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Über gettex Wertpapiere wie Aktien, Anleihen, ETFs und Fonds sowie Optionsscheine / Zertifikate zu kaufen ist gemütlich – man muss nicht viel überlegen oder rechnen und kann einfach und schnell die Order erteilen.
Der Handel über gettex wird von Brokern wie Smartbroker, Scalable Capital, Comdirect, ING DiBa, flatex, Lynx, finanzen.net zero und vielen weiteren angeboten.
Auch ich nutze den Direkthandel über gettex regelmäßig: Vor allen Dingen für Aktien und ETFs.
Den Handel über gettex setze ich dabei mit meinem „Lieblings-Broker“ (Link zum Broker >>) um, über welchen ich mein Haupt-Depot führe: So kann ich ganz entspannt über gettex in verschiedene Wertpapiere investieren.
Aber ist gettex überhaupt eine gute Möglichkeit, um Orders auszuführen? Oder gibt es bessere Möglichkeiten wie z.B. über Xetra oder andere Handelsplätze?
Ich möchte Dir in diesem Beitrag zeigen, wann gettex Sinn macht und wann der Handel über die Börse sinnvoller und günstiger ist:
- Vorteile und Nachteile von gettex.
- Kosten und „versteckte Kosten“ im Vergleich: gettex vs. börslicher Handel.
- Meine Empfehlung und meine Erfahrungen aus der Praxis.
Inhalt
Das Wichtigste in Kürze
Beim Handel über gettex handelt es sich um sogenannten Direkthandel – das bedeutet, dass Du direkt mit dem Market Maker handelst, welcher einen vollständigen Einblick in das Orderbuch hat. Beim Handel über gettex handelt es sich um außerbörslichen Handel.
„Direkthandel“ bedeutet vereinfacht ausgedrückt: Du handelst nicht über die Börse mit anderen Börsenhändlern, sondern Du handelst mit Deiner Bank. Dadurch sind einerseits die Kosten niedriger als beim börslichen Handel, andererseits besteht aber die Möglichkeit, dass Du etwas schlechtere Kurse erhältst.
gettex beschreibt sich offiziell folgendermaßen:
„gettex bietet mit über 26.000 Wertpapieren aus aller Welt das breite Produktspektrum einer echten Börse – ohne Entgelte und ohne Courtage. Market Maker für Aktien, Fonds, ETPs und Anleihen ist der Marktführer unter den deutschen Market Makern, die Baader Bank AG.“
gettex Kosten und Gebühren
Die Kosten beim Direkthandel über gettex beschränken sich auf folgende „indirekte“ Gebühren:
- Spread (Differenz zwischen Geldkurs und Briefkurs)
Die Kosten an den Börsen bestehen aus folgenden Gebühren:
- Spread (Differenz zwischen Geldkurs und Briefkurs)
- Courtage/Börsenentgelt
- Handelsplatzgebühren
Die Entscheidung „gettex oder Börse“ ist also letztlich ein Rechenexempel zwischen den niedrigeren Kosten beim Direkthandel und den häufig günstigeren Kursen an der Börse.
>>> Link direkt zu meiner Broker-Empfehlung für den Handel über Gettex >>
– Dort führe ich selbst den Handel über gettex durch & führe dort auch mein Haupt-Depot!
Beispiel Orderkosten bei Scalable Capital
- Börse München (gettex): 0,99 €
- Xetra: 3,99 € + Handelsplatzgebühr
Beispielhafte Kosten bei einer Order von 1.000 €:
- Eine Order in Höhe von 1.000 € auf gettex: 0,99 € Gebühren
- Eine Order in Höhe von 1.000 € auf Xetra: 3,99 € + 10,00 € = 13,99 € Gebühren
Scalable Capital mit den Hinweisen: „Die Handelsplatzgebühr der Depotbank für Xetra beträgt 0,01 % des Ordervolumens, mindestens 1,50 €. Sie deckt alle Drittkosten für Handel und Abwicklung. […] Scalable Capital. erhält Zuwendungen für Ausführungen auf gettex.“
Ob die Kursstellung auf gettex fair ist und wie sich dies auswirkt, zeige ich Dir in einem der folgenden Abschnitte.
Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:
Ich empfehle vor allem:
- dieses Depot als aktuelle Top-Empfehlung (nutze ich selbst)* und
- dieses Depot als Allrounder* und
- dieses Depot als etablierter Klassiker*.
Vorteile von gettex
Die Vorteile von gettex zeigen sich vor allem a) in den geringen Gebühren und b) in den langen Öffnungszeiten.
Bei gettex werden keine Börsenentgelte und keine Transaktionskosten fällig – ander als an klassischen Börsen. Der Handel bei gettex ist von 8 bis 22 Uhr im Vergleich mit anderen Börsen besonders lang möglich.
Nachteile von gettex
Kritik an gettex kann sich vor allem auf a) die Möglichkeit von schlechteren Kursen sowie b) den damit verbundenen höheren Spread beziehen. Aber ist das so? Hat gettex schlechtere Kurse und einen höheren Spread?
Letztlich hilft es Dir nur, vor einer Order immer (!) die aktuellen Kurse zu vergleichen: Und zwar mit Deinen gewünschten Wertpapieren, da sich dieser Unterschied je nach Wertpapier unterscheiden kann.
Für eine allgemeine Einschätzung können jedoch die folgenden Abschnitte hilfreich sein.
Schlechtere Kurse bei gettex?
Die Ausführung von Orders könnte auf gettex theoretisch zu schlechteren Kursen als an anderen Handelsplätzen erfolgen.
Schlechtere Kurse bedeuten, dass der Handelsplatz die Geld-Brief-Spanne entweder a) zu eigenen Gunsten anpasst oder b) durch geringe Liquidität anpassen muss – und Anleger dadurch eine indirekte Gebühr bezahlen müssen. Diese Spanne zwischen Kaufkurs und Verkaufskurs nennt sich „Spread“ und wird im Folgenden genauer erläutert.
Ich habe die Kaufkurse innerhalb der „klassischen“ Handelszeiten (nach 9 Uhr, vor 17 Uhr) von gettex mit Börsen wie Xetra, Stuttgart und Frankfurt vergleichen mit folgendem Ergebnis.
iShares ETF im Direkthandel vs. Börse Stuttgart:
- Direkthandel: 10 Anteile x 71,82 € = 718,20 €
- Börse Stuttgart: 10 Anteile x 71,813 € = 718,13 €
-> minimal schlechterer Kurs über gettex.
Daimler Aktie im Direkthandel vs. Börse Stuttgart:
- Direkthandel: 10 Anteile x 74,83 € = 748,30 €
- Börse Stuttgart: 10 Anteile x 74,83 € = 748,30 €
-> identischer Kurs über gettex.
Amazon Aktie im Direkthandel vs. Xetra vs. Börse Stuttgart vs. Börse Frankfurt:
- Direkthandel: 1 Anteil = 3.060,50 €
- Xetra: 1 Anteil = 3.059,50 €
- Börse Stuttgart: 1 Anteil = 3.060,00 €
- Börse Frankfurt: 1 Anteil = 3.070,00 €
-> minimale Unterschiede zwischen gettex, Xetra und Stuttgart. Frankfurt teuer.
Wie Du sehen kannst, unterscheiden sich die Kurse von gettex zu Börsen wie Xetra oder Stuttgart kaum. Von schlechteren Kursen bei gettex kann also bei diesen Wertpapieren nicht die Rede sein, nur die Börse Frankfurt war in diesem Beispiel vergleichsweise teuer.
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Hoher Spread bei gettex?
Viele Anleger vermuten beim Direkthandel wie gettex einen höheren Spread und damit ungünstigere Kurse für Anleger – dass der Spread in der Praxis nicht (relevant) höher ist, legt das obige Beispiel nahe.
Aber auch die gesetzlichen Grundlagen sprechen gegen überhöhte Spreads bei gettex !
Es gibt eine gesetzliche Verpflichtung, dass Handelsplätze wie gettex die beste Ausführung vornehmen („Best Execution Grundsatz“).
