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MEINE ERFAHRUNGEN: Max Otte Fonds

Depotstudent Dominik
4.2
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Immer mehr Investmentgesellschaften legen Fonds auf, um die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich zu ziehen und den eigenen Profit zu steigern. Fonds gibt es mittlerweile mehr als genug, für unerfahrene Einsteiger sind sie nicht mehr zu überblicken. Jede Fondsgesellschaft bewirbt ihre Produkte so effektiv wie möglich und verwirrt die Interessenten mit vermeintlichen Alleinstellungsmerkmalen.

Im nachfolgenden Erfahrungsbericht geht es um die Fonds eines Herrn Max Otte, der für seine Produkte eine wissenschaftlich fundierte Strategie entwickelt hat. Beim Test geht es mir um die Frage: Lohnen sich die Fonds von Max Otte oder gibt es effizientere und kostengünstigere Anlageinstrumente? Ich überlasse Dir die finale Bewertung des Angebots und helfe dabei mit Fakten, Zahlen, meiner Meinung und wenn es sein muss, mit konstruktiver Kritik. Abschließend zeige ich Dir eine Alternative, welche meinen Erfahrungen entsprechend einfacher, preiswerter und renditestärker ist.

Empfehlung: Für a) die meisten Selbstentscheider empfehle ich ETF-Portfolios als hervorragende Möglichkeit zur Geldanlage und für b) Menschen, die eine Finanzberatung wünschen, empfehle ich diesen Erfahrungsbericht zur unabhängigen Finanzberatung von mir.

Wer ist Max Otte?

Max Otte wurde im Oktober 1964 in Plettenberg, Nordrhein Westfalen geboren. Nach dem Abitur studierte er in Köln Volkswirtschaftslehre, Betriebswirtschaft und politische Wissenschaften. 1989 beendete er seine Berufsbildung als Diplom-Volkswirt. Anschließend war er für verschiedene Unternehmen, Versicherungen und das BRD-Wirtschaftsministerium als Berater tätig.

Ab dem Jahr 2000 engagierte sich Max Otte an Hochschulen im In- und Ausland, seit 2005 ist er hauptberuflich als Fondsmanager aktiv. Bekannt wurde Otte durch sein 2006 erschienenes Buch „Der Crash kommt“, in welchem er die Finanzkrise 2008/2009 vorhersagte.

In die mediale Kritik geriet der Fondsmanager aufgrund seiner Ansichten bezüglich der internationalen Finanzmärkte, Notenbanken, EU und dem Kapitalismus im Allgemeinen. Er vertritt Positionen, die heutzutage politisch unkorrekt sind und negative Schlagzeilen in der Mainstream-Presse bewirken.

Unklar ist jedoch, ob Max Otte überzeugt hinter seinen Ansichten steht oder damit seine Popularität erhöhen will. Ich habe mir für diesen Test die Webseite von Max Otte angeschaut, weil mich interessierte, wie er seine Fonds bewirbt.

Der Internetauftritt von Max Otte

Genauer gesagt handelt es sich nicht um die Webseite von Max Otte, sondern um die Internetpräsenz des 2003 von ihm gegründeten Instituts für Vermögensentwicklung, welches als GmbH firmiert. Er bietet damit deutschsprachigen Anlegern eine unabhängige und zuverlässige Partnerschaft beim Vermögensaufbau an.

Die Seite lädt mit übersichtlicher Struktur, hoher Informationsdichte und ansprechend abgestimmten Farben zum Verweilen ein. Auf der Startseite wird unerfahrenen Besuchern zunächst erklärt, was ein Fonds ist und wie er zusammengesetzt sein kann.

Die Erklärung ist sehr ausführlich und in einfach verständlicher Sprache gehalten. Sie führt den Leser geschickt zum nächsten Thema: zur Strategie der Max Otte Fonds.

Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:

Ich empfehle vor allem:

Die Methode der Königsanalyse

Zur Entwicklung und Umsetzung der Fondsstrategie nutzt das Team um Max Otte die sogenannte Königsanalyse, welche auf die Besten der Besten ausgerichtet ist. Etabliert wurde die Analysemethode von Max Otte zur Bestimmung des inneren Unternehmenswertes und zur Ermittlung der Qualität des Investments.

