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Wie lange sollte man Aktien mindestens halten?

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Depotstudent Dominik
4.6
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Hochfrequenzhandel ist in! Die Mindesthaltedauer für Aktien – sofern es sie dabei überhaupt gibt – liegt da bei einer Nanosekunde, einer Milliardstel-Sekunde. Das liegt für mich außerhalb meiner zeitlichen Vorstellungskraft. In exorbitanter Geschwindigkeit werden Aktien mit automatisierten Handelssystemen gekauft und verkauft.

Es gibt Zahlen, nach denen der Hochfrequenzhandel am US-Aktienmarkt bereits etwa drei Viertel des Börsenumsatzes ausmacht, in Deutschland immerhin etwa zwei Drittel. Die durchschnittliche Haltedauer von Aktien ist weltweit seit 1980 von runden zehn Jahren auf sechs Monate zurückgegangen – so der Weltverband der Börsen.

Das ist eine bemerkenswerte Entwicklung, wenn Du bedenkst, was Börsenkoryphäen zu diesem Thema sagen:

Warren Buffett: „Eine Aktie, die man nicht 10 Jahre zu halten bereit ist, darf man auch nicht 10 Minuten besitzen“

oder

André Kostolany: „Unsere bevorzugte Haltedauer ist für immer“

… sie predigen offensichtlich etwas anderes als kurzfristigen Handel.

Wie passt das zusammen? Ist es tatsächlich so, dass die alten und bewährten Mechanismen des Aktienhandels durch die modernen Entwicklungen außer Kraft gesetzt werden? Wie lange muss man Aktien halten?

Heute – im Zeitalter des digitalen Börsenhandels! Um diese Frage beantworten zu können, musst Du eine Zusatzfrage beantworten: Wofür oder warum hältst Du überhaupt Aktien? Was willst Du damit erreichen?

Wie lange Aktien halten als Privatanleger?

Zusammenfassung: Wenn Du Aktien als Geldanlage kaufen möchtest, liegt die empfohlene Haltedauer von Aktien bei mindestens 10 Jahren – das ist die Empfehlung vieler Finanzexperten und auch meine persönliche Einschätzung. Es gilt: Je länger, desto besser.

Haltedauer AktienWahrscheinlichkeit von Gewinnen
1-5 Jahre82 %
6-10 Jahre95 %
11-15 Jahre98 %
> 15 Jahre100 %
Tabelle: Haltedauer von Aktien und ihre Gewinnwahrscheinlichkeiten

Die Tabelle ist meine persönliche Auswertung auf Basis des DAX-Renditedreiecks. Sie zeigt, mit welcher Wahrscheinlichkeit Du (historisch) Gewinne beim Aktieninvestment machst. Und zwar ohne Trading – also wenn Du einfach nur kaufst, über die Haltedauer liegen lässt und wieder verkaufst.


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I. Zuerst: Was ist ein klassisches Aktieninvestment?

Ich spreche ab jetzt hier bewusst vom Aktieninvestment. Computergestützter Handel, der auf den Algorithmen von automatisierten Handelssystem beruht, gilt für mich nicht wirklich als klassisches Aktieninvestment, sondern als das seit einigen Jahren sehr populäre Trading.

Dabei geht es um das Ausnutzen von (kleinsten) Kursschwankungen durch häufigen Kauf und Verkauf von Aktien oder aktienbasierten Papieren mit dem Ziel, möglichst schnell viele (Mini) Gewinne zu produzieren. Eine Mindesthaltedauer ist hier kaum zu definieren.

Beim „richtigen“ klassischen Aktieninvestment sieht das anders aus. Wenn Du Aktien eines Unternehmens kaufst, wirst Du Aktionär – Teilhaber am Unternehmen. Auch wenn Dein Kauf nicht mehr durch Zuruf auf dem Frankfurter Börsenparkett, sondern über digitale Handelsbörsen passiert, erwirbst Du die entsprechenden Rechte – Stimmrecht und Anrecht auf den Gewinnanteil (Dividende) – bei gleichzeitigem Risiko des Verlustes bei ungünstigem Geschäftsverlauf.

