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Was sind Fonds? Erklärung, Tipps und wichtige Ratschläge

DWS Fonds Vergleich vs. MSCI World Chart
Depotstudent Dominik
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Was sind Fonds?

Dieser Frage möchte ich in diesem Beitrag meiner ausführlichen Serie für Aktien Einsteiger auf den Grund gehen.

Und da dieses Thema wirklich sehr umfangreich ist, ist auch ein entsprechend ausführlicher Guide entstanden, der wirklich ALLE Fragen rund um das Thema Fonds beantwortet.

Packen wir es an!

Die Geschichte von Investmentfonds

Bevor wir uns damit beschäftigen, was überhaupt ein Investmentfonds ist, möchte ich Dir zunächst einmal kurz erläutern, wie Investmentfonds überhaupt entstanden sind. Ich bin mir sicher, dass Du erstaunt sein wirst, wie weit die Geschichte der Fonds tatsächlich zurückreicht.

Unglaublich aber war: Das erste Finanzprodukt, das in Aufbau und Funktionsweise den heutigen Investmentfonds stark ähnelte, wurde bereits im Jahr 1774 ins Leben gerufen – genauer im Rahmen der wohl ersten Finanzkrise Europas in den Jahren 1772/73 von Abraham van Ketwich.

Nachdem sich nämlich Großbritannien im Krieg gegen Frankreich hoch verschuldete, standen zahlreiche Londoner Banken vor dem Ruin. Schlussendlich mussten sogar unzählige Geldhäuser in England, Schottland und den Niederlanden schließen. Der Weltbevölkerung wurde also erstmals vor Augen geführt, wie verletzlich die Finanzbranche doch ist.

Unweigerlich betroffen von dieser Misere waren auch Kaufleute, die Geld bei Banken liehen, um ihre Geschäfte am Laufen zu halten. Demnach war durch die prekäre Finanzsituation auch deren Existenz ernsthaft gefährdet.

Abraham van Ketwich schuf daraufhin den ersten Investmentfonds, der es Kaufleuten fortan ermöglichen sollte, ihr Vermögen risikoärmer anzulegen und gegen Verlust zu schützen. Die Idee dahinter: Van Ketwich sammelte von insgesamt 2000 Anlegern einen Geldbetrag in Höhe von 500 Gulden ein, die er in verschiedene internationale Wertpapiere investierte. Dem Fonds gab er den legendären Namen „Eintracht macht stark“. Zu kaufen war dieser erste Investmentfonds an der Amsterdamer Börse.

Investmentfonds in Deutschland

Die deutsche Geschichte der Investmentfonds ist noch jung.

Erst im Rahmen des Wirtschaftswunders, genauer in den 1950er Jahren, wurde der erste Fonds mit deutschen Wertpapieren aufgelegt. Großen Anklang fand dieser jedoch nicht, denn der kürzlich vorangegangene Zweite Weltkrieg hatte die Sparguthaben der deutschen Bevölkerung nahezu komplett aufgezehrt.

Erst im Verlauf der folgenden Jahrzehnte erfreuten sich deutsche Fonds größerer Beliebtheit. Sicherlich auch der größeren Auswahl zu verdanken, denn ab den 1960er Jahren waren auch Rentenfonds zu erwerben, die einen deutlich höheren Umsatz als reine Aktienfonds verzeichnen konnten.

Der letzte große Meilenstein der deutschen Fonds-Geschichte geht auf das Jahr 2004 zurück, in dem Hedge-Fonds auf dem deutschen Markt zugelassen wurden.

Ich hoffe Du erkennst an dieser Stelle, dass Investmentfonds keineswegs ein neuartiges und komplexes Produkt der Finanzbranche sind, sondern vielmehr auf eine lange Geschichte zurückblicken können.

Grund genug also, sich näher mit diesem Produkt zu beschäftigen, oder nicht?

Basiswissen Investmentfonds

Bevor Du in einen ersten Fonds investierst ist es extrem wichtig, dass Du verstehst, was überhaupt ein Investmentfonds ist, wie dieser funktioniert und mit welchen Fachbegriffen Du konfrontiert wirst.

Die nächsten Kapitel beschäftigen sich also mit absolutem Fonds-Basiswissen, das unerlässlich auf Deinem Weg zum erfolgreichen Fonds-Anleger ist.

Nur, wenn Du das kleine 1×1 der Investmentfonds wirklich verstanden hast, verfügst Du über ein stabiles Fundament, auf das Du später aufbauen kannst!

Was ist eigentlich ein Investmentfonds?

Um diese Frage so plastisch wie möglich zu beantworten, ein Beispiel:

Stell Dir einen großen Topf vor, der einer Kapitalgesellschaft (KAG) gehört.

Mit diesem Topf zieht die KAG im Anschluss von Haus zu Haus, um Geld von Privathaushalten einzusammeln. Nachdem eine größere Summe zusammengekommen ist, werden alle Zuflüsse in einem Portfolio gebündelt und die Kapitalgesellschaft bestimmt einen Vermögensverwalter (Fondsmanager), der nun verschiedene Aktien, Immobilien oder Rohstoffe mit diesem Geld erwirbt.

Steigt der Wert der Anlageprodukte, beispielsweise der im Topf befindlichen Aktien, partizipieren die Privatanleger, die Geld im Topf hinterlegt haben, ebenfalls von diesem Anstieg (Der ersten Vorteil, den ein Investmentfonds bietet: Du musst lediglich Geld im Topf hinterlegen. Spätere Transaktionen übernimmt der Fondsmanager für Dich).

Aufgepasst!