Vereinfacht ausgedrückt geht es bei der Königsanalyse um das Finden von werte-orientierten Kapitalanlagen, dem klassischen Value-Investing. Damit werden Unternehmen gefunden, deren Aktien momentan aus irgendeinem Grund unterbewertet sind.

Max Otte möchte aber durch die Königsanalyse nur Wertpapiere herausfiltern, die auf lange Sicht Qualitäten aufweisen, also die Könige unter den Aktien sind. Die Methode ist aufwendig, prüft auf zahlreiche Kriterien und kann dennoch keinen Blick in die Zukunft ermöglichen. Warum?

  1. Das Geschäftsmodell eines jeden Unternehmens wackelt, wenn die gesamte Branche in Schwierigkeiten kommen sollte. Einzelne Entwicklung nicht vorhersehbar.
  2. Von Gewinnmargen aus der Vergangenheit kann nicht auf zukünftige Ergebnisse geschlossen werden.
  3. Ein marktführendes Unternehmen mit starken Marken ist allenfalls überbewertet, aber nie unterbewertet.
  4. Die Historie einer Firma ist keine Garantie für zukünftige Beständigkeit, meiner Meinung entsprechend.
  5. Qualität des Managements, aktuelle Verschuldung und Eigenkapitalquote sind nur in der Gegenwart messbar und sagen nichts über die weitere Unternehmensentwicklung aus.

Es handelt sich bei der Königsanalyse aus meiner Sicht um eine klassische Suche nach unterbewerteten Unternehmen, welcher als Alleinstellungsmerkmal der eher fragwürdige Blick in die Zukunft angehängt wurde.

Das Jahr 2020 hat eindrucksvoll vermittelt, wie leicht Prognosen außer Kraft zu setzen sind. Indes möchte ich mit meiner Kritik die Kompetenz des Herrn Otte keinesfalls infrage stellen, vielleicht sind seine Fonds ja die von Anlegern lange gesuchten Senkrechtstarter.

Max Otte Vermögensbildungsfonds AMI P (a)  – ISIN: DE000A1J3AM3

Der Mischfonds wurde am 1. Juli 2013 in der BRD aufgelegt und ausschüttend konzipiert. Das Management erfolgt durch die in Köln ansässige Ampega Investment GmbH. Beratend zur Seite steht die PI Privatinvestor Kapitalanlage GmbH, vertreten durch Max Otte.

Der Fonds hat aktuell ein Volumen von 60,6 Millionen Euro. Seine Risikokennziffer 5 von 7 weist auf optimale Erträge bei leicht erhöhtem Risiko hin. Beim Erwerb von Fondsanteilen wird ein Ausgabeaufschlag von 4 % des Investitionsvolumens fällig. Die TER ist mit 1,94 % p. a. beziffert und beinhaltet Vergütungen von Berater, Verwahrstelle und Verwaltung. Eine erfolgsabhängige Vergütung konnte ich bei meinem Test nicht feststellen.

Anlagephilosophie

Dem Reinheitsgebot der Kapitalanlage entsprechend, investiert der Max Otte Vermögensbildungsfonds in Wertpapiere wie Aktien, Anleihen und ETCs auf Edelmetalle. Vermieden wird der Einsatz von Derivaten.

In der Regel überwiegt die schwankungsanfällige und renditestarke Anlageklasse Aktien. Der Fonds wird jedoch bei veränderten Marktbedingungen vermehrt in Anleihen investieren, respektive freies Vermögen als Festgeld parken.

Das Management sucht nach Aktien, deren Bewertung deutlich zu niedrig ist und orientiert sich nicht anhand von Modethemen.

Wertentwicklung seit Auflage

Seit der Auflage hat der Fonds um 51,88 % zugelegt.

Innerhalb der letzten 5 Jahre stieg sein Wert um 30,96 %.

In den letzten 3 Jahren wurde eine Wertsteigerung von 18,82 % erzielt.

Das Jahr 2019 schloss der Fonds mit plus 4,45 % ab.

2020 liegt er bislang bei plus 1,47 %.

In den Max Otte Vermögensbildungsfonds kann per Einmalanlage investiert werden. Bei einigen Banken kannst Du zudem einen Fondsparplan einrichten:

Augsburger Aktienbank.

