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ETFs sind einfach verständliche und kostengünstige Anlagevehikel, die zunehmend von privaten Sparern für den Einstieg in die Geldanlage entdeckt werden.
Exchange Traded Funds können über einen Broker zum Tageskurs an der Börse erworben werden und sind jederzeit wieder zu veräußern. Sie dienen Anlegern als passive Instrumente mit ausgezeichneten Rendite-Chancen, erfordern nach dem Kauf wenig Zeit und zeichnen sich durch niedrige Gesamtkosten aus.
Gleichwohl gibt es auch bei ETFs gewisse Stolperstricke, die den Erfolg Deiner Geldanlage negativ beeinflussen können.
In diesem Artikel beschreibe ich einige Fehler, die Du auf jeden Fall vermeiden solltest. Ich möchte Dir mit diesem Beitrag die Angst nehmen, weil dieses Gefühl vor allem Einsteiger am Investieren hindert.
Für bereits in ETFs investierte Menschen ist die Lektüre der nachfolgenden Abschnitte ebenso sinnvoll, denn jeder bereits bei der Geldanlage gemachte Fehler lässt sich korrigieren.
Inhalt
Fehler 1: ETFs zum aktiven Handeln nutzen
ETFs sind wie bereits erwähnt einfach an der Börse zu erwerben, sofern ein Depot bei einem online agierenden Broker besteht. Sie zählen zu den passiven Anlageinstrumenten, weil ihre einzige Aufgabe die möglichst genaue Spieglung von Indizes ist. Börsengehandelte Indexfonds benötigen kein Management, von den Käufern wird allerdings langer Anlagehorizont erwartet.
Ein ETF auf einen Aktienindex sollte mindestens 10 -15 Jahre gehalten werden, um Verluste durch temporäre Kursschwankungen zu vermeiden. Nach dieser Zeitspanne waren ETFs in der Vergangenheit so gut wie nie im Minus: Meist mit deutlicher Wertsteigerung.
Lies dazu gerne: So lange solltest Du ETFs halten
Es gibt jedoch vermeintlich schlaue Marktteilnehmer, die versuchen, mit ETFs kurzfristige Aufschwungphasen zu nutzen, um innerhalb von wenigen Tagen ordentliche Erträge zu generieren. Derartige Ansätze führen sehr selten und nur zufällig zum gewünschten Ergebnis. Verantwortlich sind 2 Gründe:
- Die Börse ist ein launischer Marktplatz.
- Anleger mit Markttiming-Ansatz finden keine perfekten Einstiegspunkte.
Zum aktiven Traden sind ETFs die denkbar ungeeignetsten Instrumente. Warum? Weil Du auf dem Chart zwar im Nachhinein die eine oder andere Einstiegsgelegenheit siehst. Doch während des Handels ist die Situation völlig anders, Du weißt nie, welche Art von Kerze der Letzten folgt. Unterm Strich führt aktives Trading mit ETFs aufgrund ausbleibender Gewinne nur zu schlechter Laune.
Investieren in ETFs sollte Dir viel Freude machen und ganz wichtig, Zeit für die Ausübung Deines Berufs lassen. Aktive Trader müssen sich zwischen Job und Börsenhandel entscheiden, sie tauschen finanzielle Sicherheit gegen existenzielle Risiken ein und werden selten üppig dafür entlohnt.
Auf der sicheren Seite bist Du hingegen mit einem ETF auf einen breit diversifizierten Aktienindex, welcher sich möglichst lange in Deinem Depot befindet. Ähnlich sicher ist ein Risiko-optimiertes ETF-Portfolio mit Aktien, Anleihen respektive Gold-ETC. Grundlage für beide Optionen ist der Ansatz des Kaufens und Haltens.
Fehler 2: zu oft das ETF-Portfolio umschichten
Hin und her macht Taschen leer! Diese Weisheit gilt an der Börse seit Langem für Aktien und sie trifft auf ETFs gleichermaßen zu. Warum aber schichten Anleger ihre ETFs häufig um?
Eine verbreitete Ursache wird von den Brokern selbst in Szene gesetzt und trägt die Bezeichnung „Aktionsangebot“. Bei diesen Angeboten handelt es sich um ETFs ohne Kaufgebühren beziehungsweise um ETF-Sparpläne ohne Kosten für die Ausführung. In der Regel geht es hierbei um Werbeaktionen der ETF Emittenten, welche die anfallenden Kosten für 12 bis 24 Monate übernehmen.
Aufgepasst!
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Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:
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Wenn bei einem ETF-Sparplan die Ausführung für die Kunden wieder kostenpflichtig wird, neigen viele zum Wechsel auf neue ETFs ohne laufende Gebühren.
Es ist jedoch nicht sinnvoll, ein bereits bestehendes ETF-Portfolio umzuschichten! Denn es fallen Steuern und Gebühren an.
Stattdessen kann ein neuer Sparplan auf einen weiteren ETF gestartet werden, ohne das alte Portfolio durch Umschichten zu belasten.
