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Herausforderungen bei Geldanlage in ETFs

MSCI World Index
Depotstudent Dominik
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In meinen Artikeln rege ich stets zur Investition mit ETF in globale Aktienindizes mit langem Anlagehorizont an. Ich zeige auf, dass sich börsengehandelte Indexfonds, die auf großen Aktienindizes beruhen, erst nach 15 bis 20 Jahren richtig gut entwickeln. In der Zwischenzeit kann jedoch viel passieren.

Im heutigen Beitrag erkläre ich Dir, warum Du immer das Ziel Deiner Geldanlage im Auge behalten musst. Mit diesem Ansatz sind die auf dem Weg liegenden Hindernisse leicht zu überwinden. Wird das zu erreichende Ziel aus den Augen verloren, besteht die Gefahr des Scheiterns. Welche Herausforderungen momentan das Investment in ETFs oder ETF-Sparpläne erschweren, erfährst Du in den nachfolgenden Absätzen.

Noch einmal zur Erinnerung

Mit einem ETF auf den MSCI World Aktienindex kannst Du mit Kaufen-und-Halten-Ansatz jährliche Durchschnittsrenditen von 8 % erzielen. Ein ETF-Sparplan mit monatlicher Sparrate von 100 Euro resultiert nach 40 Jahren in einer Endsumme von 325.000 Euro. Genau 48.000 Euro musst Du selbst davon einzahlen, die restlichen 277.000 Euro sind durch den Zinseszinseffekt entstandene Gewinne.

Zahlst Du 200 Euro in Deinen ETF-Sparplan ein, kommt über 40 Jahre ein Betrag von 649.000 Euro zusammen. Dein Engagement beläuft sich auf insgesamt 96.000 Euro. Dieser Ertrag reicht aus, um die aus heutiger Sicht vorhandene Rentenlücke zu schließen, und ermöglicht Dir einen Lebensabend mit allem erdenklichen Komfort.

Damit die Kaufkraft von heute am Ziel erhalten bleibt, solltest Du dynamische Sparraten wählen. Mit dynamisierten Raten zahlst Du jedes Jahr etwa 2 % mehr und hast nach 40 Jahren ein Vermögen, welches die heutige Kaufkraft besitzt.

In der Theorie ist der Plan einfach umzusetzen, während in der Praxis regelmäßig mehr oder weniger große Hindernisse ans Aufgeben denken lassen. Nachfolgend beschreibe ich einige aktuelle Herausforderungen, welche aber mit dem Ziel im Fokus einfach bewältigt werden können.

Droht eine ETF Blase?

Regelmäßig verkünden Finanzzeitschriften, dass die Risiken von börsengehandelten Indexfonds unterschätzt werden. Einige Blätter lassen sich zu der Feststellung hinreißen, dass der nächste Crash an der Börse von ETFs ausgelöst wird und darin investierte Anleger besonders hart trifft. Natürlich verunsichern derartige Schlagzeilen die meist unerfahrenen Anleger, doch was ist überhaupt wahr daran?

Kritiker stützen ihre Argumentation gerne auf den ZEW Index. Es handelt sich dabei um die regelmäßig gesammelten Meinungen von etwa 400 Wirtschafts-Größen und der Index gilt als Konjunkturbarometer. Die Kritik an den ETFs begann Mitte 2018, als der Index mit minus 40 Punkten einen neuen Tiefststand erreichte. Alle redeten von einer kommenden Rezession, deren Verlauf durch den ETF-Boom intensiviert würde.

Fakt ist jedoch, dass die Rezession ausblieb, der Index steht mittlerweile wieder bei plus 20 Punkten. Wahr ist zudem, dass sich der MSCI World völlig entgegengesetzt zum ZEW entwickelte. Der kleine Rücksetzer 2018 war anderen Faktoren geschuldet und wurde 2019 mehr als ausgeglichen.

Was solltest Du aus diesem Beispiel mitnehmen? Die Börse lässt sich nicht immer von der momentanen Konjunktur in eine bestimmte Richtung treiben. Indikatoren wie der ZEW haben nur eine limitierte Aussagekraft.

Allerdings halten die Kritiken an börsengehandelten Indexfonds bis zum heutigen Tag an. Aus meiner Sicht liegt das an der ständig größer werdenden Popularität, welche zwangsläufig Neid und darauf aufbauende Kritik nach sich zieht.

Die lautesten Kritiker sind erwiesenermaßen Leute, die ihr Geld mit aktivem Aktienhandel verdienen, unter anderem Fondsmanager. Denen laufen seit Jahre die Kunden scharenweise davon und die abgezogenen Gelder tun weh. Prominente Marktteilnehmer aus dieser Ecke gehen seit Jahren zum Gegenangriff über und investieren viel Geld in eine Stimmungsmache gegen ETFs.

Was Du hin und wieder in der Zeitung als vermeintliche Expertenmeinung liest, ist oft nichts anderes als ein im Auftrag geschriebener Text ohne jeglichen Mehrwert. Das erstrangige Argument gegen eine ETF Blase ist jedoch der nachfolgende Vergleich:

  • Weltweit sind Aktien im Wert von mehr als 66 Billionen Dollar im Umlauf.
  • Lediglich 12 % davon dienen zur Nachbildung von Aktienindizes für ETFs.

