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Wo hohe Renditen auf Investoren warten, da keimen schnell auch Gefühle wie Gier, Panik und vor allem …
Misstrauen.
Wie kann es sein, dass P2P Kredite eine zweistellige Rendite bieten, das klassische Tagesgeldkonto jedoch Zinsen irgendwo im Bereich zwischen 0 Prozent bis 1,0 Prozent verspricht. Schlimmer noch: Sogar Minuszinsen für Anleger bedeuten konnte?
Die Frage ist durchaus berechtigt.
Bei der Beantwortung sollte man jedoch nicht voreilig irgendwelche Schlüsse treffen, sondern auf die tatsächlichen Fakten vertrauen und diese beurteilen.
Folglich haben Vermutungen wie „P2P Kredite sind ein Schneeballsystem“ oder „P2P Kredite weisen ein Ponzi-Schema auf“ nur selten fruchtbaren Nährboden und sind vielmehr der bloßen Unkenntnis vieler P2P Gegner in Kombination mit einer Portion Misstrauen geschuldet.
Eines vorweg: P2P Kredite sind weder ein Schneeballsystem, noch ein Ponzi-Schema. Die detaillierte Begründung möchte ich in diesem Beitrag liefern.
Sei gespannt!
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Inhalt
Was ist überhaupt ein Schneeballsystem und ein Ponzi-Schema?
Schneeballsystem und Ponzi-Schema sind eng miteinander verwandte Begriffe. Letzteres ist im Grund genommen lediglich eine besondere Art des Erstgenannten.
Ein Schneeballsystem bezeichnet ein in Pyramidenform aufgebautes Geschäftsmodell, das nur dann Gewinne abwirft, wenn eine stetig wachsende Teilnehmerzahl generiert werden kann.
Die neuen Teilnehmer sind nämlich faktisch die einzige Einnahmequelle eines solchen Modells. Und zwar indem sich diese in das Schneeballsystem einkaufen und dadurch Kapital einbringen, das wiederum als Bezahlung der bereits im System befindlichen Personen dient.
Genauer: Die werbende Person A (bereits Mitglied des Systems) erhält für ein neues Mitglied B, das eine Aufnahmegebühr bezahlen muss, eine Provision. Wirbt diese Person B wiederum ein neues Mitglied C, erhält nicht nur die Person B eine Provision hierfür, sondern auch die Person A, die zuvor ja schließlich Person B geworben hat.
Was zunächst kompliziert klingt, ist eigentlich gar nix sehr komplex: Je weiter oben man sich in der Pyramide befindet, desto größer der Verdienst! Somit ist derjenige größter Nutznießer, der das Schneeballsystem überhaupt ins Leben gerufen hat.
Aber warum ist ein Schneeballsystem überhaupt verbotswidrig?
Ganz einfach: Dahinter steht kein Produkt. Vielmehr ist das System das eigentliche Produkt. Somit liegt nichts anderes als ein Betrug vor. Zumindest nach deutschem Recht.
In einem Schneeballsystem wird oftmals dafür geworben, binnen kürzester Zeit hohe Geldsummen durch eine geheime Methode zu verdienen. Daraufhin melden sich viele Personen im System an und bezahlen eine hohe Aufnahmegebühr, um diese Methode zu erfahren.
Das böse Erwachen folgt dann, wenn den Mitgliedern klar wird, dass es entweder:
- Überhaupt keine Methode gibt und sich der Entwickler des Systems längst mit den Einnahmen aus dem Staub gemacht hat.
- Die eigentlich so geheime Methode derart banal ist, dass damit kein Geld verdient werden kann.
Um diese beiden Tatsachen so lange wie möglich zu verschleiern benötigen Schneeballsystem und Ponzi-Schema diverse Eigenschaften:
- Hohe Rendite: Interessenten sollen mit hohen Renditeaussichten gelockt werden, um die Aufnahmegebühr zu bezahlen.
- Garantierte Renditen: Auch die Sicherheit der Rendite steht im Fokus und soll Interessenten ein beruhigendes Gefühl vermitteln.
- Einfach Umsetzung: Da eine möglichst breite Zielgruppe angesprochen werden soll, werben Schneeballsysteme in der Regel mit einfachen Geschäftsmodellen, die wirklich jeder umsetzen kann.
- Wenig bis keine Transparenz: Die Macher eines Schneeballsystems bzw. eines Ponzi-Schemas wollen sich selbstverständlich so wenig wie möglich in die Karten schauen lassen und verschleiern daher Fakten so gut es irgendwie geht.
