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Welche Fonds für einen ETF-Sparplan?

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Depotstudent Dominik
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Die EZB hat Dir vermutlich mit ihrer Geldpolitik der dauerhaft niedrigen Zinsen die Lust am klassischen Sparen genommen. Du hast die Herausforderung akzeptiert und Dich für die Geldanlage in Indexfonds entschieden.

Jetzt stellt sich für Dich die Frage, welche Fonds für den ETF-Sparplan geeignet sind. Der folgende Beitrag erklärt Dir, welche Fonds beim ETF-Sparplan sinnvoll sind und von welchen Du aus meiner Sicht eher Abstand nehmen solltest. Wichtig ist zunächst die Festlegung der für Dich perfekten Laufzeit, des Anlageziels und der richtigen Assetklasse.

Die Angaben müssen mit Deinem Risikoverständnis in Einklang gebracht werden, der oder die von Dir gewählten Fonds sollten allen persönlichen Präferenzen gerecht werden. Wichtig ist letztlich, beim ETF-Sparplan auf die laufenden Kosten zu achten.

Welche Fonds passen zu Deinen Anlagezielen?

Was möchtest Du mit einem ETF-Sparplan erreichen? Willst Du Dir finanzielle Wünsche erfüllen, Vermögen aufbauen oder sollen die Erträge in erster Linie der Altersvorsorge dienen? Welche Summe stellst Du Dir am Ende der Anlagedauer vor und welches Risiko willst Du eingehen? Die Beantwortung dieser Fragen bringt ein ziemlich genaues Anlegerprofil, das wie folgt aussehen könnte:

  • Anlagedauer 15 Jahre oder mehr.
  • Durchschnittliche Risikobereitschaft.
  • Gewünschte Endsumme mindestens 30.000 Euro.
  • Monatlich einsetzbarer Betrag aktuell 100 Euro, später vielleicht mehr.

Um aus einem ETF-Sparplan mit 100 Euro pro Monat innerhalb von 15 Jahren mindestens 30.000 Euro werden zu lassen, sollte die Anlageklasse Aktien respektive ein Aktienfonds gewählt werden.

An diesen Wertpapieren führt für Anleger, denen Rendite wichtig ist, kein Weg vorbei. Im Idealfall wird ein möglichst breit diversifizierter Aktienindex gewählt, die Streuung mindert das Risiko und ermöglicht dauerhaft attraktive Erträge.

In diesem Kontext zeige ich Dir zunächst einige Optionen, auf welche Du eher verzichten solltest und anschließend beantworte ich die Frage: Welche Fonds beim ETF-Sparplan wählen?

Aus meiner Sicht solltest Du auf Aktienfonds verzichten, die auf ein Land konzentriert sind und wenige Aktiengesellschaften vereinen. Dazu zählen:

  • Der Deutsche Aktienindex DAX mit nur 30 Unternehmen aus der BRD.
  • Der britische FTSE mit den 100 führenden Konzernen des Vereinigten Königreichs.
  • Der S&P 500 beinhaltet zwar wesentlich mehr Unternehmen, aber ausschließlich aus den Vereinigten Staaten.

Warum halte ich diese Fonds für vergleichsweise riskant? Weil mir der Blick in die Zukunft verwehrt ist und ich nicht weiß, wie es um die Wirtschaft in diesen Ländern in 15 oder 20 Jahren bestellt sein wird.

Warum ist das wichtig? Aktienfonds benötigen ebenso wie einzelne Wertpapiere mindestens 15 Jahre zur optimalen Entwicklung, eine nationale Krise kann die Performance stören und Deine Gewinnerwartungen zunichte machen.

Gleiches gilt für den Euro Stoxx50, welcher Dein Kapital zwar auf viele Länder streut, aber das Risiko einer möglichen Auflösung der EU beinhaltet. Dem Abschied der Briten aus der Gemeinschaft könnten weitere Länder wie Ungarn, Polen sowie Italien folgen.

Es geht bei der Geldanlage nicht um die Umsetzung von Idealen, sondern um eine möglichst risikoarme Generierung von optimalen Erträgen.Zu riskant wären für mich zudem sogenannte Nischenfonds oder Fonds, die gewisse Wirtschaftszweige oder Branchen favorisieren beziehungsweise ausschließen.

Warum? Was heute beispielsweise als nachhaltig definiert wird, kann in einigen Jahren bereits überholt und in der Bedeutungslosigkeit verschwunden sein. Welche Fonds ich für einen ETF-Sparplan nicht in Betracht ziehen würde, weißt Du jetzt. Nun zu den von mir favorisierten Aktienfonds.

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Ich empfehle vor allem:

Welche Fonds beim ETF-Sparplan?

Die Frage, welche Fonds beim ETF-Sparplan infrage kommen, möchte ich wie folgt beantworten. Aus meiner Sicht sollte ein Aktienfonds auf die gesamte investierbare Welt gestreut sein. Nur so bist Du vor Risiken in regionaler und kontinentaler Größenordnung sicher.

