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Aktiengattungen im Überblick – das musst Du unbedingt wissen

Depotstudent Dominik
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Es existieren verschiedene Aktiengattungen, die alle unterschiedliche Eigenschaften mit sich bringen. Beim Kauf einer Aktie solltest Du also unbedingt wissen, um welche Art der Aktie es sich handelt. Andernfalls könntest Du später vor große Probleme gestellt werden.

Wie dieser Kurzdefinition bereits verrät, solltest Du Dich vor dem Kauf einer Aktie unbedingt auch damit beschäftigen, um welche Art es sich handelt.

Die verschiedenen Aktien unterscheiden sich nämlich teilweise erheblich voneinander. Während Stammaktien ein Stimmrecht auf der Hauptversammlung beinhalten, hast Du dieses Recht bei Vorzugsaktie nicht, erhältst dafür jedoch eine höhere Dividenden.

Was sind Stammaktien? Was sind Vorzugsaktien? Welche Aktiengattungen gibt es noch aus diesen beiden?

Genau diesen Fragen möchte ich in diesem Kapitel der Aktien-Einsteiger-Serie auf den Grund gehen.

Dieses Thema ist extrem wichtig und sollte unbedingt umfassend von Dir verstanden werden. Nur so kannst Du später böse Überraschungen vermeiden.

Aber keine Panik: In der Praxis wirst Du vor allem mit zwei Aktiengattungen in Berührung kommen. Welche das sind und was Du hier unbedingt beachten musst, erfährst Du im Verlauf dieses Beitrags.

Los geht’s!

Die verschiedenen Aktiengattungen in der Übersicht

An der Börse haben wir es vor allem mit 5 verschiedenen Aktiengattungen zu tun, die sich teilweise erheblich in ihren Eigenschaften unterscheiden.

  1. Inhaberaktien
    1. Stammaktien
    2. Vorzugsaktien
  2. Namensaktien
    1. Vinkulierte Namensaktien

Während Du mit den ersten drei Gattungen sehr häufig zu tun haben wirst, gehören Nummer vier und fünf eher zur Seltenheit.

Was sich genau hinter den einzelnen Begriffen versteckt, erfährst Du jetzt.

1. Inhaberaktien

Inhaberaktien ist die in Deutschland übliche Aktienform.

Die Aktiengattung ermöglicht das problemlose Übertragen von Aktien zwischen Anlegern, da die Aktiengesellschaft zu keinem Zeitpunkt weiß, wer der Besitzer hinter eine Aktie überhaupt ist.

Eine Eintragung in ein Aktienregister findet demnach nicht statt (anders als bei Namensaktien, zu denen wir später noch kommen werden).

Inhaberaktien lassen sich in der Regel bereits am Namen bei Deinem Broker erkennen…

Inhaberaktien lassen sich leicht erkennen.

Innerhalb der Inhaberaktien unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Arten: Stammaktien und Vorzugsaktien.

Aufgepasst!

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2. Stammaktien

Bei der Stammaktie handelt es sich um die Aktiengattung, die am weitesten verbreitet ist.

Wenn Du eine Stammaktie erwirbst, erhältst Du alle Aktionärsrechte die einem Anteilseigner überhaupt zur Verfügung stehen.

Besonders hervorzuheben ist bei Stammaktien das Stimmrecht auf der Hauptversammlung eines Unternehmens, das sich aus §12 Abs. 1 Aktiengesetz (AktG) ergibt.

Eine Stammaktie entspricht dabei einem Stimmrecht. Heißt: Die Gewichtung der Stimme eines Aktionärs der 10 Aktien besitzt ist höher als die eines Aktionärs, der lediglich 5 Aktien besitzt.

Wie wichtig ein solches Stimmrecht ist, zeigt die Punkte, auf die Du damit Einfluss nehmen kannst.

  • Bestellung von Aufsichtsratsmitgliedern
  • Verwendung der Bilanzgewinne
  • Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats
  • Bestellung von Abschlussprüfern
  • Beantragung von Satzungsänderungen
  • Auflösung der Aktiengesellschaft

Nun muss man fairerweise anführen, dass Du als Kleinaktionär mit nur wenigen im Besitz befindlichen Aktien nur wenig gegen Großaktionäre ausrichten können wirst.

