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Exchange Traded Funds (ETFs) sind leicht verständliche Instrumente für den Vermögensaufbau. Vor allem ein ETF auf einen breit diversifizierten Aktienindex kann bei langem Anlagehorizont in einem ansehnlichen Depotwert resultieren. Umfangreiches Kapital ist für den Erwerb von börsengehandelten Indexfonds nicht zwingend notwendig. Viele Broker bieten sparplanfähige Fonds für den kostengünstigen ETF-Sparplan an.
Aufgrund der gegebenen Liquidität sind ETFs jedoch ebenso attraktiv wie gefährlich. Was sind liquide ETFs und wie wird ihre Liquidität gemessen oder erkannt? Warum ist diese Liquidität eine Gefahr für Anleger und was kannst Du zu Deinem Schutz unternehmen? Antworten auf diese Fragen findest Du im nachfolgenden Beitrag.
Achtung:
In diesem Artikel erkläre ich Dir die Liquidität von börsengehandelten Indexfonds auch anhand von Szenarien, die nicht zur Nachahmung anregen sollten.
Inhalt
Was ist Liquidität bei ETFs?
Exchange Traded Funds werden von Anlegern an der Börse gekauft und veräußert. Viele der börsengehandelten Indexfonds wechseln im Zehntelsekundentakt die Besitzer. Experten sprechen von hoher Liquidität bei einem ETF, wenn dessen Orderbuch gut gefüllt ist. In dem Fall profitieren Käufer und Verkäufer von geringen Unterschieden zwischen Geld- und Briefkurs. Doch wovon hängt die Liquidität ab und wie kannst Du sie einschätzen?
Je häufiger Du mit ETFs handelst, desto wichtiger sind geringe Unterschiede zwischen den Ankaufs- und Verkaufspreisen, in der Fachwelt werden diese Spannen mit dem englischen Begriff Spreads bezeichnet. Warum? Wenn Du beim ETF-Handel zu große Spreads akzeptierst, leidet die Wertentwicklung Deines Portfolios spürbar. Du musst also im Vorfeld eines Handels herausfinden, ob er sich wirklich lohnt und dazu die Liquidität des ETFs einschätzen.
Die Liquidität eines ETF ist vor allem für den aktiven Händler ein beachtenswerter Faktor. Wenn Du einmal einen ETF gekauft hast und dieser für Jahrzehnte im Portfolio verbleibt, wird die finale Wertentwicklung nicht von einem Kaufpreis mit hohem Spread beeinträchtigt.
Fokussierst Du einen ETF auf einen prominenten Aktienindex wie den MSCI World, beträgt die Spanne weniger als ein Zehntelprozent Deiner Ordersumme. Beim ETF-Sparplan spielt der Spread aufgrund niedriger Sparraten überhaupt keine Rolle.
Wichtig zu wissen ist, dass effiziente Märkte keinen Teilnehmer bevorzugen oder benachteiligen. Jede Order wird nach strengen Regeln abgewickelt. Indes ist es von Vorteil, die Börse im Detail zu verstehen. Dazu gehört auch etwas Wissen über die Liquidität bei ETFs. Woher kommt sie beispielsweise?
ETFs bilden über Indizes komplette Märkte möglichst genau nach. Die Liquidität eines Indexfonds wird an seiner Marktabdeckung erkannt, sie ist bei Standardwerten besonders hoch und dies resultiert in niedrigen Spannen zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis. Geliefert wird die Liquidität eines ETFs an der Börse von so bezeichneten Market Makern. Bei fast jedem Handel fungiert der Market Maker als Gegenpartei und stellt verfügbare Angebote ins Orderbuch.
Die Geld-Brief-Spanne eines ETF ist besonders günstig, wenn der Market Maker die Werte aus dem Index einfach handeln kann. Stellen aber viele Market Maker in einem ETF Orderbuch Angebotspreise ein, entsteht Konkurrenz, welche für sinkenden Spread sorgt.
Dies gilt für beliebte und oft gehandelte ETFs auf prominente Aktienindizes, nicht aber für exotische Nischen ETFs. Märkte, die schwer nachzubilden sind, locken nur wenige Market Maker an. Angesichts des geringen Wettbewerbs werden bei diesen ETFs die Unterschiede zwischen Geld- und Briefkurs deutlich größer.
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Wie wird die Liquidität eines ETF gemessen?
Bevor ich Dir das Verfahren zur Liquiditätsmessung erkläre ein wichtiger Hinweis: Die Liquidität eines ETF ist nur bei geöffnetem Markt vollständig gegeben. Kaufe daher einen ETF auf einen asiatischen Index idealerweise hierzulande am frühen Morgen oder erwerbe den Fonds auf einen US-amerikanischen Index am Nachmittag. Bei geschlossenen Märkten gleichen die Market Maker ihre Schwankungsrisiken durch deutlich größere Spreads aus.