Anhand dieser Eigenschaften kommen wir zur eigentlichen Frage zurück:
- Sind P2P Kredite ein Schneeballsystem?
- Sind die bekanntesten P2P Plattformen wie Mintos, Bondora oder Estateguru Betrüger-Firmen, die nur schnelles Geld im Sinn haben?
P2P Kredite auf dem Prüfstand: Schneeballsystem ja oder nein?
Im vorherigen Kapitel habe ich Dir vor Augen geführt, welche klassischen Eigenschaften Schneeballsysteme aufweisen.
Nun heißt es: Mintos, Bondora und Estateguru auf den Prüfstand. Anhand dieser drei P2P Plattformen möchte ich analysieren, ob P2P Kredite ein Schneeballsystem sind oder nicht.
Punkt 1: Hohe Renditen
Definitiv!
Mintos, Bondora und Estateguru stellen Mitgliedern zweistellige, jährliche Zinserträge in Aussicht und versprechen somit eine Rendite, die sogar über dem historischen Durchschnitt des Aktienmarkts liegt.
Streng genommen die gleiche Eigenschaft wie in einem Schneeballsystem.
Punkt 2: Garantierte Renditen
Keine der drei Plattformen wirbt damit, dass eine zweistellige Rendite in Stein gemeißelt und sicher ist.
Ganz im Gegenteil.
Die Plattformen sind um Aufklärung bemüht und versuchen ihre Mitglieder durch Blogartikel zu sensibilisieren und auf Verlustrisiken aufmerksam zu machen. Ein positives Beispiel dafür ist sicherlich Bondora.
Die drei P2P Plattformen versuchen also keineswegs den Anschein einer sicheren Rendite zu erwecken, sondern empfehlen ganz klar die Streuung des Kapitals.
Punkt 3: Einfache Umsetzung
Das Investieren in P2P Kredite stellt keine hohen Anforderungen an den Investor. Vielmehr versuchen P2P Plattformen, das Investieren so einfach wie möglich zu gestallten.
Dies ist jedoch keineswegs ungewöhnlich, sondern vielmehr das Bestreben eines jeden Unternehmens der modernen Finanzwelt: Verstaubte Systeme sollen mithilfe der Digitalisierung erneuert und vereinfacht werden.
Punkt 4: Wenig bis keine Transparenz
Transparenz lässt keine der drei Plattformen vermissen. Sowohl Mintos, wie auch Bondora und Estateguru besitzen einen Bereich auf Ihrer Website, in welchem alle Zahlen, Daten und Fakten zum Unternehmen übersichtlich bereitgestellt werden.
Bei Bondora beispielsweise findest Du diesen hier: https://www.bondora.com/de/public-reports
Keine der Plattformen hat also offenbar das Bestreben, über die Tätigkeit als solche, über Einnahmen und Geschäftsfelder hinwegzutäuschen oder diese ihren Investoren zu verheimlichen.
Punkt 5: Weitere Indizien
Einer der zentralen und wichtigsten Punkte, der dagegenspricht, dass sich hinter P2P Krediten ein Schneeballsystem verbirgt ist einfach und alleine die Tatsache, dass es sich bei den P2P Plattformen um reale Unternehmen mit realen Standorten handelt.
An diesen Standorten empfangen Mintos, Bondora und auch Estateguru regelmäßig Blogger und YouTuber der deutschen Finanzszene und stellen ihre Geschäftstätigkeit transparent vor.
Ach und: Da wäre ja noch die Tatsache, dass bei P2P Krediten tatsächlich ein Produkt hinter dem System steht. Nämlich ein Kredit.
Erinnere dich an das vorherige Kapitel zurück in dem ich Dir gezeigt habe, dass bei Schneeballsystemen das System das eigentliche Produkt ist.
Dieser Punkt ist bei P2P Krediten definitiv nicht gegeben. Schließlich existieren reelle Kreditnehmer, die sich Geld von einem reellen Kreditgeber leihen.
Fazit: P2P Kredite sind alles, jedoch kein Schneeballsystem
Dieser Beitrag hat hoffentlich mit dem Vorurteil aufgeräumt, dass es sich bei P2P Krediten möglicherweise um ein Schneeballsystem handeln könne.
P2P Kredite sind ein modernes Finanzprodukt, das zugegeben mit einer sehr hohen Rendite lockt.
