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🥶Sind Bankguthaben riskant, ja oder nein?🥶

Bank Gebäude
Depotstudent Dominik
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Sparen ist hierzulande eine Tradition, die durch kein Ereignis beeinträchtigt werden kann. Alle Ersparnisse werden regelmäßig vom Haushalt auf ein Sparkonto transferiert, weil dieses als sehr sicher angesehen wird. Dass die niedrige Verzinsung der Guthaben auf Bankkonten langfristig das Vermögen dezimiert, nehmen die meisten Sparer nur am Rande wahr.

Selbst die immer mehr fortschreitende Negativverzinsung scheint den Sparwillen in der BRD nicht brechen zu können. Nach wie vor gilt: Geld auf Bankkonten ist sicher, in Wertpapiere investierte Mittel sind es nicht. Im nachfolgenden Beitrag gehe ich der Frage nach, ob Bankguthaben wirklich die ihnen nachgesagte Sicherheit besitzen. Zudem erfährst Du, wo Dein Geld sicherer ist: auf dem Bankkonto oder in Form von Wertpapieren im Portfolio.

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Wir sind Weltmeister

Zwar nicht mehr beim Export und bei der Innovationskraft, aber beim Sparen kann so schnell keine andere Nation der BRD den Weltmeistertitel streitig machen. Ganze 6,177 Billionen Euro betrug das liquide Vermögen der Menschen hierzulande vor gut einem Jahr. Sehr interessant zu entdecken, wie die riesige Summe angelegt ist:

  • In einzelne Anleihen waren 151 Milliarden Euro gleich 2 % investiert.
  • In einzelnen Aktien steckten Ende 2018 etwa 395 Milliarden Euro oder 6 %.
  • 10 % des liquiden Vermögens oder 617 Milliarden Euro waren in Investmentfonds investiert.
  • Weitere 10 % respektive 612 Milliarden Euro lagen in betrieblichen Altersvorsorgeeinrichtungen oder in Wertpapieren, die weder Aktien noch Anleihen waren.
  • 31 % oder gut 1,9 Billionen Euro steckten in der Kapital bildenden Lebensversicherung.
  • 2,495 Billionen Euro oder 40 % lagen als Guthaben auf Bankkonten.

Das Abonnement auf den Weltmeistertitel im Sparen wurde sehr teuer bezahlt. Allein durch die Geldpolitik der EZB büßten die Sparer in den letzten Jahren mehrere Hundert Milliarden Euro ein. Die angegebenen Zahlen schwanken, je nach Quelle, zwischen 300 und 600 Milliarden Euro.

Bankguthaben werden als sicher bezeichnet

Es wird von den Fachleuten zwar zugegeben, dass Einlagen auf Bankkonten derzeit keine sinnvollen Anlagen mehr sind. Dies hindert aber nicht an der Aussage: Auf der Bank ist das Geld sicherer als anderswo. Zumindest, wenn es sich um Beträge handelt, die unterhalb von 100.000 Euro pro Kunde liegen.

Zu dieser Ansicht kommen die Experten aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Einlagensicherung, welche bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Konto garantiert. Die Einlagensicherung mag bei einer einzelnen Bank in temporärer Schieflage vielleicht ausreichen, sie stößt bei einer systemischen Bankenkrise jedoch schnell an ihre Grenzen.

Nun kannst Du vielleicht einwenden, dass große Bankenkrisen sehr seltene Ereignisse sind. Die Ansicht mag zwar das Gewissen beruhigen, aber sie ist schlicht und einfach nicht richtig.

In den letzten 100 Jahren gehörte es praktisch zum Alltag, dass einzelne Banken zusammenbrachen und dabei andere Häuser mitrissen. Meist geschah dies ohne großen Aufschrei in den Medien, bis ins Jahr 2005 sprang die Regierung häufig als rettender (Steuer-) Geldgeber ein.

