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Kann ein Aktienkurs um 30 % fallen? Um 50 %? Um 90 %
Ist es möglich, dass ein Aktienkurs auf null sinkt? Kann der Aktienkurs also um 100 % fallen?
Oder ist es vielleicht sogar möglich, dass ein Aktienkurs ins Negative fällt?
Interessante Fragen, die ich in diesem Artikel beantworten werde!
Inhalt
Wann kann ein Kurs Richtung null sinken?
Bevor wir die Frage beantworten können, ist wichtig zu verstehen:
- Eine Aktiengesellschaft geht nicht insolvent, weil der Kurs auf null sinkt. Eine Aktiengesellschaft kann weiterhin profitabel arbeiten: Unabhängig davon, zu welchem Kurs die Aktie aktuell gehandelt wird. Es funktioniert andersrum.
- Ein Aktienkurs sinkt auf null, weil die Gesellschaft insolvent geht oder in Schwierigkeiten steckt. Zumindest fallen Aktienkurse in solchen Fällen sehr stark und können gegen null tendieren.
Die Situation des Unternehmens ist also die Ursache für einen sinkenden Aktienkurs und nicht die Folge davon!
Aktien stellen einen Anteil an einem Unternehmen dar: Wenn eine Aktiengesellschaft 100 Aktien ausgibt und Du 100 Aktien davon besitzt, dann gehört Dir das ganze Unternehmen.
Wenn Du zum Beispiel 1 Aktie von 100 Aktien besitzt, dann gehört Dir 1 % des Unternehmens und Du erhältst Du 1 % der Ausschüttungen (Dividenden).
Wenn das Unternehmen wertlos ist (z.B. weil es keine Gewinne macht und keine Substanz hat), dann ist auch eine Aktie des Unternehmens nichts wert: Und aus diesem Grund könnte die Aktie zu einem Wert nahe null an der Börse gehandelt werden.
Wie das genau funktioniert, zeige ich Dir im Folgenden.
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Wie tief kann ein Aktienkurs sinken?
Ein Aktienkurs kann also maximal um 100 % sinken. Auch wenn die Praxis zeigt: Ganz auf null fallen Aktien nie.
Gab es schon Aktienkurse, die auf null gesunken sind?
Es gab bereits Aktienkurse, die so gut wie auf null gesunken sind oder zumindest beinahe „wertlos“ geworden sind. Ganz auf null fallen Aktien jedoch nicht.
Denn häufig findet ein sogenanntes „Delisting“ statt, bevor der Kurs auf null sinken würde.
Außerdem gibt es in der Praxis keinen „Aktienkurs null“, da ansonsten die Aktien an der Börse verschenkt werden würden – und da trotzdem Verkaufsgebühren anfallen würden, macht es für den Verkäufer keinen Sinn, die Aktien zu verkaufen.
Oder anders ausgedrückt: Es macht keinen Sinn, Aktien zu verschenken und dafür noch Gebühren zu bezahlen.
Dass der Aktienkurs (im Gegensatz zum Ölpreis) nicht ins Negative fallen kann, das erläutere ich weiter unten.
Im nächsten Abschnitt möchte ich Dir davor erklären, was Delisting ist und wie das funktioniert.
Delisting – die Aktie wird von der Börse genommen
Delisting bezeichnet den Widerruf der Zulassung von Aktien zum Handel im gesetzlich regulierten Markt. Klingt kompliziert, heißt im Grunde aber nur, dass eine Aktie nicht mehr börsennotiert ist – sie wurde vom Markt genommen.
In Deinem Depot – das ja die Börsenkurse anzeigt – wird diese Aktie mit einem Wert von null angezeigt. Sie wird nicht mehr gehandelt. Es gibt kein Angebot und keine Nachfrage – und damit keinen Preis: Die Aktie fällt auf null.
Nicht zu verwechseln ist das Delisting mit dem Downlisting. Dabei wird die Aktie nicht ganz vom (Börsen)Markt genommen, sondern künftig im weniger geregelten Freiverkehr der Börse notiert.
