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Was sind Dividenden? Der Mega-Guide!

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Depotstudent Dominik
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Teile des Gewinns, den eine Aktiengesellschaft im Laufe eines Geschäftsjahres erwirtschaftet, werden von vielen Unternehmen an die Aktionäre ausgeschüttet. Diese Ausschüttung nennt man Dividende. Wichtiger als die eigentliche Dividende pro Aktie ist die sogenannte Dividendenrendite. Diese setzt die Dividende pro Aktie ins Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs und ermöglicht einen einfachen und schnellen Vergleich zwischen einzelnen Unternehmen im Hinblick auf die Dividendenpolitik.  

Soweit zur Kurzdefinition…

In diesem Artikel der Aktien Einsteiger Serie möchte ich jedoch einen deutlich genaueren Blick auf das Thema Dividenden werfen und die Frage „Was sind Dividenden?“ wirklich sehr ausführlich beantworten.

  • Worauf ist bei der Dividenden zu achten?
  • Gibt es eine gute und eine schlechte Dividende?
  • Welche Kennzahlen sind im Zusammenhang wichtig?

Diese und viele weitere Fragen möchte ich Dir im Verlauf dieses Beitrags beantworten.

Da das Thema sehr umfangreich ist, würde ich sagen: Lass uns direkt beginnen und keine Zeit verlieren!

Dividende: eine kurze Definition

Ich möchte Dir an dieser Stelle keine Lehrbuch-Definition vom Begriff Dividende herunterbeten. Schließlich bist Du mit Sicherheit selbst in der Lage, bei Wikipedia diesen Begriff einzugeben.

Vielmehr möchte ich es mit einer plastischen Definition versuchen, die auch Börsenneulinge verstehen…

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Stell Dir vor, Du bist Besitzer eines börsennotierten Unternehmens, also einer Aktiengesellschaft. Da die Geschäfte im letzten Jahr gut gelaufen sind, ist es dem Unternehmen gelungen, einen soliden Gewinn zu erwirtschaften.

Nun muss das Unternehmen entscheiden, was mit diesem Gewinn passieren soll. Natürlich wird ein Teil dazu verwenden, das Unternehmen weiter zu vergrößern, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

Für eine Aktiengesellschaft empfiehlt es sich jedoch, nicht nur den gesamten Gewinn einzubehalten, sondern auch einen Teil davon an die Aktionäre auszuschütten. Quasi als kleine Belohnung für ihre Treue, die sie gegenüber dem Vorstand und dem Unternehmen entgegengebracht haben.

Diese Gewinnbeteiligung, die eine Aktiengesellschaft an die Aktionäre ausschüttet, wird Dividenden genannt.

Gar nicht so kompliziert, oder?

Achtung: Nicht jedes Unternehmen schüttet eine Dividende aus. Gerade junge Wachstumsunternehmen (im Fachjargon auch als „Growth Unternehmen“ bezeichnet) behalten in der Regel die gesamten Gewinne ein, um ein schnelles Wachstum zu ermöglichen. 

Wie wird die Dividendenhöhe bestimmt?

Eine Aktiengesellschaft besteht, wie du vielleicht weißt, aus mehreren Organen (Wenn Du diese noch nicht kennst, empfehle ich Dir diesen Artikel, bevor du weiterliest).

Diese verschiedenen Organe sind auch bei der Bestimmung der Dividendenhöhe beteiligt.

Der Vorstand einer AG schlägt die Höhe der Dividenden vor, die Hauptversammlung kann diesem Vorschlag im Anschluss zustimmen.

Eine einfache Mehrheit genügt hier.

Jeder Aktionär hat also bei der Dividendenhöhe ein Mitspracherecht. Es sei denn, Du verzichtest auf dieses Mitspracherecht zugunsten einer höheren Dividendenrendite und erhältst sogenannte Vorzugsaktien (Mehr dazu im Beitrag „Aktiengattungen im Überblick“).

Den Teil des Gewinns, der in Form einer Dividende an die Aktionäre ausbezahlt wird, nennt man auch Ausschüttung. Demnach ist der prozentuale Anteil, den die Dividende vom Gewinn ausmacht, die sogenannte Ausschüttungsquote – ein sehr wichtiger Begriff, den Du Dir unbedingt gut merken solltest.