Seit 2005 finden hierzulande zumindest offiziell keine Bailouts mit staatlicher Hilfe mehr statt. Die letzte bekannte Aktion der BRD Regierung betraf die Commerzbank, die durch eine staatliche Beteiligung in Höhe von 15 % am Aktienpaket wieder flottgemacht wurde. Weitere Häuser in finanzieller Bedrängnis mussten ohne staatliche Intervention klarkommen, darunter einige Landesbanken.

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Anfälliger Bankensektor

In den Vereinigten Staaten mussten zwischen 2008 und 2012 etwa 7 % aller Geldhäuser Insolvenz anmelden. 465 Banken verschwanden, meist in aller Stille. In Europa gab es seit der letzten großen Finanzkrise in fast allen Staaten Banken mit mehr oder weniger gravierenden Problemen. Selbst in der als stabil geltenden Schweiz kamen mit UBS und Credit Suisse die größten Häuser der Nation zeitweilig ins Schlingern.

Interessant ist in diesem Kontext die Einschätzung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Dementsprechend hat sich der europäische Bankensektor bis heute nicht wirklich von der Finanzkrise 2008/2009 erholt. Das durchschnittliche Geldhaus in der Eurozone hat unter anderem diese Probleme:

  • Zu wenig Eigenkapital.
  • Eine Bilanz voller riskanter Kredite.
  • Geringe Profitabilität.

Die Ursache für den letzten Punkt wird gerne mit strukturellen Schwierigkeiten begründet. Meiner Meinung nach gäbe es keine Strukturprobleme, wenn im Kreditgeschäft ausreichende Margen erzielbar wären. Ungeachtet dessen, trifft die Beschreibung der Finanzaufsicht natürlich zu und wird vor allem vom Zustande des ersten Geldhauses der BRD bestätigt.

  • Der Aktienkurs der Deutschen Bank ist in den letzten 12 Jahren um 94 % gefallen.
  • Ebenfalls gesunken ist das Bonitäts-Rating, und zwar um 5 Stufen.

Die dauerhaft niedrigen Zinsen sind nicht nur Verursacher der meisten Bankenprobleme, sie erschweren auch sämtliche Versuche zur Stabilisierung. Der Bankensektor ist überaus anfällig, einzelne Institute sehen nur in Fusionen Chancen zum Überleben.

Gleichwohl gibt es Fachleute, die Einlagen bis 100.000 Euro pro Person auf Bankkonten für sicher halten.

Sie erkennen zwar, dass Bankguthaben nach Kosten, Inflation und Steuern nahezu immer Geldanlagen ohne Rendite sind. Mit Verweis auf die staatliche verlangte Einlagensicherung wird dies aber toleriert. Damit nicht genug, wird auch zu Bankeinlagen oberhalb der Sicherungsgrenze ermutigt, sofern das Geld kurzfristig auf dem Konto geparkt bleibt und anschließend in renditestarke Langzeitinvestments fließt.

Es gibt aber auch Fachleute, die strikt von Bankguthaben abraten und dies wie folgt begründen.

Bankguthaben als Kredit ohne Sicherheit?

Bei meinen Recherchen bin ich vor Kurzem auf eine interessante Argumentation gestoßen. In einem Artikel wurde die Einlage einer Privatperson auf dem Bankkonto aus ökonomischer Sicht als Kredit an das jeweilige Institut bezeichnet. Betont wurde zudem, dass es dem Darlehen (Bankguthaben) an jeglicher Sicherheit mangelt. Hier die dazugehörende Begründung:

  • Bei einem Geldhaus handelt es sich in der Regel um ein hoch verschuldetes Unternehmen.
  • Etwa 92 % beträgt der Anteil an Fremdkapital bei einer durchschnittlichen Bank.

Wird diese Verschuldungsquote bei einem herkömmlichen Unternehmen festgestellt, gilt es als nicht überlebensfähig und erhält von keiner Bank einen Kredit. Die einzige Sicherheit wird beim Bankguthaben durch die gesetzliche Einlagensicherung gewährleistet.