Die Fondsgesellschaft Union Investment schreibt zur Best Execution Policy:
„Die Erstellung dieser Best Execution Policy erfolgt gemäß den Vorschriften der Delegierten Verord-
nung Nr. 231/2013 sowie der Markets in Financial Instruments Directive (MiFID/MiFID II), insbeson-
dere der Richtlinie 2014/65/EU und der Delegierten Verordnung (EU) 2017/565.“
… und erläutert die Regelungen wie folgt:
„Die Platzierung von Handelsaufträgen erfolgt grundsätzlich nach der Maßgabe, dass die Aufträge unter
Berücksichtigung aller zum Zeitpunkt ihrer Erteilung zur Verfügung stehenden Informationen zu den
besten verfügbaren Bedingungen platziert werden.“
… und führt weiter aus:
„Für die Platzierung von Handelsaufträgen wird vorausgesetzt, dass die Gesellschaften unter Berücksichtigung aller mit dem Ausführungsgeschäft verbundenen Transaktionskosten (explizite Kosten wie zum Beispiel Handelskommission, Steuern, Settlement- und Clearing-Gebühren sowie implizite Kosten wie zum Beispiel Geld-Brief-Spanne und Markteinfluss (Spread und Market Impact) den bestmöglichen Preis erzielen wollen.“
Grundsätzlich ist ein höherer Spread über gettex zu „ungünstigen“ Handelszeiten denkbar, da zu gewissen Handelszeiten eine geringere Liquidität möglich ist, also weniger Menschen handeln. Zu „klassischen“ Handelszeiten (also wenn auch andere Börsen geöffnet haben) ist mit einem ungünstigen gettex-Spread nicht zu rechnen.
Also: Um den gettex Spread möglichst gering zu halten, unbedingt auf Handelszeiten achten! Dabei die „klassischen“ Handelszeiten von Xetra bevorzugen und z.B. nicht die späten Abendstunden zum Handeln verwenden.
Gettex mit anderen Handelsplätzen im Vergleich
- gettex hat folgende Handelszeiten: Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis 22.00 Uhr
- gettex hat folgendes Marktmodell: Market Maker
- gettex hat folgende Anzahl an Wertpapieren: ca. 220.000
gettex vs. Xetra
- Xetra Handelszeiten: Montag bis Freitag 9.00 Uhr bis 17.30 Uhr.
- Xetra Marktmodell: Fortlaufender Handel mit Auktionen
- Xetra Anzahl Wertpapiere: ca. 2.600
gettex oder Xetra? Das hängt von Deiner gewünschten Handelszeit, den aktuellen Kursen der Handelsplätze sowie der Anzahl an Wertpapieren ab!
gettex vs. Tradegate
- Tradegate Handelszeiten: Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis 22.00 Uhr.
- Tradegate Marktmodell: Market Maker
- Tradegate Anzahl Wertpapiere: ca. 13.000
gettex oder Tradegate? Das hängt von Deiner gewünschten Handelszeit, den aktuellen Kursen der Handelsplätze sowie der Anzahl an Wertpapieren ab!
gettex vs. Lang & Schwarz
- LS Exchange Handelszeiten: Montag bis Freitag 7.30 Uhr bis 23.00 Uhr.
- LS Exchange Marktmodell: Market Maker
- LS Exchange Anzahl Wertpapiere: ca. 10.000
gettex oder Lang & Schwarz? Das hängt von Deiner gewünschten Handelszeit, den aktuellen Kursen der Handelsplätze sowie der Anzahl an Wertpapieren ab!
Meine Erfahrungen mit gettex
Ich kaufe regelmäßig Wertpapiere über gettex und mache deshalb laufend Erfahrungen mit dem Direkthandel über gettex: Darunter vor allem Erfahrungen mit gettex im Zusammenhang mit Aktien und ETFs.
Wenn ich sehe, dass die Kursstellung aktuell tatsächlich bedeutend schlechter ist, kaufe ich über die Börse.
Wenn dies nicht der Fall ist – und das ist es meistens – kaufe ich über gettex.
Ich möchte aber ehrlich zu Dir sein: Viel reißen wirst Du bei dieser Berechnung nicht. Maximal werden hin und wieder ein paar Euro gespart. Für mich als langfristigen Anleger ist das aber nicht wirklich relevant.
