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Zinsänderung: Das passiert mit P2P Krediten

Bondora Nettorendite
Depotstudent Dominik
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Die aktuelle Nullzinspolitik der EZB (Europäischen Zentralbank) und die daraus resultierenden niedrigen Zinsen sind der wahrscheinlich beste Nährboden, auf den P2P Kredite überhaupt treffen können.

Mehr noch: Vielleicht sind P2P Kredite sogar nur aufgrund der negativen Zinsentwicklung derart populär geworden…

…immerhin zeigen die seit 2008 sinkenden Zinsen und das Wachstum des P2P Volumens offensichtliche Parallelen.

  • Was aber wäre, wenn die Zinsen morgen wieder steigen?
  • Was wäre, wenn die EZB plötzlich den Leitzins erhöhen und gar auf den Stand vor der Finanzkrise anheben würde?

Zurecht stellen sich viele P2P Investoren genau diese Frage, denn eines ist klar: Eine Zinsänderung würde mit Sicherheit nicht unmerklich an P2P Krediten vorübergehen, sondern definitiv ihre Spuren hinterlassen. Fraglich bleibt nur, wie diese Spuren aussehen und ob diese mit einem negativen Ausgang für Privatanleger verbunden wären.

Ein positiver Aspekt ist sicherlich, dass wir uns nur Gedanken über eine Richtung machen müssen. Da das Zinsniveau nicht mehr wirklich fallen kann, musst Du Dir keine Sorgen darüber machen, wie sich P2P Kredite bei fallenden Zinsen verhalten würden…

…wie P2P Kredite bei steigenden Zinsen reagieren sollte jedoch definitiv ein Punkt sein, dem Deine Aufmerksamkeit gilt. Immerhin zeigen erste Stimmen bereits, dass es bald vorbei sein könnte mit der Nullzinspolitik der EZB. Die amerikanische Zentralbank FED hat es schon vorgemacht und den Leitzins leicht erhöht.

Auch wenn die führenden Banker Europas angekündigt haben, den Leitzins noch einige Jahre auf diesem Niveau halten zu wollen, hat die Vergangenheit gezeigt, dass solche Aussagen eine sehr geringe Halbwertszeit haben können.

Daher möchte ich mich in diesem Beitrag damit beschäftigen, was eine Zinsänderung für P2P Kredite bedeuten könnte. Konkret soll es um die Frage gehen: Was passiert, wenn die Zinsen steigen und wie verhalten sich P2P Kredite bei steigenden Zinsen?

Sei gespannt, denn viele Überlegungen werden Dir als Anleger mit Sicherheit nicht gefallen…

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Vorüberlegung: Was steigenden Zinsen für Kreditnehmer bedeuten

Bevor wir detailliert in das Thema einsteigen möchte ich zunächst eine kleine Vorüberlegung anstellen und grundlegend beleuchten, was steigende Zinsen im Allgemeinen für Kreditnehmer bedeuten können.

Genauer erklären möchte ich dies am Beispiel einer Immobilienfinanzierung, wozu das Finanzinstitut Flossbach von Storch eine interessante Rechnung aufgestellt hat.

Untersucht wurde hier eine klassische Immobilienfinanzierung einer Familie mit einem Nettoeinkommen von 3.314 Euro, welche ein Darlehen in Höhe von 400.000 aufgenommen hat.

  • Bei einem Kreditzins in Höhe von 1,5 Prozent würden nach Berechnung eine Monatsrate in Höhe von 1.167 Euro anfallen, was einem Anteil am Nettoeinkommen in Höhe von 35 Prozent entspricht.
  • Würden nun die Zinsen auf ein Niveau von 5 Prozent steigen, würde die fällige Monatsrate auf stolze 2.333 Euro wachsen, was einer Verdopplung entspräche und unglaubliche 70 Prozent des Nettoeinkommens verschlingen würde.

In der Realität wäre diese Familie schlichtweg nicht mehr in der Lage, die Kreditraten zu bedienen, was wahrscheinlich einen Verkauf der Immobilie zur Folge hätte.

Und dieses Szenario würde im Falle einer Zinserhöhung nicht nur privaten Kreditnehmern drohen…

…auch bei vielen europäische Staaten würde der Kollaps bevorstehen. Insbesondere Staaten wie Spanien, Italien oder Portugal, die eine hohe Schuldenquote aufweisen, wären hier betroffen.

Zusammenfassend möchte ich festhalten, dass eine Erhöhung der Zinsen mit heftigen Turbulenzen am europäischen Finanzmarkt verbunden wäre, die nicht nur private Kreditnehmer, sondern auch ganze Staaten erheblich „durchschütteln“ könnten.

  • Doch wie sieht es nun explizit mit P2P Krediten aus?
  • Welche Szenarien könnten hier drohen?

P2P Kredite: Feste Zinssätze als großer Trumpf?

Der im vorherigen Kapitel dargestellte Fall der Immobilienfinanzierung kann nicht 1:1 auf P2P Kredite umgemünzt werden.

Dies liegt vor allem an zwei Eigenschaften, die P2P Kredite aufweisen:

  1. Kurze Laufzeiten
  2. Festgeschriebene Zinssätzen

Im Gegensatz zur Immobilienfinanzierung, die in der Regel auf mehrere Jahrzehnte angelegt ist (und in 99% aller Fälle eine Anschlussfinanzierung erfordert), besitzen P2P Kredite kürzer Laufzeiten von wenigen Monaten bis hin zu wenigen Jahren.

Heißt: Ein P2P Kredite wird innerhalb des bei Abschluss genannten Zeitfensters zu einem festen Zinssatz zurückbezahlt. Eine Anschlussfinanzierung ist nicht erforderlich.