Aus diesem Grund schließen sich Aktionäre vor der Hauptversammlung häufig in Interessengemeinschaften zusammen, um ihrer Meinung ein größeres Gewicht zu verleihen. Meist werden die Interessen auf der Hauptversammlung durch einen Vertreter durchgesetzt.

Neben dem eigentlichen Stimmrecht ist das Recht auf anteilige Dividende eine hervorzuhebende Eigenschaft von Stimmaktien. Du erhältst also regelmäßig Deinen Anteil am Bilanzgewinn in Form einer Barauszahlung.

Wie entscheidend diese Dividendenzahlungen für Deine Performance sein können, schauen wir uns später an.

2. Vorzugsaktien

Vorzugsaktien sind die am zweithäufigsten verbreitete Form einer Aktie, die im Vergleich zu den Stammaktien jedoch einen entscheidenden Unterschied aufweisen.

Inhaber von Vorzugsaktien besitzen KEIN Stimmrecht auf der Hauptversammlung.

Stellt sich nur eine Frage…

Warum sollte man dann überhaupt Vorzugsaktien den Stammaktien vorziehen?

Die Antwort ist einfach: Der Verzicht auf Dein Stimmrecht wird von der AG mit einer höheren Dividende belohnt. Inhaber von Vorzugsaktien erhalten also eine höhere Dividende als Stammaktionäre.

Ein Beispiel: Stammaktionäre der BMW Aktie erhalten für das Jahr 2019 vermutlich eine Dividende von 2,50 Euro. Das entspräche einer Dividendenrendite in Höhe von 3,42 Prozent (Kurs 07.04.2020).

Bei der BMW Vorzugsaktie beläuft sich die Dividende auf 2,52 Euro.

Kein großer Unterschied, oder?

Aber…

Der Kurs der Vorzugsaktie ist in der Regel zu dem der Stammaktie nicht identisch, sondern immer etwas niedriger. Heißt: Die Dividendenrendite der BMW Vorzugsaktie beläuft sich auf 4,58 Prozent (Stand 07.04.2020).

Ein deutlicher Unterschied also.

Zu erkennen sind Vorzugsaktien übrigens relativ einfach am Kürzel „VZ“.

Was ist nun besser: Stammaktie oder Vorzugsaktie? 

Pauschal beantworten lässt sich diese Frage nicht, zumal nicht jede Aktiengesellschaft Stamm- und Vorzugsaktien ausgibt.

Du als Privatanleger wirst häufig mit Vorzugsaktien besser fahren, da der eigene Aktienbestand in der Regel nicht ausreichen wird, um tatsächliches Mitspracherecht im Unternehme zu genießen.

Außerdem steht bei Dir wahrscheinlich die Rendite im Vordergrund und weniger das Stimmrecht. Und die ist bei Vorzugsaktien nun mal deutlich besser.

Den Beweis liefert der DAX. Dieser existiert nämlich einmal als Performance-Index (blau), bei dem Dividendenzahlungen mit einberechnet werden und einmal als Kursindex (rot), der Dividenden nicht erfasst, sondern lediglich Kurssteigerungen.

JashuahDAX versus DAXKCC BY-SA 3.0

Eine hohe Dividende kann also durchaus den Unterschied ausmachen und sollte niemals unterschätzt werden.

Ich würde Dir aus diesem Grund, sofern ein Unternehmen Stamm- und Vorzugsaktien ausgibt, immer zur Vorzugsaktie raten.

Einzige Ausnahme: Vorsicht ist bei Unternehmen geboten, die zeitnah von Übernahmen betroffen sein könnten. Hier sind nämlich Stammaktien aufgrund ihres Stimmrechts deutlich gefragter. Folglich entwickelt sich der Kurs der Stammaktie in solchen Fällen meist deutlich besser als der Kurs der Vorzugsaktie.

Übrigens: Eine Einladung zur Hauptversammlung bekommst Du auch als Inhaber einer Vorzugsaktie. Lediglich das Stimmrecht fällt weg.