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Buchempfehlung

Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:

Ich empfehle vor allem:

In der Realität zieht ein Fondsmanager selbstverständlich nicht von Haus zu Haus, um Geld für einen Investmentfonds einzutreiben. Vielmehr können Anleger über eine Börse Anteile dieses Fonds kaufen und partizipieren anschließend vom Kursanstieg des Fonds.

Je nachdem, wie der Fondsmanager das Geld investieren möchte, entsteht auch der Anlageschwerpunkt des Investmentfonds.

Soll beispielsweise überwiegend in DAX-Werte investiert werden, liegt der Anlageschwerpunkt des Fonds auf deutschen Standardwerten.

Wichtig ist an dieser Stelle zu wissen, dass sich der Anlageschwerpunkt eines Fonds niemals ändern wird. Entscheidest Du Dich also zum Beispiel für einen Fonds, der ausschließlich in amerikanische Wert investiert, ist es dem Fondsmanager nicht möglich, plötzlich in chinesische Wachstumsunternehmen zu investieren, weil er vielleicht hier eine größere Chance sieht.

Die Zusammensetzung des Fonds kann jedoch variieren, da ein Fondsmanager immer wieder Aktien kaufen bzw. verkaufen wird. 

Preisbestimmung eines Investmentfonds/Fondsanteils

Nachdem Du einem Fondsmanager Dein Geld überlassen hast, möchtest Du selbstverständlich auch wissen, wie sich der Preis eines Fondsanteils zusammensetzt.

Die Erklärung hierfür ist simpel und leicht verständlich:

Je nachdem, wieviel Kapital Du in einen Fonds investierst, erhältst Du Anteile des Fondsvermögens – also eine bestimmte Anzahl an Fondsanteilen. Diese Fondsanteile werden, ähnlich wie auch Aktien, Deinem Depot gutgeschrieben.

Der Wert eines solchen Fondsanteils wird berechnet, indem vom Fondbetreiber zunächst alle Vermögenswerte des Fonds addiert werden. Im Anschluss werden Gebühren und anfallende Kosten (dazu später mehr) subtrahiert.

Das Ergebnis wird nun durch die Zahl der ausgegebenen Anteile dividiert.

Ein einfaches Rechenbeispiel:

100.000 Euro Fondsvermögen – 1.000 Euro Kosten/Gebühren = 99.000 : 10.000 ausgegebene Anteile = 9,90 Euro

Im oben aufgeführten Rechenbeispiel beläuft sich der Wert eines Fondsanteils also auf 9,90 Euro.

Wichtig: An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass das gesamte Fondsvermögen den Status eines Sondervermögens besitzt. Sollte also der Emittent (meist eine Bank) Konkurs anmelden müssen, ist das Fondsvermögen geschützt und kann nicht durch Gläubiger angegangen werden.

Welche Fondsarten gibt es?

Nachdem Du bereits erfahren hast, wie ein Investmentfonds funktioniert, möchte ich Dir nun die verschiedenen Fonds-Arten vorstellen.

1. Aktienfonds

Wie der Name unschwer erahnen lässt, investieren Aktienfonds überwiegend in Aktien. Dennoch unterscheiden sich die einzelnen Produkte erheblich in puncto Risiko.

Während viele Fonds international orientiert sind und sehr viele Einzelaktien im Portfolio besitzen, existieren zahlreiche Aktienfonds, die sich auf bestimmte Länder, Regionen oder Branchen fokussieren. Auf diese Weise wächst selbstverständlich auch das Risiko des Anlegers aufgrund immer geringerer Diversifikation.

Auch die Anlagestrategie unterscheidet sich bei den verschiedenen Aktienfonds teilweise erheblich. Während viele Fondsmanager den Growth-Ansatz verfolgen, also in junge Wachstumsunternehmen investieren, haben sich andere der Dividendenstrategie verschrieben.

2. Rentenfonds

Rentenfonds konzentrieren sich überwiegend auf Anleihen. Hierbei handelt es sich um festverzinsliche Papiere. Mit der gesetzlichen Rente hat ein Rentenfonds also nichts zu tun.

Die einzelnen Rentenfonds unterscheiden sich, ähnlich wie auch Aktienfonds, vor allem in Anlageregion und Anlageklasse. Neben Staatsanleihen, die in der Regel ein hohes Maß an Sicherheit garantieren, können Rentenfonds auch in Unternehmensanleihen investieren.

Achtung: Es existieren viele Rentenfonds, die in sogenannte „High Yield-Bonds“ investieren. Hierbei handelt es sich um Anleihen, deren Schuldner eine sehr geringe Bonität aufweisen. Im Umkehrschluss ist der Zinssatz zwar deutlich höher als beispielsweise bei einer deutschen Staatsanleihe, dennoch solltest Du gerade zu Beginn Deiner „Investmentkarriere“ eher die Finger von solchen Fonds lassen.

3. Immobilienfonds

Im Jahr 1938 wurde der erste Immobilienfonds in der Schweiz aufgelegt, 21 Jahre später auch in Deutschland.

Einer großen Erklärung bedarf es hier wahrscheinlich nicht. Immobilienfonds investieren in Wohn- oder Gewerbeimmobilien und erzielen dadurch Einnahmen aus Pacht und Miete.

In aller Munde waren Immobilienfonds im Rahmen der Finanzkrise 2008, als viele Fondsgesellschaften aufgrund der platzenden Immobilienblase nicht in der Lage waren, Fondsanteile zurückzunehmen.

4. Geldmarktfonds

Ein Geldmarktfond investiert sein Kapital in kurzfristige Rentenpapiere, also Anleihen mit sehr kurzen Laufzeiten. Da diese Fonds in der Regel nur sehr geringe Renditen aufweisen, sind diese nicht die richtige Wahl für Anleger, die nach langfristigen Investmentmöglichkeiten suchen.