Ein Beispiel: Beträgt der jährliche Gesamtgewinn eines Unternehmens 100 Millionen Euro, von dem wiederum 40 Millionen Euro in Form einer Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet wird, beläuft sich die Ausschüttungsquote auf 40 Prozent.

Bleiben wir bei diesem Beispiel und gehen noch einen Schritt weiter…

Um nun zu errechnen, wie hoch die Dividende pro Aktie ist (ebenfalls ein sehr wichtiger Wert), teilst du einfach die Gesamtausschüttung, in unserem Beispiel 40 Millionen Euro, durch alle im Umlauf befindlichen, handelbaren Aktien des Unternehmens (auch Freefloat genannt).

Wären dies beispielsweise 10 Millionen Stück, würde sich die Höhe der Dividende pro Aktie auf 4 Euro belaufen. Für jede Aktie in deinem Besitz werden deinem Konto also 4 Euro gutgeschrieben.

Eine wichtige Kennzahl: die Dividendenrendite

Es ist zwar schön zu wissen, wie hoch die Dividende pro Aktie in einem Jahr ausfällt, wirklich viel kannst Du mit diesem Wissen aber nicht anfangen.

Ich möchte Dir auch erklären, warum…

Oftmals ist die Dividende je Aktie bei sehr großen und etablierten Unternehmen am höchsten. Ich denke hier an die Allianz oder an Münchener Rück.

Diese Unternehmen haben jedoch einen großen Nachteil: einen sehr hohen Aktienkurs. Du musst also viel Geld bezahlen, um überhaupt Anteile eines solchen Unternehmens zu erhalten. Kleinere Unternehmen zahlen zwar keinen so hohen Dividendenbetrag pro Aktie, bestechen jedoch durch einen deutlich günstigeren Aktienkurs. Du bezahlst also weniger für einen Anteil.

Was ist nun besser? Eine hohe Dividende bei einem hohen Aktienkurs oder eine niedrigere Dividenden pro Aktie bei einem niedrigen Aktienkurs?

Die Antwort liefert uns wieder einmal eine neue Kennzahl, die neben der Ausschüttungsquote zu den wichtigsten im Hinblick auf Dividenden zählt: die Dividendenrendite.

Ich möchte Dir mit einem einfachen Beispiel diese Kennzahl genauer erklären: Stell Dir vor, ein Unternehmen, dessen Aktie aktuell 160 Euro kostet, zahlt eine Dividende in Höhe von 8 Euro pro Aktie.

Ein jüngeres Unternehmen, dessen Aktienkurs sich lediglich auf 80 Euro beläuft, zahlt „nur“ 4 Euro Dividende pro Aktie. Schaust Du also allein auf die Dividendenausschüttung pro Aktie, müsstest Du Dich eigentlich für das erste Unternehmen entscheiden.

Schlussendlich macht es jedoch keinen Unterschied, welches Unternehmen Du erwirbst. Beide Male erhältst Du für den Kaufpreis von 160 Euro nämlich eine Dividende in Höhe von 8 Euro (1x 8 Euro oder 2x 4 Euro).  

Ich hoffe, du erkennst die Problematik!

Und genau hier kommt die Dividendenrendite ins Spiel. In der Realität sind die Zahlen nämlich nicht so einfach wie in unserem Beispiel.

Einfach ausgedrückt: Die Dividendenrendite setzt die Höhe der Dividenden ins Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs.

Mithilfe dieses Verhältnisses lässt sich nun ein einfacher Vergleich zwischen den Unternehmen ziehen. So kannst Du auf eine komfortable Art und Weise die Firmen identifizieren, die tatsächlich am meisten Dividende im Verhältnis zum Kaufpreis bezahlen.

Nochmal ein kleines Rechenbeispiel zur Dividendenrendite.

