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YES! – Zukunft gestalten per Schulwettbewerb: Interview mit Bente Rathjen

YES! Website 2
Depotstudent Dominik
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Liebe Depotstudent-Leserschaft, heute habe ich eine spannende Interview-Partnerin mitgebracht!

Bente Rathjen ist Community Managerin beim YES! – einem Schulwettbewerb, bei welchem Schülerinnen und Schüler Lösungsansätze zu aktuellen Themen aus Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln.

Viel Spaß mit dem Interview!

YES! 2024 Gruppenfoto Finale
YES! 2024 Gruppenfoto Finale (Foto: YES! – Young Economic Solutions)

Sehr geehrte Frau Rathjen, stellen Sie sich doch gerne kurz vor und geben Sie uns einen Einblick in das Projekt „YES! – Young Economic Solutions“.

Das YES! ist ein Schulwettbewerb zu aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus führenden Wirtschafts- und Sozialforschungsinstituten reichen bei uns Themen aus ihrer aktiven Forschung ein. Die teilnehmenden Schulteams entwickeln dann gemeinsam mit ihnen Lösungsideen zu diesen Themen. Die Ideen werden bei unseren Regionalfinalen präsentiert und diskutiert. Wir als YES!-Team organisieren den gesamten Wettbewerb und bringen alle Stakeholder zusammen. Meine Schwerpunkte liegen dabei beim Marketing und dem Veranstaltungsmanagement.

YES! Logo
Foto: YES! – Young Economic Solutions

Die Themen beim YES! sind vielfältig: CO2-Belastung, Engpässe bei der Lieferung von Medikamenten und Tierwohl sind nur einige der vielen Herausforderungen unserer Zeit, welche bereits beim YES! mit Lösungsansätzen behandelt wurden. Was entsteht aus solchen Ansätzen, nachdem Sie sich beim YES! durchgesetzt haben?

Genauso vielfältig wie Themen und deren Lösungen sind auch die weiteren Verläufe der Projektarbeit. Nach Abschluss des Wettbewerbs liegt die Verantwortung für die Ideen bei den jeweiligen Teams. Wir stehen mit Rat und Tat zur Seite, aber es kommt auf die Initiative der Jugendlichen an, ihre Ideen weiterzuverfolgen. Daraus entstehen dann teilweise Arbeitsgemeinschaften oder Schülerfirmen, die die Ideen weiter betreuen. Dadurch ist ein Weiterverfolgen der Ideen auch nach dem Abitur der ursprünglichen Teilnehmenden möglich. Für viele Ideen geht es darum, Unterstützung zu gewinnen. Sehr erfolgreich hat das beispielsweise ein Team vom Windhorst-Gymnasium in Meppen gemacht. Ihre YES!-Lösungsidee ist die App findA (https://www.find-a.app), die mittlerweile in den gängigen App Stores erhältlich ist.

2024 entwickelten rund 600 Schülerinnen und Schüler aus der gesamten Bundesrepublik Innovationen für globale ökonomische Herausforderungen. Gibt es Ideen und Konzepte, welche Sie 2024 oder in den Jahren zuvor besonders begeistert haben?

Begeisterung ist ansteckend und daher springt im YES! oft besonders bei den Ideen der Funke über, die den Jugendlichen selbst wirkliche Herzensanliegen sind. Im YES! 2024 gibt es dafür gleich mehrere gute Beispiele.

Zweitplatziert ist das Team vom Annette-Kolb-Gymnasium in Traunstein. Die Jugendlichen haben als Antwort auf den Pflegekräftemangel ein Konzept für den „Tag der Pflege“ entwickelt und stehen aktuell schon in der aktiven Umsetzung. Durch qualitative Interviews haben sie ihr eigenes Verständnis für Pflegeberufe erweitert und gemeinsam mit lokalen Akteuren einen Ansatz entwickelt, der sehr viel Potenzial und Wirkung hat.