Ich meine, dass Anlagestrategien nicht einfach über Bord geworfen werden sollten. Der Wechsel von einem ETF auf einen anderen kann im Einzelfall einen Sinn ergeben, es sollte im Vorfeld jedoch gründlich gerechnet werden. Natürlich weiß ich, dass der ETF Markt ständig im Wandel ist und Anbieter sich gegenseitig mit neuen Produkten übertreffen wollen. Es stimmt aber auch, dass die Anbieter ältere ETFs regelmäßig modifizieren, um die Attraktivität zu erhalten.
Fehler 3: Investieren in nicht verstandene ETFs
Die Aussage dieses Abschnitts trifft auf fast alle Finanzprodukte zu. Im Sektor ETFs wirst Du leicht feststellen, dass es der Branche gewiss nicht an Innovation fehlt. Es gibt ständig neue Exchange Traded Funds und bei vielen Neuauflagen bleibt das Konzept dem durchschnittlichen Anleger verborgen.
Zu Beginn des ETF-Zeitalters waren börsengehandelte Indexfonds einfach verständlich. Sie folgten meist prominenten Referenzindizes und bildeten diese bestmöglich nach. Mittlerweile gibt es sogenannte Faktorprämien ETFs und auf bestimmte Branchen oder Algorithmen ausgerichtete ETFs. Die wenigsten Anleger wissen jedoch, wie derartige ETFs funktionieren. Der ursprüngliche Ansatz des passiven Investierens ist bei den Smart Beta Produkten nämlich teilweise aktivem Management mit höheren Kosten gewichen.
Schlimmer als die etwas angestiegenen Gebühren ist aber die Tatsache, dass die wenigsten Anleger wissen, in was sie investiert sind. Auch hierbei möchte ich Dir raten, nur in vollständig verstandene ETFs zu investieren und auf breite Diversifikation zu setzen.
Wer per ETF in Sektoren oder Faktorprämien investiert, verlässt die einmal gewählte Strategie des passiven Investierens und spekuliert aktiv auf einen Teilbereich des Marktes. Denke in diesem Kontext immer daran, dass höhere Renditen mit größeren Risiken einhergehen.
Mein persönlicher Rat: Halte Dein ETF-Portfolio so einfach wie möglich investiere nur in verstandene Indexfonds und beschränke Dich auf einige wenige ETFs – vielleicht reicht ja sogar ein einziger ETF auf den MSCI World aus.
Fehler 4: Überschneidungen im Portfolio
Diversifikation ist eine sehr sinnvolle Angelegenheit, weil Du damit Dein Geld auf möglichst viele Positionen verteilst. Optimal ist die Investition, wenn sich die Aktiengesellschaften in verschiedenen Länder auf mehreren Kontinenten befinden. Du musst allerdings aufpassen, dass Du nicht über die ETFs in Deinem Portfolio mehrfach in die gleichen Unternehmen investierst.
Das könnte beispielsweise wie folgt passieren:
- Du hast bereits einen ETF auf den MSCI World Aktienindex.
- Um mehr auf europäische Werte zu setzen, fügst Du einen ETF auf den MSCI Europe hinzu.
Europa ist im MSCI World mit etwa 12 % gewichtet, durch den zusätzlichen ETF erhält der Kontinent eine höhere Gewichtung. Bei einer europäischen Performance-Schwäche spürst Du die damit verbundenen Verluste stärker, weil die entsprechenden Aktien doppelt im Portfolio vorhanden sind.
Ähnlich sind die Auswirkungen bei einer Kombination aus MSCI World und MSCI World Enhanced Value. Einerseits fügst Du Deinem Portfolio eine sinnvolle Facette hinzu, andererseits kann die doppelte Anwesenheit vieler Werte im Krisenfall das Risiko erhöhen.
Als Fehler kann dieses Vorgehen allerdings nur gewertet werden, wenn es unüberlegt vorgenommen wird. Einzelne Sektoren durch Beimischung der entsprechenden ETFs absichtlich stärker zu gewichten, kann bei höherem Risiko zu attraktiveren Erträgen führen.
Als Anfänger solltest Du davon absehen und nur auf einen möglichst breit streuenden Aktienindex per ETF setzen.
Nicht empfehlenswert ist beispielsweise die Kombination des MSCI World mit dem US-amerikanischen S&P 500 Index. Weil die meisten der im S&P enthaltenen Werte auch im Weltindex vertreten sind. Immerhin sind die Vereinigten Staaten aktuell mit mehr als 62 % im MSCI World gewichtet. Bei einer Krise in den USA gehen somit beide Indizes auf Talfahrt. Im gegenteiligen Szenario profitierst Du natürlich von doppelter Wertentwicklung.
