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MEINE PROGNOSE: Die Zukunft des MSCI Emerging Markets

Depotstudent Dominik
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Der MSCI Emerging Markets Index wird von zunehmend vielen Privatanlegern fokussiert, sie verfolgen seine bisherige Wertentwicklung und wollen natürlich wissen, wie die Zukunft aussieht.

Der nachfolgende Beitrag ist der Zukunft des MSCI Emerging Markets Index gewidmet, er soll jedoch nicht als Prognose verstanden werden. Ich schaue mir den MSCI EM seitens der aktuellen Zusammensetzung an und versuche daraus Schlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu ziehen.

Eine Prognose für den MSCI Emerging Markets Index kann schon aufgrund permanenter Veränderungen seitens der Zusammensetzung nicht erstellt werden. Gleichwohl bietet Dir meine Analyse einige Anhaltspunkte für Investitionen mit einem oder mehreren ETFs. Abschließend erkläre ich Dir, warum ein alleiniger ETF auf den MSCI EM keinen Sinn ergibt.

Wissenswertes zum MSCI Emerging Markets Index

Den MSCI EM gibt es seit Januar 2001, allerdings ändert Morgan Stanley Capital International ständig seine Zusammensetzung. Zuletzt erfolgte im Juni 2019 die Aufnahme Argentiniens in den Index, seit August ist auch Saudi-Arabien im EM-Index von MSCI vertreten. Im Mai kam bereits das Emirat Kuwait hinzu. Aus vormals 23 Schwellenländern sind nun 26 aufstrebende Märkte geworden und die Entwicklung könnte weiter in dieser Richtung verlaufen.

Aktuell vereinigt der MSCI Emerging Markets Index mehr als 1.200 Wertpapiere von großen und mittleren Aktiengesellschaften aus 26 Ländern. Aus jedem Mitgliedsstaat sind etwa 85 % der investierbaren Börsenwerte im Index vertreten. Die gesamte Marktkapitalisierung im MSCI EM betrug zum 30. September 2019 mehr als 5,3 Billionen Dollar. Die größte Gesellschaft hat einen Börsenwert von über 240 Milliarden Dollar, das kleinste Mitglied ist 65 Millionen schwer. Um eine einigermaßen treffende Prognose für die Zukunft erstellen zu können, muss die Zusammensetzung im Detail betrachtet werden.

Welche Länder sind im MSCI Emerging Markets Index vertreten?

  • Vereinigte Arabische Emirate, Türkei, Thailand, Taiwan.
  • Südafrika, Saudi-Arabien.
  • Katar, Polen, Philippinen.
  • Peru, Pakistan, Mexiko.
  • Südkorea, Indonesien, Indien, Malaysia.
  • Ungarn, Griechenland, Ägypten.
  • Tschechien, Kolumbien, Chile.
  • China, Argentinien, Brasilien.

Maßgeblich für die Wertentwicklung des MSCI EM Index sind die Nationen mit der höchsten Indexgewichtung:

  • Brasilien 7,55 %.
  • Indien 8,86 %.
  • Taiwan 11,48 %.
  • Südkorea 12,15 %.
  • China 31,89 %.
  • 28,07 % teilen sich die restlichen 21 Länder.

Ob in Thailand ein paar Säcke Reis umfallen oder in Kolumbien weniger Kaffee geerntet wird als sonst, spielt bei der aktuellen Indexgewichtung keine Rolle. Indes könnten aus heute unbedeutenden Schwellenländern in einigen Jahrzehnten wichtige aufstrebende Märkte werden. Dieser Aspekt erschwert eine Prognose.

Wie sind die Branchen im MSCI Emerging Markets Index gewichtet?

  • 24,69 % entfallen auf Unternehmen im Sektor Finanzdienstleistungen.
  • 15,09 % nehmen Gesellschaften mit Informationstechnologien ein.
  • 13,05 % des Index werden von der Branche Nicht-Basiskonsumgüter gehalten.
  • 11,57 % nehmen Hersteller und Dienstleister im Sektor Kommunikation ein.
  • 7,67 % sind Energieerzeugern vorbehalten.
  • 7,34 % entfallen auf Unternehmen im Sektor Materialien.
  • 6,90 % nehmen Konzerne der Konsumgüterbranche ein.
  • 5,40 % fallen auf Industrieunternehmen.
  • 2,86 % werden von Unternehmen im Sektor Immobilien belegt.
  • 2,82 % sind den Versorgern vorbehalten.
  • 2,60 % entfallen auf Unternehmen mit Geschäftsfeld Gesundheit.

Die Branchengewichtung des MSCI EM zeigt auf die Zukunft ausgerichtete Sektoren auf allen Plätzen mit besonders starken Anteilen von Finanzen und IT. Allerdings lässt sich auch daraus keine Prognose erstellen, weil die Unternehmen der aufstrebenden Länder in scharfem Wettbewerb stehen.