Diese wird wahrscheinlich bei einzelnen Banken in Schwierigkeiten die Guthaben bis zur maximalen Höhe von 100.000 Euro pro Person absichern können. Alle Systeme dürften aber bei einer landesweiten oder internationalen Krise ihre Dienste versagen, dafür sind sie zu klein ausgelegt.

Wenn Du, der Argumentation folgend, 10.000 Euro bei einer Bank deponierst, gibst Du einem extrem verschuldeten Unternehmen einen Kredit ohne Sicherheit. Das Institut wird sich aber niemals als Kreditnehmer sehen und Deine Einlage höchstens mit geringem Zins belohnen.

Auf dem Girokonto wird es womöglich bald allgemein zu negativer Verzinsung kommen, davon mehr im nächsten Abschnitt.

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Die Bank an Deiner Seite?

Vor einem halben Jahrhundert gab es noch eine Verbundenheit zwischen Kunde und Bankberater. Mittlerweile hat sich der Eindruck jedoch gewaltig verändert. Die Bank setzt mittlerweile von der EZB etablierte Negativzinsen in Höhe von 0,5 % bei den Einlagen von Privatpersonen durch und hilft bei der Umsetzung von EU-Regelwerken.

Der Bankmitarbeiter von heute ist mehr Verkäufer als Berater, er steht meist unter Leistungsdruck und muss hauseigene Produkte anbieten. Ein Geldhaus zieht ungeachtet möglicher Freibeträge 25 % Abgeltungssteuer von Kapitalerträgen ab. Du kannst dies nur durch schnellstmögliche Einreichung eines Freistellungsauftrags verhindern.

Die Bank des 21. Jahrhunderts ist nicht mehr an Deiner Seite, sie ist auf ihre Vorteile bedacht und agiert im Zweifelsfall gegen Dich. Bestes Beispiel ist die negative Verzinsung von Guthaben auf Girokonten ab dem ersten Euro. Dagegen protestierende Kontoinhaber erhielten den Rat, sich eine andere Bank zu suchen. In Einzelfällen kam es sogar schon zu Kündigungen.

Zurück zum eigentlichen Thema und zur Frage: Sind Bankguthaben sicher, ja oder nein?

Begrenzte Sicherheit in ruhigen Zeiten

Solange keine größere Krise die Sicherungssysteme überfordert, kann das Guthaben auf dem Bankkonto bis zu 100.000 Euro als relativ sicher bezeichnet werden. Gerät jedoch der gesamte Bankensektor in existenzielle Schwierigkeiten, dürfte diese Sicherheit nicht mehr gegeben sein.

Die Frage ist: Warum unterschätzen die meisten Sparer das Risiko von Bankguthaben? Meiner Meinung nach wird das Problem durch die vermeintlich höheren Risiken bei der Geldanlage in Wertpapiere verdrängt. Und dies ist ein fataler Fehler, wie Du nachfolgend an einer beispielhaften Szene erkennen kannst.

Bankguthaben versus ETF Depot

Sparer A hat bei einem Kreditinstitut 10.000 Euro auf dem Girokonto liegen. Anleger B verfügt bei der gleichen Bank über ein ETF Portfolio im Wert von 10.000 Euro. Das Geldhaus geht in Konkurs und stellt den Sparer sowie den Anleger vor völlig unterschiedliche Szenarien:

  • Sparer A wird mit der Tatsache konfrontiert, dass seine Einlage Teil der Konkursmasse ist.
  • Die Werte des Anlegers B sind hingegen im Depot als Sondervermögen geschützt und nicht von der Pleite betroffen.

Genau genommen liegen die ETFs nicht bei der Bank im Depot, sondern werden zentral verwahrt. Warum einige Banken Gebühren für die Depot-Führung erheben, ist mir rätselhaft.