Du finanzierst mit Deinen Aktien einen Anteil am Produktivvermögen des jeweiligen Unternehmens. Dieser Gedankengang ist wichtig, weil auf diesen börsennotierten Unternehmen ein guter Teil unseres volkswirtschaftlichen Wohlstands basiert.

Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:

Ich empfehle vor allem:

II. Deine Zielsetzung: Was willst Du mit dem Aktieninvestment erreichen?

Ein handfestes Ziel kann zum Beispiel eine Weltreise, die eigene Immobilie, die Finanzierung der Ausbildung Deiner Kinder oder die eigene Altersvorsorge sein. Oder es geht um die schlichte Vermögensmehrung eines vorhandenen Kapitalstocks.

Der normale und richtige Weg zu einem solchen Investment ist, das Du Dich mit dem Thema Aktie grundsätzlich beschäftigst und dann Deine Auswahl triffst. Je genauer Du Dein Anlageziel definieren kannst, umso leichter kannst Du abschätzen, wie lange Du investiert bleiben musst.

Fast immer steht hinter so einem Ziel auch eine bestimmte Vermögenssumme: Für die Traumimmobilie brauchst Du vielleicht 500.000 Euro, für die Weltreise 25.000 Euro und für Deine Altersvorsorge darf es dann gerne auch noch mehr sein.

III. Was haben Deine Ziele mit der Haltedauer von Aktien zu tun?

Deine Ziele haben direkten Einfluss darauf, wie lange Du die Aktien halten solltest: Die Mindestanlagedauer ist die Zeit bis zur Zielerreichung. Klingt erst mal logisch.
Aber: Du weißt am Anfang nicht, wann das sein wird! Denn: Aktienmärkte unterliegen Schwankungen, die weder im Ausmaß noch in der Dauer vorhersehbar sind. Und Du bekommst auch weder Kurssteigerungen noch Dividenden garantiert.

Was heißt das für Dich?

Brauchst Du eine bestimmte Summe zu einem festgelegten Zeitpunkt in naher Zukunft, dann ist die Haltedauer gleich null, weil Aktien in diesem Fall von vornherein ungeeignet sind.
Ein Aktieninvestment ab etwa fünf bis acht Jahren wird als mittelfristig und darüber hinaus als langfristig eingeordnet. Je früher Du wieder über Dein Geld verfügen willst, umso mehr musst Du einen zeitlichen oder finanziellen Puffer einkalkulieren.

IV. Beziehung zwischen Aktienhaltedauer und Rendite

Geld in Aktien anlegen bedeutet, dass Du Vertrauen in die Wirtschaftskraft dieses Unternehmens hast – Du gehst ja davon aus, dass Dein Investment einen Gewinn abwirft. Du kannst das zwar erwarten (oder hoffen), aber es ist keinesfalls sicher, sondern mit verschiedenen Unwägbarkeiten verbunden.

Die zukünftige Entwicklung kann Dir keiner vorhersagen. Also schauen wir mal, wie das in Vergangenheit funktioniert hat. Welche Rendite konnten Aktionäre bei welcher Anlagedauer erzielen. Und gab es so etwas wie eine Mindestanlagedauer, um überhaupt einen Gewinn zu erwirtschaften?

Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) veröffentlicht seit Jahren ein Renditedreieck: Darin wird zum Beispiel am DAX 30 dargestellt, welche Rendite Du erwirtschaftet hättest, wenn Du jeweils in einem bestimmten Jahr ein- und ausgestiegen wärst.

Wirtschaftskraft dieses Unternehmens hast – Du gehst ja davon aus, dass Dein Investment einen Gewinn abwirft. Du kannst das zwar erwarten (oder hoffen), aber es ist keinesfalls sicher, sondern mit verschiedenen Unwägbarkeiten verbunden.

