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Finanzen: Gute Vorsätze und deren Umsetzung

Depotstudent Dominik
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In der Silvester-Nacht beschließen viele Menschen, dass im kommenden Jahr verschiedenes anders laufen soll als bisher. Meist sind die Vorsätze in gewisser Weise vorteilhaft und es gibt für jedes Jahr Statistiken, die aktuelle Trends belegen wollen. Daraus geht hervor, dass sich die vorgenommenen Verhaltensweisen jedes Jahr erheblich von denen des Vorjahres unterscheiden.

Im nachfolgenden Artikel vergleiche ich die guten Vorsätze für das Jahr 2019 mit denen des Jahres 2020 und schaue mir an, wie lange sich die Befragten daran gehalten haben. Welcher Art waren die Vorsätze, hätte das aktuelle Zeitgeschehen nicht zu anderen Zielsetzungen angeraten? Auch diese Aspekte kläre ich in den nachfolgenden Abschnitten.

Gute Vorsätze im Vergleich

Jedes Jahr befragen die Statistiker unterschiedliche Personengruppen zu ihren Vorsätzen, dementsprechend verschieden sind die Angaben. Ende 2018 wurden beispielsweise mehr als 3.500 Menschen ab 14 Jahren im November befragt und die Angaben sahen seinerzeit so aus:

  • 62 % wollten Stress aus dem Leben verbannen.
  • 60 % nahmen sich vor, mehr Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen.
  • 57 % wollten mehr Sport treiben.
  • 51 % fassten den Entschluss, mehr Zeit für sich selbst zu nehmen.
  • 49 % dachten an gesündere Ernährung.
  • 34 % wollten abnehmen.
  • 32 % setzten sich das Ziel, sparsamer zu leben.
  • 25 % wollten weniger als bisher Smartphone und Computer nutzen.
  • 19 % nahmen sich weniger Zeit vor dem TV vor.
  • 16 % wollten weniger Alkohol konsumieren.
  • 11 % nahmen sich vor, im neuen Jahr weniger zu Rauchen.

Mir geht es nicht darum, diese Vorsätze zu bewerten, denn jeder muss selbst wissen, wie er zufriedener lebt. Interessant finde ich vielmehr den Vergleich dieser Statistik mit der des darauf folgenden Jahres. Hierzu wurden vom selben Unternehmen lediglich gut 1.000 Befragte im Mindestalter von 18 Jahren ausgewählt und die Ergebnisse unterscheiden sich erheblich.

  • 52 % wollen 2020 mehr Sport treiben.
  • 47 % sagten angeblich, dass sie weniger Zeit auf Facebook & Co. verbringen möchten.
  • Gesündere Ernährung ist 39 % wichtig, 37 % denken sogar über vegane Ernährung nach.
  • Weniger oder überhaupt nicht mehr rauchen wollen vermutlich 34 %.
  • Abnehmen oder sparsam leben ist nur noch für jeweils 15 % der Befragten wichtig.

Eigentlich können beide Umfragen nicht miteinander verglichen werden, weil Zielgruppen und Fragestellungen nicht identisch waren. Für mich sieht die Befragung vom November 2019 leicht manipulativ aus, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass jeder zweite Teilnehmer weniger Zeit in den sozialen Medien verbringen will. Interessant ist aber, wie lange die meisten Zielsetzungen für die Befragten von Bedeutung sind. Auch hierzu gibt es Statistiken:

  • 3 % vergessen ihre Vorsätze bereits nach wenigen Stunden.
  • Bei 6 % halten sie nicht länger als einen Tag.
  • Weitere 6 % halten sich eine Woche an ihre Zielsetzungen.
  • 12 % vergessen ihre Vorsätze nach 2 Wochen.
  • Für ebenfalls 12 % verlieren die Vorsätze nach einem Monat an Bedeutung.
  • Länger als 2 Monate halten sich 27 % an ihre Vorsätze.
  • Nur 20 % bleiben ihren Zielsetzungen dauerhaft treu.