Vielmehr werden Geldmarktfonds dazu verwendet, Kapital kurzfristig anzulegen, da diese immer noch einen minimal besseren Zinssatz versprechen als das Tagesgeldkonto.

5. Mischfonds

Mischfonds erinnern an einen gut gemixten Cocktail mit vielen leckeren Zutaten. Diese Fonds-Art beschränkt sich nicht auf ein Anlageprodukt, sondern legt das Kapital in verschiedenen Bereichen an. So finden sich in einem Mischfonds nicht nur Aktien, Rohstoffe oder Immobilien, sondern auch Rentenpapiere.

Je nach Marktlage kann der Fondsmanager also selbst entscheiden, auf welchen Bereich er das Hauptaugenmerk legt. Bei möglichen Gefahren für eine Branche kann der Fondsmanager sofort reagieren und das Fondsvermögen umschichten.

Aus diesem Grund werden Mischfonds auch immer wieder als Chamäleons bezeichnet.

Achtung: Was zunächst sehr verlockend klingen mag, birgt auch einige Risiken. Zwar ist der Fondsmanager eines Mischfonds jederzeit in der Lage sofort auf Probleme zu reagieren, auf der anderen Seite ist das Fondsvermögen auch extrem von dieser einen Person abhängig. Insbesondere bei Mischfonds solltest Du also einen genauen Blick auf den Fondsmanager werfen und dessen Qualifikationen genau überprüfen. Dazu später mehr. 

6. Dachfonds

Dachfonds – was zunächst nach einem sehr merkwürdigen Namen für ein Finanzprodukt klingt, ist doch einer der sichersten Investmentfonds überhaupt. Dachfonds investieren nämlich überwiegend in andere Investmentfonds und sind somit eines der am breitesten diversifizierten Finanzprodukte das es gibt.

Einfach ausgedrückt: Ein Dachfonds bietet Dir die Möglichkeit, weltweit in Unternehmen zu investieren, obwohl Du lediglich ein Produkt erwirbst. Auf diese Weise streust Du Dein Risiko optimal und profitierst von einem sehr hohen Maß an Sicherheit. Aus diesem Grund werden Dachfonds im englischen Sprachraum auch „Umbrella Fund“ (Regenschirm-Fond) genannt.

Dachfonds sind in Deutschland erst seit 1998 handelbar, da es Kapitalgesellschaften zuvor nicht gestattet war, ihr Sondervermögen in andere Investmentfonds zu investieren. Nach wie vor ist es deutschen Dachfonds nur erlaubt, in deutsche bzw. in Deutschland zugelassene Investmentfonds zu investieren. Außerdem darf ein Fonds-Anteil 20 Prozent des Gesamtvermögens nicht übersteigen. 

7. Hedgefonds

Bei Hedgefonds handelt es sich nicht um einen Fonds im eigentlichen Sinne, denn Hedgefonds-Manager genießen einen deutlich größeren Spielraum als klassische Fondsmanager. So darf beispielsweise auch in hochriskante Produkte wie Optionen oder Futures investiert werden. Sogar Fremdkapital darf von Hedgefonds-Managern aufgenommen werden.

Aufgrund ihres sehr risikoreichen Charakters sind Hedgefonds in Deutschland erst seit 2004 zugelassen.

Obwohl die höhere Risikobereitschaft oftmals durch hohe Rendite belohnt wird, solltest Du als Börsen-Neuling definitiv die Finger von Hedgefonds lassen! Ein Hedgefonds ist zu sehr abhängig vom Management. Nur, wer bereits über ein breit diversifiziertes Portfolio verfügt sollte/kann einen Hedgefonds als Beimischung zum Depot hinzufügen.

Aktive oder passive Fonds?

Wer sein Vermögen zukünftig in Fonds anlegen möchte, der muss sich zwangsläufig auch mit der Frage beschäftigen, ob er in aktiv oder passiv (ETFs) gemanagte Fonds investieren möchte.

Beide haben Ihre Vor- und Nachteile, die Du auf jeden Fall kennen solltest. Zunächst möchte ich jedoch die Frage klären, was überhaupt der Unterschied zwischen beiden Fondstypen ist.

Aktive Fonds

Hierbei handelt es sich um den klassischen Fonds, dessen Funktionsweise bereits in einem vorherigen Kapitel ausführlich erklärt wurde: Ein Fondsmanager baut ein Portfolio auf und Du als Privatanleger kannst Fonds-Anteile kaufen, um vom Wertzuwachs dieses Portfolios zu profitieren.

Passive Fonds

Wie der Name bereits erahnen lässt, verfügen passive Fonds nicht über einen Manager, der ein Portfolio aufbaut, sondern bilden computergesteuert einen bestimmten Index nach. Ein DAX-Fonds besitzt also alle Aktien, die auch im DAX vorhanden sind. 

Bei passiven Fonds handelt es sich um die berühmten ETFs (Exchange Traded Fund), die Du mit Sicherheit schon kennen gelernt hast. ETFs sind jedoch nicht Bestandteil dieses Ratgebers, da ich der Meinung bin, dass dieses Anlageprodukt ein eigenes Kapitel in der Einsteiger Serie verdient hat.

Was ist nun besser?

Welcher der beiden Fonds-Typen nun besser ist, scheint eine Glaubensfrage zu sein – eine eindeutige Antwort haben nämlich selbst Börsenprofis bislang nicht gefunden.

Während ETFs mit sehr geringen laufenden Kosten locken (Diese liegen oftmals unter 0,5 Prozent pro Jahr, während bei aktiv gemanagten Fonds zwischen 1,5 Prozent – 2 Prozent fällig werden), bilden diese ausschließlich bestehende Indizes nach. Die Schlussfolgerung daraus ist: Ein ETF wird niemals eine bessere Performance erzielen können, als sein zugrundeliegender Index.

