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Corona-Desaster – wie lange noch?

Depotstudent Dominik
2.3
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Mittlerweile hat vermutlich jeder Marktteilnehmer oder Beobachter gemerkt, dass an den internationalen Finanzmärkten schwere Beben stattfinden. Die meisten Indizes befinden sich im freien Fall, zwischenzeitlich gibt es kleinere Korrekturen. Die Gegenbewegungen werden von sehr optimistischen Akteuren als Bodenbildung interpretiert. Diese Ansicht ist verständlich – aber leider nicht ganz richtig.

Der nachfolgende Beitrag ist dem Wechselspiel zwischen Baisse und Hausse gewidmet. Ich will damit Anhaltspunkte für die Beantwortung einer verbreitet zu vernehmenden Frage geben: Wie lange werden die Kurse noch fallen? Verstehe mich nicht falsch, ich bin weder Hellseher noch Prophet. Ich weiß aber, dass ein Blick in die Vergangenheit manchmal recht aufschlussreich sein kann.

An der Börse kämpfen Bullen mit Bären

Fachleute bezeichnen die Szenarien an den Finanzmärkten entweder als Baisse oder Hausse. Im erstgenannten Szenario dominieren die Bären, im Letzteren die Bullen. Wie es dazu gekommen ist, dass an der Börse ein ewiger Kampf zwischen Bullen und Bären stattfindet, wird von, nahezu jedem Fachmann, anders interpretiert.

Wenn Bären die Entwicklung an der Börse bestimmen, sprechen die Akteure von einer Baisse. Charakteristisch sind in diesem Umfeld rasant und erheblich fallende Kurse. Aktienanleger sind in einem derartigen Szenario in der Regel verunsichert, hilflos und manchmal sogar panisch. Ihnen bleibt nur die Wahl zwischen Abwarten und Verkaufen.

Professionelle Anleger nutzen die Baisse jedoch zu ihren Gunsten und haben damit recht viel Erfolg. Ihnen stehen unter anderem diese Möglichkeiten offen:

  • Verkauf der Wertpapiere zum idealen Zeitpunkt und Rückkauf auf wesentlich niedrigerem Niveau.
  • Halten des eigenen Portfolios und gezieltes Agieren mit Verkaufs-Optionen.

Es ist naiv anzunehmen, dass ein Investor entweder den Bären oder den Bullen zugeneigt ist. Ein Profi nutzt vielmehr die Gunst der Stunde und agiert der Situation entsprechend. Viel Geld bewegt die Kurse in beide Richtungen. Investoren mit ausreichender Liquidität (mehrere Milliarden) bestimmen über Baisse oder Hausse.

Von einem Bullenmarkt sprechen Fachleute bei kontinuierlich steigenden Kursen. Der durchschnittliche Anleger freut sich über attraktive Rendite. Der Profi investiert umfangreich und treibt damit die Kurse seiner Assets auf neue Höhen. Es gibt jedoch einen erheblichen Unterschied zwischen privaten und professionellen Anlegern:

  • Der Privatanleger glaubt in der Regel an stets steigende Kurse.
  • Ein Profi weiß, dass nach jedem längeren Aufschwung eine Korrektur oder gar eine Baisse kommt.

Wie bereits erwähnt, haben Profis das Wissen und die Instrumente, um an jedem Börsenszenario maximal zu verdienen. Es gibt zudem Experten, die behaupten, dass Bären-Umfelder oft künstlich inszeniert werden, weil in unruhigen Zeiten mehr Gewinne erzielbar sind.

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Wie lange wird die Talfahrt noch anhalten?

Diese Frage stellt sich momentan vermutlich jeder Anleger beim Blick auf sein Portfolio. Eine weiterführende Antwort darauf kann kein seriöser Analyst geben. Indes wird in Krisen viel geredet und das Gerede steigert meist die Verunsicherung der Zuhörer.

Ich kann und will keine Prognose abgeben. Gleichwohl helfen objektive Betrachtung und Blicke in die Vergangenheit oft weiter. Aus meiner Sicht sind die Covid-19 Viren nicht die Verursacher der aktuellen Krise. Es ist vielmehr der medialen Panikmache geschuldet, dass eine an sich sinnvolle Korrektur außer Kontrolle geraten und zu einer handfesten Baisse geworden ist.

