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Kostenübersicht: Was fällt bei der ETF-Einmalanlage an?

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Depotstudent Dominik
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ETFs zeichnen sich durch vergleichsweise niedrige Kosten aus und sind aufgrund des einfach verständlichen Konzepts beliebte Instrumente für private Anleger. Du kannst mit einem einzigen ETF in weltweite Aktien-, Anleihen- oder Rohstoffmärkte investiert sein und bei langer Haltedauer attraktive Jahresrenditen generieren.

Der nachfolgende Beitrag ist eine Kostenübersicht, die Dir alle anfallende Kosten bei der Einmalanlage in einen ETF oder mehrere ETFs aufzeigt. Die Übersicht beinhaltet bekannte Kosten ebenso wie weniger kommunizierte Gebühren.

In der Praxis kannst Du einige der Kosten durch die Wahl eines günstigen Brokers, respektive einer Direktbank sowie durch die Inanspruchnahme von temporären Aktions-Angeboten senken. Ungeachtet der zahlreichen Positionen zeichnen sich ETFs aufgrund ihrer niedrigen Kosten als attraktive Anlage Vehikel aus. Dazu einleitend ein Vergleich.

ETFs versus klassische Fonds

Der wesentliche Grund für die niedrigen Kosten eines ETF ist der passive Ansatz. Ein Exchange Traded Funds bildet einfach einen Referenzindex bestmöglich nach und hat keine Absicht, den Markt zu schlagen. Genau dieses Konzept verfolgt ein aktiv gemanagter Fonds, dessen Manager wird dafür bezahlt, besser als der Markt im Ganzen abzuschneiden. Der dominierende Teil in der Kostenübersicht eines aktiv gemanagten Fonds ist dementsprechend die Verwaltungsgebühr.

Ganz anders ist die Kostenübersicht eines ETF konzipiert. Bei diesem sind die Kosten für Verwaltung überaus niedrig, weil kein Manager zur Optimierung der Performance dauernd den Wertpapierkorb umschichtet. ETFs zählen zum Sondervermögen und bilden in der Regel Performanceindizes ab.

Die Differenz zwischen der Entwicklung des Referenzindex und des ETFs ergibt letztendlich die Gesamtkostenbelastung. Damit ist die Investition in Exchange Traded Funds in Form einer Einmalanlage eine transparente Angelegenheit. Vergleichsweise günstig wird ein ETF durch den provisionsfreien Handel an der Börse.

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In der Gesamtkostenquote TER sind nicht alle Kosten enthalten

Die TER beinhaltet bei einem ETF die jährlich anfallenden Verwaltungsgebühren, welche aufgrund des passiven Managements sehr gering sind. Es werden Dir keine darüber hinausgehenden Kosten für Lizenzen, Prospekte sowie die jährlich erforderliche Neugewichtung in Rechnung gestellt.

Die Höhe der TER ist von mehreren Faktoren abhängig, auf die ich im Verlauf dieses Beitrags noch eingehe. Bei vielen ETFs ist die Gesamtkostenquote in Englisch als Total Expense Ratio dargestellt und mit TER abgekürzt.

Diese Gesamtkostenquote wird beim Erwerb per Einmalanlage fällig und ist jährlich über die gesamte Anlagedauer zu zahlen. Sie beinhaltet der Bezeichnung zum Trotz aber nicht alle ETF Kosten.

Ausgabeaufschlag beim ETF?

Agio genannte Kosten fallen normalerweise an, wenn Du über eine Bank in einen klassischen Fonds oder in Aktien investierst. Das Institut lässt sich die Beratungsleistung durch den Ausgabeaufschlag in Höhe zwischen 3 und 5 % vergüten.

Zu Recht fragst Du Dich, was der Ausgabeaufschlag bei einem ETF zu suchen hat, weil niemand beim Erwerb beratend tätig ist. In der Regel gewähren Onlinebanken oder günstige Broker Rabatte auf den Ausgabeaufschlag von bis zu 100 %.

Der Ausgabeaufschlag gehört zwar in jede Kostenübersicht, Du kannst die Kosten bei der Einmalanlage jedoch einfach durch die sorgfältige Auswahl des Brokers oder der Onlinebank vermeiden.

Weitere vermeidbare Kosten

Durch den Handel mit ETFs entstehen Kosten in Form von Geld-Brief-Spanne, Spread genannt und Maklergebühren. Diese Positionen fallen bei sehr liquiden Indizes mit entsprechender Größe besonders gering aus. Nischen- und Faktoren-ETFs sind hingegen vergleichsweise teuer beim Handel.

Ein weiterer Kostenfaktor ist der Auf– respektive Abschlag zum NIV (Nettoinventarwert). Die Höhe dieser Kosten richtet sich nach dem jeweiligen Handelspartner und kann durch Vergleiche im Vorfeld minimiert werden. Hohe Preise entstehen bei wenig gehandelten ETFs oder Exchange Traded Funds mit geringem Volumen.