Die Performance bei aktiv gemanagten Investmentfonds ist hingegen nach oben hin nicht beschränkt. Abhängig davon, wie gut ein Fondsmanager ist, können Indizes wie Dow Jones, DAX oder S&P 500 deutlich geschlagen werden. Der große Vorteil kann jedoch im Umkehrschluss auch ein großer Nachteil sein. So ist es vielen Fondsmanagern in den vergangenen Jahren oftmals nicht gelungen, die besagten Indizes zu schlagen.

Ich selbst kann Dir zu diesem Thema keinen abschließenden Ratschlag geben – will ich auch gar nicht.

Ich bin der Meinung, dass beide Fondstypen durchaus ihre Vorteile haben. Entscheide selbst, welcher Typ besser zu Dir und Deiner Anlagestrategie passt. Um Dir eine neutrale Hilfe zu bieten, findest Du im nächsten Kapitel die größten Vorteile der jeweiligen Fondstypen dargestellt.

Außerdem möchte ich auf Vorteile eingehen, die beide Typen gleichermaßen besitzen. 

Vorteile von aktiven Fonds 

1. Erfahrene Fondmanager verwalten Dein Geld

Wer es sich nicht selbst zutraut Aktien zu bewerten und ein gut sortiertes Portfolio aufzubauen, kann dank aktiv gemanagten Investmentfonds auf die Fähigkeiten eines erfahrenen Fondsmanagers vertrauen.

2. Überrenditen sind möglich

Je nachdem, wie gut ein Fondsmanager seinen Job versteht, sind hohe Renditen durchaus möglich.

Vorteile von passiven Fonds 

1. Unabhängig von einzelnen Personen

Die computergesteuerten ETFs bilden einen bestimmten Index ab und halten entsprechend auch ausschließlich die Aktien, die in einem Index vorhanden sind.

Eine natürliche Person, der aktiv das Portfolio managt, existiert also nicht. Auf diese Weise sind ETFs nicht gefährdet, dass menschliche Kauf- bzw. Verkaufsfehler gemacht werden, die auch den besten Fondsmanagern passieren können.

2. Geringe laufende Kosten

Da keine Fondmanager und kein Personal bezahlt werden muss, sind die Kosten eines ETF selbstverständlich auch sehr gering. Die laufenden jährlichen Kosten eines aktiv gemangten Fonds sind im Durchschnitt circa drei bis vier Mal so hoch wie die eines passiv gemanagten Fonds.

Auch, wenn die laufenden Kosten zunächst minimal erscheinen, solltest Du diesen dennoch die nötige Aufmerksamkeit schenken. Insbesondere dann, wenn Du langfristig investieren möchtest.

Dazu jedoch später mehr.

Vorteile von Fonds (aktiv und passiv)

1. Risikostreuung durch Diversifikation

Egal, ob aktiv oder passiv gemangte, mit einem Fonds erreichst Du ein Höchstmaß an Diversifikation. Auch mit kleineren Beträgen (im Sparplan schon ab 25 Euro pro Monat) bist Du in der Lage, in eine große Vielfalt verschiedener Aktien zu investieren. Viele Fonds besitzen nämlich mehrere hundert Einzeltitel in ihrem Portfolio.

2. Geringe Ordergebühren bei großer Diversifikation 

Für jede Kauf- bzw. Verkaufsorder musst Du Gebühren bezahlen.

So auch bei Fonds.

Dennoch haben diese einen großen Vorteil im Vergleich zum Erwerb von Einzelaktien.

Folgendes Beispiel:

Du besitzt 100.000 Euro, die Du an der Börse anlegen möchtest.

Stell Dir vor, Du möchtest mit diesem Vermögen ein Portfolio mit deutschen Unternehmen aufbauen. Da Du Dein Kapital möglichst optimal verteilen möchtest, entscheidest Du Dich dafür, jedes Unternehmen, das im DAX vertreten ist, zu erwerben. Da es sich hierbei um 30 verschiedene Titel handelt, fällt auch insgesamt 30 Mal die Kaufgebühr an. Möchtest Du später wieder Unternehmen verkaufen, fällt selbstverständlich erneut die Verkaufsgebühr an.

Wenn sich Kauf- und Verkaufsgebühr auf beispielsweise 10 Euro pro Transaktion belaufen, wären also 600 Euro fällig, um alle 30 deutschen DAX Aktien zu kaufen und wieder zu verkaufen.

Investierst Du hingegen in einen DAX-ETF oder einen aktiv gemangten Fonds, der ausschließlich in deutsche Unternehmen investiert, ist Kauf und Verkaufsgebühr jeweils nur einmal zu bezahlen – es fallen also insgesamt nur 20 Euro an.

3. Absolute Transparenz

Wirklich jedes kleinste Detail, das einen Fonds betrifft, ist im sogenannten Fondsprospekt zu finden. Hier kannst Du erfahren wann, wo und durch wen der Fonds aufgelegt wurde, welcher Fondsmanager das Vermögen verwaltet, welche Gebühren auf Dich zukommen, in welche Produkte der Fonds investiert und vieles mehr.

Dank gesetzlicher Regelungen bleibt also nichts im Verborgenen.

4. Investitionen im Sparplan

Wer noch nicht über großes Kapital verfügt, kann schon mit kleineren Beträgen investieren.

So sind Fonds-Sparpläne bei vielen Online-Brokern schon ab 25 Euro pro Monat möglich. Zudem profitierst Du auf diese Weise vom sogenannten Cost-Average-Effekt.

Thesaurierend oder Ausschüttend?

Bei der Auswahl und Untersuchung verschiedener Investmentfonds wirst Du immer wieder auf die beiden Begriffe „thesaurierend“ und „ausschüttend“ stoßen.