Die zukünftige Entwicklung kann Dir keiner vorhersagen. Also schauen wir mal, wie das in Vergangenheit funktioniert hat. Welche Rendite konnten Aktionäre bei welcher Anlagedauer erzielen. Und gab es so etwas wie eine Mindestanlagedauer, um überhaupt einen Gewinn zu erwirtschaften?

Beispiele: Dargestellt sind jeweils Ein- und Ausstiegsjahr sowie die durchschnittliche jährliche Rendite über diesen Zeitraum für eine Einmalanlage:
Tabelle 1: variables Einstiegsjahr, Ausstieg immer 2018

EinstiegAusstiegRendite p.a. in %
20172018– 18,3
20132018+ 2,0
20082018+ 8,2
20032018+ 6,7
19812018+ 9,1
19732018+ 8,4

Tabelle 2: variables Ausstiegsjahr, Einstieg immer 1978

EinstiegAusstiegRendite p.a. in %
19781979– 9,7
19781984+ 10,1
19782000+ 12,8
19782006+ 9,9
19782006+ 8,2

Die gewählten Jahreszahlen sind beliebig – die Ergebnisse sehen bei einer anderen Jahreswahl nicht komplett anders aus. Deutlich erkennbar ist, dass bei einer ultrakurzfristigen Anlagedauer von einem Jahr durchaus negative Renditen auftreten können.

Aber die Kernaussage lautet: Die Wahrscheinlichkeit für positive Renditen steigt, je länger die Aktien gehalten werden. Tatsächlich gibt es beim Dax – egal in welchem Jahr Du die Aktien gekauft hast, nach einer Mindesthaltedauer von etwa zehn Jahren fast ausschließlich positive jährliche Renditen. Dieses Ergebnis lässt sich auf andere Indices und Einzelaktien durchaus übertragen.

Kleines Zwischenfazit zur Frage „wie lange investiert bleiben“? Ab etwa zehn Jahren Haltedauer bist Du – basierend auf den Erfahrungswerten der letzten Jahrzehnte – auf einem guten Weg.


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V. Das DAX-Renditedreieck

Kommen wir nun zur Basis des Ganzen: Woher kommen diese 10 Jahre Mindestanlagedauer bei Aktien?

Dazu schauen wir uns das sogenannte DAX-Rendite-Dreieck des Deutschen Aktieninstituts genauer an.

Dort kann man anhand der 1) Kaufzeitpunkte in der rechten Spalte und 2) Verkaufzeitpunkte in der unteren Zeile ablesen, welche jährliche Rendite man erwirtschaftet hätte.

Siehe dazu: Dax-Renditedreieck

Im DAX-Renditedreieck kannst Du dadurch sehen, in welchen Jahren Gewinne und in welchen Jahren Verluste gemacht worden sind.

Um die Wahrscheinlichkeit von Gewinnen und Verlusten zu identifizieren, lassen sich ganz einfach die Kästchen zählen und damit die Gewinnchancen und Verlustchancen berechnen.

HaltedauerKästchenGewinnwahrschl.Verlustwahrschl.
1-5 Jahre198 positiv u. 42 negativ von 240 Kästchen82 %18 %
6-10 Jahre204 positiv u. 11 negativ von 215 Kästchen95 %5 %
11-15 Jahre187 positiv u. 3 negativ von 190 Kästchen98 %2 %
> 15 Jahre165 positiv u. 0 negativ von 165 Kästchen100 %0 %

Beachte aber bitte: Der DAX bildet 30 bzw. 40 deutsche Aktien ab. Wenn Du also nur einige wenige Aktien kaufst, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Du Verluste erleiden kannst.

Über Diversifikation kannst Du das Verlustrisiko deutlich senken.

Das geht entweder, indem Du a) selbst eine Vielzahl von Aktien kaufst oder b) indem Du einfach einen einzelnen ETF kaufst, der in eine Vielzahl von Aktien investiert.