Der Kurs eines Unternehmens beläuft sich auf 90 Euro. Die Dividendenausschüttung pro Aktie beträgt 3,50 Euro. Um nun die Dividendenrendite zu berechnen, gehst Du wie folgt vor:

(3,50 Euro : 90 Euro) * 100 = 3,89%

Die Dividendenrendite dieses Unternehmens beträgt also 3,89%

Ein weiteres Highlight dieser Kennzahl: Die Dividendenrendite ist nicht nur ein wichtiges Vergleichsinstrument, sondern kann für eine weitere wichtige Berechnung herangezogen werden. Du kannst nämlich genau ausrechnen, nach wie vielen Jahren sich Deine Investition durch Dividendenzahlungen amortisiert hat (vorausgesetzt die Dividendenrendite bleibt auf dem gleichen Niveau).

Hierfür dividierst Du einfach 100 %, was Deine Gesamtinvestition darstellen soll, durch die vom Unternehmen erreichte Dividendenrendite. In unserem Beispiel also 100 % : 3,89 % = 25,7 Jahre.

Würdest Du eine Aktie des Unternehmens kaufen, würde es 25,7 Jahre dauern, bis Du Deinen Kaufpreis durch Dividendenzahlungen in bar zurückerhalten hast.

Zur Kontrolle die Gegenprobe: 25,7 Jahre * 3,50 Euro = 89,97 Euro (Aktienkurs zum Kaufzeitpunkt)

Ich hoffe du erkennst, was für eine wichtige Kennzahl die Dividendenrendite ist und welch große Bedeutung diese für spätere Investmententscheidungen haben kann!

Niemals vernachlässigen: die Ausschüttungsquote und Kontinuität!

Leider machen sehr viele Aktien Einsteiger den Fehler, sich blind auf Aktien zu stürzen, die eine sehr hohe Dividendenrendite aufweisen.

Dieser Fehler kann Dich unter Umständen teuer zu stehen kommen, denn die Annahme, dass Unternehmen mit einer hohen Dividendenrendite automatisch auch die besten Dividendenzahler sind, unterliegt einem Trugschluss.

Aufgepasst!

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Ich empfehle vor allem:

In der Realität zeigt eine hohe Dividendenrendite nämlich häufig, dass ein Unternehmen mit erheblichen Problemen zu kämpfen hat und aufgrund dessen der Aktienkurs erheblich gefallen ist.

Ich möchte diese These nochmals durch ein kleines Rechenbeispiel verdeutlichen.

Nehmen wir an, der Aktienkurs eines Unternehmens beläuft sich im Januar auf 100 Euro. Die Dividenden des Vorjahres belief sich auf 4 Euro pro Aktie. Aktionäre und Analysten gehen davon aus, dass auch in diesem Jahr 4 Euro ausbezahlt werden.

Die Dividendenrendite in diesem Fall würde bei 4 % liegen. Ein durchaus attraktiver Wert.

Nun werden im Februar jedoch massive Einbrüche der Verkaufszahlen bekannt.

Der Aktienkurs bricht ein und fällt von 100 Euro auf 50 Euro.

Was passiert nun mit der Dividendenrendite?

Sie verdoppelt sich – von 4 % auf 8 % (4 Euro : 50 Euro x 100).

Wenn Du Dich nun blind auf die Dividendenrendite verlässt, wirst Du ohne Zweifel von diesem Unternehmen begeistert sein. Eine Dividendenrendite von 8 % sieht man wirklich selten.

Dabei lässt Du jedoch außer Acht, dass das Unternehmen vor erhebliche Probleme gestellt ist. Und in einem solchen Fall passiert sehr häufig eines: die Kürzung oder sogar die Streichung der Dividendenzahlung.

Deine 8 % könnten im Rahmen der Hauptversammlung verpuffen. Zurück bleibt ein Unternehmen mit Problemen und eine ausgesetzte Dividende.

Wie können wir also dieser Problematik entgegentreten?

Ganz einfach: Wirf, neben der Dividendenrendite, unbedingt auch einen Blick auf die Ausschüttungsquote und die Dividendenkontinuität.

Die Ausschüttungsquote verrät uns, wie stabil die Dividendenzahlung sind. Ein Unternehmen, das knapp 100 % seiner Gewinne an Aktionäre ausschüttet, wird bei Problemen definitiv die Dividende senken müssen. Die angegebene Dividendenrendite kann also unmöglich gehalten werden.