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Interessant ist ein Blick auf die Top 10 im MSCI Emerging Markets Index:

  • Angeführt wird die Liste vom Kommunikationsdienstleister Tencent aus China mit einem Börsenwert von 241 Milliarden Dollar und 4,61 % Indexgewichtung.
  • Auf dem 2. Platz rangiert der Alibaba Konzern aus der Branche Nicht-Basiskonsumgüter mit 238 Milliarden Dollar Börsenwert und 4,44 % im Index.
  • Der IT-Konzern Semiconductor MFG aus Taiwan nimmt mit 216 Milliarden Dollar und 4,03 % im Index den 3. Platz ein.
  • Samsung, ein Elektronikkonzern aus Südkorea behauptet mit 196 Milliarden Dollar Börsenwert und 3,66 % im Index Platz 4.
  • Der Finanzdienstleister Construction BK aus China hält sich mit 73 Milliarden Dollar und 1,37 % Indexgewicht auf dem 5. Platz.
  • Naspers, ein südafrikanischer Konzern aus dem Sektor Konsumgüter sichert mit 66 Milliarden Dollar Börsenwert und 1,24 % im Index den 6. Platz.
  • Der Finanzdienstleister PING AN aus China behauptet mit 64 Milliarden Dollar Börsenwert und 1,20 % Indexgewicht den 7. Rang.
  • Reliance Industries, ein indischer Energiekonzern mit 54 Milliarden Dollar Börsenwert hält 1 % im Index und damit den 8. Platz.
  • Der chinesische Kommunikationsdienstleister China Mobile kommt mit 51 Milliarden Dollar Börsenwert und 0,95 % im Index auf Rang 9.
  • Housing Dev Finance Corporation ist ein Finanzdienstleister aus Indien. Er belegt mit 46 Milliarden Dollar Börsenwert und 0,85 % im Index den 10. Platz.

Auf Basis der Top 10 lässt sich eine vermutlich zutreffende Prognose für die Zukunft des MSCI Emerging Markets Index stellen: Die Dominanz der asiatischen Konzerne wird weiter zunehmen. Schon jetzt kommt jeder 2. Konzern der Top 10 aus China. Indien ist bei vergleichbar großer Bevölkerung nur mit 2 relevanten Gesellschaften vertreten. Bis Ende des laufenden Jahres wird der chinesische Anteil am MSCI EM voraussichtlich auf 35 % steigen.

A-Aktien waren bis vor Kurzem nur in Renminbi ausschließlich von Chinesen handelbar und stehen zunehmend internationalen Investoren zur Verfügung. Mit den zu erwartenden Zuflüssen werden die Aktienkurse chinesischer Unternehmen weiter steigen und Chinas Anteil am MSCI Emerging Markets Index erhöhen.

Die Zukunft gehört den Schwellenländern?

Obgleich eine Prognose für den MSCI Emerging Markets Index äußerst schwierig ist, nachfolgend ein vorsichtiger Blick in die Zukunft der aufstrebenden Märkte:

Rasantes Bevölkerungswachstum

In allen Schwellenländern wächst die Bevölkerung wesentlich schneller als in den USA oder den Nationen des europäischen Kontinents. In den meisten Ländern resultiert eine geringere Staatsverschuldung in sehr niedrigen Steuern. Im Ergebnis reichen selbst geringe Löhne für den Lebensunterhalt, die Ausbildung der Kinder und ein wenig Luxus.

Lebensmittel sind ebenso günstig wie im Inland produzierte Konsumgüter, Energie und Treibstoffe. Es wohnen in den Schwellenländern wesentlich weniger Menschen zur Miete, über viele Generationen vorhandenes Wohneigentum ist bis auf einige Ausnahmen die selbstverständliche Regel.

Inlandskonsum als wichtige Basis

Durch geringe Steuerlast, niedrige Kosten und selten zu zahlende Mieten wächst der Inlandskonsum rasch und bildet eine unverzichtbare Einkommensquelle für die ansässigen Unternehmen. Sicher ist der Export eine Stütze für die großen Konzerne, die meisten Einnahmen werden aber im Inland erzielt. China ist hierbei eine Ausnahme, die jedoch die Regel bestätigt. Das liegt unter anderem daran, dass chinesische Firmen seit Jahrzehnten Lohnfertigung für ausländische Kunden anbieten.

In China wandelt sich derzeit das Geschäftsmodell vieler Unternehmen. Es werden immer mehr innovative Produkte entwickelt und zu vergleichsweise niedrigen Preisen im In- und Ausland angeboten. Der Trend ist weg von der Lohnfertigung und hin zu hochwertigen, innovativen Erzeugnissen. Seine Zukunft baut China vor allem auf das riesige Bevölkerungspotenzial, den dadurch steigenden Bedarf und die wachsende Innovationskraft auf.

