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Bei der ING (ehemals ING-DiBa) über den Direkthandel Wertpapiere wie Aktien, Anleihen, ETFs und Fonds sowie Optionsscheine / Zertifikate zu kaufen ist gemütlich – man muss nicht viel überlegen oder rechnen und kann einfach und schnell die Order erteilen.
Auch ich nutze den Direkthandel der ING regelmäßig: Vor allen Dingen für Aktien und ETFs.
Aber ist der Direkthandel überhaupt eine gute Möglichkeit, um Orders auszuführen? Oder gibt es bessere Möglichkeiten wie z.B. über Xetra oder andere Handelsplätze?
Ich möchte Dir in diesem Beitrag zeigen, wann der Direkthandel Sinn macht und wann der Handel über die Börse sinnvoller und günstiger ist:
- Vorteile und Nachteile des Direkthandels.
- Kosten und „versteckte Kosten“ im Vergleich: Direkthandel vs. börslicher Handel.
- Meine Empfehlung und meine Erfahrungen aus der Praxis.
Inhalt
Das Wichtigste in Kürze
„Direkthandel“ bedeutet vereinfacht ausgedrückt: Du handelst nicht über die Börse mit anderen Börsenhändlern, sondern Du handelst mit Deiner Bank. Dadurch sind einerseits die Kosten niedriger als beim börslichen Handel, andererseits besteht aber die Möglichkeit, dass Du etwas schlechtere Kurse erhältst.
Die ING-DiBa Direkthandel Öffnungszeiten sind: von 8 bis 22 Uhr.
Du hast mehrere Möglichkeiten zur Auswahl, um Wertpapiere wie z.B. Aktien, Anleihen, ETFs und Fonds sowie Optionsscheine / Zertifikate zu ordern.
Häufig hast Du folgende Handelsplätze zur Auswahl:
- Direkthandel
- Xetra
- Stuttgart
- München
- Frankfurt
- Berlin
- Düsseldorf
- … und weitere Inlandsbörsen
Hinweis zur Ausführung beim Direkthandel:
Aktien, Anleihen und ETFs werden beim Direkthandel über Tradegate gehandelt. Es heißt dann „Schnelle Ausführung über Tradegate“
Fonds werden beim Direkthandel über Gettex gehandelt. Es heißt dann „Börslicher Handel über Gettex“
Die ING-DiBa schreibt zum Direkthandel offiziell:
„Günstig, direkt und flexibel
Profitieren Sie im Direkthandel von direkten Wegen, minimalen Orderpreisen und übersichtlichen Vergleichs- und Tradingfunktionen unserer komfortablen Ordermaske. Ihre Order wird über Tradegate, Gettex oder außerbörslich über unsere Handelspartner ausgeführt.“
Im folgenden Screenshot siehst Du einen Ausschnitt der Börsen und Handelsplätze am Beispiel der Apple Aktie:
Im nächsten Abschnitt zeige ich Dir die Kosten des Direkthandels auf und vergleiche diese Kosten mit dem börslichen Handel – damit Du genau siehst, welcher Handelsplatz für Dich als Anleger am besten ist.
Achtung: Die ING-DiBa nutze ich nur aufgrund der kostenlosen ETF-Sparpläne. Für andere Transaktionen ist sie mir aber zu teuer! Nutze daher gerne meine Empfehlungen und den Depotrechner für ein günstiges Zweitdepot.
Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:
Ich empfehle vor allem:
- dieses Depot als aktuelle Top-Empfehlung (nutze ich selbst)* und
- dieses Depot als Allrounder* und
- dieses Depot als etablierter Klassiker*.
Kosten beim ING-DiBa Direkthandel
Die Kosten beim Direkthandel beschränken sich auf folgende Gebühren:
- 4,90 € + 0,25 % vom Kurswert
Die Kosten an den Börsen bestehen zusätzlich (!) aus folgenden Gebühren:
- Courtage/Börsenentgelt
- Handelsplatzgebühren
Die Entscheidung „Direkthandel oder Börse“ ist also letztlich ein Rechenexempel zwischen den niedrigeren Kosten beim Direkthandel und den häufig günstigeren Kursen an der Börse.
Um Dir ein paar Beispiele aus der Praxis zu zeigen, gibt es im folgenden a) eine Beispielrechnung für ETFs und b) eine Beispielrechnung für Aktien.
Kosten-Beispiel für ETFs im Direkthandel vs. börslicher Handel:
In diesem Beispiel kaufen wir 10 Anteile des iShares Core MSCI World ETF:
Kurs im Direkthandel = 71,82 € und Kurs bei der Börse Stuttgart = 71,813 €
Kosten Direkthandel für die ETF-Anteile:
- Kosten für die Anteile selbst zum aktuellen Kurs (10 Anteile x 71,82 € = 718,20 €)
- Provision für die ING-DiBa (4,90 € Grundgebühr + 0,25 % vom Kurswert)
- Ergebnis = 724,90 € (718,20 € + 4,90 € + 0,25 % * 718,20 €)
Außerdem erscheint folgender Hinweis, welcher jedoch keine direkten Kosten für Dich bedeutet:
„Zusätzlich erhält die ING-DiBa AG: 0,04 % Rückvergütung (0,3)“
Wenn Du wissen möchtest, was die Rückvergütung an die ING-DiBa zu bedeuten hat, lies diesen Artikel über Zahlungen von Dritten an Broker und Banken.
