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Bei ausschüttenden ETFs gibt es nach jeder Ausschüttung eine anschauliche Abrechnung: Dort steht aufgelistet, welche Ausschüttungen es gab, wie die Besteuerung funktioniert und was am Ende bei Dir als ETF-Anleger auf dem Konto landet.
Nicht so bei thesaurierenden ETFs!
Viele ETF-Anleger stellen sich daher die Fragen:
- Wie viele Dividenden sind in meinem ETF thesauriert worden?
- Wie lässt sich das nachvollziehen? Welche offiziellen Daten gibt es hierzu?
Ich möchte Dir in diesem Beitrag ein paar Ansätze zeigen, um sich Informationen zu den thesaurierten Ausschüttungen zu beschaffen.
Hinweis: Falls Du bessere Wege kennst, dann schreibe es bitte in die Kommentare unter dem Artikel! Das hilft anderen Lesern weiter.
Inhalt
Vor 2018: Wiederangelegte Ausschüttungen waren einsehbar
Vor der neuen Steuergesetzgebung (Investmentsteuergesetz) zum 01.01.2018 waren die sogenannten „ausschüttungsgleichen Erträge“ von hoher Relevanz – denn diese Zahlen waren die Grundlage dafür, was bei thesaurierenden ETFs besteuert werden musste.
Dadurch waren diese Ausschüttungen jährlich einsehbar: Denn die Jahresabschlüsse / Jahresberichte und die ausschüttungsgleichen Erträge mussten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
… und dadurch war es möglich, die thesaurierten Dividenden einzusehen.
Aufgrund der neuen Steuergesetzgebung zum 01.01.2018 gestaltet sich das etwas schwieriger.
Denn dadurch, dass diese Angaben steuerlich nicht mehr relevant sind, werden sie der Öffentlichkeit nicht mehr in dieser Form zugänglich gemacht.
Als ETF-Anleger schaut man für offizielle Informationen gerne in die folgenden Dokumente eines ETFs:
- KIID/KID (Wesentliche Anlegerinformationen)
- Verkaufsprospekt
- Factsheet
… aber auch hier gibt es keine Informationen zu reinvestierten Dividenden bzw. Ausschüttungen.
Trotzdem möchte ich Dir im Folgenden Anlaufstellen nennen, um die „verdeckten Ausschüttungen“ – also die reinvestierten Dividenden – ausfindig zu machen.
Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:
Ich empfehle vor allem:
- dieses Depot als aktuelle Top-Empfehlung (nutze ich selbst)* und
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Jahresbericht im Bundesanzeiger
In diesem Beispiel möchte ich sehen, wie viele Dividenden der ETF „iShares MSCI Brazil UCITS ETF“ reinvestiert hat.
Dazu gehe ich auf bundesanzeiger.de und gebe im Suchfeld den ETF-Anbieter „iShares“ an.
Ich begrenze den Suchbereich auf „Rechnungslegung/Finanzberichte“, sodass ich nur noch Dokumente wie Jahresberichte und Halbjahresfinanzberichte sehe.
Dann öffne ich den aktuellen Jahresbericht von iShares – dieser nennt sich „Jahresbericht zum Geschäftsjahr vom 01.03.2020 bis zum 28.02.2021“
Sobald der Jahresbericht geöffnet ist, suche ich (Tastenkombination STRG und F) entweder nach
- „Brazil“ – dadurch erhalte ich alle Infos zu diesem ETF und sehe, wo dieser ETF erwähnt wird. Oder ich suche nach:
- „Verlustrechnung“ – dadurch erhalte ich die Gewinn- und Verlustrechnung. Dort sind die Ausschüttungen bzw. Dividenden aufgelistet.
Die folgende ETF-Abrechnung bzw. „Teilgewinn- und Verlustrechnung“ erhalte ich:
Dort siehst Du den entscheidende Punkt „Dividenden ausländischer Aussteller“.
Da diese Information zu den gesamten Ausschüttungen auf den gesamten ETF gehört und nicht auf einzelne Anteile anwendbar ist, muss man sich noch die Anzahl der Anteile heraussuchen.
Über die Suche nach „Brazil“ erhält man im Anhang folgende Information:
„iShares MSCI Brazil UCITS ETF (DE):13.480.000 Anlageaktien (Vorjahr: 6.200.000) mit einem Wert von 29,95 US-Dollar (Vorjahr: 34,72 US-Dollar) je Stück“
Das Problem: Diese Zahlen sind zwar schön und gut. Aber wirklich einfach und ohne großen Aufwand nachvollziehbar ist das nicht. Es kann lediglich als Anhaltspunkt gesehen werden.
Eine schöne Abrechnung wie bei ausschüttenden ETFs erhältst Du dadurch leider nicht. Denn dort sind die Dividenden ganz genau auf Deine Anteile bezogen.
Website des ETF-Anbieters
Wer sich die Jahresberichte („Annual Report“) nicht über den Bundesanzeiger anschauen möchte, kann das auch über die Website der Fondsgesellschaft tun. Häufig gibt es dazu einen Reiter wie „Services“, „Dokumente“ oder „Berichte“.
Bei iShares zum Beispiel nennt sich das auf der Website dann „Dokumente und Berichte“.
Da die Berichte nicht immer überall zur gleichen Zeit hochgeladen werden und darüber hinaus verschiedene Dokumente publiziert werden, kann es sich lohnen, sowohl im Bundesanzeiger als auch auf der Unternehmenswebsite vorbeizuschauen.
Dann bist Du auf der sicheren Seite und hast eine größere Auswahl an Dokumenten.
Fazit: Alles nicht zufriedenstellend
Das Thema „Nachvollziehen der verdeckten Ausschüttungen“ ist gar nicht so einfach. Vor allem seit die neue Reform des Investmentsteuergesetztes greift.
So wie es aussieht, werden diese Informationen leider nicht (mehr) zur Verfügung gestellt – oder zumindest nicht in der Form, wie es für Privatanleger wie Dich und mich sinnvoll wäre.
Eine Idee am Schluss: Sicherlich kann man die Ausschüttungen auch ausfindig machen, indem man den Kurs eines thesaurierenden ETFs und den Kurs eines ausschüttenden ETFs vergleicht. Einmal am Jahresanfang und einmal am Jahresende.
Wenn es sich beide Male um denselben Index (z.B. MSCI World) und bestenfalls um denselben ETF-Anbieter handelt, dann entspricht die Differenz recht genau den Ausschüttungen.
Dabei aber bitte die Kurse (also Preise der ETF-Anteile) anschauen und nicht die Performance-Charts, in denen die Dividenden jeweils eingerechnet sind!
… aber zufriedenstellend sind diese Lösungsansätze alle nicht.
Also: Wer mehr weiß, bitte in die Kommentare schreiben!
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