Für nicht wenige Kritiker trägt auch die Politik eine erhebliche Mitschuld. Konsequente Maßnahmen zur rechten Zeit hätten ein Übergreifen der Viren auf Europa verhindern können. Bei einer überwiegend autarken Versorgung gibt es keine Engpässe. Geschlossene und kontrollierte Grenzen halten effektiv Infizierte auf.

Zurück zur Talfahrt der Kurse. Um die aktuelle Lage an der Börse besser einschätzen, zu können, müssen verschiedene Begriffe in ihrer Bedeutung verstanden werden.

  • Eine marktbereinigende Korrektur liegt vor, wenn die Kurse schnell oder langsam um etwa 10 % zurückgehen. Die Zahl ist ein nur ein Anhaltspunkt und kann um mehrere Prozentpunkte überschritten werden.
  • Von einer Baisse wird gesprochen, wenn Kurse rasant um mehr als 20 % fallen. Charakteristisch ist in diesem Umfeld die vergleichsweise hohe Volatilität.

Korrektur oder Baisse – was haben wir derzeit?

Über das Stadium der Korrektur sind wir schon längst hinaus. An der Börse dominiert aktuell der Bär mit gen Süden gedrückten Kursen. Kein seriöser Finanzfachmann wird derzeit eine Prognose hinsichtlich der Dauer dieser Baisse aufstellen. Ich habe mir die Abläufe in der Vergangenheit angeschaut und dabei etwas Ermutigendes festgestellt.

Für den seit mehr als 110 Jahren bestehenden Aktienindex Standard & Poors 500 gibt es umfangreiche Analysen, deren Studium sich lohnt. In dem genannten Zeitraum gab es 11 Phasen, in denen die Bullen die Börse beherrschten und 10 Bären-Märkte.

Der Ökonom und Nobelpreisträger Robert Shiller hat sich die Dauer der einzelnen Marktphasen genauer angeschaut:

  • Im Durchschnitt dauerte eine Bären-Dominanz beim S&P 500 nur 16 Monate.
  • Die Bullen beherrschten die Börse hingegen jedes Mal für durchschnittlich 79 Monate.

Wenn die Bullen an der Börse herrschen, steigen die Kurse über längere Zeit an. Sehr schön zu sehen war dies in den letzten 10 Jahren nach der Finanzkrise. Es gab zwar einige Korrekturen mit Kurs-Rückgängen von 10 bis 15 %, aber keinen richtigen Bären-Markt.

Zwischen den Jahren 2000 und 2009 wurden die Märkte zweimal von den Bären dominiert. Nachdem die Dotcom Blase geplatzt war, regierten sie fast 3 Jahre und drückten den Kurs des S&P 500 um 49 % in die Tiefe. 2003 resultierte die erneute Unsicherheit der Marktteilnehmer in einer 104 Tage anhaltenden Korrektur um 14,1 %.

Anschließend kam es zu einem 4 Jahre anhaltenden Aufschwung, der lediglich von einer 183-Tage-Korrektur unterbrochen wurde. Der Kurs sank während dieser Korrektur nur um gut 8 %.

Im Jahr 2007 verdrängten Bären die Bullen vom Markt. Der Kurs des S&P 500 fiel innerhalb von 517 Tagen um fast 57 %.

Ab 2009 kannte der Kurs nur eine Richtung: nach Norden. Der Aufschwung hielt volle 10 Jahre an, indes kam es immer wieder zu kleineren Korrekturen. Im März 2020 fiel der Kurs des S&P innerhalb weniger Tage um knapp 30 %. Die Corona-Hysterie hat den Bären erneut zur Börsen-Dominanz verholfen.

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Eine Reise in die Vergangenheit

Bei der Ansicht des S&P 500 Charts zwischen 1937 und 1946 wird klar, dass selbst in politisch sehr unruhigen Zeiten Bären-Märkte kürzer dominieren als Bullen-Märkte. Es gab im Weltkriegsszenario zwar mehrere Bären-Phasen, aber auch einen mehrjährigen Zeitraum mit Bullendominanz.

