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Wie entstehen Aktienkurse? Die (wirklich) einfache Erklärung für Einsteiger

Frau Brille
Depotstudent Dominik
4.7
(3)

Der Aktienkurs ist das direkte Produkt aus Angebot und Nachfrage. Er spiegelt die ZUKÜNFTIGEN ERWARTUNGEN aller Anleger, bezogen auf ein einzelnes Unternehmen wider. Ermittelt wird der Kurs über ein computergestütztes Orderbuch.

Sind wir mal ehrlich: Der Aktienkurs ist Bild, das wir als erstes wahrnehmen, wenn wir uns mit einem Unternehmen an der Börse beschäftigen.

Im Prinzip lässt sich sogar das gesamte Börsenhandeln auf diese scheinbar magische Linie reduzieren, die uns ganzes Handeln.

Und wie mächtig ein solcher Aktienkurs doch ist. Bei fallenden Kursen verfallen wir in Panik und Hysterie, steigende Kurse führe zu teilweise unbegrenzter Euphorie.

Viele Anleger, insbesondere Einsteiger, haben sich jedoch noch nie mit der Frage beschäftigt: Wie entstehen Aktienkurse eigentlich?

Die Antwort auf diese Frage zu kennen ist jedoch eine der Grundlagen für erfolgreiches Handeln an der Börse. Eine Grundlage, die wirklich essenziell ist, um die eigene Psyche im Zaum zu halten, wenn die Kurse mal wieder verrückt spielen (warum sie das manchmal tun, erkläre ich ebenfalls in diesem Artikel).

Grund genug also, dem Thema „Aktienkurs“ ein Kapitel in der Börsen-Einsteiger-Serie zu widmen.

Du wirst garantiert erstaunt sein, wie viel sich hinter einer scheinbar simplen Linie verstecken kann.

Auf geht’s!

Wie entstehen Aktienkurse? Genau so!

Im ersten Kapitel möchte ich mich direkt der Beantwortung der eingangs gestellten Frage widmen. Später schauen wir uns außerdem an, wie Aktienkurse praktisch entstehen, also wer für die Erstellung eines Aktienkurses zuständig ist, und warum Aktienkurse steigen, fallen und sogar manchmal wirklich verrücktspielen.

Um zu verstehen, wie Aktienkurse entstehen, möchte ich Dir Farmer Friedrich vorstellen, der sich vom kleinen Bauern zu einem sehr innovativen und großen landwirtschaftlichen Betrieb entwickelt hat.

Um das Wachstum seiner Unternehmensgruppe weiterhin anzutreiben, entschied er sich im letzten Jahr zunächst für die Gründung einer AG und anschließend für einen Börsengang.

Die „Friedrich Landwirtschaft AG“ wurde vor einigen Monaten erstmalig an der Börse gelistet. Und zwar zu einem Ausgabepreis von 100 Euro.

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Weil Friedrich jedoch ein sehr erfolgreiches Unternehmen aufgebaut hat, wollten deutlich tatsächlich deutlich mehr Anleger Aktien der „Friedrich Landwirtschaft AG“ kaufen, als es freie Aktien gab.

Der Preis stieg also zunächst auf 110 Euro, in der Spitze sogar auf 145 Euro.

Steigende Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse brachten vor wenigen Wochen nochmals einen deutlichen Preisanstieg auf 155 Euro mit sich. Schließlich ist Friedrich mit seinem Unternehmen ein direkter Profiteur von solchen Preisanstiegen.

In der letzten Woche war schließlich ein Szenario zu beobachten, dass sich Friedrich im ersten Moment nicht erklären konnte: Der Kurs seiner Aktie stürzte regelrecht ab.

Die Gründe?

Friedrich suchte nach Erklärungen und stellte fest, dass Medien über erhebliche Ernteeinbußen aufgrund schlechter Wetterlage berichteten. Ein Sprecher des Bauernverbands gab sogar gegenüber einem Fernsehsender an, dass mit einem historisch schlechten Erntejahr gerechnet werden müsse.

Selbstverständlich war Friedrich über diese Lage im Bilde, war sich jedoch nicht im Klaren darüber, dass dies direkten Einfluss auf den Aktienkurs haben würde. Schließlich steht sein Unternehmen nach wie vor sehr solide da und wird die Ernteflaute garantiert ohne größere finanzielle Turbulenzen überstehen.

