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Gefahrlos mit dem ETF durch die Krise

Architekt futuristisch Gebäude
Depotstudent Dominik
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ETFs gibt es seit 1971, Wells Fargo, eine US-amerikanische Großbank entwickelte damals den ersten Indexfonds, welcher einen gesamten Markt abbildete. In der BRD kamen Exchange Traded Funds erst 13 Jahre später an. Die Commerzbank legte seinerzeit den ersten ETF für heimische Anleger auf. Vor der Jahrtausendwende wurden ETFs in erster Linie von institutionellen Investoren genutzt, erst ab dem Jahr 2000 standen sie Privatanlegern zur Verfügung.

Reges Interesse an ETFs besteht bei Kleinanlegern seitdem die Zinsen für Spareinlagen in den Keller gehen, also seit etwa 6 bis 7 Jahren. In ETFs auf breit diversifizierte Aktienindizes anzulegen ist überaus sinnvoll und heute die einzige Möglichkeit, attraktive Renditen zu generieren. Das Problem für die meisten Anleger ist, dass sie noch kein großes Börsenbeben überstehen mussten, weil es an den internationalen Aktienmärkten seit 10 Jahren nur aufwärts geht.

Im heutigen Artikel nehme ich Dich mit auf eine Reise durch das Anlegeruniversum. Du wirst von mir durch die möglichen Höhen und Tiefen der Geldanlage mit ETFs geführt und an wichtigen Stationen frage ich Dich: Wie würdest Du Dich jetzt entscheiden? Alle vorkommenden Ereignisse sind zwar frei erfunden, sie können aber jederzeit geschehen. Am Ende des Beitrags weißt Du zumindest in der Theorie, wie Dein Verhalten in einer großen Finanzkrise sein sollte.

Der Entschluss zur Geldanlage in ETFs

Micha ist ein 25 Jahre junger Mann, der sich aufgrund immer niedriger werdender Zinsen seit etwa 3 Jahren für ETFs interessiert. Er hat sich im Internet so gut wie möglich über Exchange Traded Funds informiert. Michas Wahl fällt nach einiger Zeit auf einen ETF, der den MSCI World abbildet.

Da er langfristig und möglichst lukrativ investieren will, hat er die thesaurierende Variante gewählt. Seit zwei Jahren ist Micha nun stolzer Besitzer eines ETF Depots im Wert von 20.000 Euro, er hat sein Festgeldkonto gekündigt und den ganzen Betrag in den Weltindex investiert.

Im ersten Jahr geht alles den Erwartungen entsprechend, der Kurs des ETF verläuft mit moderaten Bewegungen und liegt Ende Dezember 7 % über dem Einstiegswert. Micha registriert voller Freude den ersten Gewinn in Höhe von 1.400 Euro.

Das zweite Jahr verläuft ähnlich gut und resultiert sogar in 1.600 Euro Rendite, Micha hat innerhalb von 2 Jahren 3.000 Euro erwirtschaftet und ist sehr zufrieden. Er schaut nur noch selten ins Depot und freut sich auf das dritte Jahr mit seinem ETF auf den MSCI World.

Die ersten Verluste kommen

Als Micha im April des dritten Jahres die Entwicklung seiner Geldanlage überprüft, stellt er mit Entsetzen fest, dass sein ETF Depot nur noch 18.000 Euro wert ist. Er recherchiert die Ursache und findet heraus, dass die Insolvenz einer großen Bank die internationalen Aktienmärkte erschüttert hatte. Nach knapp 2,5 Jahren war das Depot mit 2.000 Euro im Minus und die schönen Vorjahresgewinne weg.

Was würdest Du an Michas Stelle jetzt machen, verkaufen oder abwarten?

Micha wusste bereits vorher, dass es an der Börse immer wieder zu Turbulenzen kommen kann und diese diszipliniert überstanden werden müssen. Er blieb also investiert.

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Das nächste Börsenbeben

Die internationalen Aktienmärkte registrierten mit Wohlwollen, dass der Staat dem Geldhaus in Schieflage unter die Arme gegriffen hatte und die Kurse zogen wieder an. Michas ETF Depot war gerade wieder 19.000 Euro wert, als die nächste Bank ins Taumeln geriet.

Der ETF auf den MSCI World ging erneut auf Talfahrt, in der Mitte des dritten Jahres war das Depot nur noch 17.600 Euro wert. Micha wurde es langsam mulmig, aber er erinnerte sich an den Expertenrat, Krise auszusitzen und blieb dabei.

Wie hättest Du nach der zweiten Talfahrt reagiert?

