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Zahlungen von Dritten an die Bank: Das steckt dahinter

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Depotstudent Dominik
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Aufgrund der MiFID II Richtlinie und der damit verbundenen „Kostentransparenz“ sind Banken und Broker dazu verpflichtet, eine ganze Reihe an Kosten offenzulegen.

Diese Transparenz der Kosten wird zum Beispiel über die sogenannte „Ex-Ante Kosteninformation“ in die Praxis umgesetzt.

… und im Zusammenhang mit der Kostenübersicht von Deinem Broker bist Du wahrscheinlich auf die Begriffe „Zahlungen von Dritten an die Bank“ oder „Zuwendungen Dritter“ gestoßen.

Da diese Begriffe nicht selbsterklärend sind, bist Du vielleicht etwas verwundert – so ging es mir zumindest selbst beim Aktienkauf bei Trade Republic.

In diesem Artikel erkläre ich Dir, welche Bedeutung dahintersteckt und dass diese Zuwendungen bei Brokern keine Ausnahme, sondern vielmehr gang und gäbe sind.

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Genauer Wortlaut bei Trade Republic zu den „Zahlungen von Dritten an die Bank“

Um Dir den genauen Wortlaut aufzuzeigen, im Folgenden zwei Beispiele, in denen von „Zahlungen von Dritten an die Bank“ gesprochen wird.

Beispiel Aktienkauf:

„Zahlungen von Dritten and die Bank
Bei einer angenommenen Haltedauer von fünf Jahren erhält die Bank von Dritten zusätzlich zu den vorstehend ausgewiesenen Kosten voraussichtlich Zuwendungen in Höhe von 1,5 € (1,08 %). Die Kosten für Dich sowie die Zahlungen von Dritten an die Bank aggregieren sich damit insgesamt auf 3,5 € (2,52 %).“

Beispiel Aktien-Sparplan:

Zahlungen von Dritten an die Bank
Bei einer angenommenen Haltedauer von fünf Jahren erhält die Bank von Dritten zusätzlich zu den vorstehend ausgewiesenen Kosten voraussichtlich Zuwendungen in Höhe von 30,00 EUR (1,67%). Die Kosten für Dich sowie die Zahlungen von Dritten an die Bank aggregieren sich damit gesamthaft auf 31,00 EUR (1,72%).“

Auf der Trade Republic-Website selbst findet man folgende Aussage zu „Zuwendungen Dritter“:

Was sind Zuwendungen Dritter?
Zuwendungen Dritter sind Abwicklungskostenzuschüsse, die Dir auch im Rahmen der Ex-Ante Kosteninformation bei der Orderaufgabe angezeigt werden.“

Aber was bedeutet das konkret? Von wem stammen diese Zahlungen und bezahlst Du als Kunde letztlich dafür?

Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:

Ich empfehle vor allem:

Zahlungen von Dritten an die Bank = Rückvergütungen / Kickbacks

Wenn Du genau wissen möchtest, was Kickbacks sind, dann lies meinen Artikel zu Rückvergütungen und Kickbacks.

In Kurzform: Es handelt sich dabei um Provisionen, die von einem Dritten an den Broker / die Bank gezahlt werden. Diese Kickbacks können zum Beispiel vom Handelsplatz oder anderen Partner eines Brokers oder einer Bank stammen.

Beispiel Trade Republic: Trade Republic arbeitet mit dem Handelsplatz Lang & Schwarz / LS Exchange zusammen. Da Lang & Schwarz davon profitiert, wenn Käufe und Verkäufe über ihren Handelsplatz abgewickelt werden, zahlt Lang & Schwarz an Trade Republic eine Provision, wenn Trade Republic ihnen Kunden schickt.

So äußerste sich auch Trade Republic im Rahmen einer Pressemitteilung:

„Für eine Wertpapiertransaktion erhalten wir im Schnitt ca. 1,30 Euro von unseren Handelspartnern” erklärte Trade Republic Mitgründer Thomas Pischke in dieser Pressemitteilung.