Wie liquide der von Dir fokussierte ETF ist, kannst Du am derzeitigen Spread erkennen, berücksichtigt werden muss jedoch die aktuelle Marktsituation. Das sogenannte Liquiditätsmaß XLM (oft als Liquidity Measure dargestellt) dient bei ETFs, die auf der Plattform Xetra gelistet sind, als Hilfestellung. Dieses Liquiditätsmaß wird von der Deutschen Börse für jeden gelisteten ETF monatlich anhand von simulierten Handelsaktivitäten (An- und Verkauf) mit 100.000 Euro Volumen errechnet.
Sehr liquide ETFs auf Aktienindizes
Zu den besonders liquiden börsengehandelten Indexfonds zählen unter anderem:
- ETFs auf den MSCI World.
- S&P 500.
- DAX
- Euro Stoxx 50.
- Nasdaq 100.
- Euro Stoxx 600.
Grundsätzlich kann jeder liquide ETF sehr einfach und mit geringem Abschlag verkauft werden und darin liegt für viele Besitzer eine kaum wahrgenommene Gefahr.
Wer aber verkauft ein Anlageinstrument, dass bei langer Haltedauer in die finanzielle Freiheit führt? Um das zu verstehen, musst Du die erzielbaren Summen kennen.
Mit einem ETF vermögend werden
Der Vermögensaufbau funktioniert mit einem ETF auf einen Aktienindex optimal, wenn das Kapital auf sehr viele Aktiengesellschaften weltweit gestreut wird, sinkt das Risiko erheblich. Beide Voraussetzungen erfüllt der MSCI World, er ist ein Aktienindex, welcher mehr als 1.650 Positionen beinhaltet.
Die Details zum Aktienindex von Morgan Stanley Capital International kannst Du in einem speziell dazu verfassten Artikel auf meinem Portal nachlesen. In diesem Beitrag ist nur die langfristige Wertentwicklung wichtig und die liegt bei durchschnittlich 8 % per anno.
Szenario 1. Angenommen, Du hast mit einem Alter von 25 Jahren 50.000 Euro geerbt und in einen thesaurierenden ETF auf den MSCI World investiert:
- Nach 20 Jahren hat sich der Einsatz in ein Vermögen von 246.000 Euro verwandelt.
- Bei 30 Jahren Anlagedauer werden daraus knapp 550.000 Euro.
- Mit 65 Jahren kannst Du über einen Betrag von etwa 1,2 Millionen Euro verfügen.
An diesem Beispiel wird deutlich, dass ein längerer Anlagezeitraum in erheblich umfangreicherem Vermögen resultiert. Es kommt demnach bei der Geldanlage in einen Aktien-ETF auf langen Anlagehorizont und Durchhaltevermögen an.
Nun magst Du einwenden, dass niemand Dir eine derartige Summe vererben wird und jeder eingenommene Euro hart erarbeitet werden muss. Willkommen im Klub, ich habe eine Lösung für Dich.
Szenario 2. Du richtest im oben erwähnten Alter einen ETF-Sparplan mit dem MSCI World ein und beginnst mit einer monatlichen Sparrate von 200 Euro.
- 20 Jahre den MSCI World besparen resultiert in einem Endergebnis von knapp 120.000 Euro.
- 30 Jahre den Sparplan diszipliniert bedienen, wird mit einer Endsumme von gut 300.000 Euro belohnt.
- Nach 40 Jahren beläuft sich der Wert im Depot auf fast 703.000 Euro.
Die Endsumme reicht für einen Arbeitnehmer zum Schließen der Rentenlücke und sie sichert einem Selbstständigen angenehmen Komfort zum Lebensabend. Ideen zur Auszahlung findest Du in meinem Beitrag „ETFs im Alter“ auf dieser Webseite.
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Finanzielle Freiheit mit ETFs erreichen
Beide Szenarien verdeutlichen Dir, dass ETFs die optimalen Instrumente zum Erlangen finanzieller Freiheit sind. Ein ordentliches Anfangskapital vermehrt sich zwar über einen langen Zeitraum besser, aber das Endergebnis des ETF-Sparplans ist, an den Möglichkeiten gemessen, ebenso attraktiv. Um die bestmögliche Endsumme von 703.000 Euro zu erreichen, zahlst Du über 40 Jahre insgesamt 96.000 Euro ein.
Beide Modelle gewährleisten ab der Anfangsphase viel Flexibilität. Dir steht es frei, Deine Einmalanlage jederzeit aufzustocken. Gleichermaßen unabhängig kannst Du die Sparrate Deines ETF-Sparplans beliebig erhöhen. Beim ETF-Sparplan gehst Du ebenso wie bei der Einmalanlage eine Vereinbarung mit Deinem Broker ein, die völlig frei von bindenden Vorschriften gestaltet ist.
Sinnvoll kann in jedem Fall eine Aufstockung der Einmalanlage oder die Dynamisierung des ETF-Sparplans sein. Auf beiden Wegen schlägst Du der Inflation ein Schnippchen und erhältst die Kaufkraft Deines Vermögens.
Am Ziel angekommen, wird Dir viel finanzielle Freiheit zuteil. Der Weg zum Ziel ist jedoch lang und mit Gefahren angereichert.
