depotstudent

Corona-Virus: Welche Aktien und ETFs jetzt kaufen?

Depotstudent Dominik
2.5
(6)

In den letzten Tagen beruhigte sich die Lage an den internationalen Finanzmärkten etwas. Anleger vertrauen, den Meldungen der Mainstream Presse entsprechend, auf die aktuellen Maßnahmen der führenden Zentralbanken. Einige Ökonomen bezweifeln allerdings, dass aus dem Nichts geschaffenes Geld die weltweite Wirtschaft effektiv und ohne Konsequenzen beflügeln kann.

Kaum ist der Kanonendonner fürs Erste verklungen, suchen Wagemutige nach Wegen, wie sie aus der medial entfachten Covid-19 Krise Profit schlagen können. Sie stellen sich die Frage, welche Unternehmen als Gewinner aus dem Beben an den Börsen hervorgehen.

Im nachfolgenden Artikel geht es um aktuell verbreitete Vorschläge hinsichtlich vermeintlich lukrativer Geldanlageideen. Wie immer, stellen die folgenden Abschnitte nur meine Meinung dar und sind keine Anlageberatung. Lese den Beitrag mit gebotener Skepsis und bilde Dir eine eigene Meinung.

Aktien von manchen Pharmakonzernen schießen durch die Decke

Analysten und selbst ernannte Experten gehen davon aus, dass die Aktien einiger Pharmakonzerne nie da gewesene Höhenflüge absolvieren werden. Sie meinen natürlich die Konzerne, welche schnell wirksame Medikamente gegen die Corona-Viren auf den Markt bringen.

Das Problem für interessierte Anleger besteht jedoch darin, diese Unternehmen rechtzeitig zu finden. Nur wer im Vorfeld des Erfolgs einsteigt, profitiert in vollem Umfang vom zu erwartenden Kursanstieg. Momentan ist es allerdings schwer, verlässliche Informationen über den jeweiligen Entwicklungsstand zu finden.

In Betracht kommen derzeit vor allem Medikamente, die bereits auf dem Markt sind und zur Heilung anderer Krankheiten entwickelt wurden. Aussagefähige Tests sind zwar bereits am Laufen, verwertbare Ergebnisse werden aber erst in einigen Monaten verfügbar sein.

Gleichzeitig meinen zunehmend viele Experten und praktizierende Mediziner, dass es sinnvoller wäre, Infizierten zur Stärkung des Immunsystems Vitamin-Präparate, in hoher Dosierung zu verabreichen.

Kontroverse Meinungen, unzureichende Informationen und politische Debatten erschweren für jeden Anleger derzeit die Meinungsbildung.

Ich halte die Geldanlage in die Aktien von Pharmakonzernen, die Covid-19 Medikamente entwickeln, für sehr riskant. Warum? Normale Anleger können nicht rechtzeitig erkennen, wer bei dem Wettrennen als Gewinner hervorgeht.

Erschwert wird die ganze Sache durch den Fakt, dass das Rennen auf internationaler Ebene stattfindet und mit politischen Interessen verknüpft ist. Es dürfte aus meiner Sicht nicht erwünscht sein, dass ein japanischer Konzern (Fuji) in Kooperation mit chinesischen Unternehmen, eher erfolgreich ist als US-amerikanische Mitbewerber.

Aufgepasst!

Pflichtlektüre für jeden Privatanleger: Link zum Buch*

Buchempfehlung

Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:

Ich empfehle vor allem:

Aktien von Online-Handelsunternehmen sinnvoll?

Während herkömmliche Geschäfte weltweit unter staatlich verordneten Ausgangs-Beschränkungen und Kontakt-Verboten leiden, schreibt der Onlinehandel grüne Zahlen. Ich halte die Entwicklung aus mehreren Gründen für ebenso nachvollziehbar wie schlimm.

Natürlich trauen sich verunsicherte Konsumenten nicht mehr aus dem Haus und versuchen, gewünschte Erzeugnisse online zu erwerben. Von den zwangsweise geschlossenen Einzelhandels-Geschäften werden viele den Stillstand entweder schwer angeschlagen oder gar nicht überstehen.

In diesem Szenario schließen einige Fachleute auf eine weitere Stärkung des Onlinehandels und animieren zu Investitionen in so bezeichnete E-Commerce ETFs. Sie vermuten, dass bis Ende 2020 etwa 2 Milliarden Menschen online einkaufen werden. Der angeführte Grund ist ebenso amüsant wie falsch. Behauptet wird:

  • In Schwellenländern beheimatete Menschen hätten bislang nur wenig Zugang zum World Wide Web gehabt und dieser Zustand wird sich bis Ende des laufenden Jahres ändern.
  • Mit endlich vorhandenen Internet-Anschlüssen werden diese Leute ihre Konsumwünsche überwiegend online befriedigen.