Bricht beispielsweise die EU auseinander, profitieren davon wahrscheinlich asiatische und US-amerikanische Märkte. Kommt es in den Vereinigten Staaten zu einer größeren Rezession, könnten europäische Märkte und die der Schwellenländer daraus Nutzen ziehen.

Eine Anlagedauer von mindestens 15 Jahren ist schwer überschaubar und daher musst Du alle möglichen Szenarien berücksichtigen. Welche Fonds sind krisensichere Anlageinstrumente und daher für den langfristigen ETF-Sparplan geeignet? Hier einige Vorschläge, die für mich alle Voraussetzungen erfüllen.

MSCI AWCI – ein Fonds für das globale Investment per ETF-Sparplan

Der All World Country Index AWCI von Morgan Stanley Capital International verteilt Deine monatliche Sparrate auf große und mittelgroße Aktiengesellschaften aus 23 Industriestaaten und 26 Schwellenländern. Seitens der Liste der vertretenen Industrieländer weist der Index identische Positionen wie der MSCI World auf, allerdings in davon abweichender Gewichtung.

Der US-amerikanische Anteil ist mit 55 % deutlich niedriger als im Weltindex (62 %). Dafür sind die Schwellenländer mit gut 10 % vertreten. MSCI stuft auch den Exportweltmeister China als Schwellenland ein, mit gut 3 % Indexgewichtung ist die Wirtschaft des Landes der aufgehenden Sonne jedoch von begrenzter Bedeutung. Ein Blick auf die Top Ten im MSCI AWCI macht deutlich, wer Einfluss auf die Performance hat:

  • Die Bank of America mit 235 Milliarden Euro Börsenwert und 0,62 % Indexgewichtung.
  • Exxon Mobile Corporation, 270 Milliarden Euro Marktkapitalisierung, 0,71 % Indexgewicht.
  • Der IT-Konzern Alphabet mit A-Aktien, 293 Milliarden Euro MK, 0,77 % im Index.
  • Die Großbank Morgan Chase kommt mit 302 Milliarden Euro Börsenwert auf 0,8 % im Index.
  • Alphabet mit C-Aktien ist aufgrund von 306 Milliarden Euro MK mit 0,8 % im Index gewichtet.
  • Der Konzern Johnson & Johnson hat 311 Milliarden Euro Börsenwert und 0,82 % Indexgewicht.
  • Facebook bringt einen Börsenwert von 350 Milliarden Euro mit und nimmt 0,92 % im Index ein.
  • Der Amazon Konzern hat eine Marktkapitalisierung von 621 Milliarden Euro und 1,63 % Gewicht im Index.
  • Microsoft ist an der Börse 661 Milliarden Euro wert und hat eine Indexgewichtung von 1,74 %.
  • Apple führt den Index mit einem Börsenwert von 700 Milliarden Euro an und nimmt 1,84 % in Anspruch.

Die Konzerne mit dem größten Einfluss auf die Indexentwicklung kommen alle aus den Vereinigten Staaten. Ihre Wirtschaftskraft und Innovationsstärke sind maßgeblich für die langfristig attraktiven Renditen verantwortlich. Ins Detail gehende Informationen findest Du in meinem Artikel zum MSCI AWCI auf dieser Internetseite.

Die jährliche Rendite des All World Country Index lag in den letzten 5 Jahren bei 8,2 % per anno, der MSCI World rentierte im identischen Zeitraum pro Jahr mit 8,5 %.

Der wesentliche Unterschied liegt in der Zahl der enthaltenen Aktien: etwa 2.800 im AWCI gegenüber gut 1.650 im MSCI World. Dieser Fakt resultiert in einer etwas geringeren Schwankungsbreite von 13,1 % im Jahr. Beim MSCI World liegt der Jahresdurchschnittswert bei 13,2 %.

Welchen ETF ich auf den MSCI World in meinen ETF-Sparplan aufnehmen würde, ist von folgenden Kriterien abhängig:

  • Der Indexfonds besteht seit mindestens 5 Jahren.
  • Er ist einfach an der Börse zu erwerben und kann problemlos wieder verkauft werden, weil die Fondsgröße mehr als 100 Millionen Euro oder Dollar beträgt.
  • Der Anbieter verfügt über Fondsinformationen beziehungsweise einen Webauftritt in deutscher Sprache.

Auf den MSCI AWCI stehen insgesamt vier thesaurierende Optionen für den ETF-Sparplan zur Verfügung. Du kannst unter 7 Brokern wählen, die den Indexfonds sparplanfähig im Programm haben. Mein Favorit:

  • Der physisch replizierte MSCI AWCI ETF von SPDR.
  • Fondsvolumen 1,3 Milliarden Euro, TER 0,40 % pro Jahr.
  • Ertragsverwendung: thesaurierend.
  • Auflagedatum: November 2011.
  • Tracking Differenz: 0,17 % jährlich.
  • Rendite in den letzten 5 Jahren: 59 %.