Welche Gefahren lauern bei der Geldanlage in ETFs?
John Bogle, der mittlerweile verstorbene Erfinder der Indexfonds und Chef des Unternehmens Vanguard, äußerte sich über ETFs zuletzt sehr negativ. Er kritisierte nicht das Konzept seiner Innovation, sondern den Umgang vieler Leute damit. In der Tat hatte er die börsengehandelten Indexfonds zum langfristigen Vermögensaufbau für Privatanleger gedacht.
Bogle war selbst ein konsequenter Verfechter der Kaufen-und-Halten-Strategie und musste feststellen, dass seine ETFs von vielen Marktteilnehmern für die kurzfristige Spekulation eingesetzt werden. Die Ursache war schnell ermittelt, sie lag und liegt bis heute im einfachen Erwerb und Verkauf. Mühelos erwerben kann vorteilhaft sein, zu leichtes verkaufen allerdings nicht. Nachfolgend einige Szenarien, in denen gerne auf den Button zum Verkauf geklickt wird:
Der Kurs des ETF fällt dramatisch
Wer sein ganzes Vermögen in einen ETF investiert hat, will seine Geldanlage natürlich wachsen und gedeihen sehen. In den letzten 10 Jahren ging die Rechnung auf, die Kurse der meisten ETFs kannten nur eine Richtung: nach Norden. Jetzt aber ziehen dunkle Wolken am Börsenhimmel auf, es riecht nach Rezession und zunehmend viele Akteure befürchten ein Szenario wie in der Finanzkrise 2008.
Sollte sich das Ereignis wirklich wiederholen und den Kurs Deines ETF um 40 % in den Keller treiben, sind Gelassenheit, Wissen und Disziplin unverzichtbar. Die meisten Anleger drückten vor 12 Jahren panikartig auf ihren Verkaufsbutton und beschleunigten damit den Kursverfall. Wäre der Verkauf schwerer gewesen, hätte sich der eine oder andere seine Entscheidung vermutlich überlegt.
Besonders dramatisch ist der Klick auf den Verkaufsbutton auf halber Strecke, also nach 15 oder 20 Jahren. Warum? Weil nach diesem Zeitraum die Zinseszins-Kurve anfängt, zunehmend steil zu steigen. Ausgerechnet in diesem Moment, verkaufen zu wollen, beendet augenblicklich den Traum von der finanziellen Freiheit. Zudem wird aus einem vorübergehend negativen Buchwert ein tatsächlicher und schmerzhafter Verlust gemacht.
Der Klick auf den Button erfordert keine Kraft, das Aushalten des nachfolgenden Schocks allerdings schon. In der Regel folgt dem Fehlentschluss ein lange anhaltender traumatischer Zustand, der rationale Handlungen unmöglich macht. Es ist eine Illusion, zu glauben, dass beim tiefsten Stand des Kurses der Wiedereinstieg gelingt.
Mein Tipp:
Ignoriere die einfache Möglichkeit des Verkaufs, halte an Deiner Strategie fest und warte auf das Ende der Krise. Jedes Börsenbeben geht vorüber und im Anschluss steigt der Kurs des ETFs auf neue Höhen.
Ich will jetzt leben!
Nachdem in 20 Jahren Laufzeit das Depot ansehnlich gefüllt wurde, werden einige Anleger beim Blick auf den Wert von gefährlichen Gedanken geplagt. Mit 120.000 oder 246.000 Euro lässt sich in der Fantasie so viel anstellen. Es könnte unter anderem der Traum vom Neuanfang fern der Heimat erfüllt werden. Manchmal ist die Gedankenwelt derart überwältigend, dass der Klick auf den Verkaufsbutton zum unausweichlichen Zwang wird.
Ich hoffe, dass Du in dieser Situation nicht schwach wirst, denn das würde Deine finanzielle Freiheit im Alter gefährden. Wie Du aus meinen Beispielen oben erkennen kannst, wird die Geldanlage aufgrund des Zinseszinseffekts auf halber Strecke erst richtig interessant. Die größten Gewinne winken bei Laufzeiten von mehr als 30 Jahren.
Wie kannst Du mit einem ETF finanzielle Freiheit erlangen?
Den Gefahren der Geldanlage mittels ETF oder ETF-Sparplan weichst Du am besten durch folgende Rezepte aus:
- Tätige eine Einmalanlage und vergiss sie für die nächsten 30 bis 40 Jahre.
- Beim ETF-Sparplan musst Du gleichermaßen verfahren und zusätzlich einen Dauerauftrag für die Überweisung der monatlichen Sparrate einrichten.
Betrachte Deine Investition genau so distanziert wie Dein Broker die Gelder seiner Kunden. Gestalte Dein Leben wie immer Du willst, aber ausschließlich mit Gehalt oder Einnahmen aus selbstständiger Tätigkeit. Denke an Deine Geldanlage erst kurz vor dem Zeitpunkt, ab welchem Du die damit verbundene finanzielle Freiheit genießen willst. Damit gehst Du erfolgreich allen Gefahren aus dem Weg.
Dein Depotstudent Dominik
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