Vielleicht sind Dir beide Begrifflichkeiten sogar schon einmal aufgefallen und Du hast diese als unwichtig abgetan und nicht weiter beachtet. Wenn dies der Fall ist, hast Du bereits einen ersten Fehler beim Investieren in Fonds begangen, denn beide Begriffe beeinflussen Deine Anlagestrategie maßgeblich.

Bevor wir hierauf näher eingehen, sollten wir uns jedoch zunächst die Definition beider Begriffe genauer anschauen.

Im Anschluss möchte ich Dir detailliert erläutern, warum Du Dir bereits vorab Gedanken darüber machen solltest, ob Du Dich für die eine oder die andere Seite entscheiden möchtest.

Was versteckt sich hinter den Begriffen?

Beide Begriffe beziehen sich auf den Umgang mit Erträgen, sprich Dividenden oder Zinszahlungen.

1. Thesaurierende Fonds

Wer einen thesaurierenden Fonds besitzt, erhält keine Erträge ausbezahlt. Vielmehr werden Zins und Dividendenzahlungen einbehalten und fließen dem Fondsvermögen zu. Auf diese Weise kann der Fondsmanager sofort neue Investitionen tätigen. 

2. Ausschüttende Fonds

Anders sieht es bei ausschüttenden Fonds aus. Wie der Name bereits erahnen lässt, werden Dividenden- und Zinszahlungen an die Fondsbesitzer anteilig ausbezahlt. Diese werden in der Regel dem Tagesgeld- oder Verrechnungskonto gutgeschrieben, das mit Deinem Aktiendepot verknüpft ist.

Nun stellst Du Dir mit Sicherheit die Frage: Welche Fonds-Art ist besser? Thesaurierend oder ausschüttend?

Meine Antwort wird Dich wahrscheinlich nicht befriedigen, denn diese lautet: Sowohl als auch!

Hier die Erklärung: Während thesaurierende Investmentfonds für Anleger geeignet sind, die langfristig Vermögen aufbauen wollen und nicht auf regelmäßige Erträge angewiesen sind, können ausschüttende Fonds das perfekte Produkt für Investoren sein, die einen passiven Einkommensstrom aufbauen wollen.

Diese Überlegung führt zu folgendem Schluss: Du solltest Dich, noch bevor Du Deine ersten Fondsanteile kaufst, genau überlegen, welches Ziel Du mit Deinem Fondsdepot verfolgst. Diese Vorüberlegung ist unglaublich wichtig, denn diese macht Dein gesamtes späteres Handeln aus.

Willst Du also…

  1. …ein Depot, das regelmäßig Erträge liefert, die Du beispielsweise zur Finanzierung von Urlauben oder ähnlichem verwenden möchtest, dann solltest Du Dich für ausschüttende Fonds entscheiden und in Deinem Depot entsprechend überwiegend diesen Fonds-Typ verwenden  
  • …ein Depot, das langfristig einen erheblichen Wertzuwachs verzeichnet, Du jedoch auf Zahlungen verzichten kannst, dann solltest Du Dich für thesaurierende Fonds entscheiden.

Wirkliche Vor- oder Nachteile gibt es also bei beiden Fonds-Typen nicht.

Die Wahl hängt vielmehr von persönlichen Zielen und der Investmentstrategie ab.

Achtung: Vielleicht mag der Eindruck entstehen, dass thesaurierende Fonds automatisch eine bessere Performance erzielen als ausschüttende Fonds. Dies ist selbstverständlich nicht so. Beide erzielen gewissermaßen das gleiche Kurswachstum, gehen jedoch nur unterschiedlich mit den Erträgen um. Dennoch ist der Zuwachs des Fondsvermögens bei thesaurierenden Fonds logischerweise größer als bei ausschüttenden Fonds.

Übrigens: Viele Fonds sind sowohl thesaurierend, wie auch ausschüttend erhältlich.

Das Fondsprospekt

Dank internationaler und deutscher Wertpapiergesetze sind Aufleger von Investmentfonds dazu verpflichtet, den Anlegern eine kostenlose Lektüre bereitzustellen, die alle wichtigen Eckdaten eines Fonds erhält: das sogenannte Fondsprospekt oder Verkaufsprospekt.

Zugegeben, die Masse an Informationen und der durchaus trockene Schreibstil macht das Fondsprospekt nicht gerade zur Lieblingslektüre von Privatanlegern. Dennoch solltest Du Dir auf jeden Fall die Zeit nehmen und dieses genau studieren.

Nur im Fondsprospekt erhältst Du nämlich wichtige Informationen zu laufenden Kosten, in welchen Fällen der Fonds unter Umständen vom Markt genommen werden kann und in welche Wertpapiere investiert werden darf.

Aufgepasst!

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Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:

Ich empfehle vor allem:

In der Regel findest Du das Fondsprospekt auf der Homepage Deines Online-Brokers in der Detailansicht des entsprechenden Fonds. Sollte es dort nicht bereitgestellt sein, empfehle ich Dir dringend, Dich an den Emittenten des Fonds zu wenden und die Lektüre auf jeden Fall zu studieren.

Der Fondsmanager: Fluch und Segen zugleich

Der Fondsmanager ist meiner Meinung nach die größte Stärke und die größte Schwäche eines Investmentfonds zugleich.

Warum?

Ganz einfach: Einzig und allein die persönliche Eignung des Fondmanagers entscheidet über DEINEN späteren Investmenterfolg.

Ein Fondsmanager, der regelmäßig die falschen Wertpapiere auswählt und keine ordentlichen Renditen erzielt, kann Dein Investmentguthaben sukzessive verkleinern. Auf der anderen Seite kann ein Fondsmanager, der sein Handwerk versteht, das Beste aus Deinen Investitionen herausholen und eventuell sogar dafür sorgen, dass Du Deine Renditeziele deutlich früher erreichst als vielleicht geplant.

