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Ja oder nein? Geldanlage in Aktien

Depotstudent Dominik
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In Aktien investieren oder lieber nicht? Diese Frage beantworten die meisten Menschen hier in Deutschland mit „lieber nicht“. Warum das – trotz durchgängig negativer Zinsen für deutsche Staatspapiere – so ist, darüber kannst Du nur spekulieren. Im Jahr 2000 besaßen etwa 6,2 Mio. Bundesbürger Aktien – diesbezüglich das beste Jahr.

Danach ging es bergab. Vermutlich hängt das mit dem Platzen der Internetblase und vor allem mit dem Absturz der damals massiv beworbenen „Volksaktie“ Telekom zusammen. Viele Anleger haben da – getrieben von der Werbung auf allen Kanälen – die Telekom Aktie gekauft und dann bei dramatisch sinkenden Kursen verkauft.

Klar, dass diese Anleger erst mal die Nase voll hatten. 2018 ist die Zahl der Aktionäre in Deutschland nach einer Statistik des Deutschen Aktieninstituts auf 10,3 Mio. angestiegen. Soll ich Aktien kaufen oder lieber nicht – diese Frage steht praktisch jedem, der Liquidität hat und Geldanlagen sucht, auf die Stirn geschrieben. Was ist das Für und Wider? Zur leichteren Entscheidungsfindung beleuchte ich im Folgenden die Argumente für einen „Aktienkauf: ja oder nein“ .

I. Kurz und bündig: Aktien-Basics als Basis für eine Entscheidung „Aktien – ja oder nein“

Aktien sind Unternehmensanteile. Mit dem Kauf einer Aktie wirst Du Miteigentümer dieses Unternehmens und erwirbst damit das Recht auf Mitsprache (Stimmrecht) und das Recht auf einen Gewinnanteil (Dividende). Du trägst gleichzeitig das Risiko, dass sich das Unternehmensgeschäft schlechter als erwartet entwickelt und Deine Aktie an Wert verliert.

Das kann bei einer Insolvenz des Unternehmens bis zum zu einem Aktienwert von null gehen. Warum geben Unternehmen überhaupt Aktien aus? Jedes Unternehmen braucht für den Geschäftsauf- und ausbau Geld.

Das kann es sich von der Bank leihen (Fremdkapital) oder es kann zusätzliche Anteilseigner ins Boot holen (Eigenkapital). Für Fremdkapital muss das Unternehmen regelmäßig Zins und Tilgung leisten – und die Banken sind da bekanntermaßen unerbittlich. Bei Eigenkapital dagegen gibt es bei positivem Geschäftsergebnis (und nur dann!) eine Gewinnausschüttung,

Aktien sind reale Werte und haben nichts mit komplizierten Finanzinstrumenten gemein! Der Wert der Aktie, also der Aktienkurs, spiegelt die Wirtschaftskraft des Unternehmens wider. Das ist Dein erster Orientierungspunkt vor einem Investment in Aktien.

II. Worüber musst Du Dir im Klaren sein, bevor Du Dich für ein Aktieninvestment entscheidest?

Wenn Du auf der Suche nach einer Geldanlage bist, verfügst Du vermutlich über freie Liquidität. Sollst Du in Aktien investieren oder lieber nicht? Bevor Du eine Entscheidung triffst, musst Du Dir über die folgenden Punkte Gedanken machen:

a) Welches Sparziel verfolgst Du?

Die Frage scheint trivial. Ist sie aber nicht. Versuche doch mal zu formulieren, warum Du Geld anlegen willst. Den meisten fällt nicht viel mehr ein als: „Na ja, ich will Zinsen haben“. Das ist für eine Entscheidungsfindung viel zu allgemein. Denn: Je genauer Du Dein Ziel definieren kannst, um so einfacher ist es, die passende Geldanlage zu finden.