Unser Gewinner-Team von der Schule Insalco Santiago (Chile) hat sich mit der finanziellen Bildung von Jugendlichen beschäftigt. In Deutschland ist uns ja bereits bewusst, dass es umfassendere finanzielle Bildung für junge Menschen braucht. Was das Team aus Chile aber besonders motiviert hat, ist die hohe Verschuldung von jungen Menschen in ihrem Heimatland. Mit einem Fokus auf die Anreize durch Gamification hat das Team ein Kartenspiel entwickelt und mit jüngeren Schülerinnen und Schülern erprobt. Capital Masters zielt darauf ab, dass Erfahrungswerte im Spiel Lernerfolge erzeugen, die langfristig prägend sind und junge Menschen vor finanziellen Fehlentscheidungen im wahren Leben bewahren.

YES! 2024 Kennenlernen der Teams beim Pub Quiz
YES! 2024 Kennenlernen der Teams beim Pub Quiz (Foto: YES! – Young Economic Solutions)

Wettbewerb zwischen den Teams ist beim YES! ein zentrales Element. Sehen Sie Wettbewerb auch in der Wirtschaft als wichtiges Mittel, um Innovationen zu fördern und die Welt ein Stück besser zu machen? Oder sorgt Wettbewerb in der freien Wirtschaft eher für das Gegenteil?

Ja, Wettbewerb spielt bei uns eine entscheidende Rolle. Es geht aber nicht nur darum, dass die Schulteams in Konkurrenz stehen, sondern die Jugendlichen selbst wählen beim YES! die Gewinner-Themen. Dadurch sind alle Teams interessiert daran, die besten Ideen zu identifizieren und prüfen einander in den Diskussionsrunden auf Herz und Nieren. Es geht nicht darum, die anderen Teams auszustechen, sondern die besten Ideen zu unterstützen. Wettbewerb, wie er im YES! gelebt wird, ist für die freie Wirtschaft sicherlich bereichernd. Wenn Konsumenten und Investorinnen Innovationen identifizieren, die den größtmöglichen positiven Effekt auf Probleme in unserer Gesellschaft haben, dann profitieren die meisten Menschen davon.

Wie kann man das YES! unterstützen?

Natürlich lebt unser Wettbewerb von den Beiträgen aus den wissenschaftlichen Instituten und den teilnehmenden Schulteams. Daher sind wir für Weiterempfehlenden stets dankbar. Aktuell können sich Schulteams für das YES! 2025 anmelden und ihr Wunschthema wählen. Interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können sich gerne direkt mit uns in Verbindung setzen. Außerdem freuen wir uns über den Austausch mit anderen Projekten und Initiativen, um Erfahrungswerte auszutauschen und Verbesserungspotenzial zu entdecken.

Wo kann die Reise des YES! in Zukunft noch hingehen? Gibt es bereits spannende Ideen?

Wir wollen in der Zukunft die Umsetzungskompetenzen unserer Teams noch deutlich stärker fördern, um noch mehr YES! Ideen zu realisieren. Diesen nächste Schritt von der Idee in die tatsächliche Umsetzung möchten wir mit den Schulteams noch viel öfter gehen als bisher. Das YES! wird inhaltlich immer aktuell und spannend sein, da unsere Themen jedes Jahr aus den aktuellen Forschungsfeldern unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen. In den letzten Jahren spiegelten deshalb die Inhalte im YES! die großen Themen unserer Gesellschaft wider: Die Integration von Geflüchteten nach 2015, die Klimaproblematik in der Hochphase von Fridays for Future, Digitalisierung an Schulen, Bildungsgerechtigkeit oder auch fehlende ökonomische Bildung im Unterricht. Wir bleiben also immer dicht an den Herausforderungen für unsere Gesellschaft und geben den Lösungsideen der nächsten Generation eine Bühne.

Vielen Dank, Frau Rathjen!

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