Wenn es also zu einer größeren Turbulenz an den globalen Börsen kommen sollte, wird der Preisverfall von Aktien zu fast 90 % durch verkaufende Aktionäre ausgelöst und nicht durch ETF Anleger. Lasse Dich von derartigen Meldungen nicht abschrecken, bleibe investiert und behalte das Ziel im Auge.

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Gibt es doch bald einen Crash?

In den Nachrichten wird momentan darauf hingewiesen, dass namhafte Indizes wie der DAX oder der S&P 500 neue Höchststände erreichen. Gleichzeitig deuten anerkannte Wirtschaftsindikatoren auf eine dramatische Verschlechterung der Lage hin. Als langfristig aufgestellter Anleger fragst Du Dich natürlich: Wie lange geht das noch gut und wie sollst Du die kontroversen Meldungen einordnen?

Dass Aktienindizes derzeit neue Höhen erklimmen, kannst Du mühelos im Internet recherchieren. Auf eine wahrscheinlich dramatische Verschlechterung der weltweiten Wirtschaft weisen zwei als Indikatoren anerkannte Indizes hin:

  • Baltic Cape Size Index.
  • Baltic Dry Index.

Der erste Index erfasst die Frachtraten von sehr großen Handelsschiffen. Der Zweite ist ein Preisindex für den globalen Transport von wichtigen Gütern auf Meeresstandardrouten. Warum sind beide Indizes von Bedeutung? Weil die meisten Güter weltweit per Schiff ausgetauscht werden.

Mittlerweile ist der Baltic Cape Size Index auf null gefallen und der Baltic Dry Index hat den tiefsten Stand seit März 2016 erreicht. Experten halten beide Tiefstände für Alarmsignale und warnen vor einem baldigen Crash an den globalen Börsen.

Wahrheit oder Propaganda?

Zum besseren Verständnis musst Du wissen, welche Faktoren beide Indizes antreiben oder fallen lassen. Wichtig ist auf der einen Seite das Angebot an Schiffsladeraum in Bruttoregistertonnen.

Auf der anderen Seite steht die Nachfrage. Angebot und Nachfrage resultieren, wie bei allen Gütern, in erzielbaren Preisen. Was den meisten Experten bei der Betrachtung der Indizes entgeht, ist, dass seit vielen Jahren auf Teufel komm raus Schiffe gebaut werden.

In der BRD wurden zinsgünstige Schiffsbaukredite beispielsweise von der HSH Nordbank vergeben, um die heimischen Werften auszulasten. Die Neubauten erhöhten den Druck auf das Frachtraten-Preisgefüge und brachten Reedereien in Bedrängnis. Im Ergebnis war kein Geld für die Bedienung der Schiffskredite übrig und die ausreichenden Banken gerieten in Schieflage.

Allein die HSH Nordbank hatte faule Kredite in Höhe von über 8 Milliarden Euro in den Büchern. Bund und Länder konnten oder wollten nicht helfen. Letztlich wurde die HSH Nordbank an einen auf Übernahme und Verwertung spezialisierten Investor aus den USA verramscht.

Auf der ganzen Welt werden mehr Frachter gebaut als gebraucht – vor allem dieses Phänomen drückt die beiden Indizes in den Keller. Die globale Wirtschaft könnte boomen wie nie zuvor, beim Baltic Dry Index würde dies nur in einer Seitwärtsbewegung mit leichter Tendenz nach oben resultieren.

Beide Indizes haben ihre Aussagekraft aufgrund der hohen Schiffsbauraten verloren, sie werden aber gerne als Stimmungsmacher genutzt. Auch hier meine Empfehlung: Lasse Dich nicht verunsichern und behalte Dein Ziel im Fokus.

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Politik entdeckt Anleger als Geldquelle

Zwischen 2009 und 2019 war Konsens, dass Erträge aus Geldanlagen mit 25 % abgegolten werden. Die Abgeltungssteuer wurde unter dem Aspekt eingeführt, dass 25 % von allem besser sind als 42 % von X. Der Frieden zwischen Politik und Anleger wird nun durch 2 Kriterien gefährdet:

  • Aufgrund der immer perfekteren Vernetzung gibt es so gut wie keine Schlupflöcher mehr.
  • Länder wie die BRD sind in zunehmender Finanznot und wollen keine neuen Schulden aufnehmen.

Beides führt zu forscherem Auftreten der Politik gegenüber den Anlegern. Im Ergebnis haben sich in den letzten Monaten viele Steuerdetails geändert:

Finanztransaktionssteuer beim Erwerb von Aktien

Ab 2020 wird beim Erwerb von Aktien eine Finanztransaktionssteuer von 0,2 % der Investitionssumme fällig. Davon ist die Abgeltungssteuer auf der anderen Seite nicht berührt. Im ersten Moment erscheint der Betrag gering, doch der Eindruck trügt. Aktien werden in der Regel mit vierstelligen oder fünfstelligen Summen erworben:

  • Wer 5.000 Euro in Aktien investiert, muss nur für den Erwerb 100 Euro abgeben.
  • Bei 50.000 Euro fallen 1.000 Euro an, ungeachtet dessen, ob damit Gewinne oder Verluste erzielt werden.

