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ETF Tipps für diverse Situationen

Bank modern
Depotstudent Dominik
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Exchange Traded Funds (ETF) sind als unkomplizierte Anlagevehikel für die meisten Privatanleger geeignet. Sie überzeugen mit leicht verständlichem Konzept, sind vergleichsweise günstig und dank der vorbildlichen Diversifikation sehr risikoarm. Die einzige Voraussetzung ist bei diesen börsengehandelten Indexfonds ein möglichst langer Anlagehorizont. Bei einem ETF auf einen Aktienindex sollten mindestens 15 Jahre eingeplant werden.

In diesem Beitrag zeige ich Dir, dass für verschiedene Lebenssituationen unterschiedliche Herangehensweisen vorteilhaft sein können. Zu ETFs gibt es zwar keine praktischen Alternativen, in sie kann aber per Einmal-Investment-, in mehreren Tranchen oder in Form von ETF-Sparplänen angelegt werden. Wie Du in vielen Lebenslagen optimal von der Flexibilität der Exchange Traded Funds profitieren kannst, erfährst Du beim Weiterlesen.

ETF-Sparplan für den risikoscheuen Einsteiger

Exchange Traded Funds sind erst seit etwa 10 Jahren begehrte Anlagevehikel. Ursache für ihre Beliebtheit ist das seither anhaltende und sich stets verschärfende Niedrigzinsumfeld. Auf Spareinlagen werden nicht nur Minizinsen vergeben, die Banken beginnen seit Kurzem mit negativer Verzinsung von immer mehr Konten ab dem ersten Euro.

Die Geldanlage in ETFs ist also für die meisten Sparer eine erzwungene Notwendigkeit. Problematisch ist zudem, dass weder fachliche Kompetenz noch von Überzeugung getragene Begeisterung vorhanden sind. Der Börsenakteur von heute hatte gestern noch eine Abneigung gegen das Parkett und muss nun gezwungenermaßen damit leben. Es gilt für Anfänger dementsprechend Ängste abzubauen und möglichst risikofrei Erfahrungen zu sammeln.

Für einen Anfänger mit Misstrauen gegenüber den Finanzmärkten gibt es eine praktische Lösung: Einen ETF-Sparplan mit sehr niedriger Sparrate. Der ETF sollte einen breit streuenden Aktienindex nachbilden, die monatliche Rate kann 25 oder 50 Euro betragen. Warum? Einen Sparplan mit niedriger Rate kann sich jeder Auszubildende leisten. Zudem sind ETF-Sparpläne auf den MSCI World bei vielen Brokern in den ersten beiden Jahren seitens der Ausführung von Kosten befreit.

Misstrauische Einsteiger lernen mit kleinen Sparraten die Funktionsweise Börse kennen und sammeln Erfahrungen für das spätere Anlegerleben. Nach zwei Jahren kann auf dieser Grundlage eine Fortführung des Plans und das Aufstocken der Sparrate beschlossen werden. Deine Möglichkeiten sind bei ETF-Sparplänen sehr vielseitig. Du kannst jederzeit die Sparrate erhöhen oder bei Bedarf zeitweise aussetzen.

Du bist nicht, wie bei einer Versicherung an einen Vertrag mit vielen Auflagen gebunden, sondern kannst ohne finanzielle Konsequenzen befürchten zu müssen, situationsbedingte Entscheidungen treffen. Ich bezeichne den ETF-Sparplan mit kleiner Sparrate gerne als das Demokonto für Wertpapier-Anleger, weil er viel nützt und nur wenig kostet. Ohne eine unvorhersehbare Krise sind nach zwei Jahren bereits kleine Gewinne ersichtlich:

  • Ein ETF auf den MSCI World Aktienindex rentierte in den letzten 20 Jahren mit durchschnittlich 8 % per anno.
  • Aus einer Sparrate von monatlich 50 Euro wird nach zwei Jahren voraussichtlich die Summe von 1.305 Euro. Sie setzt sich aus 1.200 Euro Einzahlungen und 105 Euro Gewinn zusammen.

In diesem Beispiel gehe ich von der derzeitigen Entwicklung aus, die Rendite kann jedoch höher oder niedriger ausfallen. Ungeachtet dessen ist die niedrige Monatsrate der ideale Einstieg für einen Anfänger. Nachdem die kritische Einstellung gegenüber dem Investieren abgebaut ist, kann die Sparrate mit wenigen Klicks erhöht werden.

Mein Tipp: Beginne möglichst früh mit einem kleinen ETF-Sparplan, mache damit nützliche Erfahrungen und steigere die monatliche Rate im Anschluss Deinen Möglichkeiten entsprechend.

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ETF-Sparplan als Geschenk für den Nachwuchs

Angenommen, Du hast Deine Aversion gegen die Börse mit einem ETF-Sparplan überwunden. Die ersten beiden Jahre waren lehrreich und insgesamt zufriedenstellend. Seit etwa 10 Jahren bist Du per ETF-Sparplan in den MSCI World investiert und zahlst monatlich 200 Euro ein. Dein Depot dürfte mittlerweile einen Wert von knapp 37.000 Euro haben, von welchen fast 13.000 Euro Erträge sind.

