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Börsenwissen für Einsteiger

Depotstudent Dominik
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Viele Anfänger mit Interesse an den Kapitalmärkten fragen sich, in welchem Umfang Börsenwissen für sie erforderlich ist. Es gibt nun Fachleute, die meinen, dass aktive Trader besonders viel über die Börse wissen müssen, während passive Anleger mit deutlich weniger Informationen auskommen. Ich bin der Ansicht, dass jeder Teilnehmer, ungeachtet seines Ansatzes, möglichst viel über die Börse wissen sollte.

Aus diesem Grund habe ich den heutigen Artikel als kleines Börsenlexikon gestaltet, welches die wichtigsten Begriffe rund um den Handel mit Aktien und ETFs leicht verständlich erklärt. Von diesem Wissen profitieren Menschen, die einzelne Aktien erwerben möchten ebenso wie Leute, die ihr Geld lieber in breit diversifizierte Indexfonds stecken. Zu viel Wissen schadet niemals, Wissenslücken können hingegen nachteilig sein.

Die Funktionsweise der Börse

Weitläufig herrscht die Meinung vor, dass die Börse als Marktplatz für Wertpapiere auf Angebot und Nachfrage reagiert. Diese Ansicht ist zwar richtig, sie führt aber nur weiter, wenn Du weißt, dass an der Börse Erwartungen gehandelt werden. Menschen kaufen Aktien, weil sie an die gute Entwicklung der dahinter stehenden Unternehmen glauben und davon profitieren wollen. Aktien werden nicht gekauft, weil gerade besonders viele davon günstig vorhanden sind.

Nicht immer werden diese Erwartungen erfüllt, manchmal geht die Spekulation gründlich daneben. Bei der Facebook Aktie wurden die auf schnelle Gewinne hoffenden Anleger herb enttäuscht. Das Papier startete 2012 mit einem Einstandskurs von 38 Dollar und fiel innerhalb von wenigen Monaten auf 21 Dollar. Was war passiert?

Den sehr hohen Erwartungen standen nur unzureichende Fakten gegenüber. Mark Zuckerberg schwadronierte während mehrerer Pressekonferenzen von Idealen, anstatt klare Aussagen über Umsatz und Gewinn zu machen. Im Ergebnis verkauften enttäuschte Anleger ihre Facebook-Aktien und der Kurs fiel dementsprechend.

Grundsätzlich gibt es zwei Szenarien von Bedeutung an der Börse:

  • Anlegererwartungen werden erfüllt – Kurse steigen.
  • Unerfüllte Erwartungen resultieren in fallenden Kursen.

Zudem haben politische und wirtschaftliche Ereignisse großen Einfluss auf den Kursverlauf von einzelnen Aktien und großen Indizes. Während wirtschaftliche Ereignisse aufgrund klarer Zahlen einfach zu beurteilen sind, können Begebenheiten mit politischem Hintergrund nur schwer eingeschätzt werden. Gleichwohl geht es bei jedem Anlass um Erwartungen, welche die Kurse hin- und herbewegen.

Das Marktsentiment, also die Reaktionen der Teilnehmer auf beliebige Ereignisse, ist nur sehr schwer zu erfassen. Deswegen scheitern die Analysten regelmäßig mit ihren Prognosen. Insbesondere bei Wahlen verbrennen sich die Experten gerne die Finger. Sie können nämlich niemals vorhersagen, wie große Investoren auf die Ergebnisse reagieren. Bestes Beispiel dafür war die Wahl von Donald Trump zum US-amerikanischen Präsidenten.

Aus dem prognostizierten Desaster für die Finanzmärkte wurde eine lange anhaltende Hausse, Aktien und Indizes stiegen auf bislang unerreichte Höhen.

Die Unberechenbarkeit der Börse ist ein wesentlicher Grund für meine Empfehlungen hinsichtlich der passiven Geldanlage. Es ist wesentlich einfacher und sicherer, den ganzen Markt zu kaufen. Die Suche nach vermeintlichen Perlen ist aufwendig, riskant und wird oft von Enttäuschungen begleitet.

