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An der Krise verdienen, geht das?

Depotstudent Dominik
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Im März 2020 verloren die meisten ETF Anleger 30 % und mehr ihres Anlagevermögens. Nur wenigen Akteuren ist bekannt, dass sie ihre Portfolios vor zeitweiligen Verlusten schützen und an Krisen bares Geld verdienen können. Wie? Mit Short-ETFs, die zu den jeweils eingesetzten Anlageinstrumenten passen.

Wie funktioniert ein Short-ETF?

Ein Short-ETF ist seitens des Aufbaus absolut identisch mit seinem herkömmlichen Gegenstück. Der einzige Unterschied: Gewinne werden bei fallenden Kursen erzielt. Um den Sinn eines Short-ETFs zu erkennen, sollten Interessenten die jüngste Krise betrachten. Im nachfolgenden Beispiel wird davon ausgegangen, dass ein Anleger in einen ETF auf den Deutschen Aktienindex DAX investiert ist.

  • Der DAX notierte am 19. Februar 2020 auf einem historischen Hoch von 13.500 Punkten.
  • Zu diesen Zeitpunkt war bereits bekannt, dass die Krise aus China bald Europa erreichen wird.
  • Bestätigt wurde dies durch deutliche Kursrückgänge in den Folgetagen. Am 24. Februar stand der DAX bei 13.000 Punkten.
  • Spätestens hier hätte klar sein müssen, dass eine umfangreiche Kurstalfahrt unmittelbar bevorsteht.
  • Erfahrene Marktteilnehmer sicherten in der letzten Februarwoche ihre Positionen mit entsprechenden Short-ETFs ab.

Ohne Verluste durch die Krise

Angenommen, ein Anleger hat ein DAX ETF im Wert von 10.000 Euro im Portfolio. Er sieht die Krise kommen und erwirbt am 24. Februar einen Short-ETF auf den DAX mit identischem Volumen. Am 19. März notiert der Aktienindex bei 8.000 Punkten. Die Rechnung des Anlegers sieht folgendermaßen aus:

  • Gut 40 % Verlust beim klassischen ETF.
  • Etwa 40 % Gewinn beim Short-ETF.

Wie auf dem Chart deutlich erkennbar ist, kam es beim Stand von 8.000 Punkten zu einer Trendwende. Der Short-ETF konnte mit attraktivem Ertrag verkauft werden. Beim klassischen ETF ging es wieder bergauf. Mittlerweile notiert der Index bei 10.500 Punkten, Tendenz steigend.

Es ist natürlich nicht jedermanns Sache, gegen die eigene Position zu wetten, indes geht ein gut informierter Anleger aus jeder Krise als Gewinner hervor. Notwendig sind:

  • Frei verfügbare Mittel in ausreichendem Umfang.
  • Fundiertes Wissen zur Funktionsweise der Märkte.
  • Die Fähigkeit, einen Candlestick-Chart lesen und bewerten zu können.
  • Täglich genügend Zeit zum Beobachten des Marktes.

Was gilt es zu beachten?

Beim Short-ETF muss unbedingt eine Verlustbegrenzung (Stop-Loss) gesetzt werden, welche täglich auf Basis der jüngsten Entwicklung nachgezogen wird. Der tiefste Stand des Kurses muss sicher identifiziert werden und im sofortigen Verkauf des Short-ETFs resultieren.

Gehebelte Varianten gewährleisten noch lukrativere Gewinne. Bei einer Trendwende ist aufgrund der Hebelwirkung schnelles Verkaufen aber unverzichtbar.

Short-ETFs sollten nur kurze Zeit zum Einsatz kommen, weil es auf lange Sicht angesichts täglicher Abrechnung zu erheblichen Pfadabweichungen kommen kann. Dieser Effekt ist insbesondere bei einem wechselhaften Markt spürbar.

Short-ETFs auf den DAX werden von allen führenden Anbietern zur Verfügung gestellt. Die Kosten sind mit 0,30 bis 0,60 % per anno etwas höher als die TER der herkömmlichen Varianten.

Die aktuelle Krise ist noch nicht vorbei

Aufgrund des langen Stillstands der heimischen Wirtschaft werden von Fachleuten im zweiten und dritten Quartal 2020 weitere Kursrückgänge beim DAX erwartet. Vorausschauende Anleger können mit Short-ETFs davon profitieren oder sich zumindest gegen temporäre Verluste absichern.

Dein Depotstudent Dominik

Quellen:

https://www.lynxbroker.de/artikel/short-etfs-so-funktionieren-sie-zur-depotabsicherung/

https://de.extraetf.com/wissen/so-funktionieren-short-etfs

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