Der Crash kommt

Nachdem bereits zwei Banken in Bedrängnis geraten sind, fängt eine kontroverse Diskussion über die Ursachen an. Die Medien berichten täglich über riskante Investmentpraktiken und sensibilisieren so die Marktteilnehmer. Erste Rufe nach staatlichen Verordnungen werden laut, als prompt das dritte große Institut in Schwierigkeiten kommt. An der Börse bricht Panik aus und der Kurs des ETF auf den MSCI World rauscht in den Keller. Micha verliert über Nacht mehr als 2.000 Euro, sein Depot hat nur noch einen Wert von 15.000 Euro.

Völlig unvermutet befindet sich Micha in einem Szenario, dass er aufgrund fehlender Erfahrung für unmöglich gehalten hat. Er ist das erste Mal ratlos und verflucht seinen Entschluss zur Geldanlage in ETFs. Ironischerweise liest er kurz darauf in der Zeitung, dass sich Sparer um ihre Einlagen keine Sorgen machen müssen.  Zum ersten Mal bereut er seine Entscheidung für Exchange Traded Funds.

Was hättest Du an Michas Stelle jetzt gemacht?

Es wird noch schlimmer

Micha bleibt trotz allem Ärger dabei und muss bald erkennen, dass die Krise nicht vorbei ist, sondern erst richtig beginnt. Bankenpleiten werden häufiger und davon betroffen sind alle im MSCI World vereinigten Industrieländer. Wenige Wochen nach dem ersten Schock sinkt der Depotwert auf 14.000 Euro. Die Bankenkrise wird zum allgemeinen Problem und kostet zahlreiche Arbeitsplätze.

Auch Freunde von Micha werden arbeitslos und die Wut geht langsam aber sicher in Panik über. Alle Versuche der Erholung scheitern, nach einer positiven Korrektur sinkt der Wert des Depots im vierten Jahr auf 12.000 Euro. Micha hat längst jede Begeisterung für die Geldanlage verloren, er trauert nur noch seinen Ersparnissen nach. Viele Jahre eisernes Sparen – und jetzt soll alles weg sein?

Am Ende dieses Abschnitts einmal mehr die Frage: Wie würdest Du auf einen derartigen Verlust reagieren? Bedenke bei der Antwort, dass die Krise bereits 2 Jahre andauert und kein Ende in Sicht ist.

Weltuntergangsstimmung

Nach den Banken kommen Unternehmen in jeder Branche und Größe in Schwierigkeiten. Die Medien verstärken die Auswirkungen der Krise durch heftige Schlagzeilen wie „Armageddon“ oder „das Ende der Welt, wie wir sie kennen“. Nun werden fast alle Menschen von den Auswirkungen der mittlerweile weltweiten Krise tangiert. Viele verlieren ihre Arbeitsplätze, einige ihre Vermögen und nicht wenige Leute stehen gefühlt am Abgrund.

Jeder ist mehr oder weniger mit seiner eigenen Existenz beschäftigt, auch Micha fragt sich, wie es weitergehen soll. Er ist immer noch investiert, schaut aber nur noch sehr selten in sein Depot. Deshalb entgeht ihm zunächst, dass seine Geldanlage wieder um 2.000 Euro gewachsen ist. Er war mehrmals kurz davor, bei 12.000 Euro Depotwert auf den Verkaufsbutton zu drücken. Der Zuwachs auf 14.000 Euro wird von ihm kaum wahrgenommen, ihm sind mittlerweile graue Haare gewachsen.

Im 5. Jahr beruhigt sich die Börse langsam, die Teilnehmer zeigen wieder Optimismus und der Wert von Michas ETF Depot steigt auf 17.000 Euro an.

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Licht am Ende des Tunnels

Nachdem Micha volle 3 Jahre mit sehr volatilem Kurs und erheblichen Verlusten leben musste, erreicht sein ETF am Ende des 5. Jahres wieder den ursprünglichen Wert. Eine riesige Last fällt von seinen Schultern, doch es bleibt die Frage: wie geht es weiter? Immerhin brachten 5 Jahre Anlegerdasein bisher keinen Euro Gewinn, aber viele schlaflose Nächte.

Das 6. Jahr wurde von einem kleinen Kurseinbruch geprägt, am Jahresende lag der Depotwert aber wieder bei 20.000 Euro. Micha ist desillusioniert, kann aber keine Entscheidung treffen. Er bleibt jedoch bei der Stange und wartet weiter ab.

Im 7. Jahr nach Krisenbeginn zeigen sich die Börsen wieder von ihrer angenehmen Seite, Michas ETF Depot hat nun einen Wert von 24.000 Euro. Er rechnet sich den Jahresgewinn aus und kommt auf 4.000 : 7 = 571 Euro. Was tun? 571 Euro im Jahr sind bei Weitem nicht das angestrebte Ziel – also weitermachen.