Gleichwohl sollten auch passive Anleger und vor allem Einsteiger die wichtigsten Begriffe rund um die Börse kennen. Dieses Wissen ist erforderlich, um ein favorisiertes Anlageprodukt bestmöglich zu verstehen. Nur wenn Du über ein ordentliches Basiswissen verfügst, kannst Du erfolgreich am Markt teilhaben.

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Die wichtigsten Begriffe verständlich erklärt.

Nachfolgend erkläre ich Dir Wörter, mit denen Du als Marktteilnehmer häufig konfrontiert wirst so kompakt und einfach wie möglich.

Aktie:

Eine Aktie ist ein Anteilschein, welcher Dir den anteiligen Erwerb eines emittierenden Unternehmens bestätigt. Je mehr Unternehmensanteile Du besitzt, umso größer wird Dein Einfluss auf die Aktiengesellschaft.

Aktienindex

Ein Aktienindex vereinigt in der Regel die größten Unternehmen eines Landes, einer Region oder weltweit. Die Gewichtung der Bestandteile erfolgt meist der Marktkapitalisierung entsprechend. Für die BRD gibt es beispielsweise den DAX, für Europa den Euro Stoxx und für die Welt den MSCI World.

Aktiengesellschaft

Eine AG finanziert sich durch die Ausgabe von Aktien. Das Emittieren von Wertpapieren ist eine sinnvollere Lösung für ausreichende Liquidität als die teure Aufnahme von Fremdkapital über Kredite.

Chart

Der Chart ist eine grafische Darstellung, welche den Kursverlauf einer Aktie, eines Index oder eines Devisenpaares anzeigt. Die Darstellung kann mittels Balken oder Kerzen in beliebigen Zeiträumen erfolgen und mit verschiedenen Indikatoren angereichert sein. Zur allgemeinen Übersicht eignet sich der 30-Minuten-Chart hervorragend, für aktives Handeln mit Devisen ist der 5-Minuten-Chart vorteilhaft.

Kurs

Kurse sind nichts anderes als Preise, die für alle Assets, Währungspaare oder Indizes das Spiel von Angebot und Nachfrage verdeutlichen. Steigt die Nachfrage, tendiert der Kurs in Richtung Norden, zu viel Angebot bei geringer Nachfrage treibt die Notierung gen Süden.

Aktionär

Als Aktionär wird ein Aktienbesitzer bezeichnet. Wenn Du beispielsweise per ETF in den Aktienindex MSCI World investierst, wirst Du zum Aktionär in mehr als 1.650 großen und mittelgroßen Unternehmen weltweit. Als Indexanleger hast Du die gleichen Rechte wie jeder herkömmliche Aktionär, Du könntest beispielsweise an Hauptversammlungen teilnehmen.

Wertpapiere

Unter einem Wertpapier ist ein Dokument mit einem verbrieften Wert zu verstehen. So sind Aktien beispielsweise Anteilsscheine und Anleihen stellen Schuldverschreibungen dar. Darüber hinaus werden Derivate und Zertifikate als Wertpapiere eingestuft. Wichtig: Es gibt sehr riskante und eher risikoarme Wertpapiere.

Börse

Die Börse ist ein Marktplatz, welcher von kaufenden und verkaufenden Teilnehmern besucht wird. Früher fand der Handel ausschließlich auf dem Parkett statt, heute wird überwiegend online gehandelt. Zum Verkauf oder Ankauf sind Aktien, Anleihen, ETFs und sonstige Wertpapiere zugelassen. Der Handel mit Devisen findet an einem gesonderten Markt statt.

Börsenplätze

Zu den bekanntesten Börsen zählen unter anderem die Plätze Frankfurt für die BRD, die Wall Street für den US-amerikanischen Handel und die City of London für Akteure aus dem Vereinigten Königreich. Jedes Land hat zudem seinen elektronischen Börsenplatz wie beispielsweise Xetra für die BRD.