Beispiele für Delisting (ohne Aktienkurs 0):
- 15. November 2014: Biolitec AG (WKN A1JXLS)
- 30. Dezember 2014: AGO AG Energie + Anlagen (WKN A12UK4)
- 30. September 2015: IMW Immobilien SE (WKN A0BVWY)
- 6. April 2020: Axel Springer SE (WKN I550135)
Warum nehmen Unternehmen ihre Aktie von der Börse?
Zunächst einmal: Mit dem Delisting erklärt ein Unternehmen seinen vollständigen Rückzug von der Börse. Das ist eine schwerwiegende Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen auch für die Aktionäre. Der ganze Prozess muss einem gesetzlich geregelten Ablauf folgen. Welches Unternehmen nimmt ohne Grund einen Aktienkurs von 0 in Kauf!
- Das Unternehmen ist insolvent
Bei einer Insolvenz ist klar: die Aktie fällt auf null. Das Unternehmen ist zahlungsunfähig und kann seine Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen. Für Dich als Aktionär ist das der worst case – da ist in vielen Fällen nichts mehr zu holen.
Dein Geld kannst Du (wahrscheinlich) abschreiben. Denn: Als Aktionär bist Du Miteigentümer des (insolventen) Unternehmens. Du gehörst nicht zu den Gläubigern und hast damit keinerlei Anspruch auf eine Quote aus der Insolvenzmasse. - Kosten der Börsennotierung
Sich an der Börse zu präsentieren hat seinen Preis: Abgesehen von den beträchtlichen Börseneinführungskosten muss ein Unternehmen Geschäftsberichte und Zwischenberichte erstellen und den Aktionären zukommen lassen.
Abteilungen für Öffentlichkeitsarbeit und Aktionärsbetreuung werden in aller Regel eingerichtet. Und es muss eine jährliche Hauptversammlung organisiert und durchgeführt werden. Das alle kostet Zeit und Geld und für manche Unternehmen scheint sich das nicht zu lohnen. - Offenlegungspflichten
Börsennotierte Aktiengesellschaften unterliegen einer umfangreichen Publizitätspflicht: Jahresabschluss, Jahresfinanzbericht, Quartalsberichte, Beteiligungsverhältnisse, Offenlegung der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat …
Die Liste ist richtig lang. Manche Unternehmen scheuen dieses Licht der Öffentlichkeit – vielleicht auch, weil sich die eine oder andere Unternehmensstrategie dann schneller und einfacher umsetzen lässt. - Übernahmen und andere Gründe
Unternehmensübernamen oder auch die Umbenennung in eine andere Rechtsform (zum Beispiel GmbH), eine komplette Privatisierung oder auch eine Squeeze-Out (zwangsweiser Ausschluss von Minderheitsaktionären durch den Hauptaktionär) haben meist eine Delisting zur Folge. Sind solche Strukturmaßnahmen – wie zum Beispiel eine Verschmelzung – die Ursache für den Rückzug von der Börse, spricht man von einem kalten Delisting.
Und natürlich kann die Börsenaufsicht die Börsenzulassung widerrufen, wenn das Unternehmen seinen Pflichten nicht ordnungsgemäß nachkommt. Bei der US Technologiebörse NASDAQ gilt übrigens diese strenge Regel: notiert eine Aktie dreißig Tage ununterbrochen niedriger als ein US Dollar, droht das Delisting!
Interessant: Aktuell sind Hedgefonds, deren Kassen prall gefüllt sind, auf der Suche nach unterbewerteten Unternehmen, um sie sozusagen zu „schlucken“. Betroffene Unternehmen wehren sich schon mal dagegen und versuchen gelegentlich diesem Ansinnen durch ein Delisting zu entgehen …. Ein Aktienkurs von 0 ist auch für einen Hedgefonds nicht so spannend.
Im Folgenden zeige ich Dir, dass es bei Aktien keinen negativen Kurs geben kann – obwohl negative Preise in der Praxis durchaus schon vorgekommen sind. Und zwar beim negativen Ölpreis im April 2020.
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Kann es bei Aktien einen negativen Preis geben?
Diese Fragestellung könnte naheliegen, wie die Vergangenheit zeigt: Immerhin gab es auch einen negativen Ölpreis.
Beispiel negativer Ölpreis im April 2020:
In diesem Zeitraum kostete ein Liter US-Rohöl teilweise weniger als null Dollar. Wie es dazu kam?