DAB Bank.

Cortal Consors.

FFB.

Ebase.

Comdirect.

Meine Meinung

Für die Bewertung eines Fonds sind meinen Erfahrungen entsprechend 2 Faktoren maßgeblich: Rendite und Kosten.

Die Kosten des Vermögensbildungsfonds liegen deutlich über dem marktüblichen Durchschnitt.

Der Ertrag lässt aus meiner Sicht zu wünschen übrig.

Max Otte PI Global Value Fund – ISIN: LI0034492384

Der Global Value Fonds wurde am 17. März 2008 in Liechtenstein aufgelegt und thesaurierend konzipiert. Gemäß der Strategie von Max Otte investiert das Management in globale Werte.

Fondsmanagement: Banca Credinvest SA.

Fondsgesellschaft: Independent Fund Management AG mit Sitz in Vaduz.

Beratung bei der Wertpapierauswahl: Privatinvestor Verwaltungs AG – Max Otte und Team.

Der Wertpapierkorb des Fonds setzt sich wie folgt zusammen:

  • 75,5 % Aktien.
  • 18,98 % Sichtguthaben.
  • 5,55 % Derivate und sonstiges.

Wertentwicklung seit Auflage plus 160,00 % gleich 7,80 % p. a.

  • 2014 – minus 2,63 %.
  • 2015 plus 0,17 %.
  • 2016 plus 1,73 %.
  • 2017 plus 14,35 %.
  • 2018 minus 3,74 %.
  • 2019 plus 21,95 %.
  • 2020 bislang plus 7,72 %.

Mit einer jährlichen Volatilität von mehr als 17,00 % ist der Fonds nur für risikobereite und disziplinierte Marktteilnehmer mit langem Anlagehorizont geeignet. Diese Ansicht wird durch die Risikokennziffer 6 von 7 bestätigt.

Aktuelle Fondsstruktur nach Ländern

  • 22,89 % Vereinigte Staaten.
  • 18.98 % Liquidität.
  • 15,13 % BRD.
  • 8,94 % Vereinigtes Königreich.
  • 7,66 % Schweiz.
  • 4,82 % Niederlande.
  • 4,56 % Cayman Islands.
  • 3,55 % Frankreich.
  • 13,48 % Übrige.

Derzeitige Fondsstruktur nach Branchen

  • 18,98 % Kasse.
  • 18,56 % Basiskonsumgüter.
  • 13,73 % Kommunikation.
  • 13,05 % Nichtbasis-Konsumgüter.
  • 12,45 % Technologie.
  • 6,64 % Energie.
  • 6,17 % Finanzdienstleister.
  • 2,79 % Rohstoffe Materialien.
  • 7,64 % diverse Branchen.

Kosten

  • 5,00 % Ausgabeaufschlag einmalig.
  • 1,82 % TER pro Jahr.

Meine Meinung

Die Besten der Besten hat das Fondsmanagement hier wohl nicht erwischt. Denn der passiv gemanagte MSCI World Index per ETF schafft den Wert 7,80 % mit Leichtigkeit seit Jahrzehnten und kostet nur einen Bruchteil von den Gebühren des Global Value Fonds.

Wohlgemerkt ist gegen 7,80 % pro Jahr nichts einzuwenden. Aber die Webseite stellt mit dem Versprechen der Kompetenz einiges mehr in Aussicht. Dieser Fakt führt zu Enttäuschungen und in Einzelfällen hagelt es Kritik. Zudem geht aus den Angaben in den Produktinformationen nicht hervor, ob es sich um kosten-bereinigte Renditen oder Erträge vor Kosten handelt.

Im schlimmsten Fall werden aus 7,80 % nach Abzug der TER knappe 6,00 %, meiner Meinung nach für einen volatilen Aktienfonds zu wenig.

Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:

Ich empfehle vor allem:

Max Otte Multiple Opportunities Fund – ISIN: LI0336886119

Der Multi-Asset-Fonds ist ein Teilfonds des PI Privatinvestor SICAV und wird von der IFM Independent Fund Management AG, Landstraße 30, 9494 Schaan, Liechtenstein verwaltet. Er wurde am 31. Oktober 2016 in Liechtenstein aufgelegt, thesaurierend konzipiert und konnte bis jetzt nur 28 Millionen Euro einsammeln.

