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Als Kreditinstitute werden Unternehmen bezeichnet, welche gewerbsmäßig Bankgeschäfte und Finanzdienstleistungen betreiben. Aber wie sieht das bei der Sparkasse aus?
Dabei kommen unter anderem die folgenden Fragen auf:
- Handelt es sich bei Sparkassen um Kreditinstitute?
- Oder ist eine andere Bezeichnung für die Sparkasse korrekt?
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Kreditinstitute: Banken, Volksbanken, Sparkassen, Direktbanken und mehr
„Kreditinstitut“ ist ein Oberbegriff für Banken, Volksbanken, Sparkassen, Direktbanken und andere Finanzinstitute.
Wer sich auf einen Gesetzestext beziehen möchte, kommt mit dem folgenden Rechtstext weiter:
„Kreditinstitute ist ein Rechtsbegriff aus § 1 Abs. 1 KWG, der Unternehmen beschreibt, die Bankgeschäfte gewerbsmäßig oder in einem Umfang betreiben, der einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert.“
Die kurze Antwort lautet damit: Ja, bei der Sparkasse handelt es sich um ein Kreditinstitut. Auch die Bezeichnung „Finanzinstitut“ ist zutreffend.
Auf der Website der Sparkasse erhält man außerdem folgende Info:
„Darum heißen wir Sparkasse, nicht Bank
Als Sparkasse unterscheiden wir uns von den meisten Kreditinstituten. Wir sind anders als Banken, deren Geschäftsmodell ausschließlich darauf ausgerichtet ist, Profit zu erwirtschaften. Seit unserer Gründung vor rund 200 Jahren ist es unser Auftrag, Menschen die wirtschaftliche und soziale Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.“
Als „Bank“ sollte man die Sparkasse daher nicht bezeichnen. Als „Kreditinstitut“ dagegen schon.
Korrekte Bezeichnung für den Überweisungsträger
Auch wer eine Überweisung ausfüllt und das Feld „Kreditinstitut“ sieht, fragt sich vielleicht: Was muss bei „Kreditinstitut“ eingetragen werden? Ist auch hier die Sparkasse in Kreditinstitut?
Die kurze Antwort: Ja, die Sparkasse ist auch hier ein Kreditinstitut. Jedoch kann es ratsam sein, den genauen Namen der Sparkasse dort einzutragen und nicht nur „Sparkasse“.
Beispiel: Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen als Kreditinstitut
Für die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen wäre die korrekte Bezeichnung genau dieser volle Name. Also: „Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen“ oder „KSK Esslingen-Nürtingen“.
Die Überweisung funktioniert aber sicherlich auch dann, wenn nur „Sparkasse“ eingetragen wird. Denn über andere Felder wie z.B. „BIC“ oder „IBAN“ kann das Kreditinstitut ebenfalls identifiziert werden.
Die korrekte Bezeichnung des Kreditinstituts ist also nur in Ausnahmefällen wichtig.
Wie wird ein Kreditinstitut genau definiert?
Dafür habe ich einige mögliche Definitionen aus verschiedenen Blickwinkeln erstelle.
Allgemeine Definition:
Ein Kreditinstitut ist ein Unternehmen, dessen Hauptgeschäftstätigkeit darin besteht, Geldgeschäfte wie die Annahme von Einlagen, die Vergabe von Krediten und die Abwicklung des Zahlungsverkehrs zu betreiben.
Wirtschaftliche Definition:
Ein Kreditinstitut ist eine gewinnorientierte Finanzintermediärin, die Kapital von Einlegern sammelt und es in Form von Krediten an Wirtschaftssubjekte weitergibt, um Liquiditätsströme effizient zu steuern.
Rechtliche Definition:
Ein Kreditinstitut ist eine nach gesetzlichen Vorschriften lizenzierte Organisation, die Bankgeschäfte betreibt und unter die Aufsicht von Finanzmarktregulierungsbehörden fällt.
Bankwissenschaftliche Definition:
Ein Kreditinstitut ist eine Bank oder eine vergleichbare Institution, die Finanzprodukte und -dienstleistungen zur Verwaltung, Vermehrung und Bereitstellung von Kapital für private, gewerbliche und institutionelle Kunden anbietet.
Funktionale Definition:
Ein Kreditinstitut ist ein wirtschaftlicher Akteur, der als Bindeglied zwischen Kapitalgebern und Kapitalnehmern fungiert und durch Dienstleistungen wie Einlagenverwaltung, Kreditvergabe und Zahlungsverkehr zur Stabilität des Finanzsystems beiträgt.
Technologische Definition:
Ein Kreditinstitut ist eine zunehmend digitalisierte Finanzorganisation, die durch moderne Technologien wie Online-Banking, Künstliche Intelligenz und Blockchain innovative Lösungen für Finanzdienstleistungen bereitstellt.