Kosten Börse Stuttgart für die ETF-Anteile:
- Kosten für die Anteile selbst zum aktuellen Kurs (10 Anteile x 71,813 € = 718,13 €)
- Provision für die ING-DiBa (4,90 € Grundgebühr + 0,25 % vom Kurswert)
- Courtage/Börsenentgelt (0,12 % vom Kurswert = var. Transaktionsentgelt)
- Handelsplatzgebühr (1,90 € als fixer Betrag)
- Ergebnis = 727,59 € (718,13 € + 4,90 € + 0,25 % * 718,13 € + 0,12 % * 718,13 + 1,90 €)
Rechenvergleich Direkthandel und Börse bei ETFs:
Beim Direkthandel zahlst Du 724,90 € für 10 Anteile des ETFs und bei der Börse Stuttgart 727,59 € – die Differenz von 2,69 € zeigt uns, dass die minimal schlechtere Kursstellung im Direkthandel die Kosten für den börslichen Handel überkompensiert hat.
Tipp zwischendurch: Gratis Pflichtlektüre!
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Kosten-Beispiel für Aktien im Direkthandel vs. börslicher Handel:
In diesem Beispiel kaufen wir 10 Daimler Aktien:
Kurs im Direkthandel = 74,83 € und Kurs bei der Börse Stuttgart = 74,83 €
Kosten Direkthandel für die Aktien-Anteile:
- Kosten für die Anteile selbst zum aktuellen Kurs (10 Anteile x 74,83 € = 748,30 €)
- Provision für die ING-DiBa (4,90 € Grundgebühr + 0,25 % vom Kurswert)
- Ergebnis = 755,07 € (748,30 € + 4,90 € + 0,25 % * 748,30 €)
Kosten Börse Stuttgart für die Aktien-Anteile:
- Kosten für die Anteile selbst zum aktuellen Kurs (10 Anteile x 74,83 € = 748,30 €)
- Provision für die ING-DiBa (4,90 € Grundgebühr + 0,25 % vom Kurswert)
- Courtage/Börsenentgelt (2,49 € als fixer Betrag)
- Handelsplatzgebühr (1,90 € als fixer Betrag)
- Ergebnis = 759,46 € (748,30 € + 4,90 € + 0,25 % * 748,30 € + 2,49 € + 1,90 €)
Über Xetra fallen Courtage/Börsenentgelt übrigens weg.
Rechenvergleich Direkthandel und Börse bei Aktien:
Beim Direkthandel zahlst Du 755,07 € für 10 Anteile von Daimler und bei der Börse Stuttgart 759,46 € – die Differenz von 4,39 € ist auf die Kosten für Courtage/Börsenentgelt sowie Handelsplatzgebühr zurückzuführen. Denn die Kurse waren identisch.
Meine Erfahrung mit dem ING-DiBa Direkthandel
Ich kaufe regelmäßig Wertpapiere über den Direkthandel und mache deshalb laufend Erfahrungen mit dem Direkthandel: Darunter vor allem Erfahrungen mit dem Direkthandel von Aktien und ETFs.
Wenn ich sehe, dass die Kursstellung aktuell tatsächlich bedeutend schlechter ist, kaufe ich über die Börse.
Wenn dies nicht der Fall ist – und das ist es meistens – kaufe ich über den Direkthandel.
Ich möchte aber ehrlich zu Dir sein: Viel reißen wirst Du bei dieser Berechnung nicht. Maximal werden hin und wieder ein paar Euro gespart. Für mich als langfristigen Anleger ist das aber nicht wirklich relevant.
Meine Erfahrungen mit dem Direkthandel sind durchaus positiv – denn die Kosten sind häufig niedriger als an der Börse und es gibt keine Teilausführungen.
… und wenn die Kursstellung doch einmal deutlich schlechter sein sollte, siehst Du es vor dem Kauf in der Ordermaske und kannst dann ab und zu trotzdem über die Börse kaufen.
Übrigens: Sparplanausführungen werden immer über den Direkthandel abgewickelt – da hast Du bei vielen Brokern (und auch bei der ING-DiBa) gar keine Auswahlmöglichkeit.
Fazit: Direkthandel oder Börse? Was ist besser?