Von Insidern wird vermutet, dass Finanzminister Olaf Scholz mit der Steuer seine Pläne zur Grundrente verwirklichen will. Zu Recht halten in Aktien investierte Anleger die Finanztransaktionssteuer für unfair. Einige von ihnen vermuten darüber hinaus, dass es nicht bei den 0,2 % bleiben wird, denn Minister in Finanznot waren schon immer sehr einfallsreich.

Du könntest jetzt meinen, dass Du als ETF Anleger davon nicht betroffen bist. Das ist teilweise richtig, denn der Aktionär ist bei Deinem ETF der Emittent. Der Anbieter will jedoch nicht auf den steigenden Kosten sitzen bleiben. Er wird Dich vielmehr über die Gesamtkostenquote TER daran beteiligen.

Änderungen beim Geltendmachen von Verlusten

Ab Januar 2021 gelten neue Regeln, die vor allem Menschen tangieren, die mit Terminmarktgeschäften ihr Geld verdienen. Leute, die mit Optionen, Futures und Optionsscheinen handeln, kalkulieren immer mit großen Verlusten und noch umfangreicheren Gewinnen. Bisher wurden die Verluste von den Gewinnen einfach abgezogen und der Rest versteuert.

Ab Januar 2021 geht der Verlustabzug nur noch bis maximal 10.000 Euro pro Jahr. Im Einzelfall kann dies zu einer Steuerbelastung führen, die weit über dem Gewinn liegt. Im Internet gibt es derzeit zahlreiche Beiträge, die Tradern das Eröffnen von Mini-GmbHs anraten. Warum dies nicht so einfach funktioniert, erkläre ich Dir im nächsten Absatz.

Wichtig: Beide oben genannten Änderungen sind seit Langem in Planung und sollten großen Investoren das Spekulieren erschweren. Bei der Umsetzung ändert sich nun der Fokus, weg von den großen Spekulanten und hin zu den privaten Anlegern sowie kleinen Tradern.

Aktive Marktteilnehmer sollen in die Rentenversicherung einzahlen

Du kannst der neuen Regel zum Verlustabzug zwar durch die Gründung einer Mini-GmbH entkommen. Allerdings musst Du von Deinen Gewinnen als Selbstständiger Krankenversicherungs-Beiträge entrichten und in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen. Beide Positionen zusammen sind so umfangreich, dass die durchschnittlich erzielten Erträge dadurch zu großen Teilen aufgebraucht werden.

Also fallen Terminmarktgeschäfte als zusätzliche Einkommensquelle zumindest im attraktiven Stil weg. Für Dich sollte das ein Grund mehr sein, an Deinem ETF-Portfolio oder ETF-Sparplan festzuhalten und immer das Ziel vor Augen zu haben.

Zurück zur Kapitalertragssteuer mit individuellem Steuersatz?

Bislang unbestätigten Meldungen entsprechend, plant die Politik eine Abschaffung der Abgeltungssteuer. Anleger sollen demnach ihre Einkünfte wieder mit dem individuellen Steuersatz versteuern. Dazu musst Du wissen, dass die bisher erhobenen 25 % die Obergrenze darstellten, welche bei einer Prüfung durch das zuständige Finanzamt unterschritten werden konnten.

Wenn die Abgeltungssteuer tatsächlich abgeschafft und durch die Kapitalertragssteuer mit individuellem Steuersatz ersetzt wird, hätte die Umstellung weitreichende Konsequenzen für Dich. Warum?

  • Weil Dein individueller Steuersatz als gut verdienender Arbeitnehmer wahrscheinlich um Einiges höher ist.
  • Weil sich nach 40 Jahren Laufzeit eine schöne Summe in Deinem ETF-Sparplan befindet.

Auch mit dieser Änderung wollten die Politiker in erster Linie besonders vermögende Menschen zur Kasse bitten. Durch die aktuelle Planung wird davon der langfristig orientierte Privatanleger besonders stark getroffen. Immer mehr Menschen denken deswegen daran, die BRD zu verlassen und in ein Land mit mehr Steuergerechtigkeit auszuwandern.

Fazit

Ich wollte Dir mit den wenigen Beispielen zeigen, dass es bei der Geldanlage wichtig ist, das Ziel im Fokus zu behalten. Fake News können zu verhängnisvollen Reaktionen führen und sollten nicht beachtet werden. Steuerliche Veränderungen müssen wachsam verfolgt werden, denn sie sind eine Gefahr für Deinen Vermögensaufbau.

Insbesondere die Einführung der Besteuerung von Kapitaleinkünften nach dem persönlichen Steuersatz könnte zum Verlassen der BRD anregen. Darüber ist das letzte Wort jedoch noch nicht gesprochen. Ungeachtet aller Hindernisse solltest Du an Deinem ETF-Portfolio oder ETF-Sparplan festhalten und das Ziel nie aus den Augen verlieren.

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