Kostengünstig und diversifiziert investieren

Ich zeige Dir, wie Du Dir nicht selbst den DAX oder einen anderen Index zusammenstellen musst. Dadurch ersparst Du Dir erheblichen Aufwand und kannst auch mit kleineren Beträgen einsteigen.

Wenn Du „den DAX kaufen“ möchtest, kannst Du das zum Beispiel über folgenden ETF tun:

  • Deka DAX UCITS ETF
  • ISIN: DE000ETFL011 und WKN: ETFL01
  • Laufende Kosten nur 0,15 % pro Jahr
Deka Dax ETF im Chart (Stand 26.01.2022)
Deka Dax ETF im Chart (Stand 26.01.2022)

Damit deckst Du den deutschen Aktienmarkt ab.

Wenn Du fast „die ganze Welt kaufen“ und damit global diversifizieren möchtest, kannst Du das zum Beispiel über folgenden ETF tun:

  • iShares Core MSCI World UCITS ETF
  • ISIN: IE00B4L5Y983 und WKN: A0RPWH
  • Laufende Kosten nur 0,20 % pro Jahr
iShares Core MSCI World ETF im Chart (Stand 26.01.2022)
iShares Core MSCI World ETF im Chart (Stand 26.01.2022)

Damit deckst Du einen Großteil des weltweiten Aktienmarktes ab.

Günstiger und besser diversifiziert kann man kaum in den Aktienmarkt investieren.

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VI. Der Turbo für die Haltedauer: Zinseszinsen

Oft unterschätzt – und das zu Unrecht: der Zinseszins-Effekt! Vielleicht liegt es an mangelnder Vorstellungskraft oder daran, dass Du Dich als Anleger zu wenig damit beschäftigst. Der Zinseszinseffekt ist der Beschleuniger in Deiner Vermögensplanung. An einem kleinen Beispiel kannst Du das gut ablesen:

Du hast 100 Aktien von einem Unternehmen im Depot: Eine Aktie hat einen Wert von 50 Euro und einmal jährlich erhältst Du eine Dividende in Höhe von fünf Prozent, die Du – und das ist wichtig – direkt reinvestierst. Um einfacher rechnen zu können, bleiben Aktienkurs und Dividendenhöhe über die Laufzeit unverändert. Die Rechnung sieht dann wie folgt aus:

JahrStartkapitalDividendeKapital
Jahr 15.000,00 EUR250,00 EUR5.250,00 EUR
Jahr 25.250,00 EUR262,50 EUR5.512,50 EUR
Jahr 56.077,53 EUR303,88 EUR6.381,41 EUR
Jahr 107.756,64 EUR387,83 EUR8.144,47 EUR
Jahr 159.899,66 EUR494,64 EUR10.394,64 EUR
Jahr 2012.634,75 EUR631,74 EUR13.266,49 EUR
Jahr 3020.580,68 EUR1.029,03 EUR21.609,71 EUR
Jahr 4033.523,76 EUR1.676,19 EUR35.199,94 EUR

Das sind vereinfachte Betrachtungen: ohne Steuerabzug, aber auch ohne zusätzliche Einzahlungen oder Kurssteigerungen. Die Botschaft scheint mir dennoch sehr klar zu sein: möglichst früh anfangen und dabei bleiben! Denn: Je länger Du bereit bist, die Aktien zu halten, umso stärker wirkt sich der Zinseszins-Effekt aus.

VII. Welche persönlichen Gründe gibt es für einen Aktienverkauf?

Ein Verkauf steht an, wenn Du Dein Anlageziel sozusagen erreicht hast und Du Dir Deine Wunschimmobilie kaufen kannst oder Du tatsächlich auf Weltreise gehen willst. Dann ist es Zeit, Kasse zu machen und Gewinne mitzunehmen. Das ist einfach.