Es ist nicht ganz einfach zu entscheiden, ob Direkthandel oder börslicher Handel besser ist – denn das kommt immer auf den Einzelfall an. Trotzdem möchte ich Dir im Folgenden eine Faustregel an die Hand geben:
Direkthandel oder Börse? Als Faustregel lässt sich festhalten, dass sich der Direkthandel besonders dann lohnt, wenn die Direkthandels-Kurse nicht stark von den Börsenkursen abweichen – dann sparst Du Dir Orderkosten und hast trotzdem einen ähnlichen Kurs wie an der Börse. Sollten die Kurse auffallende Unterschiede haben, empfiehlt sich häufig der Kauf über eine Börse.
Aus meinen Praxis-Erfahrungen kann ich sagen: Der Direkthandel lohnt sich in den meisten Fällen.
Abgesehen von der reinen Rechenaufgabe von oben können auch andere Faktoren eine Rolle spielen.
So ist es zum Beispiel möglich, dass an der Börse Teilausführungen gemacht werden, welche zusätzliche Kosten verursachen können. Teilausführungen gibt es beim Direkthandel nicht.
Daher möchte ich Dir im Folgenden die Vorteile und Nachteile von Direkthandel, Xetra und Regionalbörsen aufzeigen.
Vorteile und Nachteile:
Handelsplatz | Vorteile | Nachteile |
Direkthandel | Niedrigste Kosten, keine Teilausführungen | Ggfs. ungünstigere Kurse |
Xetra | Niedrige Kosten, hohes Handelsvolumen, ggfs. günstigere Kurse | Teilausführungen sind möglich und ggfs. teuer |
Regionalbörsen | Betreuter Handel, marktgerechte Preise auch bei schlecht oder falsch gesetzten Orders | Höhere Kosten als Direkthandel und Xetra |
Hinweis: Die Vorteile und Nachteile des Direkthandels beziehen sich dabei natürlich auch auf Tradegate und Gettex.
Damit Du beim Handeln keine Fehler machst, fasse ich im Folgenden meine Tipps und Hinweise zusammen, die Du beim Direkthandel beachten solltest.
Tipps und Hinweise zum Direkthandel:
- Vergleiche die Kurse beim Direkthandel immer mit den Kursen an den Börsen.
- Rechne aus, welcher Ausführungsplatz (nach Kosten) am günstigsten ist.
- Beachte dabei sowohl die Kursstellung als auch Ordergebühren wie Maklercourtage, Börsenplatzgebühr etc.
- Kaufe beim Direkthandel innerhalb der Xetra-Handelszeiten: Außerhalb dieser Handelszeiten sind die Kurse in der Regel ungünstiger als während den Xetra-Handelszeiten.
- Direkthandel am Wochenende ist nicht zu empfehlen, denn die Xetra hat am Wochenende nicht geöffnet und so würdest Du außerhalb der Xetra-Handelszeiten kaufen.
- Für exotische Wertpapiere solltest Du dabei besonders aufpassen: Denn eventuelle Nachteile wie geringeres Handelsvolumen und hoher Spread im Direkthandel können sich bei diesen Wertpapieren besonders stark auswirken.
- Lästige Teilausführungen vermeidest Du mit einer Order über den Direkthandel automatisch.
- Sparpläne werden immer über den Direkthandel ausgeführt – so „schlimm“ kann der Direkthandel also gar nicht sein, oder?
Dein Depotstudent Dominik
Achtung: Die ING-DiBa nutze ich nur aufgrund der kostenlosen ETF-Sparpläne. Für andere Transaktionen ist sie mir aber zu teuer! Nutze daher gerne meine Empfehlungen und den Depotrechner für ein günstiges Zweitdepot.
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Du magst es einfach und günstig?
Hi Dominik,
für mich kommen irgendwie weitere kosten dazu.
Ich habe ein Depot in Spanien und auf mehrere Gründe, habe ich entschieden, das Depot nach Deutschland zu übertragen (wo ich wohne).
Ich habe Interessen vor allem an Fonds und möchte das folgende Kaufen: LU0099574567
Bei Direkthandel
Preis 51,981
Stzahl 100
Kosten 5.198,10 €
Endpreis ca. 5.476,00 €
Also insgesamt sind 277,9€ mehr, d.h. ein 5,35% der Kosten für die Anteile selbst zum aktuellen Kurs. Also weit weg von deine „4,9€ + 0,25%“.
Sogar durch die Stuttgart-Börse wäre es ein bisschen billiger…
Wissen Sie woher diese Kosten kommen?
Danke im Voraus!
Hallo Juan,
handelt es sich bei Deinem „Endpreis“ um den sog. „Auftragswert ca. inkl. Sicherheitszuschlag“, der vor der Bestätigung der Transaktion angezeigt wird?
Falls ja: Dieser Sicherheitszuschlag dient dazu, dass Du genug Geld zur Verfügung hast, falls sich der Kurs bis zur Ausführung erhöhen sollte. In der Praxis wird sich der Kurs aber wahrscheinlich nicht wirklich verändern bis zur Ausführung, sodass der Endpreis nahe bei 5.198,10 € liegt und nicht bei 5.476,00 € – denn der Sicherheitszuschlag wird in den meisten Fällen nicht gebraucht.
Grüße
Dominik