Für die überwiegende Mehrheit ist das Setzen selbst definierter Ziele nicht mehr als ein unverbindliches Ritual, es gehört halt einmal zu Silvester. Im nächsten Abschnitt zeige ich Dir, welche Vorsätze ich in beiden Statistiken vermisse.

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Finanzielle Vorsätze – sinnvoller den je

Die Zielsetzungen der meisten Befragten gehen aus meiner Sicht an der Realität vorbei. Es ist meiner Meinung nach uninteressant, wie viele Stunden jemand in den sozialen Medien verbringt. Das kommende Jahr ermahnt vielmehr zu finanziellen Zielsetzungen, denn es bringt viele Veränderungen mit sich.

Ungeachtet dessen solltest Du Dir nachfolgende Vorsätze einmal genauer anschauen, denn die Umsetzung führt in jedem Fall zu einem entspannteren Leben.

Setze Dir finanzielle Ziele

Es ist wichtig, zu wissen, wofür Du arbeitest und Geld auf die Seite legst. Mit einem klaren Ziel vor Augen machen Sparen und Anlegen wesentlich mehr Freude. Überlege daher, welche Zielsetzungen kurzfristig, mittelfristig und langfristig sinnvoll sind.

Kurzfristig könntest Du beispielsweise anstreben, schuldenfrei zu werden oder einen Betrag für den nächsten Urlaub anzusparen. Mittelfristig solltest Du in jedem Fall eine eiserne Reserve aufbauen. Drei bis vier Monatsgehälter sind als Notgroschen in der Regel ausreichend, damit verlieren defekte Fahrzeuge und den Dienst versagende Haushaltsgeräte ihre Schrecken.

Langfristig sollte der Vermögensaufbau im Fokus stehen. Vermögen benötigst Du für die Ausbildung Deiner Kinder, als Sprungbrett in die eigenen vier Wände und die private Altersvorsorge. Zu Beginn musst Du den Geldbedarf für die favorisierten Vorhaben ermitteln und daraus ergibt sich die weitere Vorgehensweise.

Plane, wie Du Deine Ziele erreichen willst

Wo Du gerne hin möchtest, wurde mit der Zielsetzung geklärt, jetzt musst Du feststellen, wie Du Deine Ziele erreichen kannst. Der Vorgang ist weniger kompliziert als gedacht, es geht lediglich um einige Zahlen. Zunächst muss bestimmt werden, wie viel Du jeden Monat sparen kannst. Da es sich um kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele handelt, kannst Du den Wert vergleichsweise hoch ansetzen.

Zum besseren Verständnis eine beispielhafte Rechnung:

  • Monatsgehalt nach Steuern: 2.000 Euro.
  • Zum Leben werden gebraucht: 1.500 Euro.
  • Gespart werden können demnach monatlich 500 Euro.

Angenommen, Du hast Deinen Dispo mit 1.000 Euro ausgenutzt. Dann sollte Dein kurzfristiges Ziel sein, diese hoch verzinsten 1.000 Euro Schulden schnellstmöglich zurückzuzahlen. Im Rahmen Deiner Möglichkeiten ist die Angelegenheit in 2 Monaten erledigt.

Danach kann die monatliche Sparsumme auf verschiedene Positionen verteilt werden. Höchste Priorität sollte zunächst die eiserne Reserve haben, ergo fließen die 500 Euro monatlich zunächst in den Aufbau. Bei 2.000 Euro netto im Monat ist ein Notgroschen von 8.000 bis 10.000 Euro sinnvoll und das bedeutet, Du benötigst 16 bis 20 Monate dazu. Vermutlich willst Du innerhalb dieser Zeit einen Urlaub fern des Zuhauses genießen, also plane für den Aufbau der eisernen Reserve besser 2 Jahre ein.

Durch konsequentes Sparen bist Du innerhalb weniger Monate schuldenfrei und in maximal 2 Jahren verfügst Du über einen ansehnlichen Notgroschen. Bevor wir zu den langfristigen Zielen kommen, noch einige Hinweise zum Sparen.