Die Realität weicht jedoch erheblich von diesem Bild ab, wie mir ältere Auslandsdeutsche aus Südostasien und anderen Ländern bestätigen. Demnach sieht die Wirklichkeit so aus:

  • In den Schwellenländern bestehen oft wesentlich bessere Internetstrukturen als in den westlichen Industrienationen. Und zwar seit mindestens 10 Jahren.
  • Nahezu jeder in den Schwellenländern ansässige Mensch verfügt über mindestens ein Smartphone. Viele haben zudem Tablets, Desktop-Computer oder Laptops.
  • Mobiles Internet ist sehr günstig und per Vorauskasse verfügbar, Internet-Anschlüsse für Häuser sind mit neuester Glasfasertechnik ausgestattet und mit sehr niedrigen Kosten behaftet.

Die Bewohner der Schwellenländer können also bereits seit Jahren im Internet einkaufen, sie machen aber davon nur sehr wenig Gebrauch. Die Gründe sind für mich verständlich, obgleich hierzulande nicht gerne gesehen:

  • Der durchschnittliche Thai, Vietnamese, Brasilianer oder Russe kauft gerne in der Nachbarschaft ein. Er kann das gewünschte Produkt anfassen, begutachten, über den Kaufpreis verhandeln und mit dem Erwerb einen einheimischen Händler unterstützen.
  • In den Schwellenländern wird überwiegend bei stationären Einzelhändlern oder auf den vielen Märkten eingekauft. Online agierende Händler spielen wesentlich geringere Rollen als in Europa oder den Vereinigten Staaten.

Richtig ist, dass sich viele Käufer im Internet über die Angebote der stationären Händler informieren. Jeder größere Laden hat seine Webseite und wirbt online für das Sortiment. Gekauft wird aber in fast allen Fällen im Geschäft, daran wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern.

Nicht einmal die derzeitige Krise hat das Einkaufsverhalten signifikant beeinflussen können. Gekauft wird jetzt das unbedingt Notwendige, während weniger wichtige Anschaffungen auf später verschoben werden.

Soweit meine Eindrücke von der aktuellen Lage im weltweiten Handel.

Jetzt komme ich zu den derzeit empfohlenen E-Commerce ETFs.

1. L&G E-Commerce Logistics UCITS ETF USD

Der ETF wurde im Dezember 2017 von Solactive in Irland aufgelegt und konnte bislang nur 5 Millionen Euro einsammeln. Er ist vollständig physisch repliziert und thesaurierend konzipiert. Seine Gesamtkostenquote (TER) beträgt 0,49 % per anno, die jährliche Schwankungsbreite wird mit 20,15 % angegeben.

Unter den Top-Positionen befinden sich Amazon und Alibaba.

Wertentwicklung seit Auflage:

  • 2018 nicht bekannt.
  • 2019 plus 33 %.
  • 2020 bislang minus 18,50 %.

Aufgepasst!

Kostenlose Pflichtlektüre: Link zum Buch*

Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:

Ich empfehle vor allem:

2. EMQQ Emerging Markets Internet & E-Commerce ETF

Der ETF wurde im Oktober 2018 in Irland aufgelegt und hat bis jetzt 12 Millionen Euro eingesammelt. Er bildet seinen Referenzindex vollständig physisch nach und reinvestiert Erträge. Die TER beträgt 0,86 % pro Jahr, die Volatilität 17,40 % und die Top-Positionen sind mit 61 % gewichtet. Darunter befinden sich Alibaba, Tencent und Naspers.

Wertentwicklung seit Auflage:

  • 2018 minus 4,60 %.
  • 2019 plus 34,50 %.
  • 2020 bislang minus 16 %.

3. Global X E-Commerce ETF

Zu diesem ETF liegen mir nur wenige Informationen vor, weil er an der amerikanischen Börse NASDAQ beheimatet ist und hierzulande nur wenig gehandelt wird. Er ist vollständig physisch repliziert, thesaurierend konzipiert und hat bislang nur 6 Millionen Dollar einsammeln können. Seine TER beträgt 0,50 % per anno und die Top-Position wird von Amazon eingenommen.

Wertentwicklung seit Auflage überwiegend horizontal. Im Februar 2020 kostete ein Anteil mehr als 18 Euro. Mitte März fiel der Kurs auf 12 Euro.