Du hast eine Familie gegründet und bereits Nachwuchs. Der Junge oder das Mädchen soll aufgrund Deiner guten Erfahrungen baldmöglichst eine finanzielle Grundlage bekommen. Im Idealfall nimmst Du einen Teil des Kindergelds und richtest damit einen ETF-Sparplan für das Kind ein. Im Alter von 15 Jahren besitzt Dein Sprössling bereits eine solide Grundlage:

  • 50 Euro monatlich in den MSCI World investiert ergeben bei 8 % per anno etwa 17.500 Euro.

Wenn Du Deinem Kind an seinem 15. Geburtstag das Depot zeigst, sieht es mit Deiner Hilfe sofort, dass 9.000 Euro eingezahlt wurden und in 8.500 Euro Rendite resultierten. Ein schöneres Geschenk kann ich mir mit 15 Jahren nicht vorstellen. Zum einen sind 17.500 Euro ein ansehnlicher Betrag zum anderen regt die positive Entwicklung des ETF-Sparplans zum Weitermachen an. Die Beweise, dass es sich lohnt, liegen ja auf der Hand und Du musst keinerlei Überzeugungsarbeit leisten.

Selbst wenn Dein Nachwuchs die Sparrate nicht erhöht und bis zum 50. Lebensjahr einzahlt, kommen damit knapp 400.000 Euro zusammen. Eingezahlt wurden über die gesamte Laufzeit lediglich 30.000 Euro. An diesem Beispiel wird deutlich:

  • Früh anfangen kann auch mit niedrigen Monatsraten lohnenswert sein.
  • Je länger ein ETF-Sparplan läuft, desto stärker wird die Macht des Zinseszinseffekts.

Um diesen Effekt optimal zu nutzen, muss ein thesaurierender ETF für den Sparplan gewählt werden. Ein thesaurierender ETF reinvestiert automatisch Erträge und Dividenden. Er sollte zudem einen breit diversifizierten Aktienindex nachbilden. Empfehlenswert ist neben dem MSCI World mit mehr als 1.650 Titeln der MSCI AWCI (All World Country Index) mit über 2.800 Bestandteilen.

Investments in möglichst vielen Ländern schützen auf lange Sicht vor den Auswirkungen meist nationaler Krisen.

Eine Erbschaft in ETFs anlegen?

Angenommen, Du hast bereits, dem obigen Beispiel entsprechend, einen ETF-Sparplan mit einer Monatsrate von 200 Euro und für das Kind läuft ein weiterer Sparplan mit monatlich 50 Euro. Mit etwa 30 Jahren erbst Du 15.000 Euro (nach Erbschaftssteuer) und denkst aufgrund Deiner positiven Einstellung an eine Einmalanlage in ETFs.

Deine finanzielle Situation sieht demnach wie folgt aus:

  • Dein Gehalt ermöglicht Dir, monatlich 200 Euro in einen ETF-Sparplan zu stecken.
  • Der Sparplan hat nach 13 Jahren einen Wert von etwa 55.000 Euro.
  • Du bist jetzt 30 Jahre alt und kannst weitere 35 Jahre bis zum Renteneintritt monatlich 200 Euro einzahlen.
  • Der voraussichtliche Wert Deines ETF-Sparplans beläuft sich nach 48 Jahren auf circa 1.357.000 Euro.

Selbst bei Berücksichtigung der aktuellen Inflation von 2 % pro Jahr bist Du im Alter optimal versorgt. Meiner Meinung nach solltest Du in den kommenden 30 Jahren die Sparrate dynamisch ausrichten und an die Geldentwertung anpassen. Im Idealfall hat Dein Broker die entsprechende Funktion in sein Portal integriert oder Du erhöhst jedes Jahr die Sparrate um 4 Euro.

Gegen die Einmalanlage der Erbschaft spricht eigentlich nichts, frage Dich aber, ob Du Dir und Deiner Familie mit dem Geld anderweitig mehr Freude bereiten kannst. Vielleicht wäre ein neues Auto sinnvoll oder neue Möbel oder eine unvergessliche Urlaubsreise?

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Erbschaft in ETFs anlegen II

Eine Erbschaft in Höhe von 15.000 Euro in ETFs anzulegen ergibt hingegen viel Sinn, wenn Du bis heute noch nichts für die private Altersvorsorge getan hast. In dem Fall würden 35 Jahre Laufzeit und 8 % Rendite pro Jahr in einer Endsumme von 244.400 Euro resultieren. Bedenke aber, dass dieser Betrag durch Steuern reduziert wird und in der Regel nicht zur Schließung der Rentenlücke ausreicht.