Indizes

Ein Index vereinigt die wichtigsten Bestandteile einer Anlageklasse mit nationaler, regionaler oder globaler Ausrichtung. Indizes gibt es für die Assetklassen Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe und Geldmarkt. Indizes werden oft kostengünstig von ETFs nachgebildet und diese sind als passive Anlageinstrumente vor allem bei Einsteigern sehr beliebt.

DAX

Der Deutsche Aktienindex DAX beinhaltet Aktien der 30 größten Gesellschaften der BRD, er gilt als nationales Börsenbarometer.

S&P 500

Die gleiche Funktion wie der DAX hat der Index von Standard & Poor’s mit seinen 500 Bestandteilen für den US-amerikanischen Markt.

MSCI World

Der Aktienindex von Morgan Stanley Capital International MSCI vereinigt die Wertpapiere von über 1.650 großen und mittelgroßen Gesellschaften in 23 voll industrialisierten Ländern.

Dow Jones

Der Dow ist das amerikanische Gegenstück zum heimischen DAX, in ihm sind die 30 führenden Konzerne der Vereinigten Staaten vereinigt.

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WKN und ISIN

Die Abkürzung WKN steht für Wertpapierkennnummer und ISIN bedeutet nichts anderes als internationale Wertpapierkennnummer. Mit diesen Nummern sind alle Aktien, ETFs und sonstige Wertpapiere gekennzeichnet. Die Nummerierung erleichtert Dir beispielsweise die Suche nach einem bestimmten ETF auf den Index MSCI World.

Bären und Bullen

An der Börse wird regelmäßig von Bären und Bullen gesprochen, Anfänger können sich darunter nur wenig vorstellen. Ein Bärenmarkt ist ein Szenario mit fallenden Kursen, welcher auch Baisse genannt wird. Von einem Bullenmarkt oder einer Hausse ist bei steigenden Kursen die Rede.

Rendite

Renditen werden in der Regel prozentual und für verschiedene Zeiträume angegeben. Unter Rendite ist der Ertrag einer Aktie oder eines ETF innerhalb eines definierten Zeitraums zu verstehen. Renditen können bei Aktienindizes sowohl Kursgewinne als auch Dividendenausschüttungen sein. Bei Anleihen und beim Devisenhandel wird die Rendite anders bemessen.

Performance

Mit positiver oder negativer Performance wird die Wertentwicklung einer Aktie oder eines ETF auf einen Aktienindex in der Vergangenheit bezeichnet. Es ist jedoch nicht ratsam, aus der Performance in der Vergangenheit auf die zukünftige Wertentwicklung zu schließen.

Dividenden

Viele Aktiengesellschaften schütten an ihre Aktionäre einmal oder mehrmals jährlich Dividenden aus. Darunter sind Sonderzahlungen zu verstehen, die unabhängig vom Kursgewinn erfolgen. Nicht nur der Aktionär profitiert von Dividenden, sondern auch der per ETF in einen Aktienindex investierte Anleger. Die Rendite beim MSCI World setzt sich aus etwa 5 % Kursgewinn und 3 % Dividenden zusammen.

Analysen

Um die weitere Wertentwicklung einer Aktie oder eines Index beurteilen zu können, wählen Fachleute entweder die fundamentale oder technische Analyse. Die meist in Prognosen gepackten Ergebnisse sind für Anleger nicht besonders hilfreich, weil sie das schwer zu bewertende Marktsentiment auslassen. Zudem wird von Ereignissen in der Vergangenheit auf die Entwicklung in der Zukunft geschlossen.

Abgeltungssteuer

Seit 2009 muss jeder Anleger auf vereinnahmte Zinsen, realisierte Kursgewinne und erhaltene Dividenden 25 % Abgeltungssteuer entrichten. Von der Steuerschuld kann ein lediger Anleger 801 Euro im Jahr als Freibetrag abziehen, sofern er seinem Broker oder der Bank einen Freistellungsauftrag erteilt hat.