Historische Definition:
Ein Kreditinstitut ist eine aus der Geldleihe und dem Wechselgeschäft entstandene Institution, die sich über Jahrhunderte zu einer systemrelevanten Stütze moderner Volkswirtschaften entwickelt hat.
Geschichte der Kreditinstitute
Die Geschichte der Kreditinstitute reicht weit in die Antike zurück und ist eng mit der Entwicklung des Handels, der Wirtschaft und des Geldwesens verknüpft. Erste Formen von Bankgeschäften lassen sich bereits in Mesopotamien nachweisen, wo Tempel und Paläste als Verwahrstellen für Wertsachen und Getreide dienten. Später etablierten sich in der Antike griechische und römische Geldwechsler, die neben der Währungsumrechnung auch Kredite vergaben und Einlagen verwalteten.
Im Mittelalter entstanden erste organisierte Banken in den Handelszentren Europas, insbesondere in Italien. Familien wie die Medici in Florenz prägten das Bankwesen mit innovativen Finanzinstrumenten wie Wechselbriefen und Kreditvergaben. Die Fugger und Welser in Deutschland bauten im 15. und 16. Jahrhundert weitreichende Finanzimperien auf, die Herrscher und Kaufleute mit Kapital versorgten. Gleichzeitig gründeten Städte und Herrscher sogenannte Wechselbanken, um den Zahlungsverkehr zu regulieren.
Mit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert nahm die Bedeutung der Banken rapide zu. Die wachsende Wirtschaft benötigte Kapital für Infrastruktur, Unternehmen und Handel, wodurch moderne Kreditinstitute in ihrer heutigen Form entstanden. Universalbanken, die sowohl Spar- als auch Kreditgeschäfte betrieben, wurden zum Standard, während sich spezialisierte Institute wie Hypothekenbanken und Sparkassen entwickelten.
Im 20. und 21. Jahrhundert führte die Globalisierung zu einer Vernetzung der Finanzmärkte. Technologische Fortschritte revolutionierten das Bankwesen, von der Einführung von Bankautomaten über Online-Banking bis hin zu digitalen Zahlungsdiensten. Während Finanzkrisen und regulatorische Maßnahmen immer wieder das Vertrauen in Kreditinstitute beeinflussten, bleibt ihre Rolle als zentrale Akteure im Wirtschaftssystem ungebrochen.
Heute stehen Banken vor neuen Herausforderungen wie der Digitalisierung, Kryptowährungen und veränderten Kundenbedürfnissen. FinTech-Unternehmen und Neo-Banken fordern traditionelle Kreditinstitute heraus, während Regulierungen und Nachhaltigkeitsaspekte zunehmend die Geschäftspraktiken bestimmen. Trotz aller Veränderungen bleibt das grundlegende Prinzip der Kreditvergabe und Geldverwaltung bestehen – ein Erbe, das seit Jahrtausenden das Wirtschaftsgeschehen prägt.
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Geschichte der Sparkassen als Kreditinstitute
Die Geschichte der Sparkassen reicht bis in das späte 18. Jahrhundert zurück und ist eng mit dem gesellschaftlichen Wandel und der Entwicklung des modernen Bankwesens verbunden. Während frühere Kreditinstitute vor allem wohlhabenden Kaufleuten und Unternehmen dienten, entstanden Sparkassen mit dem Ziel, auch der breiten Bevölkerung Zugang zu sicheren Sparmöglichkeiten und finanzieller Vorsorge zu bieten.
Die Anfänge der Sparkassen
Die ersten Sparkassen wurden in Europa als soziale Einrichtungen gegründet, um die finanzielle Eigenverantwortung der Bürger zu fördern. Eine der frühesten Gründungen war die Hamburger Ersparungscasse im Jahr 1778, die ärmeren Bevölkerungsschichten eine sichere Möglichkeit bot, ihr Erspartes anzulegen. Die Idee verbreitete sich schnell, und im frühen 19. Jahrhundert entstanden zahlreiche Sparkassen in deutschen Städten und Regionen.
Expansion im 19. Jahrhundert
Mit der Industrialisierung wuchs das Bedürfnis nach geordnetem Finanzwesen für Arbeiter und Handwerker. Sparkassen entwickelten sich zu wichtigen Institutionen der regionalen Wirtschaftsförderung. Sie unterstützten nicht nur den Spargedanken, sondern vergaben auch Kredite für Handwerksbetriebe und kleinere Unternehmen. Zudem waren sie oft eng mit den Kommunen verbunden, was ihre Gemeinwohlorientierung stärkte.