Wobei es gar nicht so einfach ist – bei einem größeren Depot – die zu verkaufenden Aktien auszuwählen: Von welchen Aktien trennst Du Dich? Von denen, die bisher am besten gelaufen sind (um tatsächlich richtig Kasse zu machen) oder von denen, die eher so vor sich hin dümpeln?

Ein Verkauf ist auch angesagt, wenn sich Deine Einkommenssituation zum Beispiel durch den Renteneintritt so verändert, dass Du regelmäßig Liquidität zuschießen musst, um Deine Ausgaben zu decken.

VIII. Marktbedingte Gründe für einen Aktienverkauf

Wie lange muss man Aktien halten, wenn sich das Marktumfeld massiv wandelt oder ein Unternehmen nicht mehr die erwartetet Performance bringt? Eine solche Aktie, die in Deinem Depot vor sich hin kümmert, steht natürlich unter besonderer Beobachtung.

Manchmal hast Du einfach die falsche Wahl getroffen und es ist es besser – wohlüberlegt – die Reißleine zu ziehen. Nämlich dann, wenn das Geschäftsmodell des Unternehmens Fragezeichen aufwirft und nicht mehr funktioniert. Oder wenn Gewinnerwartungen und Wachstumspotenzial auf lange Sicht gegen null gehen. Dann ist es an Zeit, sich von Unternehmensanteilen – Deinen Aktien – zu trennen.

Wer sich mit diesen konkreten Fragestellungen nicht auseinandersetzen möchte und rein „passiv“ Geld anlegen möchte: Dem seien meine obigen ETF-Empfehlungen ans Herz gelegt.

IX. Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen

Eine Empfehlung, die Dir ständig über den Weg läuft.

Nur: Wie sie konkret umgesetzt werden kann, bleibt in vielen Fällen ein Geheimnis. Klar, Du kannst mit Stopps und Limits arbeiten, die Du auch nach fixen Regeln einstellen kannst. Tatsächlich sitzen viele Anleger vor den Charts und ziehen den Stopp nochmal schnell nach unten, bevor der Kurs ihn erreicht. Das ist das Spiel von Angst und Gier!

Möglicherweise ist es sinnvoller, statt mit technischen Instrumenten (Stopps etc.) die Fundamentaldaten des Unternehmens im Blick zu haben: Es gibt den Begriff von der relativen Schwäche. Eine Aktie ist dann relativ schwach, wenn sie sich über einen längeren Zeitraum nennenswert schwächer als der Markt entwickelt. Dann ist es eventuell an der Zeit, dass Du Dich von diesem Wert trennst und eine stärkere Aktie in Dein Depot packst. Denn: Die Aktienmärkte insgesamt streben langfristig nach oben, aber eben nicht jede Einzelaktie.


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Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:

Ich empfehle vor allem:

X. Welche anderen Aspekte spielen bei einer Verkaufsentscheidung eine Rolle?

  • Steuerliche Aspekte der Anlagedauer von Aktien. Ob und wie Veräußerungsgewinne von Aktien zu versteuern sind, wird durch den Kaufzeitpunkt bestimmt.

Kauf der Aktien ab dem 1. Januar 2009

Seit diesem Zeitpunkt unterliegen die Veräußerungsgewinne aus Aktien der Kapitalertragsteuer: 25 Prozent + 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag + (evtl.) Kirchensteuer (nach Ausschöpfung des Sparerpauschalbetrages in Höhe von 801 Euro pro Person und Jahr). Insoweit spielt die Haltedauer von Aktien seitdem keine Rolle.

Kauf der Aktien bis zum 31.12.2008

Aktien, die Du bis zu diesem Zeitpunkt gekauft hast, können nach Ablauf der einjährigen Spekulationsfrist steuerfrei veräußert werden – egal wie lange Du sie danach noch hältst. Diese Frist ist abgelaufen! Heißt für Dich: Liegen in Deinem Depot solche Schätzchen, dann solltest Du einen Verkauf gut abwägen.

