anleihen-ETF müssen auf die ursprüngliche Gewichtung zurückgefahren werden. Dies kann durch den Verkauf von Anteilen mit überdurchschnittlicher Entwicklung im letzten Jahr geschehen oder durch den Zukauf von weniger rentablen Positionen.

Wenn Du den MSCI World nachbilden möchtest, kannst Du natürlich die Chance auf mehr Rendite deutlich erhöhen. Hierzu bietet sich ein ETF auf die Emerging Markets an. Denke bitte in diesem Kontext daran, dass China als aufstrebende Wirtschaftsmacht immer noch nicht im MSCI World enthalten ist. Sinnvoll wäre, dem risikobehafteten Anteil des Portfolios einen ETF auf den MSCI World EM Index hinzuzufügen.

Achte jedoch auf Deine Risikobereitschaft und gewichte alle Anteile des Portfolios dementsprechend.

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3 Kommentare

  1. Hmm, du schreibst, durch nachbilden des MSCI World könne man seine Rendite steigern, gibst aber kein Beispiel, wie sie denn im Vergleich aussehen würde. Das wäre auf jeden Fall mal interessant. Ich sehe nämlich nicht, wieso sich der Nachbau hier viel besser entwickeln sollte als der MSCI World. Einen höheren Verwaltungsaufwand hat man dadurch aber auf jeden Fall.

  2. Hi Dominik,
    ich bin eben deine Aufteilung überflogen. Soweit durchaus machbar, ich habe mich nur gefragt, warum man nicht gleich den Stoxx600 für Europa nimmt. Ob man dann einen Asia/Pacific ETF statt dem Japan ETF nimmt wäre dann eine andere Frage, aber so würde man sich zumindest das Länderpicking für Europa ersparen.
    Die Unterteilung zw. USA und Europa würde ich in jedem Fall beibehalten, weil aus meiner Sicht die USA im MSCI World aufgrund ihrer extrem hohen Marktkapitalisierung durchaus übergewichtet ist.
    Kurzum, hat es einen besonderen Grund, warum du dich für eine Länderaufteilung und damit für Europa für min. 4 ETFs entscheiden würdest?
    Gruß,
    Wolfgang

  3. Denke auch, dass man z.B. mit dem Lyxor Core Stoxx Europe 600 (LU0908500753) den europäischen Markt gut und weniger kleinteiliger abgedeckt bekommt.

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