Dieses Modell der Rückvergütungen ist nicht unüblich. Das zeigt auch der Fall Smartbroker:

Beispiel Smartbroker: In den AGB von Smartbroker (dieser wird von der Wallstreet:online capital AG betrieben) steht geschrieben:
„5. Zuwendungen
Die wallstreet:online capital AG erhält für die Vermittlung von Finanzprodukten und/oder Wertpapierdepots an den Kunden vom Produktanbieter und/oder einem Dritten Zuwendungen in Form von Provisionen und nicht monetären Vorteilen. Der Kunde erklärt sich damit einverstanden, dass die wallstreet:online capital AG die von den Produktanbietern und/oder sonstigen Dritten an sie geleisteten Zuwendungen behält. Die wallstreet:online capital AG wird hierbei die Vorschriften des WpHG zur Vereinnahmung von Zuwendungen beachten.“

Auch hier wird dieses Modell also angewendet.

So verdient der Handelsplatz Geld:

Der Handelsplatz, der die Rückvergütungen an den Broker auszahlt, verdient am sogenannten „Spread“ Geld. Das ist die Differenz von Kaufkurs und Verkaufskurs.

Diesen Spread kannst Du beobachten, wenn Du Dir die Kaufkurse und die Verkaufskurse eines Handelsplatzes bzw. einer Börse anschaust – diese Kurse haben eine kleine Differenz.

Solltest Du also (rein theoretisch) im selben Zeitpunkt kaufen und wieder verkaufen, dann würdest Du aufgrund des Spreads einen kleinen Verlust erleiden. So finanziert sich ein Handelsplatz bzw. eine Börse.

Keine zusätzlichen Kosten wegen „Zahlungen von Dritten an die Bank“

Es ist gut zu wissen, was dahintersteckt und welche Vereinbarungen es scheinbar im Hintergrund gibt.

Wichtig für dich ist aber vor allem: Zusätzliche Kosten entstehen für Dich nicht!

Lediglich die Höhe des Spreads ist ein Detail, das für interessierte und professionelle Anleger wichtig sein könnte. Das wird vor allem relevant, wenn weniger das langfristige Investieren und mehr das aktive Traden fokussiert wird.

… oder wenn Du sehr exotische Wertpapiere handelst, bei denen der Spread beachtlich ist.

Für den „normalen“ Privatanleger wie Dich und mich ist das allerdings von untergeordneter Rolle.

Dein Depotstudent Dominik

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5 Kommentare

  1. Sprich dich doch das nächste mal mit Lisa von Aktiengram ab, damit ihr den gleichen Inhalt nicht so kurz hintereinander schaltet.

  2. Hallo,

    Eine Frage zu dem Thema:

    Wenn ich bei Trade Republik einen Sparplan erstelle und monatlich 100€ in
    Core MSCI World USD (Acc)
    ISIN: IE00B4L5Y983
    investiere wird mir am Ende der Order unter „Kosteninformation“ im letzten Abschnitt erläutert, dass die Zuwendung von Dritten an die Bank ebenfalls mir zulasten gelegt werden.
    Somit entsteht hier doch Kosten für mich oder verstehe ich das falsch?

    1. Hier möchte ich mich gerne an die Frage hängen – ich interpretiere das ebenso. Hat jemand eine andere Information? Vielen für die Erläuterungen und Hinweise.

  3. Hallo Dominik,
    ich finde es sehr schade, dass diese Kosten (Spreads) eine untergeordnete Rolle spielen sollen. Warum? Bei vielen Fonds-Anlegern wird um jede Stelle hinter dem Komma bei den Verwaltungskosten gefeilscht und diese Kostenblöcke bei den Spreads (ebenso wie Payment-for-Orderflow) sind dann auf einmal für den Privatanlager unerheblich. Natürlich müssen alle ihre Brötchen verdienen. Die Kosten aber schlicht unter den Teppich zu kehren, finde ich doch sehr intransparent bzw. befremdlich. Zumal gerade in außerbörslichen Handel die Kosten doch einen Unterschied machen können. Bitte leistet demnächst umfänglich Aufklärung. Danke euch

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