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… damit ist nicht gemeint, dass der Wert einer Aktie fallen kann – denn dass eine Aktie einen Wertverlust erleiden kann, sollte jedem bewusst sein.
Die Frage bezieht sich vielmehr darauf: Ist es möglich, dass eine Aktie einen negativen Wert hat? Also die Aktie an der Börse für weniger als null Euro gehandelt wird?
Immer wieder tauchen im Netz ähnliche Fragestellungen mit derselben Intention auf:
- Kann man mit Aktien ins Minus kommen?
- Kann eine Aktie ins Minus gehen?
- Kann der Wert einer Aktie negativ werden?
- Kann man mit Aktien mehr verlieren als man investiert hat?
- Kann man mit Aktien mehr verlieren als man einsetzt?
Hier die kurze Antwort:
Kann eine Aktie ins Minus gehen? Nein, eine Aktie kann nicht ins Minus gehen oder einen negativen Wert erreichen. Der schlimmste Fall ist der Totalverlust, bei dem Deine Aktie nichts mehr wert ist und Du das eingesetzte Kapital verlierst.
Auch eine Nachschusspflicht bei Aktien gibt es nicht, die Pleite des investierten Kapitals ist der größte mögliche Verlust.
Im folgenden Beitrag möchte ich aber etwas weiter ausholen, um die Fragestellungen „was passiert, wenn eine Aktie ins Minus geht?“ und „ist das überhaupt möglich?“ eindeutig zu klären.
Außerdem zeige ich Dir, in welchem Spezialfall es sogar doch möglich ist, mit Aktien Schulden zu machen – auch wenn man sich dafür schon etwas anstrengen muss!
Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:
Ich empfehle vor allem:
- dieses Depot als aktuelle Top-Empfehlung (nutze ich selbst)* und
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Inhalt
Kann es bei Aktien einen negativen Preis geben?
Diese Fragestellung könnte naheliegen, wie die Vergangenheit zeigt: Immerhin gab es auch einen negativen Ölpreis.
Beispiel negativer Ölpreis im April 2020:
In diesem Zeitraum kostete ein Liter US-Rohöl teilweise weniger als null Dollar. Wie es dazu kam?
Stark vereinfacht erklärt: Die (eigentlichen) Käufer des Rohöls spekulierten mit dem Rohöl-Handel an der Börse, sie waren aber überhaupt nicht daran interessiert, das Öl tatsächlich abzunehmen. Daher wollten sie unter allen Umständen vermeiden, dass sie das Rohöl auch tatsächlich abnehmen mussten.
Da sie große Schwierigkeiten hatten, Käufer für das Rohöl zu finden, sanken die Preise immer weiter und weiter.
Durch diese Umstände waren sie irgendwann sogar bereit, Geld dafür zu zahlen, dass andere ihnen das Rohöl abnehmen – eine bizarre Situation, die so zum ersten Mal in der Geschichte des modernen Ölhandels vorkam.
Diese Situation lässt sich aber nicht auf Aktien übertragen.
Bei Aktien handelt es sich um Anteile an einem Unternehmen. Der Anteilseigner bzw. Aktionär stellt Eigenkapital bereit, erhält Anteile am Unternehmen und hat sonst keine weiteren Verpflichtungen oder Nachteile.
Wenn das Unternehmen insolvent geht, hast Du als Anteilseigner keine Nachschusspflicht. Du „haftest“ lediglich mit dem eingezahlten Kapital.
Du trägst einzig und allein das Risiko, dass sich der Aktienkurs nicht so entwickelt, wie von Dir erwartet oder erhofft.
… und bei Insolvenz?
Bei Überschuldung bzw. Insolvenz werden alle Gläubiger nacheinander ausgezahlt. Das sind zum Beispiel Lieferanten, die noch bezahlt werden müssen oder Kredite, die an die Bank zurückgezahlt werden müssen.
Du als Aktionär bist sozusagen als letztes an der Reihe und kommst erst nach allen anderen an die Reihe – falls überhaupt noch etwas übrig bleibt.
Und falls bereits die Lieferanten oder Banken nicht mehr bezahlt werden können, erhältst Du als letzter im Glied sowieso keine Zahlung.