1962 war für im S&P 500 investierte Anleger ein sehr unruhiges Jahr. Die Bären wurden nach 6 Monaten von den Bullen verjagt. Es folgte eine kleine Korrektur und danach dominierten die Bullen 4 Jahre lang das Marktgeschehen. 1966 eroberten die Bären für 244 Tage das Parkett zurück, bevor sich die Bullen erneut festsetzen konnten.

Statistisch betrachtet dauerte eine Baisse beim S&P 500 in der Vergangenheit 1,3 Jahre – eine Hausse hielt hingegen durchschnittlich 6,6 Jahre an. Indes kann niemand aus Ereignissen aus der Vergangenheit auf die Zukunft schließen, gleichwohl geben die Statistiken Anlass zur Hoffnung.

Jede Krise hat ein Ende

Die marktrelevanten Investoren können und wollen zwar an jeder Krise bestmöglich verdienen. Ihnen liegt aber nichts an einem ruinierten Wirtschaftssystem und deswegen wird auch dieser Bären-Markt in absehbarer Zeit ein Ende haben.

Genauer ist der Zeitraum nicht anzugeben, denn es spielen einige Faktoren schwer kalkulierbare Rollen:

  • Wie schnell können politische Maßnahmen die weitere Ausbreitung der Covid-19 Viren eindämmen?
  • Gelingt es den großen und mittelgroßen Unternehmen, notwendige Produktionen und Lieferketten aufrecht zu erhalten oder zu reaktivieren?
  • Gibt es bald wirksame Medikamente für alle?

Zu Punkt 1

In China wurde die Gefahr frühzeitig erkannt und die Politik reagierte mit wirkungsvollen Maßnahmen. Seit einigen Tagen gibt es am Epizentrum in der Provinz Hubei keine neu Infizierten mehr. Behandlungen mit hoch dosiertem Vitamin C führten bei den meisten Infizierten mittlerweile zur vollständigen Genesung. Mehr als 3.000 ältere und/oder vorbelastete Patienten haben die Corona-Infektion nicht überlebt.

China arbeitet seit der ersten Stunde an der Entwicklung von Medikamenten. Eine Kooperation von chinesischen Pharmaunternehmen mit dem japanischen Fuji-Konzern resultierte vor Kurzem in einem Serum, welches die wesentlichen Tests erfolgreich bestanden hat. Bis Mitte April wird in klinischen Versuchen die Verträglichkeit ohne Nebenwirkungen für Menschen sichergestellt.

Aller Voraussicht nach wird es Ende April ein wirksames Medikament in großen Mengen geben. Damit wäre das Ende der Corona-Krise im asiatischen Raum besiegelt. In Europa sieht es jedoch völlig anders aus. Die Politik hat die Bedrohung lange Zeit nicht ernst genommen. Erst als rapide steigende Fallzahlen aus Italien bekannt wurden, reagierten die Verantwortlichen. Allerdings fehlt es bei den mittlerweile eingeleiteten Maßnahmen an einheitlichem Konzept.

Zu Punkt 2

Die Covid-19 Krise hat den Menschen vor Augen geführt, dass die Globalisierung nicht nur Vorteile hat. Westliche Unternehmen profitieren zwar von der immer noch billigen Werkbank China, aber sie begeben sich damit in gefährliche Abhängigkeit.

Das Reich der Mitte war durch die Quarantäne-Verordnungen zeitweise wirtschaftlich lahmgelegt. Nichts wurde für den Export produziert und deswegen stehen demnächst in Europa unter anderem die Bänder der Autoindustrie still.

Dieses Risiko muss von den Autobauern getragen werden, es war schließlich ihre Entscheidung, sich von 10.000 Kilometer entfernten Lieferanten abhängig zu machen. Wesentlich verantwortungsloser hat aus meiner Sicht die heimische Pharmaindustrie gehandelt. Kann es wirklich sein, dass aufgrund billiger Produktion in China die medizinische Versorgung eines ganzen Landes gefährdet wird?