Du siehst also, dass die Personalie des Fondmanagers einen erheblichen Einfluss auf den Erfolg Deiner „Investmentkarriere“ nimmt.

Du sollten den Fondsmanager daher als eine Art Geschäftspartner betrachten, der Dich dabei unterstützen soll, hohe jährliche Rendite am Aktienmarkt zu erzielen.

Nun frage ich Dich: Mit welchen Partnern machst Du für gewöhnlich Geschäfte? Kaufst Du ein Auto bei der dubiosen Hinterhofwerkstatt oder lieber bei einem renommierten Händler mit vielen Auszeichnungen? Buchst Du Deinen nächsten Traumurlaub lieber auf einer qualitativ sehr fragwürdigen Internetseite oder im modernen Reisebüro um die Ecke?

Ich denke, Deine Wahl wird in beiden Fällen auf letztere Alternativen fallen. Mache also auch bei Investmentfonds und ihren Fondsmanagern keine Kompromisse und vertraue nur auf Qualität, Erfahrung und Know-how. Vertraue nur auf die Fondsmanager, die bereits bewiesen haben, dass sie ihr Handwerk verstehen!

Wie erkenne ich einen guten Fondsmanager?

Zugegeben, die Qualität eines Fondsmanagers zu erkennen und zu bewerten ist mit die schwierigste Aufgabe, die Privatanleger im Rahmen des Fonds-Investing zu stemmen haben.

Dennoch solltest Du nicht verfrüht kleinbeigeben und Dir wirklich die Mühe machen, so viel wie möglich über die Person herauszufinden, der Du fortan einen Teil Deines Vermögens anvertrauen möchtest.

Um schnelle und bestmögliche Erfolge bei dieser Aufgabe zu erzielen, empfehle ich Dir, die Recherchearbeit in zwei Bereiche aufzuteilen:

  1. Persönlichkeitsanalyse
  2. Fähigkeitenanalyse

Beide Bereiche sind sehr wichtig und eng miteinander verzahnt. Sowohl die Persönlichkeit, wie auch die Fähigkeiten des Fondsmanagers sollten besser als die der Konkurrenz sein, um hohe Rendite erwarten zu können.

Und so analysierst Du beide Bereiche wie ein Profi…

Schritt 1: Persönlichkeitsanalyse

Wie der Name wahrscheinlich bereits erahnen lässt, beschäftigt sich dieser Teilbereich mit der Persönlichkeit und dem Charakter des Fondsmanagers.

Dein Ziel ist es herauszufinden, ob es sich um einen coolen und abgezockten Manager oder um einen heißblütigen Draufgänger handelt, der überwiegend eigene Interessen im Sinn hat.

Selbstverständlich kannst Du hier niemals eine abschließende und fundierte Analyse erstellen, wenn Du die Person nicht persönlich kennenlernst. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, um zumindest Grundzüge der Persönlichkeit eines Fondsmanagers darzustellen: 

Suche im Internet zunächst so viele Informationen wie möglich über den zu analysierenden Fondsmanager zusammen. Besonders wertvoll ist hier der Lebenslauf, den Du in der Regel auf der Homepage des Fonds-Emittenten findest. Auf diese Weise kannst Du in Erfahrung bringen, ob der Fondsmanager bereits andere Investmentfonds gemanagt und für andere Emittenten gearbeitet hat.

Warum dies wichtig ist, später mehr.

Achte bei Deiner Recherche selbstverständlich auch auf positive wie auch auf negative Schlagzeilen.

Nachdem Du wirklich alle Informationen über einen Fondsmanager gesammelt hast, die es im Internet zu finden gibt, gilt es diese Informationen zu bewerten.

Dabei sprechen Schlagzeilen, die Du möglicherweise gefunden hast, selbstverständlich für sich – hier musst Du also lediglich zwischen positiv und negativ unterscheiden.

Kniffliger wird es hingegen beim Lebenslauf. 

Hier solltest Du auf folgende Muster achten:

1. Wechselbereitschaft

Wie oft hat der Fondsmanager binnen der letzten Jahre den Arbeitsplatz gewechselt und welche Fonds wurden bislang von ihm verwaltet?

Einen Fondsmanager, der in sehr kurzen Abständen den Arbeitsplatz wechselt, solltest Du mit Vorsicht genießen, denn die Gefahr ist sehr groß, dass er dieses Verhalten auch zukünftig zeigt.

Außerdem zeigt sich so, dass sich der Manager offenbar nicht sehr mit den Fonds, die er verwaltet, identifiziert. Du hingegen suchst einen beständigen Fondsmanager, der zu 100 Prozent hinter seinem Fonds steht und diesen mit der nötigen Hingabe leitet.

2. Verwaltetes Fondsvolumen

Sollte der Fondmanager in der Vergangenheit bereits mehrere Fonds verwaltet haben, solltest Du auf jeden Fall einen Blick auf das Fondsvolumen dieser Fonds werfen.

Dies hat zwei Gründe:

  1. Die größten Fonds eines Emittenten werden logischerweise vom besten Fondsmanager verwaltet, der im Betrieb zu finden ist. Das würdest Du wahrscheinlich nicht anders machen. Wenn der Fondsmanager also regelmäßig die größten Fonds gemanagt hat, kann dies ein Indiz für seine Qualität sein.
  2. Ein Fondsmanager, der in der Vergangenheit bereits mit größeren Fondsvolumen umgegangen ist, verfügt über Erfahrung auf diesem Gebiet. Kritisch zu betrachten ist hingegen ein Manager, der bislang lediglich kleine Fonds, beispielsweise bis zu einer Größe von 100 Millionen Euro, gemanagt hat und plötzlich einen 5 Milliarden Fonds managen soll. Selbstverständlich heißt es nicht, dass dieser Fondsmanager nicht über die Qualifikation verfügt, seine neue Aufgabe mustergültig zu meistern, dennoch solltest Du in diesem Fall vielleicht zunächst ein bis zwei Jahre abwarten, wie sich der Manager bewährt.