Wenn Du beispielsweise in der BRD ansässig bist und einen ETF auf einen US-amerikanischen Index erwerben willst, solltest Du die Order nachmittags abgeben. Die Kosten sind zu den örtlichen Börsenzeiten spürbar niedriger.

Die mit dem Handel verbundenen Kosten beschränken sich bei der Einmalanlage mit der Kaufen-und-Halten-Strategie jedoch auf einen einmaligen Vorgang. Ein Vergleich der Anbieter sorgt zudem für niedrige Preise.

Zusätzliche Kosten bei der ETF-Einmalanlage

Die nachfolgend beschriebenen Kosten bei der ETF-Einmalanlage kannst Du durch geschickte Auswahl entweder ganz vermeiden oder sehr niedrig halten.

Dein ETF-Depot ist besonders einfach kostenfrei zu gestalten. Suche Dir einen online agierenden Anbieter wie beispielsweise eine Direktbank, dann fallen für die Aufbewahrung Deines oder Deiner ETFs keine Kosten an.

Natürlich ist die Verwaltung eines Depots mit Aufwand verbunden, es müssen Freistellungsaufträge verwaltet und zu versteuernde Erträge berechnet werden. Aufgrund des hohen Konkurrenzdrucks verzichten die meisten Anbieter auf Gebühren oder sind zu Verhandlungen über die Höhe der Kosten bereit.

Börsenübliche Gebühren sind hingegen Kosten, an denen kein Weg vorbeiführt. Sie betragen in der Regel jedoch weniger als 0,1 % und können durch Anbietervergleiche niedrig gehalten werden. Ordergebühren werden von der Abwicklungsbank für jede Ausführung verlangt. Bei der Einmalanlage fallen diese Kosten jedoch wenig ins Gewicht. Die genannten Kosten bei der Einmalanlage können mit diesen Verhaltensweisen im niedrigen Bereich gehalten werden:

  • Vergleiche mehrere Anbieter gezielt hinsichtlich der Kosten.
  • Halte Deine per Einmalanlage erworbenen ETFs möglichst lange im Depot.

Wenig bekannte Kosten bei der ETF-Einmalanlage

Bei der Entscheidung für einen ETF und die Investition per Einmalanlage erwartest Du vermutlich, dass diese Kriterien zutreffen:

  • Niedrige Kosten.
  • Möglichst genaue Nachbildung des zugrunde liegenden Index.

Die TER heißt zwar Gesamtkostenquote und ist bei jedem ETF in der Beschreibung ersichtlich. Sie beinhaltet jedoch nicht alle Kosten und ist daher nur ein Anhaltspunkt. Kein ETF bildet seinen Referenzindex völlig exakt ab, er kann ebenso etwas darüber wie darunter liegen.

In der Fachwelt wird eine derartige Abweichung als Tracking-Differenz bezeichnet. Vorteilhaft für den Anleger ist, wenn der ETF seinen Index übertroffen hat, in dem Fall nimmt die Differenz einen negativen Wert an.

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Was hat der Tracking-Unterschied beim ETF mit den Kosten zu tun?

Bei der Geldanlage in ETFs sind alle anfallenden Kosten im Tracking-Unterschied enthalten, sie werden von den Anbietern jedoch selten ausführlich kommuniziert. Per Definition hinkt ein ETF in der Höhe seiner TER der Benchmark (Referenzindex) hinterher. Dazu ein Beispiel:

  • Du erwirbst einen ETF auf einen beliebigen Index.
  • Vom Emittenten werden 0,25 % an Gebühren verlangt.
  • Im ersten Jahr rentiert der Fonds mit 10 %.
  • Deine von den Kosten bereinigte Rendite beläuft sich auf 9,75 %.

Bei diesem Beispiel ist der ETF nicht von seinem Zielindex abgewichen und die Kosten entsprechen genau der veranschlagten TER. ETF-Anbieter haben jedoch Möglichkeiten, eine über den Referenzindex hinausgehende Rendite zu erreichen, indem sie die zugrunde liegenden Wertpapiere verleihen.

Diese Extraeinkommen können die gesamten Kosten decken, sie bringen aber Kontrahenten-Risiken mit sich. Die Wertpapierleihe ist zudem nur bei komplett physisch replizierten ETFs möglich und diese Replikationsmethode ist wesentlich kostenintensiver als Sampling oder synthetische Nachbildung.

Wer beispielsweise den MSCI World physisch replizieren möchte, greift schon aus Kostengründen zum optimierten Sampling und zu den wichtigsten Aktien im Index. Indes ist ein sehr liquider Index kostengünstiger nachzubilden als ein kaum gehandelter Nischenindex.