Wie wäre Deine Entscheidung ausgefallen?

Es geht wieder aufwärts

Das 8. Jahr schließt Micha mit 2.000 Euro Gewinn ab, sein Depot ist mittlerweile 26.000 Euro wert. Pro Jahr hat Micha nun gut 3 % Rendite erzielt und das in einer globalen Krise mit mehrjähriger Dauer. In den Folgejahren entwickelt sich sein ETF wie erwartet und Micha ist heute ein Krisen-erprobter Anleger.

Was sollst Du aus der Geschichte lernen?

So oder so ähnlich könnte die nächste Krise ablaufen, die Details spielen keine wirkliche Rolle, es geht nur um die daraus zu ziehenden Schlüsse. Im Prinzip fängt jedes Börsenbeben klein an und wird durch die Marktteilnehmer zur weltweiten Katastrophe ausgeweitet. So war es in der Finanzkrise 2008 und es wird im kommenden Szenario vermutlich nicht wesentlich anders sein.

Es gibt jedoch ein einfaches Rezept zur Bewältigung jeder Börsenturbulenz und dieses besteht aus mehren Komponenten:

  1. Verwende für die Geldanlage in ETFs nur Mittel, die mindestens 20 Jahre nicht gebraucht werden.
  2. Entscheide Dich für einen optimal diversifizierten Aktienindex und lasse dem ETF 2 Jahrzehnte Zeit zur Entwicklung.
  3. Halte Dich diszipliniert an die Strategie des Kaufens und Haltens, weiche in einer Krise keinesfalls davon ab.
  4. Schaue möglichst selten in Dein Depot, Kursschwankungen von plus/minus 10 % pro Jahr sind völlig normal.
  5. Kannst Du die mit den Schwankungen verbundene Nervenbelastung nicht verkraften, wähle einen ETF-Sparplan mit angemessener Sparrate. Damit steigt der Depotwert mit wachsender Routine, temporäre Verluste während der Krise fallen kleiner aus.
  6. Unternehmen können aus den verschiedensten Gründen in Schwierigkeiten kommen, lasse derartige Ereignisse bei Deiner Geldanlage nach Möglichkeit unbeachtet.
  7. Du bist mit dem ETF auf den MSCI World in mehr als 1.650 Gesellschaften investiert und deshalb vor den Auswirkungen einzelner Pleiten sicher.
  8. Denke daran, dass an den internationalen Börsen oft übertrieben reagiert wird. Übertreibungen können in beide Richtungen auf den Kurs Deines ETF Einfluss nehmen.
  9. Ignoriere nach Möglichkeit die Krisenberichterstattung in den Medien, die hilft nicht weiter, sondern verwirrt lediglich.
  10. Nutze bei gefestigtem Nervenkostüm die Tiefststände während einer Krise zum Nachkaufen.

Fazit

Mit den 10 Regeln kommst Du gefahrlos durch jedes Börsenbeben und gehst aus der Krise als Gewinner hervor. Ich habe Dich nicht umsonst bei jedem Abschnitt der Geschichte nach Deiner Entscheidung gefragt.

Wärst Du vorzeitig oder auf dem Höhepunkt der Krise ausgestiegen, hättest Du aus einem negativen Buchwert einen tatsächlichen Verlust gemacht.

Zudem wäre ein Wiedereinstieg in diesem Szenario unmöglich gewesen, denn die Medien beflügeln mit ihren Berichten die Angst. Das war bereits vor 10 Jahren in der Finanzkrise so und ist heute im Vorfeld einer möglichen Krise nicht anders.

Ich hoffe, dass Du Dich in einem eventuellen Börsenbeben ebenso diszipliniert verhältst wie der Anleger Micha in meiner Geschichte. Natürlich ist es schwer, über Jahre wild auf- und absteigende Kurse sowie Wertminderung im Portfolio auszuhalten. Allerdings hilft nur: dabeibleiben und abwarten.

Schaue Dir vor einer ETF Investition in den MSCI World den Kursverlauf seit der Jahrtausendwende an. Es gab 2 große Krisen sowie mehrere kleine Börsenbeben und jedes Mal wurden im Anschluss neue Höhen erklommen. Im Endeffekt resultierten die schlechtesten 15 Jahre mit dem MSCI World seit dem Jahr 2000 immer noch in einem Plus von etwa 3 %. Für eine attraktivere Rendite musst Du nur lange genug durchhalten.

Dein Depotstudent Dominik

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