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FAQ: Fragen und Antworten zum ETF Depot

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Depotstudent Dominik
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Einer der herausragenden Vorteile der Exchange Traded Funds ist ihre einfache Verständlichkeit. Ein ETF ist ein Fonds, der sich im Idealfall völlig identisch zu seinem zugrunde liegenden Index entwickelt. Die meisten der ETFs bewältigen diese Aufgabe mit einer sehr geringen Tracking Differenz. Gleichwohl wirft der Kauf oder der Besitz eines börsengehandelten Indexfonds die eine oder andere Frage auf.

Was ist beispielsweise unter Direkthandel, der Total Expense Ratio, dem Briefkurs oder Geldkurs zu verstehen? Im nachfolgenden Beitrag erkläre ich Dir die wichtigsten Kriterien zum perfekten Umgang mit ETFs im Depot. Der Erwerb eines börsengehandelten Indexfonds ist in der Tat sehr einfach, er soll allerdings viele Jahre im Depot attraktive Erträge generieren und muss entsprechend behandelt werden. Nutze die nachfolgenden Tipps zum optimalen Umgang mit Deinem ETF Portfolio.

Welchen Handelsplatz zum Kauf wählen?

Du möchtest einen ETF für Dein Portfolio erwerben und wirst mit der Frage konfrontiert, über welche Börse oder welchen Handelsplatz der Kauf abgewickelt werden soll. Um die Frage möglichst effektiv beantworten zu können, gibst Du entweder die 6-stellige Wertpapierkennnummer (WKN) oder die etwas längere internationale Standardnummer (ISIN) in die Suchmaske Deines Online-Depots ein.

Im Anschluss wirst Du vor die Frage gestellt, über welchen Handelsplatz oder welche Börse Du den ETF kaufen möchtest. Je nach ETF erscheint eine mehr oder weniger lange Auflistung von Namen wie:

  • Xetra.
  • Tradegate.
  • Quotrix.
  • LS Exchange.
  • Gettex.
  • Börse Stuttgart.
  • Lang & Schwarz.

Bei einem in der BRD zugelassenen ETF kannst Du mit der Wahl eines beliebigen Handelsplatzes keinen grundlegenden Fehler machen. Unterschiedlich sind die Optionen allerdings bei den Handelskosten. Mit einem günstigen Handelsplatz sparst Du beim Erwerb oder Verkauf ein Paar Euro. Die Qual der Wahl sollte Dich jedoch keinesfalls dazu bringen, vom geplanten Erwerb Abstand zu nehmen.

Beim Erwerb von ETFs hast Du grundsätzlich 2 Möglichkeiten: Entweder Du kaufst über die elektronische Frankfurter Börse Xetra oder über den Direkthandel, welcher auch als Live-Trading oder OTC Handel (over the Counter) bezeichnet wird. Direkthandel bedeutet, dass Du den ETF direkt von einem Handelshaus für Wertpapiere oder einer Bank kaufst und die Börse außen vor lässt.

Der Vorteil beim Direkthandel ist, dass er einfacher vonstattengeht, weil weniger Einstellungen im Rahmen des Erwerbs vorgenommen werden müssen. Zudem ist der direkte ETF Erwerb oft günstiger als an der Börse. Du wählst beim Direkthandel einfach den Händler mit dem günstigsten Briefkurs. Dieser Kurs gilt beim Erwerb und der sogenannte Geldkurs wird beim Verkauf genutzt.

Die wesentlichen Unterschiede beider Kurse werden in der Regel nur an den Nachkommastellen ersichtlich. Sobald Du den Händler mit dem günstigsten Kurs gefunden hast, solltest Du dessen Angebot mit dem von Xetra vergleichen. Der Kurs des Direkthändlers sollte unterhalb der Notierung an der elektronischen Frankfurter Börse liegen.

Hin und wieder kann der Kauf über Xetra sinnvoller sein als der Erwerb über den Direkthandel. Beispielsweise, wenn Dein Broker den ETF im Rahmen einer Aktion ohne Ordergebühren anbietet. In diesem Fall ist jedoch das Setzen eines so bezeichneten Kauf-Limits empfehlenswert, welches maximal einige Cent über dem aktuell angegebenen Kurs liegt.

Diese Vorgehensweise ist beim Kauf über die Börse dann sinnvoll, wenn die Order nicht unmittelbar ausgeführt wird. Dies kommt zwar selten vor, aber es kann passieren.

Wichtig: Bei der Einrichtung eines ETF-Sparplans übernimmt der Broker immer die Wahl des Handelsplatzes und Du musst diesen Tipp nicht beachten.

Aufgepasst!

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Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:

Ich empfehle vor allem:

Wie kommt der Kurs bei einem ETF zustande?