Du musst allerdings auch kein Geld nachzahlen! Denn als Aktionär musst Du nicht mit Deinem Privatvermögen haften.
Der Unterschied zum negativen Preis bei Rohöl
Wie man am Beispiel von Rohöl gesehen hat: Es gibt gute Gründe, wieso man kein Rohöl haben möchte.
Du würdest es vielleicht auch nicht gut finden, massenhaft Rohöl in den Garten gestellt zu bekommen, wenn es aktuell niemand kaufen möchte – und das nur, weil Du an der Börse gezockt hast.
Und wenn es Gründe dafür gibt, dass man etwas unter keinen Umständen haben möchte – zum Beispiel kein Lagerplatz – dann kann ein Preis ins Negative gehen, sodass man sogar dafür bezahlt, etwas nicht zu erhalten.
Aber welchen Grund könnte man haben, keine Aktien umsonst erhalten zu wollen?
Diesen Grund gibt es nicht. Denn das Schlimmste, was Dir passieren kann ist: Dass die Aktien wertlos sind.
Aber Geld dafür zu bezahlen, dass man keine Aktien geschenkt bekommt? Das ist nicht denkbar.
Und aus diesem Grund kann der Preis von Aktien auch nicht ins Negative abdriften.
Daher können wir die Frage folgendermaßen beantworten.
Kann es bei Aktien einen negativen Preis geben? Nein, der Preis kann nicht – wie im bizarren Fall von Rohöl im April 2020 – negativ werden. Das liegt daran, dass der Besitz einer Aktie keinerlei Verpflichtungen oder Nachteile mit sich bringt. Der schlimmste Fall ist der Totalverlust des eingesetzten Kapitals, bei dem die Aktie maximal auf null fällt.
Hier das Beispiel eines stark fallenden Aktienkurses, bei dem das Ergebnis nahe einem Totalverlust kam:

Zum Thema „Totalverlust bei Aktien“ empfehle ich Dir meinen Artikel: Das passiert, wenn eine Aktie auf null fällt.
Kann man mit Aktien Schulden machen?
Diese Fragestellung wird nur zum Teil durch die obige Erklärung beantwortet.
Dadurch, dass der Wert einer Aktie nicht ins Minus gehen kann, kann man durch „normales“ Investieren mit dem eigenen Geld auch keine Schulden mit Aktien machen.
Aber es gibt trotzdem eine Möglichkeit, mit Aktien Schulden zu machen:
Die einzige Möglichkeit, mit Aktien Schulden zu machen, ist die, dass Du Dir Geld leihst – also mit Fremdkapital in Aktien investierst. Wer also einen Kredit aufnimmt und diesen Kredit in Aktien investiert, der investiert Geld, das gar nicht ihm gehört: Falls es jetzt einen Totalverlust der Aktien gibt, steht man blöd da. Denn auf diese Weise hat man tatsächlich Schulden mit Aktien gemacht!
Wenn die Aktien also Verluste machen und Du das Geld nicht zurückzahlen kannst, tritt tatsächlich der Fall ein: Schulden machen mit Aktien. Das geht jedoch nur über die Aufnahme eines Kredits bzw. den Einsat von Fremdkapital.
Wenn Du mehr dazu wissen möchtest, welche Möglichkeiten es gibt, mit Aktien Schulden zu machen, lies den folgenden Artikel von mir: Kann man mit Aktien Schulden machen?
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Privatanleger können beruhigt investieren: Der Maximalverlust ist, wenn die Investition auf null fällt
Wenn man als Privatperson in Aktien investiert, besteht der Maximalverlust darin, dass der Wert der investierten Summe auf null fällt. Das bedeutet, dass man im schlimmsten Fall das gesamte eingesetzte Kapital verliert, wenn die Aktie an Wert verliert. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass der Wert einer Aktie niemals negativ werden kann.
Aktien sind Anteile an einem Unternehmen, und ihr Wert spiegelt den Marktpreis dieses Unternehmens wider. Sollte dieser auf null sinken, ist die Investition zwar wertlos, aber man hat keine weiteren Verpflichtungen oder Schulden. Anders als bei manchen anderen Finanzinstrumenten, wie beispielsweise Hebelprodukten oder Optionen, trägt man als Aktionär nicht das Risiko, mehr Geld zu verlieren, als man ursprünglich investiert hat.