In jedem Haushalt besteht beträchtliches Sparpotenzial, welches aber nur selten ausgeschöpft wird. Die meisten Menschen denken beim Begriff Sparen an Einschränkungen und das ist so nicht richtig. Als Berufseinsteiger hast Du vermutlich bereits die eine oder andere Versicherung abgeschlossen. Die gilt es, regelmäßig auf ihre Notwendigkeit zu überprüfen. Nicht selten kommt bei einer gründlichen Durchsicht zutage, dass eine oder mehrere Policen verzichtbar sind.

Nimm Dir etwas Zeit und kündige nach Möglichkeit alle Verträge, die wirklich unwichtig sind und wechsele bei sinnvollen Versicherungen zu einem günstigeren Anbieter. Besonders viel Geld kann beim Wechsel der Kfz-Versicherung und des Energieversorgers eingespart werden. Nachdem Du Ordnung in Deinen finanziellen Angelegenheiten geschaffen hast, sind wahrscheinlich die Lebenshaltungskosten gesunken. Damit wird mehr Geld für das monatliche Sparen frei.

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Einen Budget-Plan erstellen

Was hast Du bis jetzt von Deinen finanziellen Vorsätzen erreicht? Aus meiner Sicht wurde mit den ersten Schritten eine solide Grundlage geschaffen. Du bist schuldenfrei, zahlst durch das Aufräumen weniger an Lebenshaltungskosten und verfügst über einen ordentlichen Notgroschen.

Vielleicht ist zwischenzeitlich eine Beförderung erfolgt und Du kannst Dich über ein höheres Gehalt freuen. Gehen wir für den weiteren Verlauf davon aus, dass die mögliche Sparrate konstant bei 500 Euro im Monat verbleibt.

Es liegt jetzt an Dir, dieses Budget Deinen Zielsetzungen entsprechend aufzuteilen. Als langfristiges Ziel hatte ich oben den Aufbau von Vermögen definiert. Dieses Vermögen kann der Ausbildung des Nachwuchses, als Eigenkapital für die Immobilienfinanzierung und für die Altersvorsorge dienen.

Sinnvoll ist im Vorfeld der Planung, über die eigenen Wünsche nachzudenken. Muss es unbedingt ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung sein oder willst Du seitens des Wohnsitzes zeitgemäß flexibel bleiben? Zur Entscheidungsfindung nachfolgend ein Rechenbeispiel:

  • Für die Ausbildung des Nachwuchses können 20.000 Euro Zuschuss veranschlagt werden.
  • Die Berufsausbildung beginnt nach Beendigung der Schule, also hast Du etwa 18 Jahre Zeit zum Sparen.
  • Wichtig ist, dass für die Kaufkraft von heute 20.000 Euro in knapp 20 Jahren etwa 30.000 Euro gebraucht werden.
  • Es muss also ein Sparplan abgeschlossen werden, der mindestens diese Summe erwirtschaftet.
  • Mit einem im Internet verfügbaren Rechner kannst Du die notwendige monatliche Sparrate berechnen. Dazu ist die Eingabe einer angenommenen Verzinsung erforderlich.
  • Bei 5 % Verzinsung sind 98 Euro im Monat notwendig, bei 8 % reduziert sich die Sparrate auf 78 Euro.

Meine Empfehlung: Richte einen ETF-Sparplan mit einem breit streuenden globalen Aktienindex ein. Ich rate Dir zum MSCI World, einem etablierten und bewährten Index mit mehr als 1.650 Bestandteilen aus 23 Industrieländern. Warum? Weil der Aktienindex seit mehr als 20 Jahren besteht und mehrere große Krisen erlebt hat.

Daher kann die vergangene Entwicklung sehr lange und transparent verfolgt werden. Wer länger als 15 Jahre in den MSCI World investiert war, konnte sich immer über attraktive Rendite freuen. Es gibt aktuell mindestens 13 ETFs auf den Index, die meisten davon sind sparplanfähig verfügbar.

Ans Alter denken

Nachdem der Sparplan für den Nachwuchs eingerichtet ist, bleiben mindestens 400 Euro pro Monat für die private Altersvorsorge frei. Auch hierbei empfiehlt sich die Ermittlung einer benötigen Summe. Du musst dazu wissen, wie hoch die aus der Rentenlücke resultierende Aufbesserung pro Monat sein soll. Zudem muss aufgrund der unbekannten Lebenszeit sehr großzügig gerechnet werden.