Stark vereinfacht erklärt: Die (eigentlichen) Käufer des Rohöls spekulierten mit dem Rohöl-Handel an der Börse, sie waren aber überhaupt nicht daran interessiert, das Öl tatsächlich abzunehmen. Daher wollten sie unter allen Umständen vermeiden, dass sie das Rohöl auch tatsächlich abnehmen mussten.
Da sie große Schwierigkeiten hatten, Käufer für das Rohöl zu finden, sanken die Preise immer weiter und weiter.
Durch diese Umstände waren sie irgendwann sogar bereit, Geld dafür zu zahlen, dass andere ihnen das Rohöl abnehmen – eine bizarre Situation, die so zum ersten Mal in der Geschichte des modernen Ölhandels vorkam.
Diese Situation lässt sich aber nicht auf Aktien übertragen.
Bei Aktien handelt es sich um Anteile an einem Unternehmen. Der Anteilseigner bzw. Aktionär stellt Eigenkapital bereit, erhält Anteile am Unternehmen und hat sonst keine weiteren Verpflichtungen oder Nachteile.
Wenn das Unternehmen insolvent geht, hast Du als Anteilseigner keine Nachschusspflicht. Du „haftest“ lediglich mit dem eingezahlten Kapital.
Du trägst einzig und allein das Risiko, dass sich der Aktienkurs nicht so entwickelt, wie von Dir erwartet oder erhofft.
… und bei Insolvenz?
Bei Überschuldung bzw. Insolvenz werden alle Gläubiger nacheinander ausgezahlt. Das sind zum Beispiel Lieferanten, die noch bezahlt werden müssen oder Kredite, die an die Bank zurückgezahlt werden müssen.
Du als Aktionär bist sozusagen als letztes an der Reihe und kommst erst nach allen anderen an die Reihe – falls überhaupt noch etwas übrig bleibt.
Und falls bereits die Lieferanten oder Banken nicht mehr bezahlt werden können, erhältst Du als letzter im Glied sowieso keine Zahlung.
Du musst allerdings auch kein Geld nachzahlen! Denn als Aktionär musst Du nicht mit Deinem Privatvermögen haften.
Der Unterschied zum negativen Preis bei Rohöl
Wie man am Beispiel von Rohöl gesehen hat: Es gibt gute Gründe, wieso man kein Rohöl haben möchte.
Du würdest es vielleicht auch nicht gut finden, massenhaft Rohöl in den Garten gestellt zu bekommen, wenn es aktuell niemand kaufen möchte – und das nur, weil Du an der Börse gezockt hast.
Und wenn es Gründe dafür gibt, dass man etwas unter keinen Umständen haben möchte – zum Beispiel kein Lagerplatz – dann kann ein Preis ins Negative gehen, sodass man sogar dafür bezahlt, etwas nicht zu erhalten.
Aber welchen Grund könnte man haben, keine Aktien umsonst erhalten zu wollen?
Diesen Grund gibt es nicht. Denn das Schlimmste, was Dir passieren kann ist: Dass die Aktien wertlos sind.
Aber Geld dafür zu bezahlen, dass man keine Aktien geschenkt bekommt? Das ist nicht denkbar.
Und aus diesem Grund kann der Preis von Aktien auch nicht ins Negative abdriften.
Daher können wir die Frage folgendermaßen beantworten.
Kann es bei Aktien einen negativen Preis geben? Nein, der Preis kann nicht – wie im bizarren Fall von Rohöl im April 2020 – negativ werden. Das liegt daran, dass der Besitz einer Aktie keinerlei Verpflichtungen oder Nachteile mit sich bringt. Der schlimmste Fall ist der Totalverlust des eingesetzten Kapitals, bei dem die Aktie maximal auf null fällt.
Hier das Beispiel eines stark fallenden Aktienkurses, bei dem das Ergebnis nahe einem Totalverlust kam:
Für umfassendere Informationen lies gerne die folgenden Beiträge:
Ich hoffe, ich konnte die Fragestellungen „Wie tief kann ein Aktienkurs sinken?“ und „Wie stark kann ein Aktienkurs fallen?“ leicht verständlich erklären. Damit sollte klar sein, wie tief ein Aktienkurs fallen kann.
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