4. Amplify Online Retail ETF

Dieser ETF bildet einen Index nach, dessen Bestandteile (Unternehmen) ihre Umsätze überwiegend online erzielen.

  • Auflage im April 2016.
  • Fondsvolumen 189 Millionen Dollar.
  • TER 0,65 % per anno.

In den Top-Positionen einmal mehr vertreten, ist neben Netflix der Onlinehändler Amazon.

Wertentwicklung zwischen 2016 und 2019 insgesamt plus 12 %.

Wertverlust in der jüngsten Krise knapp 30 %.

5. ProShares Online Retail ETF

Über diesen ETF aus den Vereinigten Staaten liegen hierzulande ebenfalls wenige Informationen vor. Er wurde im Juli 2018 aufgelegt und konnte seither 25 Millionen Dollar einsammeln. Seine Gesamtkostenquote wird mit jährlich 0,58 % beziffert. Unter den Top-Positionen befinden sich Amazon und Alibaba.

Der langfristige Chart zeigt bis Februar 2020 eine eher horizontale Wertentwicklung. Bei der jüngsten Krise büßte der ETF gut 25 % seines Werts ein.

Meine Meinung zu den ETF Vorschlägen

Aus meiner Sicht gibt es mehrere Punkte, die Dich von einer Investition in diese Anlagevehikel abhalten sollten:

  • Kein ETF ist 5 Jahre alt.
  • 4 von 5 ETFs verfügen über Fondsgrößen unterhalb von 50 Millionen Euro oder Dollar.
  • Die Gesamtkostenquoten sind bei allen ETFs entschieden zu hoch.
  • Die Wertentwicklung verläuft überdurchschnittlich volatil.
  • Jeder Indexfonds wurde von der Covid-19 Krise ebenso in Mitleidenschaft gezogen wie ETFs auf die globalen Aktienindizes.

Wenn Du unbedingt auf die international agierenden Online-Handelskonzerne setzen möchtest, ist dazu kein teurer ETF notwendig. Amazon ist in den Top 10 des MSCI World vertreten und Alibaba in denen des MSCI Emerging Markets Index.

Sollten sich die beiden Konzerne wirklich überdurchschnittlich entwickeln, führt dies automatisch zu höheren Gewichtungen. Zudem schlägt sich die bessere Wertentwicklung im jeweiligen Gesamtergebnis nieder.

Mein Fazit

Ich verstehe durchaus, dass viele Anleger derzeit nach Chancen suchen, um die jüngst erlittenen Einbußen auszugleichen. Die Produktanbieter und Analysten wissen ebenfalls davon und animieren gerne zu riskanten oder wenig sinnvollen Investitionen.

Aus meiner Sicht wird die andauernde Krise an der Börse zu markanten Veränderungen führen. Stillgelegte Produktionen, steigende Arbeitslosigkeit und daraus resultierende geringere Kaufkraft werden die Geschäftsergebnisse vieler Gesellschaften negativ beeinflussen.

Meiner Meinung nach ist jetzt nicht der Zeitpunkt für Experimente bei der Geldanlage. Vielmehr muss jeder Marktteilnehmer sehen, dass er die Turbulenzen unbeschadet übersteht. Der Ansatz funktioniert am besten mit dem Halten einmal erworbener Aktien oder ETFs, respektive durch das disziplinierte Weiterführen von ETF-Sparplänen.

Im Idealfall bist Du jetzt global aufgestellt, also per ETFs in den MSCI World und MSCI Emerging Market investiert. Damit nimmst Du an der wirtschaftlichen Entwicklung weltweit teil, profitierst von geringen Kosten und erzielst langfristig attraktive Renditen.

Ein Blick auf den aktuellen Chart des MSCI World ETF von iShares zeigt, dass die Talfahrt fürs Erste beendet ist. Ob sich ein solider Boden bildet, von welchem es wieder steil nach oben geht, werden die nächsten Wochen zeigen.

Dein Depotstudent Dominik

Starte endlich in 3 Schritten durch!

Fehler Geldanlage 1. Schritt: Vermeide die wichtigsten Fehler!

Hole Dir kostenlos mein eBook:

Die 11 häufigsten Fehler bei der Geldanlage

2. Schritt: Informiere Dich!

zum Beispiel auf meiner Website depotstudent.de.

Ein absolutes Muss: Kostenlose Pflichtlektüre zum Thema Geldanlage*

Ein zweites absolutes Muss: Der Bestseller auf Amazon*

3. Schritt: Eröffne ein eigenes Depot und beginne zu investieren!

Du magst es einfach und günstig?


Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 2.5 / 5. Anzahl Bewertungen: 6

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert