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ETF-Sparplan mit vermögenswirksamen Leistungen – lohnt sich das?

Depotstudent Dominik
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ETF-Sparpläne werden von den Sparern hierzulande mittlerweile als lohnenswerte Alternative zum Festgeldkonto wahrgenommen. Obgleich etwa 20 Millionen Arbeitnehmer in der BRD Anspruch auf vermögenswirksame Leistungen (VL) haben, wird diese Chance nur von wenigen erkannt. Der nachfolgende Beitrag informiert Dich über vermögenswirksame Leistungen im Allgemeinen und zeigt Dir, wie Du diese am besten einsetzt.

Über den Sinn von Investitionen per ETF in große Aktienindizes habe ich bereits zahlreiche Artikel veröffentlicht und gehe daher in diesem Beitrag nur kurz darauf ein. Ziel ist, Dein Interesse auf vermögenswirksame Leistungen inklusive der Zulage zu lenken, welche der Staat unter bestimmten Voraussetzungen gewährt.

Wie funktioniert Sparen mit vermögenswirksamen Leistungen?

Wichtig ist, dass Dein Arbeitgeber in einen von Dir abgeschlossenen VL-fähigen Vertrag vermögenswirksame Leistungen einzahlen KANN. Ob er dazu, in welchem Umfang, verpflichtet ist, geht aus dem Tarifvertrag oder Deinem Arbeitsvertrag hervor.

Es handelt sich dabei gewissermaßen um eine Aufstockung des Bruttogehalts, die aber erst auf Deine Nachfrage erfolgt. Ist der Arbeitgeber vertraglich zu VL-Leistungen verpflichtet, zahlt er maximal 40 Euro pro Monat in einen dieser Verträge ein:

  • Bausparvertrag.
  • Fonds-Sparvertrag.
  • ETF-Sparplan.
  • Banksparplan.

Der gewählte VL-Vertrag läuft insgesamt 7 Jahre. Dein Arbeitgeber zahlt 6 Jahre lang monatlich den ermittelten Betrag ein. Sollte der Arbeitgeberanteil weniger als 40 Euro pro Monat betragen, kannst Du aus eigenen Mitteln aufstocken.

Anschließend muss der Vertrag 1 Jahr ruhen, bevor Du auf das angesparte Geld zugreifen kannst. Wenn Du VL-Sparer werden willst, muss zunächst der Anspruch auf derartige Leistungen ermittelt werden. Im nächsten Schritt musst Du mit Deinem Arbeitgeber über die Höhe der monatlichen Leistungen sprechen. Ist alles befriedigend geklärt, kann der nächste Schritt erfolgen.

Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:

Ich empfehle vor allem:

Wie findest Du den optimalen VL-Vertrag?

Bist Du zum Empfang von vermögenswirksamen Leistungen berechtigt, sollte die Chance direkt wahrgenommen werden, denn einen Anspruch auf Nachzahlungen gibt es nicht. Du musst Dich für eine der oben genannten Vertragsvarianten entscheiden:

  • Ein Bausparvertrag ist nur sinnvoll, wenn die eigenen vier Wände geplant sind.
  • Einen Fondssparvertrag würde ich angesichts hoher Kosten ausschließen.
  • Der Banksparplan bringt keine attraktiven Erträge.
  • Ein Aktien-ETF-Sparplan erscheint mir angesichts geringer Kosten und lukrativer Rendite sinnvoll.

Ich würde zu einem ETF auf den MSCI World Aktienindex raten, weil dieser kostengünstig ist, auf lange Sicht ausgezeichnete Rendite erzielt und mittlerweile mehrere Krisen unbeschadet überstanden hat.

Wichtig: ETFs sind bei vielen Onlinebrokern sparplanfähig, doch nur wenige Brokerage Anbieter ermöglichen Dir das Aufsetzen eines Sparplans mit VL. Genaugenommen hast Du hierzulande nur die Wahl zwischen:

  • Comdirect.
  • Finvesto.

Bei beiden Brokern werden Geldanlagen mit vermögenswirksamen Leistungen über Ebase, einer weiteren Commerzbank-Tochter abgewickelt. Wohl wissend, dass vermögenswirksame Leistungen geschenktes Geld sind, haben beide Anbieter die Gebühren in diesem Bereich angehoben:

  • Bei Comdirect werden 12 Euro pro Jahr für Depotführung fällig.
  • Finvesto nimmt für das Führen des Depots jährlich 10 Euro.

Bei beiden Anbietern kannst Du aktuell unter 245 VL-fähigen ETF-Sparplänen wählen. Das Angebot umfasst alle wichtigen Aktienindizes und schließt den MSCI World mit ein.

Aber Achtung:

Nicht jeder VL-fähige ETF-Sparplan ist für staatliche Zulagen berechtigt. Ob Du ein Anrecht darauf hast, erklärt Dir der nächste Abschnitt.

Wer bekommt staatliche Zulagen beim VL-Sparen?

Als Geringverdiener hast Du ein Anrecht auf VL-Zuschüsse vom Staat. Die Arbeitnehmersparzulage genannte Förderung wird an Arbeitnehmer ausgezahlt, deren Bruttoeinkommen maximal 20.000 Euro pro Jahr beträgt. Bei Ehepaaren gilt das Doppelte.

Die Förderung macht 20 % der vermögenswirksamen Leistungen des Arbeitgebers pro Jahr aus, maximal jedoch 80 Euro.

Einen kleinen Haken hat die staatliche Förderung dennoch: Sie wird erst nach Ablauf des 7. Jahres ausbezahlt und erwirtschaftet über den Anlagezeitraum keine Zinsen.

Wie viel Geld kannst Du mit einem VL-ETF-Sparplan erwirtschaften?

Im folgenden Beispiel gehe ich davon aus, dass Dein Arbeitgeber 40 Euro monatlich in einen ETF-Sparplan einzahlt, dem der MSCI World zugrunde liegt. Die durchschnittliche Jahresrendite liegt bei 8 %.

Dein Endkapital ohne staatliche Förderung beträgt nach 6 Jahren 3.706 Euro, wovon der Arbeitgeber 2.880 Euro eingezahlt hat. Dazu kommen noch Kursgewinne im 7. Jahr und eventuell die 80 Euro pro Jahr vom Staat.

Verwendest Du den Betrag nach Erhalt für einen neuen ETF-Sparplan und zahlst 15 Jahre lang 100 Euro im Monat ein, ergibt sich eine Endsumme von knapp 50.000 Euro.

Bei 200 Euro monatlicher Sparrate und 30 Jahren Laufzeit käme inklusive der Summe aus dem VL-Vertrag ein Betrag von fast 350.000 Euro zusammen.

Mein Fazit

ETF-Sparplan und vermögenswirksame Leistungen plus staatliche Förderung bilden den soliden Grundstock für Deinen langfristigen Vermögensaufbau. Nutze die Zeit in der Ausbildung und als Berufseinsteiger. Mit dem vergleichsweise niedrigen Gehalt bist Du als Geringverdiener für staatliche Förderung qualifiziert. Als Aufsteiger fällt es Dir leicht, einen länger laufenden ETF-Sparplan mit höherer Sparrate zu bedienen. Gleichzeitig profitierst Du vom Zinseszinseffekt beim Grundkapital aus dem VL-ETF-Sparplan.

Dein Depotstudent Dominik

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Ein Kommentar

  1. Es lohnt sich meines Erachtens nicht für dieses Geld einen zusätzlichen Broker aufzusuchen, denn wie im Artikel geschrieben gibt es derlei nur zwei die zudem auch nichtmal besonders günstig sind.

    Das Geld vorbeiziehen lassen sollte man natürlich nicht. Aber da die meisten ja ohnehin eine Hausbank oder dergleichen haben kann man das Geld genausogut und manchmal sogar günstiger in einen Banksparplan bzw. Bausparer stecken, sobald er vollgespart ist auflösen und das Geld dann irgendwann in seinen Wunsch ETF stecken.

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