Ausführlich erklärt wird die Berechnung der Rentenlücke in einen speziellen Artikel auf meinem Blog. Ich beschränke mich in diesem Beitrag auf das Thema: die Umsetzung sinnvoller Vorsätze.

Gehen wir im folgenden Rechenbeispiel einmal davon aus, dass Du zum Renteneintritt in 42 Jahren eine Summe von 800.000 Euro benötigst. Heute haben etwa 400.000 Euro die gleiche Kaufkraft wie 2062 circa 800.000 Euro. Dazu unterstelle ich, dass Du einen ETF-Sparplan auf den MSCI World einrichtest und 42 Jahre durchziehst.

  • Um in 42 Jahren ein Vermögen von 800.000 Euro zu haben, musst Du ab dem 25. Lebensjahr monatlich 365 Euro mit einem ETF auf den MSCI World sparen.
  • Die genannte Summe wird netto erzielt, Abgeltungssteuer und Solidaritätsbeitrag sind bereits herausgerechnet.

Mit knapp 465 Euro im Monat kannst Du also die Ausbildung des Nachwuchses bezuschussen und Deinen Lebensabend mit angenehmem Komfort anreichern. Und jetzt komme ich wieder zu den Vorsätzen an Silvester zurück und habe eine Frage: Warum nimmt sich niemand für das neue Jahr etwas Sinnvolles vor?

In den kommenden Jahren erhalten finanzielle Vorsätze eine noch größere Bedeutung, weil zu den dauerhaft niedrigen Zinsen weitere Einschnitte bei der gesetzlichen Rente kommen. Es ist also höchste Zeit, dass Du Ordnung in Deinen Finanzen schaffst, finanzielle Ziele setzt und diese mit Disziplin langfristig umsetzt.

Mein Fazit zu guten Vorsätzen

Für sinnvolle Zielsetzungen ist es nie zu früh und selten zu spät. Der 31. Dezember ist zwar ein von vielen Leuten bevorzugter Tag, um mit guten Vorsätzen ins neue Jahr zu starten. Aber es werden laut oben genannter Auflistungen oft die falschen Ziele gesetzt.

Daher mein Rat: Fange jetzt damit an, Deine Finanzen zu ordnen. Setze kurzfristige, mittelfristige sowie langfristige Ziele und verfolge diese beharrlich. Lasse Dich nicht dazu verleiten, den einmal gefassten Vorsätzen untreu zu werden. Alle dazu notwendigen Informationen findest Du in meinen ständig aktualisierten Beiträgen.

Wie Du im Detail an die Umsetzung herangehst, bleibt Deinen persönlichen Präferenzen überlassen. Langfristiges Ziel sollte jedoch immer der Vermögensaufbau sein.

Dein Depotstudent Dominik

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Ein Kommentar

  1. Hey Dominik,
    ich persönlich denke, dass Menschen für sich klare „Ziele“ anstatt von unverbindlichen „Vorsätzen“ definieren sollte.

    Der Unterschied besteht für mich darin, dass Ziele wie z.B. einer Sparquote von 20% im Jahr 2020 qualitativ, quantitativ und zeitlich messbar sind und somit den Selbstbetrug ausschließen.

    Vorsätze wie „Ich möchte mehr Sparen“ sind durch die schwammige und unverbindliche Formulierung quasi im Vorwege zum Scheitern verurteilt. Denn mehr Sparen tun wir bereits, wenn wir 1 Cent mehr in der Tasche haben als im Vorjahr.

    Ich bin daher auch kein großer Freund von dem ganzen Gerede über Vorsätze, da sich die Leute meist sowieso etwas vormachen. Klare, motivierende und ehrgeizige Ziele, die ganz klar den Erfolg oder Misserfolg definieren sind für mich das Mittel für Fortschritt und Entwicklung. Egal in welchem Lebensbereich.

    Gruß Stefan

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