Nachteilig wirkt auf mich der hohe Anteilspreis von aktuell 1.275 Euro, angenehm ist hingegen der wegfallende Ausgabeaufschlag. Vergleichsweise niedrig sind die laufenden Kosten, nur 0,38 % werden pro Jahr fällig.

Hat der Fonds jedoch eine Wertentwicklung von mehr als 4,00 % p. a., zieht das Management 25 % davon ab. Bei einer Wertentwicklung von 8,00 % im Jahr, sieht die Rechnung wie folgt aus:

  • 8 minus 4 gleich 4 minus 3 Viertel gleich 1 % plus die 0,38 % ergibt 1,38 % Gesamtkosten. In einem besonders guten Jahr kann die TER auf 2 bis 3 % ansteigen.

Fondsstruktur nach Branchen

  • 22,01 % Technologie.
  • 19,47 % Finanzdienstleistungen.
  • 12,71 % Basiskonsumgüter.
  • 11,94 % Industrie.
  • 10,30 % Gesundheit.
  • 7,39 % Kommunikation.
  • 4,13 % Rohstoffe.
  • 3,53 % Nichtbasis-Konsumgüter.
  • 1,16 % Energie.

Fondsstruktur nach Ländern

  • 38,54 % USA.
  • 13,02 % BRD.
  • 5,92 % Schweden.
  • 5,70 % Vereinigtes Königreich.
  • 5,50 % Australien.
  • 4,13 % Kanada.
  • 3,65 % Italien.
  • 3,40 % Russland.
  • 3,36 % Neuseeland.
  • 2,63 % Niederlande.

Aus den wenigen Informationen im Netz geht nicht hervor, ob der Fonds in der BRD zugelassen ist. Indes gibt es mehrere Gründe, die gegen den Fonds sprechen:

  • Geringes Fondsvolumen von 28 Millionen Euro.
  • Hoher Anteilspreis, aktuell 1.275 Euro.
  • Unklar definierte Kosten.

Meine Alternative zu Max Otte Fonds

Ich bevorzuge passiv in globale Aktien zu investieren, und zwar mit Exchange Traded Funds (ETF). Ein Indexfonds bildet seinen Referenzindex bestmöglich nach und benötigt dazu kein Management. Du erzielst mit der Strategie des Kaufens und Haltens alle Erträge, die der Markt zu bieten hat und bezahlst sehr niedrige Gesamtkosten.

Ein ETF auf den MSCI World Aktienindex beteiligt Dich an der Wertentwicklung von mehr als 1.600 Gesellschaften in 23 Industrieländern. Du bezahlst dafür eine Gesamtkostenquote von rund 0,20 % pro Jahr. In Aussicht stehen Renditen von durchschnittlich 8,00 %.

Du benötigst lediglich ein kostenfreies Depot bei einem Onlinebroker, welches Du bequem über meine Webseite eröffnen kannst. Den ETF findest Du entweder direkt beim Broker oder über ein Vergleichsportal.

Natürlich kannst Du mit dem ETF einen Sparplan einrichten und flexible Monatsraten einzahlen. ETFs auf den MSCI World sind bei den meisten Brokern sparplanfähig.

Die Bewertung der Max Otte Fonds überlasse ich ebenso Dir wie die des alternativen Vorschlags. Nur solltest Du Dich bald für eine Art des Vermögensaufbaus entscheiden.

Dein Depotstudent Dominik

Empfehlung: Für a) die meisten Selbstentscheider empfehle ich ETF-Portfolios als hervorragende Möglichkeit zur Geldanlage und für b) Menschen, die eine Finanzberatung wünschen, empfehle ich diesen Erfahrungsbericht zur unabhängigen Finanzberatung von mir.

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Ein Kommentar

  1. Sehr interessanter Artikel. Danke!
    Ich möchte möglichst unkompliziert mittels EURO 5 000 ein ETF Portfolio einrichten.
    Bitte um Ihre Empfehlung und Übersendung aller erforderlichen Formulare. etc. .
    Mit freundlichen Grüßen,
    Univ. Prof. Dr. F. Steinhäusler

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