Gleichwohl kann sich das Depot vom Konkurs der Bank ungestört weiterentwickeln, während Sparer A auf die Hilfe der Einlagensicherung hoffen muss.

Wird jetzt noch berücksichtigt, dass jedes Bankguthaben aufgrund fehlender oder zu geringer Verzinsung das Vermögen schwinden lässt, geht das Depot als eindeutiger Sieger aus dem Vergleich hervor.

Große Investoren als Vorbilder sehen

Die Profis kennen die mit Bankguthaben verbundenen Unsicherheiten und lassen nur kurzfristig Beträge auf ihren Konten. Sie investieren in renditestarke Assets und senken die Risiken durch bestmögliche Diversifikation. Natürlich hat jeder Großinvestor einen Bestand an liquiden Mitteln, jedoch steckt dieser eher in einem Trading Konto beim Forex Broker als in einem herkömmlichen Bankkonto.

Eine eiserne Reserve solltest Du stets zur Verfügung haben, die kann zu 90 % in einem Bankschließfach liegen. 10 % könnten als Kapital im Devisenhandel (passiv oder aktiv) attraktive Rendite generieren. Warum Bankschließfach? Ganz einfach: Der Inhalt von Schließfächern zählt bei einer Bankpleite ebenso wie der Depot-Wert nicht zur Konkursmasse.

Über den Notgroschen hinaus vorhandene Mittel sollten in ETFs auf globale Aktienindizes angelegt werden. Nur hiermit kann auf lange Sicht Vermögen gebildet werden, welches zur Schließung der immer größer werdenden Rentenlücke ausreicht.

Ist kein ansehnlicher Betrag vorhanden, kann der Vermögensaufbau mit ETF-Sparplan und möglichst dynamischer Sparrate erfolgen. Wissenswert ist hierbei das Folgende:

  • Möglichst breit streuende Aktienindizes senken das Risiko und rentieren langfristig optimal.
  • Der Anlagehorizont sollte mindestens 15 Jahre betragen.
  • Thesaurierende ETFs entwickeln sich dank des Zinseszinseffekts bei längerer Haltedauer noch besser.
  • Temporäre Krisen können mit Disziplin und Geduld ausgesessen werden. Bislang folgte jeder Talfahrt ein Aufschwung, welcher zu neuen Höhen führte.
  • Alles Wissenswerte zur Geldanlage mit ETFs oder ETF-Sparplan findest Du in zahlreichen Beiträgen auf meiner Webseite.

Die Risiken bei der Geldanlage mit Exchange Traded Funds sind überschaubar und in den Griff zu bekommen. Das Gefährliche an Guthaben auf Bankkonten ist, dass sie als sicher betrachtet werden und immer noch riesige Teile des Gesamtvermögens beherbergen. Und dies bei geringen oder negativen Zinsen.

Bei einer wirklich großen Bankenkrise wären die Sicherheitssysteme überlastet und knapp 2,5 Billionen Euro in akuter Gefahr.

Fazit

Eine größere Summe ist auf dem Bankkonto langfristig nicht gut aufgehoben, minimaler Zins oder gar negative Verzinsung sorgt für kontinuierlichen Kaufkraftschwund. Zudem sind die meisten Banken als hoch verschuldete Unternehmen sehr riskante Verwahrer. Im Ernstfall handeln sie ihren eigenen Interessen entsprechend und nicht zum Wohle ihrer Kunden.

Investiere also jeden verfügbaren Euro per ETF in globale Aktienindizes. Diese Investition ist langfristig renditestark und als Sondervermögen bei Insolvenz der Depotbank sicher. Alternativ empfehle ich Dir das Einrichten eines ETF-Sparplans mit dynamisierter Sparrate. Alle dazu notwendigen Informationen und Broker findest Du auf meiner Webseite.

Dein Depotstudent Dominik

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