Meine Erfahrungen mit gettex sind durchaus positiv – denn die Kosten sind häufig niedriger als an der Börse, die Spreads sind ähnlich und es gibt keine Teilausführungen.
… und wenn die Kursstellung doch einmal deutlich schlechter sein sollte, siehst Du es vor dem Kauf in der Ordermaske und kannst dann ab und zu trotzdem über die Börse kaufen.
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Fazit zu gettex: Vorteile nutzen und Nachteile umgehen
Bei gettex handelt es sich um einen komfortablen Handelsplatz ohne zusätzlich Gebühren. Wenn Du auf die Handelszeiten (z.B. an Xetra orientieren) achtest, lassen sich die größten Nachteile von gettex leicht umgehen.
Es ist nicht ganz einfach zu entscheiden, ob Direkthandel oder börslicher Handel besser ist – denn das kommt immer auf den Einzelfall an. Trotzdem möchte ich Dir im Folgenden eine Faustregel an die Hand geben:
gettex oder Börse? Als Faustregel lässt sich festhalten, dass sich der Direkthandel besonders dann lohnt, wenn die Direkthandels-Kurse nicht stark von den Börsenkursen abweichen – dann sparst Du Dir Orderkosten und hast trotzdem einen ähnlichen Kurs wie an der Börse. Sollten die Kurse auffallende Unterschiede haben, empfiehlt sich häufig der Kauf über eine Börse.
Aus meinen Praxis-Erfahrungen kann ich sagen: Der Direkthandel über gettex lohnt sich in den meisten Fällen.
Abgesehen von der reinen Rechenaufgabe von oben können auch andere Faktoren eine Rolle spielen.
So ist es zum Beispiel möglich, dass an der Börse Teilausführungen gemacht werden, welche zusätzliche Kosten verursachen können. Teilausführungen gibt es beim Direkthandel nicht.
Daher möchte ich Dir im Folgenden die Vorteile und Nachteile von Direkthandel, Xetra und Regionalbörsen aufzeigen.
Vorteile und Nachteile:
Handelsplatz | Vorteile | Nachteile |
Direkthandel | Niedrigste Kosten, keine Teilausführungen | Ggfs. ungünstigere Kurse |
Xetra | Niedrige Kosten, hohes Handelsvolumen, ggfs. günstigere Kurse | Teilausführungen sind möglich und ggfs. teuer |
Regionalbörsen | Betreuter Handel, marktgerechte Preise auch bei schlecht oder falsch gesetzten Orders | Höhere Kosten als Direkthandel und Xetra |
Damit Du beim Handeln keine Fehler machst, fasse ich im Folgenden meine Tipps und Hinweise zusammen, die Du beim Direkthandel über gettex beachten solltest.
Tipps und Hinweise zum Direkthandel über gettex:
- Vergleiche die Kurse beim Direkthandel immer mit den Kursen an den Börsen.
- Rechne aus, welcher Ausführungsplatz (nach Kosten) am günstigsten ist.
- Beachte dabei sowohl die Kursstellung als auch Ordergebühren wie Maklercourtage, Börsenplatzgebühr etc.
- Kaufe beim gettex Direkthandel innerhalb der Xetra-Handelszeiten: Außerhalb dieser Handelszeiten sind die Kurse in der Regel ungünstiger als während den Xetra-Handelszeiten.
- Direkthandel am Wochenende ist nicht zu empfehlen, denn die Xetra hat am Wochenende nicht geöffnet und so würdest Du außerhalb der Xetra-Handelszeiten kaufen.
- Für exotische Wertpapiere solltest Du dabei besonders aufpassen: Denn eventuelle Nachteile wie geringeres Handelsvolumen und hoher Spread im Direkthandel können sich bei diesen Wertpapieren besonders stark auswirken.
- Lästige Teilausführungen vermeidest Du mit einer Order über den Direkthandel automatisch.
- Sparpläne werden immer über den Direkthandel ausgeführt – so „schlimm“ kann der Direkthandel also gar nicht sein, oder?
Dein Depotstudent Dominik
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Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:
Ich empfehle vor allem:
Hallo! Ich wollte mal wissen ob bei den genannten Brokern jeweils Limitaufträge möglich sind?