Wenn Du einen ETF kaufst, erwirbst Du eine bestimmte Anzahl von Anteilen an diesem Indexfonds. Der Vorgang ist weitgehend mit einem Aktienerwerb vergleichbar. Dazu ein Beispiel:

  • Angenommen, Du möchtest 2.000 Euro investieren und der Briefkurs eines favorisierten ETF Anteils beträgt aktuell gut 54 Euro.
  • Du teilst in dem Fall die 2.000 Euro durch den derzeitigen Briefkurs und erhältst im Ergebnis die Anzahl der erwerbbaren Anteile.
  • Diese beispielhaften 36 Anteile überträgst Du nun in die Ordermaske.

In der Regel wird der aktuelle Kurs mit 3 Stellen nach dem Komma dargestellt. Ich habe es im Beispiel bei der ungefähren Angabe belassen, weil die Stellen nach dem Komma für Dich belanglos sind. Du wirst Dich nach dem Kauf vor allem dafür interessieren, wie sich die 54 Euro eines ETF Anteils langfristig verändern.

Geht der Kurs nach oben oder nach unten, ist nicht vorhersehbar. Sicher ist jedoch, dass sich die Notierung parallel zum Referenzindex entwickelt. Der Kurs einens ETF spiegelt den ungefähren Wert aller im Indexfonds enthaltenen Aktien, natürlich anteilig. Auf den Punkt gebracht ist der Kurs:

  • Der Wert aller im Fonds vereinigten Aktien, dividiert durch sämtliche ETF Anteile.

Der Punktestand des zugrunde liegenden Aktienindex hat mit dem ETF Kurs von gut 54 Euro nur indirekt etwas zu tun. Langfristig laufen beide Notierungen allerdings parallel zueinander. Wenn Du den Verlauf des Index mit dem des ETF vergleichen willst, bietet sich ein Blick in das Portal Deines Online-Brokers an.

Die meisten Anbieter ermöglichen den direkten Vergleich. Wähle dazu Deinen ETF aus, gehe auf den Chart und klicke zusätzlich auf den betreffenden Index. Diesen findest Du unter Reitern mit der Aufschrift „Benchmark“ oder „Vergleich mit“ oder einfach „Index“.

In der Regel verlaufen beide Notierungen parallel und meist liegt der Kurs des ETF leicht unterhalb vom Index. Der Abstand zwischen Index und ETF wird übrigens als Tracking Differenz bezeichnet. Vorteilhaft ist eine möglichst geringe Tracking Differenz.

Wie teuer kommt ein ETF Kauf?

Die Antwort ist nur individuell möglich, weil sie vom jeweiligen Depot abhängt. Ich empfehle in meinen Artikeln ständig, einen günstigen Broker zu suchen und dabei online agierende Anbieter zu fokussieren. Gleichwohl sind ETFs an sich außerordentlich günstige Anlagevehikel. Bei Investitionen von mehreren Tausend Euro fallen in der Regel nur ein Paar Euro Gebühren an.

Indes lohnt sich vor der Registrierung bei einem Broker ein Vergleich der Ordergebühren. Auch nach der Anmeldung, also vor dem ETF Erwerb lohnt sich ein kurzer Check. Bleiben wir zum einfachen Verständnis bei obigem Beispiel:

  • Du kaufst 36 Anteile eines ETF zum Kurs von gut 54 Euro je Anteil.
  • Der Broker zeigt Dir den Kauf mit der Ordergebühr an.
  • Die Ordergebühr zieht der Broker von der Kaufsumme ab.
  • Unterhalb davon wird die jährlich fällige Gesamtkostenquote TER angezeigt.
  • Diese rechnet der Broker jedes Jahr in den Kurs ein.
  • Im unteren Bereich werden die Kosten angezeigt, die beim Verkauf des ETF entstehen.

Die Preisgestaltung ist bei ETF-Sparplänen wesentlich einfacher aufgebaut. Die Sparpläne sind entweder in der Ausführung kostenlos oder es werden 1,50 % per Sparrate beziehungsweise fixe 1,50 Euro pro Ausführung fällig.

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Broker erhöht die Gebühren – was tun?

Einen ETF auf einen Aktienindex willst Du natürlich 15 bis 20 Jahre in Deinem Depot belassen. Nicht auszuschließen ist, dass der Broker seine Gebühren anpasst, wenn sich im Depot bereits ein ordentlicher Wert befindet. Je größer der finanzielle Wert, desto umfangreicher die Gebühren, also was tun?

In der Regel hast Du bei jedem Broker mit Sitz in der BRD die Möglichkeit, das Depot kostenfrei zu einem anderen Anbieter zu übertragen. Ich halte Dich zudem stets über Änderungen bei den Broker-Gebühren auf dem Laufenden. Im Idealfall nimmst Du Chancen bei neu etablierten Anbietern wahr, die wollen sich am Markt behaupten und sind daher besonders günstig. Lese dazu beispielsweise meinen neuen Artikel zu Trade Republic – dem ersten Smartphone-Broker der BRD.

Sind ETFs wirklich riskant?

Vor allem Neueinsteiger unterliegen diesem Fehlschluss aufgrund der Hinweise in den ETF Verkaufsunterlagen. Es handelt sich dabei jedoch um Angaben, zu denen die Brokerage Anbieter seit der Finanzkrise 2008, verpflichtet sind.

Diese Verpflichtung hat einen einfach verständlichen Grund. Anlegern soll vor der Entscheidung bewusst gemacht werden, dass Investitionen in Wertpapiere mit Risiken behaftet sind. Es gibt insgesamt 7 Risikoklassen und ETFs auf Aktienindizes befinden sich in der Klasse 5. Das bedeutet jedoch lediglich, dass Aktienkurse ordentlich schwanken können. Jeder Anleger muss bei Investments in Aktien Zeit mitbringen, um mit möglichst viel Gewinn verkaufen zu können.

ETFs sind nur riskante Anlagevehikel, wenn ihre Besitzer an einem bestimmten Tag verkaufen möchten und keine Zeit zum Abwarten der Entwicklung haben. Und dies auch nur während einer temporären Talfahrt, bei welcher der immer kommende Aufschwung mehrere Monate dauern kann. Wer in einer Krise seinen ETF verkaufen muss, kann aufgrund mangelnder Flexibilität erhebliche Verluste erleiden. Deswegen empfehle ich in allen Beiträgen einen Anlagehorizont von mindestens 15 Jahren und mehr.

Benötigen ETFs regelmäßige Überwachung?

Keinesfalls musst Du regelmäßig Deinen ETF im Depot kontrollieren, er kann nicht fortlaufen und vermehrt sich (leider) auch nicht. Es ist sogar sinnvoll, möglichst selten auf den aktuellen Stand zu schauen. Warum? ETFs auf Aktienindizes schwanken in der Regel ordentlich und machen unerfahrenen Besitzern damit Angst. Es ist jedoch völlig normal, dass ein ETF auf den MSCI World pro Monat 3 % fallen oder steigen kann. Der Kurs verläuft im Zickzack und niemals gradlinig nach Norden.

Warren Buffett sagte einmal zu seinen Nachkommen: Kauft ETFs, sperrt sie ins Depot und schaut erst in 15 Jahren wieder nach ihnen. Aus meiner Sicht hat die Investoren-Legende völlig recht, denn in 15 Jahren kann der Anblick nur positiv überraschen.

Natürlich ist dieser professionelle Ansatz nicht von einem Neueinsteiger umzusetzen. Der ist neugierig und will seinen Indexfonds möglichst schnell wachsen sehen. Gleichwohl solltest Du nur einmal im Jahr ins Depot schauen und bei negativer Wertentwicklung ruhig bleiben. Abgerechnet wird zu Schluss – in 15 bis 20 Jahren.

Wichtig: Wirklich relevante Änderungen bezüglich des ETF muss Dir Dein Anbieter schriftlich oder per E-Mail mitteilen. Dazu zählt beispielsweise die vorzeitige Auflösung oder die Fusion mit einem anderen Indexfonds.

Wie funktioniert das mit den Dividenden?

Für Besitzer eines ETF auf einen Aktienindex ist die Antwort auf diese Frage sehr wichtig. Dividenden sind regelmäßige Ausschüttungen der Aktiengesellschaften und damit ein erheblicher Erfolgsfaktor – auch beim ETF auf einen Aktienindex. Auch dazu ein Beispiel:

  • Der MSCI World rentiert langfristig mit knapp 8 % per anno.
  • Etwa 3 % davon kommen durch Dividenden zustande.

Wie die Dividenden zu Dir gelangen, hängt von der Art des ETF ab. Bei einem ausschüttenden ETF werden die Dividenden einmal oder mehrmals im Jahr auf Deinem Verrechnungskonto gutgeschrieben. Der Broker zieht die fällige Steuer vorher ab.

Bei einem thesaurierenden ETF werden die Dividenden automatisch wieder angelegt. Sie steigern damit den Wert des ETF und Du profitierst vom Zinseszinseffekt. Aus diesem Grund empfehle ich Dir regelmäßig thesaurierende ETFs für den langfristigen Vermögensaufbau. Mittlerweile gibt es zwischen den beiden Varianten keine steuerlichen Unterschiede mehr.

Fazit

Ich hoffe, dass Dir das Investieren in ETFs nach diesem Beitrag leichter fällt, weil die wichtigsten Abläufe und Begriffe erklärt sind. Das größte Hindernis bei der Geldanlage in ETFs ist in der Tat das mediale Drumherum, welches insbesondere auf Einsteiger einschüchternd wirkt.

Lasse Dich von der Werbeflut im Onlineportal oder bei der Filialbank nicht vom eigentlichen Wunsch ablenken, sondern investiere in einen oder mehrere ETFs.

Dein Depotstudent Dominik

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