  • Sparst Du für den nächsten Wäschetrockner, für den Sommerurlaub oder für ein Paar Nike Air VaporMax 2019 Sneakers? Dann ist Dein Anlagehorizont ultrakurz und die Frage für diesen Zweck „Aktien kaufen oder lieber nicht“ ist eindeutig mit „lieber nicht“ zu beantworten. Warum? Aktienkurse schwanken kurzfristig schon mal gewaltig und sind vielleicht genau dann, wenn Du Deine Nikes kaufen willst im Keller.
  • Bist Du gerade mit dem Studium fertig, hast den ersten guten Job und eine kleine Familie und Du möchtest Geld anlegen, um auf Dein Traumhaus zu sparen? Dein Anlagehorizont ist dann eher mittelfristig.

Da ist die Frage Aktien, ja oder nein, zugegebenermaßen nicht ganz einfach zu beantworten. Aktienmärkte unterliegen bestimmten Zyklen – zu einem guten Teil abhängig von der konjunkturellen Entwicklung.

Es gibt da zwar viele Indikatoren und Prognosen. Aber keine Verlässlichkeit. Kein Mensch kann Dir sagen, wie Dein Aktieninvestment in sechs oder acht Jahren dasteht. Vielleicht ist für so einen mittleren Anlagezeitraum eine Mischung aus lange bewährten Aktien, sogenannten Blue Chips und breit aufgestellten Mischfonds eine Idee.

Vorteil: Du nimmst Dir nicht die Chance auf einen soliden Gewinn aus Aktiendividenden und Kursgewinn und hast mit dem Mischfonds gleichzeitig ein etwas ruhigeres Investment im Portfolio.

Möchtest Du Dein Geld anlegen, um für Dein Alter vorzusorgen und langfristig Vermögen aufzubauen, dann ist die Frage nach der passenden Geldanlage tatsächlich einfach zu beantworten: Aktien kaufen! Auch wenn Aktien vom deutschen Sparer noch immer fast ehrfurchtsvoll gemieden werden, so sind sie doch die richtige Wahl für diesen Zweck. Die Gründe dafür nenne ich Dir ein paar Zeilen weiter unten.

Aufgepasst!

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Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:

Ich empfehle vor allem:

b) Wie viel Volatilität hältst Du aus?

Bist Du mental in der Lage Schwankungen Deines Investments auszuhalten? Oder raubt Dir das den Schlaf? Aktienmärkte sind kurzfristig durchaus volatil – der Wert deiner Geldanlage kann deutlich ins Minus rutschen oder auch raketenmäßig nach oben gehen.

Beides hat Einfluss auf Deinen Gemütszustand: Entweder himmelhoch jauchzend oder panisch besorgt. Das hat etwas mit Deiner Risikobereitschaft zu tun. Und die wiederum wird sehr stark davon beeinflusst, ob Du über die Mechanismen an der Börse gut Bescheid weißt. Schon Waren Buffet, der erfolgreichste Investor aller Zeiten, sagte: „Risiko entsteht dann, wenn Anleger nicht wissen, was sie tun.

Je besser Du informiert bist, desto weniger unruhig bist Du bei schwankenden Aktien. Und es ist für Dich heute so einfach, Dir dieses Wissen anzueignen: das Internet liefert Dir dazu Informationen in Hülle und Fülle. Also, bevor Du Dir die Frage „in Aktien investieren oder lieber nicht“ beantwortest:

Mach Dich schlau, bringe Dich in die komfortable Situation, dass Du selbst über Deine Investments entscheiden kannst – und nicht der Berater Deiner Hausbank oder ein aufdringlicher Finanzdienstleister!

c) Willst Du einfach ein bisschen zocken?

Klar, wenn Dein Konto gerade prall gefüllt ist und Du etwas „Spielgeld“ hast, kann schon der Wunsch nach einer kleinen Zockerei entstehen. Aus meiner Sicht hat das aber weniger mit Geldanlage als mit Glücksspiel zu tun. Und meistens geht es sowieso daneben.

Wenn Du zocken aber kein Geld verlieren willst, dann eröffne bei einem Onlinebroker ein Demokonto und tobe Dich dort aus. Hat natürlich nicht den Kitzel wie mit echtem Geld, macht Deine Taschen aber auch nicht leer. Und hat obendrein den Vorteil, dass Du Erfahrung im Umgang mit dem Börsengeschehen gewinnst. Dein nächstes echtes Investment wird auf jeden Fall davon profitieren.