Fleiß, Ausdauer und Zusammenhalt

Die Menschen in den Schwellenländern arbeiten mehr als in den Industrieländern und sind sehr zielstrebig. Es geht jedoch ausgewogener als in den Industriestaaten zu, der Arbeiter ebenso viel wert wie der Angestellte, Beamte oder Selbstständige. Bescheidenheit ist eine vor allem in Asien verbreitete Tugend, gleichzeitig sind die Leute lebensfroh und leisten sich gerne etwas.

Jedes Schwellenland ist in Bezug auf Bevölkerungszusammenhalt den Industrieländern überlegen. Gemeinsames Bewusstsein statt gespaltene Gesellschaft resultiert in Stärke und fördert die gegenseitige Unterstützung. Alle für eine bessere Zukunft ist die Devise in den meisten Schwellenländern, während im Westen jeder gegen jeden agiert, um sich Vorteile zu verschaffen.

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Wie sieht die Zukunft für die Schwellenländer aus?

Rasch wachsende Bevölkerungen, motivierte und fleißige Menschen, oft vorhandene Rohstoffe sowie gemeinsames Handeln für die nachfolgenden Generationen sind hervorragende Voraussetzungen. Gleichwohl reichen diese Aspekte nicht für eine langfristig angelegte Prognose aus. Es kommt vielmehr darauf an, wie sich die in jedem Schwellenland ansässigen Unternehmen im Wettbewerb halten.

Einen diesbezüglichen Blick in die Zukunft wird kein seriöser Analyst wagen. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Zukunft des MSCI Emerging Markets Index sicher ist. Warum? Erstens haben die aktuellen Mitgliedsländer beste Voraussetzungen und zweitens gibt es noch viele Entwicklungsländer, die zu den aufstrebenden Märkten zählen wollen.

Der Index wird wahrscheinlich seitens Größe und Inhalt permanente Änderungen erfahren, aber für viele Jahrzehnte bestehen bleiben. Ohne eine Prognose abgeben zu wollen, sehe ich in der aktuellen Zusammensetzung viel Potenzial für steigende Kurse und damit verbundene Rendite für ETF Anleger.

Wie kannst Du den MSCI Emerging Markets Index in Dein Portfolio aufnehmen?

Bevor ich Dir vorhandene ETFs und mögliche Kombinationen aufzeige, eine Bemerkung zum MSCI EM. Ein Blick auf den Chart zeigt, dass der Kurs des Aktienindex sehr volatil verläuft. Er notiert oft weit über dem des MSCI World, neigt aber in Krisen zu wesentlich ausgeprägteren Verlusten.

Dazu einige Zahlenbeispiele:

  • 2007 schloss der MSCI EM mit plus 39,42 % ab, der Weltindex erreichte „nur“ 9,04 %.
  • Im Krisenjahr 2008 fiel die Notierung des MSCI EM um 53,3 %, die Verluste des MSCI World betrugen knapp 41 %.
  • 2009 verbuchten ETF Anleger mit dem MSCI EM Gewinne von 78,5 %, mit dem MSCI World waren knapp 30 % erreichbar.

Im Zeitraum von 15 Jahren betrachtet, liegen die Renditen beider Indizes sehr dicht beieinander. Der MSCI World rentiert mit 8 %, der MSCI EM mit 8,5 %.

Einen ETF auf den MSCI Emerging Markets Index solltest Du nicht als Einzelposition zur Spekulation erwerben. Dafür schwankt der Index zu stark und in Krisen fällt der Kurs sehr schnell. Indes ist der MSCI EM ein attraktiver Index, der sich für Menschen mit langem Anlagehorizont lohnt. Ich empfehle Dir 2 ETFs auf den MSCI World und den MSCI EM mit Gewichtung von 70 zu 30. Wichtig ist, dass Dir zeitweilige Wertminderung nichts ausmacht und Du konsequent den Ansatz des Kaufens und Haltens verfolgst.

Aktuell kannst Du unter 13 ETFs auf den MSCI Emerging Markets Index wählen, die meisten sind thesaurierend konzipiert. Jeder zweite ETF auf den MSCI EM ist synthetisch repliziert. Bei 5 ETFs rangiert die Gesamtkostenquote mit 0,20 – 0,22 % pro Jahr sehr niedrig. Die Tracking Differenz liegt anbieterabhängig zwischen 0,12 und 0,87 %.

Letztlich hat die Geldanlage mittels ETF und einem prominenten Aktienindex einen echten Vorteil: Du benötigst keine Prognose für den MSCI Emerging Markets und profitierst langfristig immer von steigenden Kursen.

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