Dennoch haben viele Anleger Angst und verkaufen ihre Anteile an der Friedrich Landwirtschaft AG. Außerdem finden sich aufgrund der wackligen Aussichten aktuell keine Käufer für die Aktien des Unternehmens.

Was zeigt uns dieses Beispiel?

Ein Beispiel, das zwar eine fiktive Aktiengesellschaft beleuchtet, jedoch eine Geschichte erzählt, die in der Realität tatsächlich so oder so ähnlich ablaufen könnte.

Ganz einfach…

Der Aktienkurs bildet keine tatsächlichen Unternehmenszahlen ab. Er ist das unmittelbare Produkt aus Angebot und Nachfrage. Ist die vorherrschende Meinung aller Anleger bzgl. eines Unternehmens positiv, dann wird der Kurs steigen. Die Nachfrage übersteigt also das Angebot.

Sind die Erwartungen hingegen negativ, dann wird das Angebot die Nachfrage übersteigen. Folglich fällt der Kurs.

Der Aktienkurs spiegelt also die zukünftigen ERWARTUNGEN wider.

Es ist unglaublich wichtig, diese These zu verstehen und zu verinnerlichen!

Ein Aktienkurs steigt nicht, weil ein Unternehmen steigenden Gewinne vermeldet. Sondern der Aktienkurs steigt, weil die Mehrheit der Anleger denkt, dass diese steigenden Gewinne für eine positive Zukunft des Unternehmens verantwortlich sein können.

Der Aktienkurs wird also dominiert von einer entscheidenden Komponente: der Psychologie der Anleger.

Dies ist überwiegend der Grund dafür, warum die Kurse teilweise so heftig reagieren. Weil Anleger überwiegend von Panik und Euphorie getrieben werden und Aktienkurse in astronomische Höhen steigen aber umgekehrt auch ins Bodenlose fallen lassen.

Es gibt zahlreiche Unternehmen, die extrem getrieben werden von solchen psychologischen Szenarien. Bestes Beispiel: der Autobauer Tesla. Hier sind tägliche Kursveränderungen im zweistelligen Bereich längst keine Seltenheit mehr.

Über die Psychologie der Geldanlage sind bereits hunderte Bücher verfasst worden. Dennoch ist dieses Thema schwer zu greifen und zu analysieren.

Wichtig für Dich an dieser Stelle ist es zu verstehen, wie Aktienkurse entstehen und auch zu erkennen, dass diese oftmals (getrieben von völligen Überreaktionen der Anleger) in verschiedene Richtungen ausbrechen.

Im nächsten Kapitel möchte ich Dir erklären, wie der Aktienkurs berechnet wird…

Die Berechnung des Aktienkurses

Zuständig für die Ermittlung eines Aktienkurses sind Börsenmakler. Früher reelle Personen, heute eher Computer.

Aufgabe eines solchen Börsenmaklers ist es, einen Ausgleichswert zwischen Angebot und Nachfrage zu schaffen.

Ein kleines Beispiel…

Es gibt 10 Anleger, die eine Aktie zum Preis von 199 Euro gerne kaufen würden. 20 Personen sind bereit, 202 Euro zu bezahlen. Zur gleichen Zeit existieren 20 Anleger, die Ihre Aktien gerne verkaufen würden. Und zwar zu einem Preis von 198 Euro. Andere 10 Anleger sind nicht bereit, ihre Anteile für einen so günstigen Preis zu veräußern. Ihre Vorstellungen liegen bei 201 Euro.

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Der Börsenmakler beginnt nun im wahrsten Sinne des Wortes mit den Preisen zu jonglieren.

Er beginnt, den Preis auf 197 Euro festzulegen.

Ein zu geringer Preis. Schließlich existieren mehrere Interessenten, die mehr bezahlen würden. Außerdem sind nur 1/3 aller verkaufsbereiten Anleger gewillt, ihre Aktie zu diesem Preis zu veräußern.

Nächster Versuch: 205 Euro.

Hier wäre der Preis jedoch deutlich zu hoch, wie Du unschwer erkennen kannst.

Nach vielem Hin und Her setzt der Makler den Preis schlussendlich auf 200 Euro fest und trifft damit ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Käufern und Verkäufern.

In der Realität findet die Preisfindung in Bruchteilen von Sekunden in einer Art Endlosschleife statt.

Abschließender Exkurs: Darum spielen Aktienkurse manchmal verrückt

Es gibt einige Szenarien, die Aktienkurse regelrecht verrücktspielen lassen.