Das Investieren in Aktien bedeutet also nicht, dass man Gefahr läuft, finanzielle Verbindlichkeiten über das eingesetzte Kapital hinaus einzugehen. Die möglichen Verluste sind auf den Betrag begrenzt, den man in den Kauf der Aktien gesteckt hat. Dies bietet eine gewisse Sicherheit und Planbarkeit, auch wenn das Risiko eines Totalverlusts nie ausgeschlossen werden kann.
Um das Risiko zu minimieren, empfiehlt es sich, in ein diversifiziertes Portfolio zu investieren und sich gut über die Unternehmen und Märkte zu informieren, in die man investieren möchte.
Warum der Aktienmarkt nicht gefährlicher ist, als er scheint
Für viele Menschen ist der Aktienmarkt ein Buch mit sieben Siegeln. Er wird oft mit Begriffen wie „Spekulation“, „hohes Risiko“ oder gar „Geldverbrennung“ in Verbindung gebracht. Diese Ängste führen dazu, dass viele potenzielle Anleger erst gar nicht den Schritt wagen, sich mit dem Thema Aktien zu beschäftigen. Dabei beruhen viele dieser Sorgen auf Missverständnissen. Eines der größten: die Annahme, dass man beim Investieren in Aktien alles verlieren könnte – und sogar Schulden machen könnte.
Die Realität sieht anders aus. Wenn man als Privatperson in Aktien investiert, besteht der maximale Verlust darin, dass der Wert der Investition auf null fällt. Das bedeutet, dass man das eingesetzte Kapital vollständig verlieren kann, wenn das Unternehmen insolvent wird oder seine Aktie drastisch an Wert verliert. Doch darüber hinaus gibt es keine weiteren finanziellen Risiken. Der Wert einer Aktie kann niemals negativ werden, und als Aktionär haftet man nicht für die Schulden eines Unternehmens. Im Gegensatz zu anderen Finanzinstrumenten, bei denen Hebel oder Fremdkapital ins Spiel kommen, bleibt der Verlust auf den ursprünglichen Einsatz begrenzt.
Diese Erkenntnis entmystifiziert den Aktienmarkt. Natürlich gibt es Risiken, aber sie sind kalkulierbar. Wer beispielsweise in gut diversifizierte Aktienfonds oder ETFs investiert, minimiert das Risiko eines Totalverlusts erheblich. Gleichzeitig eröffnet der Markt Chancen auf langfristige Wertsteigerungen, die weit über die Möglichkeiten klassischer Sparprodukte hinausgehen.
Der Aktienmarkt ist also nicht per se gefährlich – er erfordert lediglich Wissen, Planung und Geduld. Mit einer fundierten Strategie und einer realistischen Einschätzung der Risiken kann man das Potenzial des Marktes nutzen, ohne schlaflose Nächte zu haben. Letztlich ist die größte Gefahr oft nicht der Markt selbst, sondern die Angst davor, es überhaupt zu versuchen.
Diversifikation: So tut es nicht so sehr weh, wenn eine Aktie wertlos wird
Um das Risiko der Investitionen zu minimieren, gibt es eine bewährte Strategie: die Diversifizierung. Anstatt das gesamte Kapital in eine einzige Aktie zu investieren, sollte man sein Geld auf verschiedene Unternehmen, Branchen und sogar Regionen verteilen. So verhindert man, dass der Totalverlust einer einzelnen Aktie schwerwiegende Auswirkungen auf das gesamte Portfolio hat. Wenn beispielsweise ein Unternehmen insolvent wird und seine Aktie wertlos wird, gleichen die Erträge der anderen Aktien diesen Verlust oft wieder aus. Diversifikation ist eine Art „Sicherheitsgurt“ für Anleger: Sie reduziert das Risiko, während die Chancen auf langfristige Gewinne erhalten bleiben.
Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, kann in breit aufgestellte ETFs (Exchange Traded Funds) investieren. Diese Fonds bündeln automatisch viele verschiedene Aktien und ermöglichen es, mit nur einer Investition ein breites Portfolio aufzubauen. Das reduziert nicht nur das Risiko eines Totalverlusts, sondern macht das Investieren auch einfacher und stressfreier.
Dein Depotstudent Dominik
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