Den Fonds würde ich vorziehen, wenn es nicht die nachfolgend beschriebene Alternative aus 2 Bausteinen gäbe.

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Welche Fonds kämen in mein Portfolio?

Für mich ist der MSCI World ein bewährter Klassiker, der mit etwa 1.650 Aktiengesellschaften aus 23 industrialisierten Staaten die monatliche Sparrate ausreichend breit streut. Die Vereinigten Staaten sind im Index mit mehr als 62 % gewichtet, die Top Ten ähneln der Aufstellung für den MSCI AWCI.

Im Zeitraum von 5 Jahren generierte der Indexfonds eine durchschnittliche Jahresrendite von 8,5 %. Wer 15 Jahre im MSCI World engagiert war und die Finanzkrise investiert miterlebt hat, kann sich heute über eine Durchschnittsrendite von 7,8 % pro Jahr freuen.

Welche Fonds beim ETF-Sparplan in Betracht kommen, mache ich von hoher Effizienz bei möglichst niedrigen Kosten abhängig. Ein ETF-Sparplan mit dem Klassiker alleine ist zudem aus einem anderen Grund sinnvoll: Es gibt viele ETF-Anbieter mit geringen Gesamtkostenquoten. Nachfolgend jeweils einen Vorschlag mit thesaurierendem und ausschüttendem Konzept:

  • Der Xtrackers UCITS ETF 1D auf den MSCI World mit Ausschüttung.
  • Auflagedatum: Juli 2014.
  • Fondsdomizil: Irland.
  • Direkte Replikation mit optimierter Nachbildung.
  • Fondsvermögen: 5,7 Milliarden Euro.
  • TER: 0,19 % im Jahr.
  • Dividendenrendite 2019 gut 2,2 %.
  • Tracking Differenz: 0,18 % pro anno.
  • Gesamtrendite der letzten 3 Jahre: 38 %.

Die thesaurierende Variante kommt ebenfalls von Xtrackers und ist seitens der Daten weitgehend identisch mit den oben ersichtlichen Angaben zum ausschüttenden ETF. Auch bezüglich der Performance in den letzten 3 Jahren sind keine wirklichen Unterschiede feststellbar. Hier noch einmal die Bezeichnung: MSCI World UCITS ETF 1C von Xtrackers.

Da ich jedoch vom wirtschaftlichen Potenzial der Schwellenländer überzeugt bin, würde ich den MSCI World mit einem ETF auf den Emerging Markets Index kombinieren. Natürlich sind die aufstrebenden Märkte im MSCI AWCI enthalten, aber nur zu gut 10 % und die sind mir zuwenig.

Welche Fonds in meinem Portfolio in welcher Gewichtung einziehen würden, siehst Du hier: MSCI World 70 % und MSCI Emerging Markets 30 %.

Im Emerging Markets Index sind mehr als 1.200 Unternehmen aus 26 Ländern vertreten, gut 30 % davon aus China. Der Index ist etwas volatiler und belohnt disziplinierte Anleger mit durchschnittlich 8,0 % im Jahr. Meine Auswahl für Dich:

  • Thesaurierend ist der Core MSCI EM IMI UCITS ETF von iShares konzipiert.
  • Fondsvolumen: 11,6 Milliarden Euro.
  • TER pro Jahr: 0,18 %.
  • Tracking Differenz: 0,11 % pro anno.
  • Erstauflage: Mai 2014.
  • Sparplanfähig: bei 13 Anbietern.
  • Physisch optimiert repliziert.
  • Wertentwicklung seit Auflage: plus knapp 40 %.

Als ausschüttende Variante erscheint mir der ComStage MSCI Emerging Markets TRN UCITS ETF interessant:

  • Auflage: September 2011.
  • Fondsvolumen: 326 Millionen Euro.
  • Synthetische Nachbildung, TER pro Jahr 0,25 %.
  • Sparplanfähig: bei 12 Brokern, bei 4 Anbietern ohne Ordergebühren.
  • Rendite seit Erstauflage: 65 %.

Welche Fonds beim ETF-Sparplan letztlich eingesetzt werden, hängt von Deinen persönlichen Präferenzen ab. Ich will Dir mit diesem Beitrag lediglich aufzeigen, welche Fonds beim ETF-Sparplan für mich infrage kämen.

Du kannst Deinen ETF-Sparplan entweder mit dem MSCI World als Einzelinvestment, dem MSCI AWCI oder einer 70/30-Kombination aus MSCI World und MSCI EM gestalten. Jede Möglichkeit bietet Dir optimale Sicherheit, geringe Kosten und Durchschnittsrenditen auf konstant hohem Niveau. Einzige Bedingung: Du hast einen Anlagehorizont von mindestens 15 Jahren.

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