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Tipp: Um in Aktien, ETFs und Fonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapier-Depot. Die besten Anbieter findest Du in der folgenden Übersicht:
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Fehler 5: Fonds-Währung überbewerten
Es gibt Fonds mit ausgewiesener Währung in Dollar, Euro, Schweizer Franken und mehr. Das spielt für Dich jedoch eine untergeordnete Rolle. Warum? Du bist bei einem Broker mit Sitz in Deutschland registriert und erwirbst hierzulande zugelassene ETFs. Diese Indexfonds werden alle mit Euro erworben und in der gleichen Währung verkauft.
Die jeweilige Umrechnung übernimmt Dein Brokerage Anbieter, daher ergibt es auch wenig Sinn, einen ETF mit Währungsabsicherung zu kaufen. Absicherung kostet immer Rendite! Und ob die Absicherung letztlich Früchte trägt, weiß natürlich niemand im Voraus.
Ich halte die Währung eines ETF für nebensächlich, solange Dein Depot in Euro geführt wird und Du in Deutschland zugelassene Produkte kaufst. Es würde Dir beispielsweise wenig nützen, einen ETF auf einen japanischen oder südkoreanischen Index zu erwerben, weil es zu exotischen Produkten einfach keine ausreichenden Informationen gibt.
Fehler 6: ausschließlich auf die Kosten achten
Du willst vermutlich in ETFs investieren, weil diese durch geringe Kosten überzeugen. Dieser Ansatz ist im Vergleich mit gemanagten Investmentfonds absolut richtig. Schließlich handelt es sich hierbei um Unterschiede von 1 bis 3 Prozent pro Jahr, die erst einmal eingespielt werden müssen. Zudem hat es sich herumgesprochen, dass 9 von 10 Fondsmanagern ihre Versprechen hinsichtlich der Mehrrendite nicht halten können.
Bei der Auswahl von ETFs sollten die Kosten allerdings nur ein Kriterium von vielen sein. Wenn Du nach einem geeigneten ETF suchst, müssen viele Aspekte beleuchtet werden, unter anderem:
- Das Datum der Auflage.
- Die Größe des Fonds.
- Das Konzept der Ertragsverwendung.
- Die Art der Replikation.
- Das Fondsdomizil.
Wer ausschließlich zum billigsten ETF greift, wird eventuell seinem Anlageziel nicht gerecht.
Dazu ein Beispiel:
- Du möchtest für den langfristigen Vermögensaufbau einen ETF auf den MSCI World erwerben und einen größeren Betrag investieren.
- Deine Wahl fällt auf einen kürzlich aufgelegten Fonds mit 30 Millionen Euro Volumen in ausschüttender Variante.
Was ist an der Wahl verkehrt:
- Zu niedriges Fonds-Alter, es besteht die Gefahr der Liquidierung.
- Geringes Fondsvolumen birgt die gleiche Gefahr.
- Zum Vermögensaufbau könnte sich ein thesaurierender ETF besser eignen: Das kommt auf Deine steuerliche Situation an.
Aus Kostengründen auf ETFs setzen ist richtig, aber innerhalb der Klasse ausschließlich auf Kosten achten bedeutet, am falschen Platz zu sparen.
Fehler 7: nicht auf Krisen vorbereitet sein
An der Börse ging es in der Vergangenheit in manchen Phasen nur bergauf. Neueinsteiger glauben oft, dass dies auch in der Zukunft so weitergeht und liegen dabei vermutlich falsch. Es kann jederzeit wieder zu einer neuen Finanzkrise oder einem unerwarteten Crash kommen, der den Wert Deines Portfolios um 20, 30 oder40 % reduziert. Was machst Du dann, wie reagierst Du auf den minimierten Buchwert?
Einmal mehr möchte ich Dich daran erinnern, dass Krisen an der Börse mit Geduld ausgesessen werden müssen. Es geht zunächst rapide bergab, danach erfolgt eine sogenannte Bodenbildung und im Anschluss eine mehr oder weniger lange Erholungsphase.
Keinesfalls darfst Du auf den fallenden Kurs mit panikartigem Verkauf reagieren. Denke immer daran, dass es sich nur um einen temporär negativen Buchwert handelt. Mit dem Klick auf den Verkaufsbutton machst Du den Buchwert zum wirklichen Verlust, der nicht mehr umkehrbar ist.
Schaue Dir im Vorfeld die Wertminderungen von Aktienindizes in der Dotcom Krise und der Finanzkrise 2008 an. Der MSCI World verlor bei jedem Ereignis fast 50 % und notiert heute trotzdem weit über dem damaligen Kurs. Die Bewältigung einer Krise kannst Du nicht üben. Aber über das richtige Verhalten nachzudenken und einen theoretischen Krisenplan zu entwerfen, ist schon möglich und empfehlenswert.
Die beste Medizin ist eine Mischung aus Gelassenheit, Disziplin und langem Anlagehorizont. Im schlimmsten Fall musst Du einige Jahre warten, bis der Kurs wieder seine alte Höhe erreicht.
Dein Depotstudent Dominik
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