Kosten bei der ETF-Einmalanlage in verschiedene Anlageklassen

Generell sind die Kosten von ETFs auf Anleihen niedriger als bei Aktien-ETFs. In der Praxis wird dieser Fakt jedoch durch starken Wettbewerb unter den Anbietern sowie unterschiedliche Replikationsmethoden und andere Aspekte verwischt. Du kannst beispielsweise einen ETF auf den Klassiker MSCI World mittlerweile günstiger erwerben als einen ETF auf europäische oder globale Anleihen.

Du kannst beispielsweise einen ETF auf den Klassiker MSCI World mittlerweile günstiger erwerben als einen ETF auf europäische oder globale Anleihen.

Wie sehen die Kosten bei der ETF-Einmalanlage im Wettbewerb aus?

Die TER ist bei jedem ETF ein nicht verhandelbarer Kostenfaktor, die Gesamtkostenquote wird vom Emittenten festgelegt und ist im Preis enthalten.

Die Depots sind bei den meisten Anbietern in der BRD kostenfrei, bei einigen Banken wird jedoch Aktivität vorausgesetzt. Wenn Du nur einen oder wenige ETFs per Einmalanlage erwirbst und viele Jahre liegen lässt, können bei diesen Anbietern Kosten für die Depotführung entstehen.

Gravierende Unterschiede gibt es jedoch bei den Ordergebühren für ETFs. Bei einer Einmalanlage in Höhe von 10.000 Euro können aktuell Gebühren zwischen 6 und 40 Euro anfallen. Beachtenswert ist zudem, dass einige Anbieter das Guthaben auf dem Depotkonto mit negativen Zinsen belasten. Wer mehrere ETFs im Portfolio hat und jährlich zur Neugewichtung nachkauft, sollte auf diesen Aspekt aufpassen.

Viele Anbieter werben mit ETFs ohne Kaufgebühren, hierbei ist jedoch auf die Konditionen zu achten. Oft werden diese Aktionsangebote an Mindestsummen geknüpft oder über Drittanbieter abgewickelt. Eine weitere und erst beim Besuch der Anbieterwebseite zu klärende Frage ist das Vorhandensein des favorisierten ETF.

Mein Fazit zu den Kosten bei der ETF-Einmalanlage

Ich nehme an, dass Du ein langfristig orientierter Anleger bist und einen bestmöglich diversifizierten ETF auf eine attraktive Anlageklasse erwerben möchtest. Für die Einmalanlage stehen 10.000 Euro oder mehr bereit, der ETF soll mindestens 15 Jahre im Portfolio verbleiben. Mein Rat wäre hierzu eine Investition in einen ETF auf den MSCI World.

Die favorisierte Onlinebank sollte den ETF mit möglichst niedriger Gesamtkostenquote (TER) und in thesaurierender Variante im Angebot haben. Ob die Investition mit 6 oder 25 Euro Ordergebühren verbunden ist, spielt meines Erachtens bei der Einmalanlage keine wirkliche Rolle.

Wesentlich wichtiger ist, dass die Bank Dir alle Informationen zum gewünschten ETF transparent und leicht verständlich zur Verfügung stellt. Wir reden hier von einem Anlagevehikel mit einer nachgewiesenen Durchschnittsrendite von 8 % pro Jahr. Das entspricht im ersten Anlagejahr einem Ertrag von 800 Euro vor Steuern.

Der Gewinn wird jedoch nicht entnommen, sondern wieder angelegt und steigt von Jahr zu Jahr. Es ergibt meiner Meinung nach wenig Sinn, einen Anbieter bei der Einmallanlage ausschließlich den Ordergebühren entsprechend auszuwählen. Vielmehr sollte bei der Anbieterwahl Wert auf Transparenz, Informationen zur Geldanlage und Kundenservice gelegt werden.

Du hast Dich für die Einmalanlage mit ETFs entschieden und damit eine bereits sehr günstige Methode gewählt. Natürlich kannst Du die Kosten durch Vergleiche weiter senken, vergiss aber dabei den Nutzen eines qualifizierten Anbieters nicht.

Ich würde mich für einen physisch teilreplizierten ETF mit möglichst großem Fondsvolumen entscheiden, der seit mindestens 10 Jahren auf dem Markt ist. Ob dieser bei 10.000 Euro Einmalanlage letztendlich eine TER von 0,12 oder 0,20 % pro anno aufzeigt, fällt beim oben genannten Jahresertrag nicht ins Gewicht. Und die Ordergebühr wird nur einmal fällig.

Mit der Kostenübersicht will ich Dir Wissen zu den Gebühren vermitteln und Dich zum Vergleich anregen. Dies bedeutet aber nicht, dass Du den in jedem Fall den billigsten Anbieter wählen solltest.

Dein Depotstudent Dominik

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