Folglich tangieren steigenden Zinsen bereits abgeschlossen P2P Kredite zunächst nicht! Es wird also definitiv keine Welle von Zahlungsausfällen geben, wie von vielen Investoren befürchtet wird, weil sich Kredit-Zinssätze mit steigendem Leitzins erhöhen könnten.

Nochmal: P2P Kreditzinsen werden steigen, wenn der Leitzins steigt, das ist richtig. Bereits in der Finanzierung befindliche Kredite bleiben davon jedoch unberührt.

Soweit so gut. Das ist jedoch leider nicht die ganze Wahrheit…

Steigende Zinsen könnten zu einer ganzen Reihe von Ausfällen führen, was jedoch meiner Einschätzung nach eher mit den Kreditnehmer selbst und deren Charakter zu tun haben könnte.

Folgende Überlegung…

P2P Kredite bestehen in den meisten Fällen (Estateguru und andere Immobilienplattformen ausgenommen) aus Konsumschulden. Nun würde ich behaupten, dass Konsumschulden häufig von Kreditnehmern verursacht werden, die ihren Konsum nicht durch Barvermögen finanzieren können.

Auf den Punkt gebracht: Diese Personen können nicht mit Geld umgehen. Wahrscheinlich werden diese bereits an anderer Stelle verschuldet sein, vielleicht sogar in Form einer Immobilie.

Aufgrund dieser Tatsache könnten P2P Kredite im Falle steigender Zinsen also indirekt doch betroffen sein und reihenweise ausfallen, weil Kreditnehmer nicht mehr in der Lage sein werden, ihre Raten zu bedienen. Schuld daran sind jedoch keineswegs die Kredite selbst, sondern vielmehr das Finanzverständnis der Kreditnehmer.

Hohe Zinsen und die Rückkaufgarantie

Eine sehr spannende Frage, die in Investorenkreisen immer wieder gestellt wird:

Wie verhält sich eigentlich die Rückkaufgarantie in einem Umfeld steigender Zinsen?

Diese Frage lässt sich mit etwas Logik sehr gut beantworten, ich muss jedoch kurz ausholen…

Aktuell profitieren viele Kreditgeber von einem sehr stetigen und zuverlässigen Mittelzufluss. Es finden sich sehr viele Investoren, die in P2P Kredit investieren. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass im aktuellen Niedrigzinsumfeld schlichtweg wenig Alternativen existieren, um Kapital renditebringend anzulegen. Spontan fallen mir hier lediglich Aktien und Immobilien ein.

Steigen nun die Zinsen, rücken plötzlich wieder andere Anlageinstrumente wie beispielsweise Anleihen oder Festgeldkonten in den Fokus der Anleger. Dies könnte dazu führen, dass die Kreditgeber nicht mehr den Mittelfluss erhalten, der eingeplant bzw. notwendig ist, um das Geschäftsmodell aufrecht zu halten.

Fakt ist nämlich: Kreditgeber die eine Rückkaufgarantie anbieten sind auf einen zuverlässigen Mittelfluss angewiesen, um ausgefallene Kredite zurückkaufen zu können. Fehlt dieser Mittelfluss, können Rückkaufe unter Umständen mangels Kapital nicht mehr geleistet werden was wiederum Kreditausfälle für Investoren zur Folge hat. Und da Kreditgeber zusätzlich ebenfalls in ihre Kredite investiert sind, wäre eine Insolvenz die logische Folge.

Auch für P2P Plattformen, die nicht direkt als Kreditgeber auftreten (z.B. Mintos) hätte dieses Szenario vermutlich ernsthafte Konsequenzen. Schließlich sind diese auf die Zuverlässigkeit und die fristgerechte Gebührenzahlung ihrer Kreditgeber angewiesen (Bei Mintos sind die von Darlehensanbahnern kassierten Gebühren der Umsatzgarant schlechthin).

Fallen mehrere Kreditgeber innerhalb kürzester Zeit aus, wäre auch das Fortbestehen der P2P Plattform in ernsthafter Gefahr, weil schlichtweg eine wichtige Einnahmequelle plötzlich wegfällt.

Fazit: Niedrige Zinsen bleiben uns hoffentlich noch lange erhalten…

Dieser Beitrag hat gezeigt, dass steigende und hohe Zinsen erhebliche Konsequenzen für den P2P Markt bedeuten könnten.

Natürlich sind alle vorgestellten Szenarien nur Gedankenspiele und Vermutungen, die jedoch keineswegs völlig aus der Luft gegriffen sind und definitiv ihre Daseinsberechtigung haben.

Aktuell besteht kein Grund zur Panik, schließlich hat noch EZB-Chef Mario Draghi betont, den Leitzins auf einem sehr niedrigen Niveau halten zu wollen. Volkswirte rechnen mit einer Erhöhung frühestens im Jahr 2025.

Dennoch solltest Du als Anleger diesen potenziellen Gefahrenherd nicht auf die leichte Schulter nehmen und Deine Geldanlage aktiv diversifizieren. Vertraue nicht blind auf scheinbare Sicherheiten wie die Rückkaufgarantie und lasse dich keineswegs durch die hohen Renditen bei P2P Krediten blenden. „All in“ wäre bei dieser Anlageklasse definitiv der falsche Weg.

Streue Dein Kapital über mehrere Klassen und mehrere Plattformen hinweg. Nur so kannst Du einer möglichen Zinserhöhung gelassen entgegensehen und dich über aktuell niedrige Zinsen freuen.

Dein Depotstudent Dominik

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