Es wäre an der Zeit, darüber nachzudenken, ob die Produktion von lebenswichtigen Gütern wieder vor Ort stattfinden soll. Dazu regen jedenfalls immer mehr renommierte Ökonomen an und sehen die Regierung in der Pflicht.

Zu Punkt 3

In der BRD sind immer noch exzellente Institute für die medizinische Forschung ansässig. Wäre es nicht sinnvoll gewesen, diese bereits im Januar mit der Entwicklung von wirksamen Medikamenten zu beauftragen? Allein das Wissen um die Bemühungen hätte aufkommende Panik weitgehend unterbunden. Es kann zudem davon ausgegangen werden, dass die heimischen Forscher ebenso schnell erfolgreich gewesen wären wie ihre Kollegen in China.

Ein zuverlässiges Medikament gegen die Covid-19 Viren hätte der BRD zu weltweitem Ansehen verholfen und die Kassen der Pharmaindustrie gefüllt. Im Ergebnis wäre den Menschen und Anlegern hierzulande ein dramatisches Ereignis erspart geblieben.

Wie sieht es aktuell aus?

Der Kurs des iShares ETF auf den MSCI World Index hat am 19. März 2020 um 5,5 % zugelegt und notiert jetzt wieder bei 43,48 Euro. Es handelt sich dabei aber lediglich um eine Korrektur innerhalb einer Baisse. Die Bären dominieren weiterhin das Marktgeschehen. Ob sich die Bullen bald wieder an der Börse festsetzen können, hängt davon ab, wie Marktteilnehmer, Politiker und große Konzerne mit der Covid-19 Krise umgehen.

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, hieß es früher. Auf die Börse übertragen bedeutet dieses alte Sprichwort:

  • Eine kleine Korrektur prognostiziert noch keine Trendwende.

DAX, S&P 500 und Dow Jones haben ihre Entwicklung gen Süden zwar verlangsamt, aber von einem soliden Aufschwung kann noch keine Rede sein.

Fazit

Bären und Bullen befinden sich an der Börse im ewigen Kampf. Wie lange die Bären dieses Mal das Feld beherrschen, vermag niemand, exakt vorherzusagen. Sicher ist jedoch, dass die Bullen in absehbarer Zeit wieder zurückkehren und für längere Zeit das Terrain dominieren.

Bleib gesund, vollumfänglich investiert und denke heute schon über einen Nachkauf von ETF Anteilen bei erfolgter Bodenbildung nach.

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2 Kommentare

  1. Es ist nicht die Schuld der Pharmaindustrie. Es ist die Politik mit Ihren Kostendämpfungsgesetzen der letzen Jahre, die massiv Druck ausgeübt hat über den Hebel der gesetzlichen Krankenkassen und der Beitragszahler, die Alles günstig oder umsonst haben wollen. Dadurch wurde das Gesundheitssystem bis an die Grenzen der Wirtschaftlichkeit gepresst. Die Folgen sind nicht nur aktuell bei der Medikamentenversorgung zu sehen, sondern auf dem Land und auch bald in den Städten am Ärztemangel zu erkennen. Die AOK investiert bereits in Ärztenetze in den Großstädten, weil Sie die Versorgung auf dem Land schon aufgeben haben. Bitter, aber wahr. Die alten Ärzte gehen in Rente, die jungen Ärzte sehen keine Wirtschaftlichkeit mehr, um eine Praxis zu gründen, mit all den neuen Zwangsauflagen von der DSGVO bis zu den Hygieneanforderungen usw. Fragen Sie mal Ihren Hausarzt oder Zahnarzt. Was Sie da von Insidern zu hören bekommen wird Ihre ganze Einstellung zum kostenlosen Gesundheitssystem in Frage stellen. Gute Versorgung kostet, egal ob in der Medizin oder in der Pflege. An diesen Gedanken werden Sie sich gewöhnen müssen in Zukunft. In keiner Branche bekommen Sie etwas umsonst oder günstig, wenn es gut sein soll.

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