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4. Namensaktien

Namensaktien sind das komplette Gegenteil zu Inhaberaktien.

Hier weiß die Aktiengesellschaft jederzeit darüber Bescheid, der Aktionär ist, das Aktieninhaber im Aktienregister der AG gelistet sind. Anzahl der gehaltenen Aktien, Adresse, Geburtsdatum, etc.

Namensaktien besitzen ein Stimmrecht. Allerdings ist auch nur die Person stimmberechtigt, die als Inhaber im Aktienregister eingetragen ist.

Gleich verhält es sich auch mit der Dividende.

Stimmrecht und Dividende erhältst Du als erst, NACHDEM Du im Aktienregister eingetragen wurdest.

Namensaktien haben im Vergleich zu Inhaberaktien für ein Unternehmen einige Vorteile:

  • Transparenz: Ein Unternehmen weiß jederzeit, wer Aktien hält und kann Veränderungen in der Struktur besser und schneller erkennen. So kann kein Großaktionär „still und heimlich“ seine Machtstellung ausbauen.
  • Kostenvorteile: Alle Maßnahmen, einen Aktionär betreffend, laufen direkt über das Unternehmen und nicht über externe Depotbanken.
  • Kommunikation: Da Inhaber einer Namensaktie im Aktienregister eingetragen sind, kann das Unternehmen direkt mit diesen in Kontakt treten.

Für Dich als Investor ergeben sich für den Kauf von Namensaktien keine wirklichen Vorteile.

Ganz im Gegenteil.

Du erhältst die identischen Rechte wie bei einer Inhaberaktie, der Verkauf gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger und ist ein deutlich längerer Prozess. Schließlich muss, neben der eigentlichen Übertragung der Aktie, auch das Namensregister aktualisiert werden.

Inhaberaktien sind also Namensaktien als Privatanleger immer vorzuziehen.

5. Die vinkulierte Namensaktie

Eine besondere Form der Namensaktie ist die sogenannte vinkulierte Namensaktie.

Diese Aktienart ist kaum verbreitet, dennoch existent.

Vinkulierte Namensaktien folgen den identischen Gesetzmäßigkeiten wie auch die bereits beschriebenen Namensaktien. Mit einem Unterschied: Bei vinkulierten Namensaktien kann es erst dann zu einer Transaktion kommen, wenn die Gesellschaft dieser auch zustimmt.

Heißt: Möchtest Du Deine Aktien verkaufen, die AG untersagt dies jedoch, schaust Du sprichwörtlich in die Röhre.

Eine Beispiel für eine vinkulierte Namensaktie wäre die Lufthansa VNA O.N.

Aktiengattungen Zusammenfassung

Zum Abschluss eine kleine Zusammenfassung der fünf beschriebenen Aktiengattungen in Form einer Grafik.

Speichere diese Grafik gerne ab, um hin und wieder einen schnellen Blick darauf werfen zu können, wenn Du Dir nicht sicher bist, welche Eigenschaften eine Aktiengattung besitzt. Ist mit Sicherheit hilfreich! 🙂

Aktiengattungen

Aktiengattungen – Häufig gestellte Fragen

Was ist eine Stammaktie?

Die Stammaktie ist die am häufigsten verbreitete Form der Aktie. Zumindest in Deutschland.

Als Inhaber einer Stammaktie besitzt Du ein Stimmrecht bei der Jahreshauptversammlung eines Unternehmens. Zusätzlich hast Du ein Anrecht auf anteilige Beteiligung am Bilanzgewinn eines Unternehmens in Form der Dividende.

Was ist eine Vorzugsaktie?

Eine Vorzugsaktie enthält KEIN Stimmrecht auf der Jahreshauptversammlung. Dafür erhältst Du eine höhere Dividende als bei einer Stammaktie.

Vorzugsaktien sind also für Privatanleger häufig die bessere Wahl, da die langfristige Rendite in der Regel deutlich besser ist.

Allerdings gibt nicht jedes Unternehmen Vorzugsaktien aus.

Dein Depotstudent Dominik

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