Ein Unternehmen, das hingegen nur 30 % der Gewinne ausschüttet, wird von den einbehaltenen 70 % sicherlich so manches Problem stemmen können, ohne an der Dividende zu drehen.

Auch die Dividendenkontinuität ist ein wichtiges Merkmal einer soliden Dividende. Stell Dir hier die Frage, seit wie vielen Jahren das Unternehmen eine Dividende bezahlt, ohne diese gekürzt oder ausgesetzt zu haben.

Im Idealfall suchst Du Dir Unternehmen, die seit vielen Jahren zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk ihre Dividende bezahlen. Denn diese Unternehmen nehmen ihre Aktionäre offensichtlich sehr ernst und würde nur im wirklich dringenden Fall die Dividende senken oder streichen.

Wann wird die Dividende ausbezahlt?

Bis in das Jahr 2016 wurde die Dividende in der Regel am Tag nach der Hauptversammlung auf das Konto der Aktionäre überwiesen.

Seit 01.01.2017 ist es jedoch so, dass Unternehmen die Ausschüttung erst am dritten Bankenarbeitstag nach der Hauptversammlung vornehmen müssen.

Wichtig: Um in den Genuss einer Dividendenausschüttung zu kommen, musst Du spätestens am Tag der Hauptversammlung Aktien eines Unternehmens besitzen.

Im Fachjargon in diesem Zusammenhang häufig ein Fachbegriff, der sogenannten „Ex-Tag“, verwendet. Spätestens einen Tag vor diesem Ex-Tag musst Du im Besitz der Aktie eines Unternehmens sein, um bei Dividendenausschüttungen zum Zuge zu kommen. Der Ex-Tag wiederum ist immer der Tag nach der Hauptversammlung. Kompliziert ausgedrückt, meint jedoch wie Du siehst das Gleiche. Dennoch: Als Dividendeninvestor solltest Du auf jeden Fall die Bedeutung des Begriffs „Ex-Tag“ kennen.

Während deutsche Unternehmen in der Regel nur ein Mal pro Jahr Dividenden ausschütten, geschieht dies bei amerikanischen Unternehmen teilweise viermal pro Jahr (hier wird die jährliche Dividende durch 4 geteilt und quartalsweise ausgeschüttet).

Es existieren sogar Unternehmen – meist besondere Immobilienkonzerne, sogenannte REITs, – die eine monatliche Dividende bezahlen. Eine sehr gute Übersicht bietet der Dividendenkalender von finanzen.net.

Was sind Dividenden – FAQ

Warum sind Dividenden so wichtig?

Dividenden können Deine Rendite erheblich erhöhen und sind, neben Kursgewinnen, ein sehr wichtiger Renditetreiber. Dies beweist auch der Vergleich zwischen dem DAX-Kursindex (Hier werden keine Dividenden einberechnet) und dem DAX-Performance-Index (Hier werden Dividenden einberechnet). Der Performance-Index schneidet nämlich deutlich besser ab.

Ist eine hohe Dividendenrendite gut?

Nicht immer!

Achte unbedingt darauf, dass auch die Ausschüttungsquote und die Dividendenkontinuität solide sind. Eine hohe Dividendenrendite tritt nämlich auch bei Unternehmen auf, die mit Probleme zu kämpfen haben und bei den der Kurs erheblich gefallen ist.

Was ist die persönliche Dividendenrendite?

Jeder Aktienbesitzer hat eine individuelle Dividendenrendite, die auf dem Einkaufskurs der Aktie beruht.

Ein Beispiel: Die Dividendenrendite bei einem Kurs von 100 Euro und einer Auszahlung von 4 Euro beläuft sich auf 4 %. Hast Du die Aktie vor einigen Jahren zu 50 Euro erworben, würde Deine persönliche Dividendenrendite 8 % (4 Euro : 50 Euro x 100) betragen.

Die persönliche Dividendenrendite kann als höher oder niedriger sein als die tatsächliche Dividendenrendite.

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