III. Was spricht für eine Geldanlage in Aktien?

Bei Bedarf ist schnell Liquidität verfügbar

Aktien in Deinem Depot können schnell und unkompliziert veräußert werden. Keine Kündigungsfristen, keine vertragliche Mindestlaufzeit – einzig der Kurs kann nicht dort stehen, wo Du ihn gerne hättest.

Und: Du musst bei Bedarf nur soviel Aktien verkaufen, um die erforderliche Liquidität zu gewährleisten. Das ist bei überraschenden finanziellen Engpässen schon ein ganz schön beruhigendes Gefühl.

Aktien bringen Flexibilität in Dein Depot

Mit Aktien als Geldanlage kannst Du schnell und flexibel auf neue wirtschaftliche Entwicklungen reagieren. Wenn Du zum Beispiel der Autobranche wegen der vielen offenen Fragen zum Dieselskandal oder zur neu zu definierenden Mobilität in unserer Gesellschaft nicht mehr viel Entwicklungspotential zutraust, kannst Du beliebig – ganz oder in Teilen – auf andere Wirtschaftszweige wie zum Beispiel Healthcare oder Biotechnologie umschichten. Die Auswahl an Aktien ist riesig – weltweit gibt es aktuell rund 35T börsennotierte Unternehmen, davon allein in Deutschland rund tausend.

Kursgewinne

Wer vor zehn Jahren – also etwa 2009 – in den Dax investiert hat und dabeigeblieben ist, der hat sein Kapital bis heute gut verdoppelt. Verblüfft? Wer 1980 in den Dax investiert hat – bei einem Stand von 1.000 Punkten – hat heute wie viel? Der Dax steht aktuell bei über 12.000 Punkten! Auch die US-Märkte streben langfristig und seinen vielen Jahren unaufhaltsam nach oben.

Dividendenzahlungen

In Aktien investieren, oder lieber nicht? Lieber ja und am liebsten in Dividendenaktien! Warum? Dividenden sind Gewinnausschüttungen – in der Regel von bewährten Unternehmen mit einem reifen und erprobten Geschäftsmodell.

Sie sind so etwas wie der Zins der Aktie. Wenn Du die Dividenden direkt wieder in die Aktie reinvestiert, hast Du für Deinen persönlichen Vermögensaufbau einen mächtigen Verbündeten: den Zinseszins-Effekt!

Beispiel: Du kaufst Dir Aktien im Wert von 5T Euro. Die jährliche Dividende beträgt 5 Prozent, die Du direkt reinvestierst. Um einfacher zu rechnen, bleibt der Kurs über die Laufzeit unverändert:

JahrBetrag
Jahr 15.000,00 €
Jahr 57.831,89 €
Jahr 1011.446,17 €
Jahr 2021.946,24 €
Jahr 3039.049,91 €
Jahr 4066.909,88 €

Nach 40 Jahren hast Du auf diese Weise aus einem Startkapital von 5T Euro ein Vermögen von fast 67T Euro erwirtschaftet. Kursgewinne sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.

Lässt Du Dir die jährliche Dividende in Höhe von 250 Euro immer auszahlen, dann sieht die Rechnung so aus:

Startkapital: 5.000 Euro
40 Jahre lang 5% Dividende: 10.000 Euro (250 Euro x 40 Jahre)
Gesamt nach 40 Jahren: 15.000 Euro

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Aktien ja oder nein? Für einen langfristigen Vermögensaufbau liegt die Antwort auf der Hand!

Aktien sind reale Werte

Hinter einer Aktie verbergen sich echte Werte: Unternehmen mit Fertigungshallen, Gerätschaften und Mitarbeitern. Das sind Sachwerte, die sich bei einer moderaten Inflation entsprechend in der Bewertung erhöhen.

Der Wert Deiner Unternehmensanteile (Aktien) wird von der Wertschöpfung des Unternehmens bestimmt und er ist unabhängig von der Währungsentwicklung. Bei gutem Geschäftsverlauf steigt der Wert des Unternehmens und damit auch Deiner Aktien kontinuierlich. Ja oder nein zu Aktien? Ein Ja bedeutet stets, dass Du der Inflation nicht – wie bei reinen Zinsanlagen – hilflos ausgeliefert bist.