Das 20. Jahrhundert: Professionalisierung und Krisenzeiten
Während des 20. Jahrhunderts professionalisierten sich Sparkassen zunehmend. Die Einführung moderner Buchführungssysteme und gesetzlicher Regulierungen schuf ein stabiles Fundament für ihr Wachstum. In der Weimarer Republik und während der Weltwirtschaftskrise spielten sie eine wichtige Rolle bei der Sicherstellung der Finanzstabilität. Nach dem Zweiten Weltkrieg trugen Sparkassen maßgeblich zum Wiederaufbau Deutschlands bei, indem sie Kredite für Unternehmen und Wohnungsbauprojekte bereitstellten.
Sparkassen in der DDR und Bundesrepublik
In der DDR waren Sparkassen stark in das staatliche Finanzsystem integriert und dienten hauptsächlich der Verwaltung privater Sparguthaben. Nach der Wiedervereinigung wurden diese Institute in das westdeutsche Sparkassensystem überführt. In der Bundesrepublik behielten Sparkassen ihre Rolle als regional verankerte, öffentlich-rechtliche Kreditinstitute, die den Mittelstand und kommunale Projekte förderten.
Digitalisierung und Zukunftsperspektiven
Mit der Digitalisierung seit den 1990er Jahren haben sich auch Sparkassen modernisiert. Online-Banking, mobile Zahlungslösungen und digitale Beratung gehören heute zum Standardangebot. Trotz wachsender Konkurrenz durch Direktbanken und FinTechs behaupten Sparkassen ihre Position durch regionale Nähe, persönliche Beratung und ein breites Angebot an Finanzdienstleistungen.
Auch in Zukunft werden Sparkassen vermutlich eine wichtige Rolle spielen, insbesondere in Bereichen wie nachhaltiger Finanzierung, kommunaler Entwicklung und sozialer Verantwortung. Ihr Erfolg beruht darauf, wirtschaftliche Stabilität mit gesellschaftlichem Engagement zu verbinden – ein Prinzip, das seit über 200 Jahren Bestand hat.
… und auch die Sparkasse ist ein Kreditinstitut
Die Sparkasse zählt als Kreditinstitut, weil sie die wesentlichen Merkmale eines solchen erfüllt und den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Nach dem Kreditwesengesetz (KWG) gelten Unternehmen als Kreditinstitute, wenn sie gewerbsmäßig Bankgeschäfte betreiben, insbesondere Einlagen entgegennehmen und Kredite vergeben. Genau das ist die Kernaufgabe der Sparkassen: Sie bieten Giro- und Sparkonten an, nehmen Kundeneinlagen entgegen und vergeben Kredite an Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Darüber hinaus ermöglichen sie den Zahlungsverkehr und bieten Finanzdienstleistungen wie Wertpapierhandel und Altersvorsorge an.
Ein zentrales Merkmal von Kreditinstituten ist ihre Funktion als Finanzintermediär, also als Vermittler zwischen Sparern und Kreditnehmern. Sparkassen sammeln das Geld der Einleger und leiten es in Form von Krediten weiter, um Investitionen und wirtschaftliches Wachstum zu fördern. Dies geschieht vor allem auf regionaler Ebene, da Sparkassen den Auftrag haben, die lokale Wirtschaft zu unterstützen.
Eine Besonderheit der Sparkassen ist ihre öffentlich-rechtliche Struktur, die sie von privaten Geschäftsbanken unterscheidet. Sie gehören Kommunen oder Zweckverbänden und haben einen gesellschaftlichen Auftrag, der über reine Gewinnmaximierung hinausgeht. Trotzdem stehen sie im Wettbewerb mit privaten Banken und unterliegen denselben regulatorischen Anforderungen.
Das deutsche Bankensystem gliedert sich in drei Säulen: private Geschäftsbanken, Genossenschaftsbanken (wie Volksbanken und Raiffeisenbanken) und öffentliche Banken, zu denen die Sparkassen zählen. Aufgrund ihrer Bankgeschäfte, ihrer regulatorischen Einbindung und ihrer wirtschaftlichen Bedeutung gehören sie klar zur Kategorie der Kreditinstitute. Sie sind fester Bestandteil des Finanzsystems und tragen zur Stabilität und Entwicklung der Wirtschaft bei.
Fazit: Sparkasse als Kreditinstitut
Also: Ja, bei der Sparkasse handelt es sich um ein Kreditinstitut – das ist der korrekte Überbegriff. Auch wenn sie sich von anderen Kreditinstituten unterscheidet.
Während eine Direktbank wie zum Beispiel die DKB kein Filialnetz hat, sieht das bei Volksbanken und Sparkassen anders aus: Was jedoch alle Kreditinstitute gemeinsam haben ist, dass sie gewerbsmäßig Bankgeschäfte betreiben. Daher fallen sie alle unter den Oberbegriff „Kreditinstitut“.
Dein Depotstudent Dominik
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