Die 15.000 Euro sind zwar eine optimale Basis, welche aber mit einem ETF-Sparplan kombiniert werden sollte. 50 Euro monatlich über 35 Jahre in einem ETF-Sparplan auf den MSCI World eingezahlt, resultieren in einer ungefähren Endsumme von 115.500 Euro bei 21.000 Euro Eigenleistung. Aus beiden Komponenten wird bis zum Renteneintrittsalter eine Summe, die zur Schließung der oben erwähnten Lücke ausreicht.

Investierst Du hingegen 100 Euro monatlich in den vorgeschlagenen ETF-Sparplan, werden aus 42.000 eingezahlten Euro ganze 231.000 Euro.

Lohnt sich die Geldanlage in ETFs mit 50 noch?

Grundsätzlich ist das Investieren in einen Indexfonds eine vom Alter unabhängige Angelegenheit. Im Vorteil sind natürlich jüngere Leute, weil sie, wie oben beschrieben, mit kleinen ETF-Sparplänen anfangen, jederzeit aufstocken und aufgrund der langen Laufzeiten optimal vom Zinseszins profitieren können.

Indes gibt es auch für einen 50 Jahre jungen Sparer heutzutage keine Alternative zur Geldanlage in einen ETF auf einen breit streuenden Aktienindex. Sind beispielsweise 20.000 Euro vorhanden, werden daraus:

  • In 15 Jahren über 66.000 Euro.
  • In 17 Jahren (zum Renteneintritt) gut 77.000 Euro.

Natürlich reicht die nach 17 Jahren verfügbare Summe nicht zur Schließung der Rentenlücke aus, weil der Zinseszinseffekt nur teilweise zum Tragen kam. Gleichwohl würde keine andere Geldanlage 20.000 Euro innerhalb von 15 oder 17 Jahren so lukrativ vermehren.

Zudem spricht das heutzutage erreichte Durchschnittslebensalter von 85 respektive 87 Jahren für eine längere Anlagedauer.

  • In 20 Jahren würden aus 20.000 Euro knapp 100.000 Euro.
  • Nach 25 Jahren können sich aus 20.000 fast 147.000 Euro entwickeln.

Für die Geldanlage in ETFs auf Aktienindizes ist es nie zu früh und selten zu spät. Je eher Du damit anfängst, umso umfangreicher wird das verfügbare Vermögen im Alter.

Eine große Summe auf einmal in ETFs investieren?

In der BRD werden vermehrt große Beträge vererbt und die Nachlassempfänger stehen vor der Frage: Was tun? Angenommen, es handelt sich um einen Betrag von 120.000 Euro und der Erbe hat bereits den Sinn der langfristigen Geldanlage in ETFs auf Aktienindizes erkannt. Er steht gleichwohl vor einem großen Problem, denn die Investition einer derartigen Summe ist schwerer als angenommen.

Die generelle Herausforderung heißt: wie zu welchem Zeitpunkt einsteigen?

Steigen die Kurse kontinuierlich, wird die angeborene Verlustangst von Begeisterung überwältigt und es müssen lediglich die richtigen ETFs gefunden werden. Mithilfe meiner Ratgeber und einem online agierenden Broker ist das passende Portfolio innerhalb von kurzer Zeit zusammengestellt.

Was ist aber, wenn die Kurse der optimalen ETFs derzeit auf Talfahrt sind? In dem Fall scheint Abwarten die bessere Lösung, doch wohin mit dem Geld, bis sich ein Einstieg lohnt? Tagesgeld- und Festgeldkonten rentieren nicht mehr, zudem droht bei immer mehr Banken negative Verzinsung.

Oder wie soll ein Erbe mit 120.000 Euro in der Tasche auf horizontal verlaufende Kurse reagieren? In beiden Szenarien beginnt die wenig aussichtsreiche Suche nach dem idealen Einstiegspunkt. Markttiming ist nur rein zufällig eine erfolgreiche Vorgehensweise, in der Regel wird der optimale Zeitpunkt für den ETF Kauf nicht gefunden.

Zwei Alternativen.

Entweder informiert sich der Anleger umfassend über die langfristige Entwicklung in der Vergangenheit, fasst aufgrund seiner Erkenntnis das nötige Vertrauen und investiert die gesamte Summe auf einmal. Damit wird allerdings in Kauf genommen, dass fallende Kurse für temporäre Wertminderung sorgen.

Oder der Anleger teilt seine Investitionssumme in 6 oder 12 gleichgroße Tranchen auf und investiert in festgelegten Abständen. Der Vorteil dieser Lösung liegt im Cost-Average-Effekt, also dem Erwerb von ETF-Anteilen zu durchschnittlichen Kursen.

Fazit

ETFs sind für jeden Anleger geeignete Anlagevehikel. Mit meinem Artikel habe ich Dir gezeigt, dass in unterschiedlichen Situationen verschiedene Vorgehensweisen sinnvoll sind. Im Idealfall findest Du Dich in einem der Beispiele und folgst dem jeweils beschriebenen Ansatz weitestgehend. Natürlich ist mir klar, dass das Leben wesentlich facettenreicher ist, daher sind meine Tipps nur als grobe Ansatzpunkte zu verstehen.

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