Depot

Wer Aktien, ETFs oder andere Wertpapiere erwerben will, muss im Vorfeld ein Depot bei einem Broker einrichten. Zu jedem Depot gehört ein Verrechnungskonto, auf welches Kapital für den Erwerb einbezahlt werden muss. In der Regel sind Depots kostenfrei, einige Anbieter verknüpfen die Kostenfreiheit jedoch mit Bedingungen. Zudem droht die negative Verzinsung von Guthaben auf dem Verrechnungskonto.

Fonds

Fonds sammeln die Gelder vieler Anleger auf unterschiedliche Weisen ein. Beim typischen Investmentfonds investiert das Management die Mittel in vermeintlich attraktive Wertpapiere. In Indexfonds investierte Anleger kaufen komplette Märkte und profitieren aufgrund des fehlenden Managements von niedrigen Kosten. In der Regel schneiden Anleger in passive Fonds besser ab als in aktiv gemanagte Fonds investierte Leute.

Order

Wer eine Aktie oder einen ETF auf einen Index kaufen möchte, gibt seinem Broker eine Kauf-Order und bekommt Ordergebühren in Rechnung gestellt. Eine Verkaufs-Order muss derjenige stellen, der sich von einer Aktie oder einem ETF trennen will. Jede Order hat ihren Preis, welcher beim Kaufen oder Verkaufen angezeigt wird. ETFs überzeugen durch sehr geringe oder aufgrund einer Aktion vollständig fehlende Ordergebühren.

Total Expense Ratio TER

Mit der Abkürzung TER ist die Gesamtkostenquote eines ETF gemeint. Sie beinhaltet alle aufseiten des Emittenten anfallenden Kosten und wird einmal im Jahr in Rechnung gestellt. Auch Investmentfonds stellen ihre Kosten als TER dar, die Gesamtkostenquote ist bei aktiv gemanagten Fonds jedoch deutlich höher als bei einem Indexfonds.

Fondsvolumen

Dieser Begriff bezeichnet die Größe eines Fonds und beinhaltet alle darin gehaltenen Werte. Fonds mit großem Volumen bieten langfristig orientierten Anlegern mehr Sicherheit, weil die Gefahr einer vorzeitigen Schließung sehr gering ist. Ich empfehle in allen Artikeln den Erwerb von ETFs mit mindestens 100 Millionen Euro oder Dollar Fondsvolumen.

Auflagedatum

Beim Erwerb eines ETF sollte unbedingt ein Blick auf das Auflagedatum geworfen werden. Ein seit mindestens 5 Jahren bestehender Fonds konnte seit Auflage meist die oben geforderte Größe erreichen und wird daher erhalten bleiben. Zudem kann bei 5 Jahre alten Fonds die Entwicklung besser verfolgt und beurteilt werden als bei Neuemissionen.

Fondsdomizil

Jedem in der BRD zugelassenen Investment- oder Indexfonds steht es frei, das Domizil selbst zu wählen. Irland und Luxemburg sind aus steuerlichen Gründen sowie aufgrund von rechtlichen Vorteilen bevorzugte Fonds-Domizile. Für Anleger spielt das Fondsdomizil jedoch nur eine untergeordnete Rolle, wichtig ist die Zulassung eines ETF in der BRD.

Mein Fazit

Etwas Basiswissen zum Börsengeschehen kann Anfängern und Fortgeschrittenen nie schaden. Es kommt dabei weniger darauf an, ob ein Anleger passiv orientiert ist oder aktiv handeln will. Es gilt für alle Marktteilnehmer vielmehr, dass ein gewisses Verständnis für die Börse nur vorteilhaft sein kann. Natürlich kannst Du Dein Wissen jederzeit vertiefen oder spezialisieren. Bleibe dazu einfach meiner Webseite treu und lese die aktuellen Beiträge.

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