Hierbei handelt es sich in der Regel um vor allem um Entwicklungen, die den Gesamtmarkt betreffen – weniger einzelne Unternehmen.

Damit Du weißt, wie Du solche Entwicklungen rational zu beurteilen hast, hier die häufigsten Treiber für starke Kursscheankungen.

1. Politische Ereignisse

Zugegeben, die Politik scheint auf den ersten Blick nur wenig mit der Börse zu tun zu haben. Auf den zweiten Blick wird jedoch deutlich, dass politische Ereignisse einen starken Einfluss auf die Entwicklung des Gesamtmarkts haben können.

Bestes Beispiel: Donald Trump.

Nach seiner Wahl zum Präsidenten folgte ein starker Kursanstieg, da viele Anleger damit rechneten, dass Trump die Wirtschaft befeuern würde.

Ein wichtiges Sprichwort lautet jedoch: Politische Börsen haben kurze Beine.

Und glaube mir: Dieses Sprichwort hat sich schon sehr oft bewahrheitet. Schenke ihm also unbedingt Glauben.

2. Zentralbanken

FED (USA) und EZB (EU) sind mitunter die größten Kurstreiber für den Gesamtmarkt. Entscheidungen der beiden Zentralbanken können einen erheblichen Einfluss darauf haben, wie sich Aktienkurse entwickeln.

Insbesondere nach Zinsentscheidungen solltest Du teilweise mit starken Schwankungen rechnen.

3. Geologische Ereignisse

Naturkatastrophen, aber auch Ereignisse wie der Corona-Virus können die Börse durcheinanderwirbeln.

Zwar hat man so etwas nie auf dem Plan, schließlich ereignen sich Katastrophen in der Regel plötzlich und unerwartet, Du solltest Dir jedoch im Klaren darüber sein, dass starke Kursrückgänge nur selten auf einem begründeten Fundament stehen. Vielmehr spielt hier wieder die Psyche der Anleger eine wichtige Rolle.

Fazit: Der Aktienkurs ist Dein bester Freund und Dein schlimmster Feind

Du hast in diesem Beitrag erfahren, wie Aktienkurse entstehen und vor allem warum diese steigen und fallen.

Die Erkenntnisse, die Du aus diesem Beitrag mitnimmst, sollten Dich Deine gesamte „Börsenkarriere“ begleiten. Nur, wenn Du den Unterschied zwischen berechtigter Sorge oder sinnloser Panik erkennst, wirst Du fundierte Entscheidungen treffen können.

Mein Tipp: Behalte den langfristigen Zeitraum im Blick. Auf diese Weise kannst Du kurzfristigen Schwankungen deutlich entspannter entgegentreten.

An dieser Stelle ein abschließendes Bild von Börsenlegende André Kostolany. Dieser verglich Börsenkurse gerne mit einem Hundebesitzer und seinem Hund. Bei einem Spaziergang wird der Hund immer wieder deutlich vor dem Herrchen laufen, mal weit abgeschlagen dahinter, mal „bei Fuß“.

Das Herrchen stellt hierbei den fairen Wert des Unternehmens dar, der Hund steht symbolisch für den Aktienkurs.

Kurse spielen also hin und wieder verrückt und entfernen sich erheblich vom fairen Wert des Unternehmens. Letztendlich kommen Sie jedoch irgendwann auch wieder „zurück“.

Vergiss das bitte niemals!

Aktienkurs – FAQ

Warum schwanken Aktienkurse?

Der Aktienkurs ist das direkte Produkt aus Angebot und Nachfrage. Existieren mehr Kaufinteressenten als Verkäufer, dann steigt der Preis. Mehr Verkäufer als Käufer lassen den Aktienkurs sinken.

Oftmals werden Kurse getrieben von den psychologischen Extremzuständen der Anleger, die auf Panik oder Gier beruhen. Aus diesem Grund sind starke Ausschläge nach oben oder nach unten keine Seltenheit.

Wie wird der Aktienkurs ermittelt?

Für die Ermittlung des Aktienkurses sind Börsenmakler (Computer) verantwortlich. Sie bringen Angebot und Nachfrage in eine gerechte Balance und ermitteln ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beiden Seiten.

Einfaches Beispiel: 10 Verkäufer wollen für 201 Euro verkaufen, 10 Kaufinteressenten sind bereit, für 199 Euro zu kaufen. Der faire Wert liegt also bei 200 Euro.

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