Denn: Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit steigen die Kurse und damit auch Dein Gewinn bei einem späterem Verkauf. Und der ist steuerfrei. Wichtig zu wissen: hast Du von dieser Aktie im Laufe der Jahre (nach dem 01.01.2009) immer mal wieder nachgekauft, dann gilt für das Finanzamt: First in first out – es nimmt an, dass die zuerst gekauften Aktien auch diejenigen sind, die zuerst verkauft werden. In diesem besonderen Fall lohnt sich die lange Anlagedauer – zumindest aus steuerlicher Sicht – auf jeden Fall.

  • Lebensalter
    In Börsenratgebern kannst Du oft lesen, dass der Aktienanteil in Deinem Portfolio mit dem Lebensalter reduziert werden soll. Eine immer wieder genannte Faustformel lautet: Der Aktienanteil sollte 100 minus Lebensalter liegen. Ehrlich gesagt habe ich noch nirgends belastbare Fakten für diese Empfehlung gefunden.

    Klar ist: Wenn Du nicht mehr erwerbstätig bist, brauchst Du neben den (vermutlich eher schmalen) Bezügen aus der gesetzlichen Rentenversicherung noch andere Einkommensquellen. Du kannst natürlich (nach und nach) Aktien verkaufen und von den Erlösen eine Zeit lang Deine Kosten decken.

    Aber bedenke: Da entziehst Du Dir die Basis für weitere Erträge! Viel schlauer ist es, sich langfristig ein Portfolio aus bewährten Qualitätsaktien aufzubauen, die Dividenden ausschütten. Wann immer möglich: Geld in Aktien anlegen und halten – auch wenn Du älter wirst!
  • Dividendentermine
    Es klingt vielleicht trivial, aber vor einem Verkauf von Aktien solltest Du prüfen, wann die nächste Dividendenzahlung zu erwarten ist. Um Dein Anrecht auf die Dividende zu sichern, musst Du die Aktie zum Handelsschluss am Dividendenstichtag besitzen.

Fazit

Die Betrachtung der historschen Entwicklung des Aktienmarkets gibt uns Aufschluss.

Wie lange Aktien halten als Privatanleger?

HaltedauerWahrscheinlichkeit von Gewinnen
1-5 Jahre82 %
6-10 Jahre95 %
11-15 Jahre98 %
> 15 Jahre100 %

Diese Tabelle auf Basis des DAX-Renditedreiecks zeigt recht eindrücklich, dass die historsiche Gewinnwahrscheinlichkeit bei Aktien-Investments bei einer Haltedauer über 10 Jahren mit mindestens 95 % enorm hoch ist.

Und auch der Großteil der Finanzexperten empfiehlt eine Haltedauer von mindestens 10 Jahren.

In Vermögensfragen gibt es ja selten Standardantworten. Hier allerdings bin ich geneigt zu sagen: Halten! Und zwar so lange das Geld nicht zum Leben oder für wichtige Anschaffungen benötigt wird. Die Erfahrung zeigt einfach, dass ein langer Anlagehorizont einerseits Risiken minimiert und andererseits die Rendite nachhaltig erhöht.

Dein Depotstudent Dominik

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3 Kommentare

  1. Den Punkt mit dem Dividendentermin verstehe ich nicht.

    Bsp.: Eine Aktie hat vor dem DT einen Wert von 103 Euro, schüttet am DT 3 Euro aus, dann hat sie nach dem DT einen Wert von 100 Euro.

    Wo ist jetzt der Unterschied, ob ich sie vor oder nach dem DT verkaufe?

    1. Hallo Cujo,

      da hast Du recht. Da die Aktie nach dem Dividendentermin ex-Dividende gehandelt wird, macht das faktisch keinen Unterschied. Letztlich ist es eine Frage der Präferenz, ob man die Dividende noch mitnehmen möchte oder lieber direkt davor verkauft.

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