Nachdem Du die Persönlichkeit des Fondsmanagers im Rahmen Deiner Möglichkeiten bestmöglich analysiert hast, kannst Du zu Schritt zwei übergehen.

Hierzu benötigst Du eine Liste aller Fonds, die von diesem Manager bislang verantwortlich verwaltet wurden.

Schritt 2: Fähigkeitenanalyse

Die Fähigkeitenanalyse eines Fondsmanagers ist deutlich einfacher als die bereits durchgeführte Persönlichkeitsanalyse.

Hier kannst Du nämlich nackte Zahlen heranziehen, die Du überall im Internet finden kannst: Die Kursperformance eines Fonds, den der zu untersuchende Manager aktuell verwaltet bzw. in der Vergangenheit verwaltet hat.

Du benötigst nun also alle Fonds, die ein Fondsmanager als verantwortliches Aufsichtsorgan bislang verwaltet hat. Wenn Du Schritt 1 richtig ausgeführt hast, müssten Sie diese Liste bereits erstellt haben.

Nun kannst Du Dich daranmachen, die Kursperformance dieser Fonds zu analysieren.

Achtung: Es macht keinen Sinn, den Fonds hier isoliert zu betrachten. Schließlich kannst Du mit dem Wissen, dass der Fonds in einem Jahr X Prozent Gewinn oder Verlust generiert hat, nicht wirklich etwas anfangen. Ziehe also immer einen Index oder andere Fonds der gleichen Branche als Vergleichsmarke (Benchmark) heran.

Auf diese Weise lässt sich relativ schnell erkennen, ob ein Fondsmanager sein Handwerk versteht.

Im Idealfall sollte der Fonds Jahr für Jahr Gewinn erwirtschaften.

Wenn dies nicht der Fall ist, sollte zumindest der Vergleichsindex geschlagen worden sein.

In jedem Fall solltest Du Dich nur mit den besten Fondsmanagern zufriedengeben – also mit den Fondsmanagern, die jedes Jahr in der Lage sind, die Konkurrenz zu schlagen.

Ein Tipp: Bei der Fähigkeitenanalyse kann es Sinn machen, eine Art Punktesystem einzuführen. Betrachte hierfür die Performance der letzten 10 Jahre und verteile die Punkte folgendermaßen:

2 Punkte: Bester Fonds dieser Branche

1 Punkt: Positives Jahresergebnis

0 Punkte: Vergleichsindex geschlagen

-1 Punkt: Vergleichsindex nicht geschlagen und negatives Jahresergebnis

Auf diese Weise kannst Du jeden Fonds nach einem einfachen Schema analysieren und erhältst ein objektives Ergebnis in Form von Punkten für jeden Fondsmanager.

Achtung: Ganz wichtig zu verstehen ist, dass die vergangene Performance eines Fonds lediglich ein Gradmesser für das Können des Fondsmanagers ist. Du solltest niemals die Performance der vergangenen Jahre heranziehen, um eine Kaufentscheidung für einen Fonds zu rechtfertigen. Denke also niemals: „Der Fonds hat die letzten 3 Jahre eine sehr gute Performance geliefert, das wird schon auch die folgenden 3 Jahre so weitergehen.“  Dies wäre nämlich ein gravierender Fehler, den Privatanleger immer wieder machen. Nur, weil ein Produkt in der Vergangenheit erfolgreich war muss dies nicht auch in Zukunft so sein.

Welche Regeln gelten für Fondsverwalter?

Selbstverständlich darf ein Fondsverwalter mit Deinem Kapital nicht nach Lust und Laune hantieren. Da die Verwalter eines Fonds den Status eines Kreditinstituts besitzen, sind sie auch an das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) und das „Gesetz über Kapitalgesellschaften“ (KAGG) gebunden.

Ziel beider Vorschriften ist es, eine missbräuchliche Verwendung des Kapitals durch eine Fondsgesellschaft zu verhindern. Außerdem wird eine ausreichende Risikostreuung garantiert.

Die wichtigsten Regelungen durch KAGB sowie KAGG hier im Überblick:

  1. Bei Investmentfonds sind nur kurzfristige Kredite erlaubt. Diese dürfen 10 Prozent des Fondsvermögens nicht übersteigen.
  • Maximal 49 Prozent dürfen als Barvermögen vorliegen. Davon dürfen wiederum maximal 20 Prozent bei einer Bank angelegt werden. 
  • Es dürfen maximal 5 Prozent des Fondsvermögens in Wertpapiere eines Emittenten investiert werden.
  • Mindestens 90 Prozent der im Fonds enthaltenen Wertpapiere müssen über anerkannte Börsen erworben werden. Folglich dürfen auch nur maximal 10 Prozent in nicht börsennotierte Titel angelegt werden. 

Kosten bei Fonds

Anders als bei Aktien, Zertifikaten oder Anleihen fallen bei Investmentfonds jährliche Kosten und Gebühren an, die Du auf jeden Fall kennen solltest.

Auch die jährlichen Verwaltungsgebühren eines Investmentfonds sollte Deine Kaufentscheidung wesentlich beeinflussen.

Bevor wir aber ins Detail gehen, möchte ich Dir zunächst alle Kosten genauer vorstellen, die beim Investieren mit Investmentfonds zum Tragen kommen.