Transparente Geldanlage mit geringen Kosten

Aktien verursachen außer Kauf- oder Verkaufsgebühren keine weiteren Kosten. Die Depotführung ist bei Onlinebanken in aller Regel kostenlos und die Transaktionskosten sind gering. Je länger Du eine Aktie hältst, umso weniger fallen Sie ins Gewicht.

Im Vergleich dazu hast Du bei Fonds immer – und zwar regelmäßig jährlich – Verwaltungs- und Managementgebühren. Diese Kosten reduzieren Deine Rendite auf Dauer nennenswert.

IV. Nachteile von Aktien

Natürlich musst Du bei der Frage „Aktien kaufen oder lieber nicht“ auch überlegen, ob es für Dich gewichtige Nachteile gibt.

Aktienkurse können fallen

Du kannst Aktien mit Schiffen auf dem Meer vergleichen, die auf den Wellen auf und ab tanzen: Aktien können in stürmischer See zum Teil erheblich schwanken. Der Wert Deiner Aktien kann deutlich unter den Einstiegspreis fallen: Fachleute bezeichnen einen solchen Wertverlust von Aktien als „Draw Down„.

Das ist ein Risiko! Und Du musst Dir dessen bewusst sein. Der entscheidende Punkt ist Dein Anlagehorizont! Die Finnanzhistorie zeigt, dass solche Schwankungen ausgeglichen werden und die Kurse sich erholen.

Keine feste Rendite

Der Ertrag von Aktien wird generiert über steigende Kurse und über Dividenden. Nichts davon ist garantiert! Die Kurse fallen und steigen in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens oder auch durch externe Markteinflüsse wie zum Beispiel geopolitische Vorkommnisse.

Willst Du mit der Rendite Deiner Geldanlage ab sofort regelmäßige Ausgaben decken, dann musst Du diesen Punkt auf jeden Fall im Kopf haben und mindestens einen Teil Deiner Liquidität in anderen Assets anlegen.

Wer gerne einen festen Zinssatz erhalten möchte, kann sich auch für die Anlage in Unternehmensanleihen (hier als Beispiel die SME AG) entscheiden.

Totalverlust

Muss ein Unternehmen Insolvenz anmelden, dann sind deine Aktien nichts mehr wert. Die Unternehmensaktien verschwinden von der Börse (Delisting) und Dein Geld ist weg. Eine Insolvenz kommt meist nicht plötzlich, ist meist absehbar. Du kannst in so einem Fall frühzeitig reagieren und die Aktien – wenn auch mit Verlust – rechtzeitig verkaufen.

Du musst Dich kümmern

Ein „ja oder nein“ für Aktien beinhaltet bei einem „ja“, dass Du Dich ein bisschen mit Deinen Aktien beschäftigen musst – auch um auf schlechte Nachrichten (zum Beispiel drohende Insolvenz) reagieren zu können.

Du musst Dein Depot nicht täglich mit Argusaugen betrachten – das ist schon aus psychologischen Gründen nicht gut. Aber Du musst Dich mit den geschriebenen und ungeschriebenen Gesetzen der Börse und des Aktienhandels auseinandersetzen.

Fazit

Sparer werden seit Längerem durch die Niedrigzinspolitik still und leise enteignet – das Wort von der Entreicherung macht die Runde. Eine Altersvorsorge über Bundesanleihen oder Lebensversicherungen, über die normale Rentenversicherung oder Riester kannst Du schlichtweg vergessen, willst Du im Rentenalter Deinen Lebensstandard auch nur annähernd halten.

Die Vorteile von Aktien als Geldanlage überwiegen die Nachteile bei weitem. Nur bei einem ultrakurzen Anlagehorizont ist wegen des Schwankungsrisikos Achtsamkeit angesagt. Und im höheren Alter können die Früchte der Aktieninvestments geerntet und der Aktienanteil am Portfolio reduziert werden. Aktien eignen sich für jeden, in jedem Alter und für kleine und große Vermögen.

Unsere Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel benutzt bei verschiedenen Gelegenheiten das Wort „alternativlos“. Ich möchte es ihr hier gleichtun: Im aktuellen Zinsumfeld sind Geldanlagen in Aktien nicht nur sinnvoll, sondern tatsächlich alternativlos!

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