Auf der anderen Seite ist niemand bemüht, die Risiken dieses Produkts zu verschleiern. Weder Kreditgeber, noch P2P Plattform machen ein Geheimnis daraus, dass bei P2P Krediten ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals drohen kann – nämlich dann, wenn der Kreditnehmer hinter einem P2P Kredit in Zahlungsunfähigkeit gerät.
Das Fazit lautet somit…
Schneeballsystem: Fehlanzeige!
Dein Depotstudent Dominik
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Nachtrag als weiterführende Information:
Diese Anlagemöglichkeiten für Privatanleger haben sich im Nachhinein als Schneeballsysteme herausgestellt.
– Ponzi-Schemata wie das von Bernie Madoff: Bernie Madoff betrieb über Jahrzehnte hinweg eines der größten Ponzi-Schemata der Geschichte. Er versprach Investoren, hohe Renditen zu erzielen, indem er ihr Geld in den Aktienmarkt investierte. Tatsächlich zahlte er jedoch nur die Renditen von älteren Investoren aus und nutzte das Geld neuer Investoren, um diese zu täuschen. Als die Finanzkrise 2008 einsetzte und immer mehr Investoren ihr Geld zurückforderten, brach das System zusammen. Madoff wurde zu 150 Jahren Haft verurteilt.
– OneCoin, eine Kryptowährung, die sich als Betrug herausstellte: OneCoin war eine Kryptowährung, die behauptete, schnelle und sichere Transaktionen zu ermöglichen und ein großes Potenzial für Investoren zu haben. In Wirklichkeit war es jedoch ein Schneeballsystem, bei dem die Betreiber die Anleger dazu brachten, OneCoin zu kaufen und es dann an andere zu verkaufen, ohne dass es jemals wirklich einen funktionierenden Markt dafür gab. Die Betreiber von OneCoin haben schätzungsweise mehr als 4 Milliarden US-Dollar von Anlegern gestohlen.
– Die deutsche P&R-Gruppe, die Anlegern Container-Verträge als sichere Anlage empfahl, aber in Wirklichkeit ein Schneeballsystem betrieb: Die P&R-Gruppe war ein deutsches Unternehmen, das Anlegern Container-Verträge als sichere Anlage empfahl. Tatsächlich handelte es sich jedoch um ein Schneeballsystem, bei dem das Unternehmen neue Investitionen nutzte, um frühere Investitionen zurückzuzahlen. Als das Unternehmen 2018 zusammenbrach, verloren rund 54.000 Anleger ihr Geld.
– Teakwood Invest, ein Unternehmen, das Anlegern Beteiligungen an Teakholzplantagen in Südamerika anbot, aber letztendlich ein Schneeballsystem war: Teakwood Invest war ein Unternehmen, das Anlegern Beteiligungen an Teakholzplantagen in Südamerika anbot. Das Unternehmen versprach hohe Renditen und behauptete, dass die Investitionen in eine nachhaltige Zukunft investierten. In Wirklichkeit war es jedoch ein Schneeballsystem, bei dem das Unternehmen neue Investitionen nutzte, um frühere Investitionen zurückzuzahlen. Als das Unternehmen zusammenbrach, verloren die Anleger ihr Geld.
… P2P Kredite hören jedoch nicht zu diesen Schneeballsystemen oder Ponzi-Schemata!
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Hallo,
„Das Fazit lautet somit … Schneeballsystem: Fehlanzeige!“
Begründung:
„… alleine die Tatsache, dass es sich bei den P2P Plattformen um reale Unternehmen mit realen Standorten handelt. … Da wäre ja noch die Tatsache, dass bei P2P Krediten tatsächlich ein Produkt hinter dem System steht. Nämlich ein Kredit.“
Ist das wirklich ernst gemeint?
Auch Schneeballsysteme funktionieren regelmäßig mit echten Menschen, die in echten Häusern leben und irgendwelche Produkte vertreiben.
Ob es sich tatsächlich um ein Schneeballsystem handelt, dürfte sich wohl letztlich nur durch einen prüfenden Blick von Experten in die Geschäftsunterlagen klären lassen. Wer verlässt sich schon auf eine Website, auf welcher alle Zahlen, Daten und Fakten zum Unternehmen übersichtlich bereitgestellt werden?
Dafür gibt es aber im Artikel reichlich Affiliatelinks, um ein paar Euros mitzuverdienen.
Unabhängige Beratung sieht wohl anders aus. Echt.
Das ist meine ganz persönliche Meinung dazu
Gruß
Andreas