1. Ordergebühren

Wer Wertpapiere über einen Börsenplatz kauft, der muss auch die entsprechenden Ordergebühren bezahlen, die von diesem Börsenplatz für den Fondskauf bzw. -verkauf festgelegt wurden.

Der Kauf von Fondsanteilen über einen Börsenplatz ist jedoch in der Regel die Ausnahme. Überwiegend werden Fonds direkt über den Emittenten erworben. Insbesondere bei Fonds-Sparplänen ist dies der Fall. Die Gebühren, die hier anfallen werden, folgen jetzt!

2. Ausgabeaufschlag

Wer sich schon mit Investmentfonds beschäftigt hat, wird den Begriff „Ausgabeaufschlag“ mit Sicherheit schon des Öfteren gehört haben. Er bezeichnet die Gebühr, die beim KAUF eines Investmentfonds anfällt.

Dabei kann die Höhe der Gebühr sehr unterschiedlich sein. Während Geldmarktfonds in der Regel sehr geringe Gebühren von lediglich einem Prozent verlangen, können bei Aktienfonds bis zu fünf Prozent möglich sein.

Insbesondere bei monatlichen Sparraten solltest Du also auf jeden Fall einen Blick auf den Ausgabeaufschlag werfen und Dich im Zweifelsfall für den günstigeren entscheiden. Immerhin bedeuten fünf Prozent Ausgabeaufschlag bei einer Sparrate von 100 Euro stolze 5 Euro Gebühren pro Monat, die erst einmal wieder durch Kursgewinne reingeholte werden müssen.

3. Verwaltungsgebühr

Jeder Fonds verlangt eine sogenannte Verwaltungsgebühr, um laufende Kosten decken zu können. In der Regel wird diese jährlich anfallende Gebühr direkt aus dem Fondsvolumen bezahlt – eine Abbuchung von Deinem Konto findet also nicht statt.

Ja nach Fonds schwankt die Gebühr zwischen 0 und 3 Prozent.

Ein Beispiel: Beträgt die Verwaltungsgebühr 2 Prozent und der Fondswert beläuft sich auf 100.000 Euro, wird eine Gebühr in Höhe von 2.000 Euro abgezogen. Der Fondswert beträgt nach Abzug der Veraltungsgebühr also 98.000 Euro.

Wer gar nicht bereit sein sollte hohe Verwaltungsgebühren in Kauf zu nehmen, sollte eventuell einen Blick auf ETFs werfen. Hier beläuft sich die Verwaltungsgebühr nämlich auf ca. 0,3 – 0,6 Prozent.

4. Transaktionskosten

Was für einen Privatanleger gilt, gilt selbstverständlich auch für einen Fondsmanager.

Wenn dieser Wertpapiere kauft oder verkauft werden Ordergebühren fällig, die vom Fondsvermögen abgezogen werden.

Leider kannst Du diese Kosten nirgendwo entnehmen. Bei einem durchschnittlichen Aktienfonds sind hier jedoch Gebühren zwischen 0,5 Prozent bis 3 Prozent des Depotwerts zu erwarten.

5. Sonstige Kosten

Den zu erwartenden Kosten eines Investmentfonds sind nahezu keine Grenzen gesetzt. So existieren beispielsweise Investmentfonds, die eine sogenannte „performance fee“ erheben – eine Gebühr die dann fällig wird, wenn der Fonds auf Jahressicht einen zuvor festgelegten Vergleichsindex schlagen konnte.

Bis zu 20 Prozent vom überschüssigen Gewinn sind hier keine Seltenheit. Auch ein Rücknahmeabschlag, also eine Gebühr für den Verkauf von Fondsanteilen ist durchaus möglich.

An dieser Stelle möchte ich erneut darauf hinweisen, wie wichtig es ist das Verkaufsprospekt eines Investmentfonds genau zu studieren. Die oben genannten Kosten sind nämlich wirklich nur diesem zu entnehmen!

Mein Tipp: Meide auf jeden Fall Fonds, die eine lange Liste von Gebühren aufweisen. Es gibt nämlich definitiv auch sehr gute Fonds, die darauf verzichten!

Das TER (Total expense ratio)

In der Regel wird Dein Online-Broker auf dem Profil eines Fonds zwei Kostenpunkte direkt aufzeigen: die Verwaltungsgebühr, sowie das sogenannte TER.

Letzteres wurde vor einigen Jahren eingeführt, um Privatanlegern eine verlässliche Kennzahl zu liefern, die nicht nur alle zu erwartenden jährlichen Gebühren preisgibt, sondern auch einen einfachen Vergleich unter den Investmentfonds möglich macht.

Die Abkürzung TER steht für „total expense ratio“, übersetzt also „Gesamtkostenquote“. Hier werden nicht nur die Verwaltungsgebühr, sondern auch zahlreiche weitere Kosten miteingerechnet. So werden zum Beispiel sonstige Betriebskosten wie Werbemittel ebenfalls vom TER erfasst.

Nicht erfasst werden hingegen: Ausgabeaufschlag, Transaktionskosten und die mögliche Performance fee.

Nach Angaben des BVI (Bundesverband Investment und Asset Management) liegen folgende Durchschnittswerte für das TER vor:

  • Aktienfonds: 1,6 % p.a.
  • Rentenfonds: 0,9 % p.a.
  • Offene Immobilienfonds: 0,7 % p.a.
  • Geldmarktfonds: 0,5 % p.a.

Fazit: DAS sind Fonds

Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem sehr umfangreichen Beitrag einen guten Überblick über Fonds liefern und die Frage „Was sind Fonds?“ Wirklich ausführlich beantworten.

Solltest Du Fragen haben, die nicht geklärt wurden, gerne in die Kommentare!

Dein Depotstudent Dominik

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