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Welche Kosten fallen beim Aktienkauf an?

Depotstudent Dominik
3.8
(9)

Im heutigen Beitrag der Aktien Einsteiger Serie möchte ich mich einem Thema annehmen, dem leider sehr viele Privatanleger keine große Beachtung schenken.

Heute geht es um Kosten, die im Rahmen vom Kauf und Verkauf von Aktien anfallen.

Dabei möchte ich wirklich einen Blick auf ALLE Kosten werfen.

Ziel dieses Beitrags ist es, Dich im Hinblick auf ein sehr wichtiges Thema zu sensibilisieren und Dir aufzuzeigen, dass in alten Börsenweisheiten wie „Hin und Her macht Taschen leer“ definitiv ein wahrer Kern steckt und diese Sprichwörter sich nicht ohne Grund seit vielen Jahrzehnten halten.

Mit Sicherheit wirst Du nach diesem Beitrag genauer hinschauen, wenn es um Transaktionen von Aktien, ETFs und Co. geht.

Packen wir es an!

Kosten beim Aktienkauf – eine Übersicht

Welche Kosten fallen eigentlich beim Aktienkauf an und wie kann ich diese auf ein Mindestmaß senken?

Genau um diese Frage soll es in diesem Beitrag gehen.

Bevor wir gemeinsam die einzelnen Gebührenfaktoren aufschlüsseln, möchte ich Dir einen Überblick darüber geben, wo Kosten und Gebühren Deine Rendite schmälern.

Hier eine Übersicht über alle Kostenfresser beim Kauf und Verkauf von Aktien:

  1. Depotführungsgebühren
  2. Transaktionskosten
  3. Variable Zusatzkosten
  4. Spread
  5. Steuer

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Stolze 5 Punkte, die Du alle auf dem Schirm haben solltest, wenn Du mit Aktien handelst. Diese Kosten sind nämlich dafür verantwortlich, dass Dein Gewinn mit einer Aktienposition unter Umständen stark schrumpft, bis er schlussendlich realisiert und auf Deinem Konto eingebucht ist.

Schauen wir uns nun die einzelnen Posten genauer an.

Kostenpunkt 1: Depotführungsgebühren

Depotführungsgebühren werden von Deinem Broker für den Service erhoben, dass er Dir überhaupt ein Depot zur Verfügung stellt, das als Voraussetzung für den Wertpapierhandel gilt.

Diese Kosten werden also immer erhoben. Egal, ob Du eine Transaktion tätigst oder nicht.

Mein Tipp: Achte unbedingt darauf, diese Kosten zu vermeiden!

Das geht relativ einfach…

Nahezu alle renommierten Direktbroker verzichten auf Depotgebühren. Hierbei handelt es sich wirklich um einen Kostenpunkt aus vergangenen Tagen, der heute nicht mehr zum guten Ton der Finanzindustrie gehört.

Meist werden Depotgebühren nur noch vereinzelt von Hausbanken und einzelnen Online-Brokern erhoben.

Diese Kosten kannst Du Dir also auf jeden Fall sparen!

Kostenpunkt 2: Transaktionskosten

Um Transaktionskosten kommst Du nicht herum. Diese Kosten fallen bei jeder Transaktion, lassen sich jedoch, je nach Wahl des Brokers und Handelsplatzes, erheblich senken.

Die Transaktionskosten setzen sich in der Regel aus drei Einzelposten zusammen:

  1. Grundgebühr
  2. Variable Gebühr je nach Volumen
  3. Börsenplatzgebühr je nach Handelsplatz

Achtung: Mit diesen Kosten solltest Du Dich unbedingt auseinandersetzen, wenn Du kleiner Summen handelst. Nahezu alle Broker erheben eine Mindestgebühr für den Kauf und Verkauf von Aktien. Meist ist diese Mindestgebühr so hoch, dass sich Orders unter mehreren Hundert Euro nicht lohnen, da die Kosten im wahrsten Sinne des Wortes Deine Gewinne auffressen.

Ein kleines Beispiel, um Dir ein Gefühl für diese Transaktionskosten zu geben.

Die Consorsbank stellt einen Transaktionskostenrechner zur Verfügung, mit dessen Hilfe sich Aktienkäufe simulieren und die anfallenden Kosten berechnen lassen.

Hier setzen sich diese Transaktionskosten aus einer Grundgebühr von 4,95 Euro und einem variablen Provisionssatz von 0,25 %, mindestens jedoch 5 Euro zusammen.

Wählen wir den Handelsplatz Tradegate, bei dem keine Handelsplatzkosten anfallen, ergeben sich demnach bei einer Order über 10.000 Euro Gebühren in Höhe von 29,95 Euro.

Zum Vergleich: Der Handelsplatz XETRA erhebt ein zusätzliches Entgelt von 1,50 Euro pro Order, sodass sich die Kosten hier auf 31,45 Euro belaufen.

Diese Kosten mögen auf den ersten Blick nicht hoch erscheinen, können jedoch bei vielen Transaktionen bei kleinem Budget schnell sehr stark ins Gewicht fallen und Deine Rendite erheblich schmälern.

Hier eine Übersicht, wie stark der Anteil der Transaktionskosten im Verhältnis zur Gesamtsumme ist (Beispiel Consorsbank, Tradegate).

Anteil der Orderkosten am Gesamtvolumen

Erschrenkend, oder nicht?

Bei einem Kauf von 500 Euro belaufen sich die Transaktionskosten auf stolze 1,99 %.

Bedenke bitte, dass diese Kosten auch beim Verkauf fällig werden.

Solltest Du eine Rendite von 200 % erzielen, ist dies sicherlich zu verschmerzen. Wenn dies allerdings nicht der Fall ist, schmälern Transaktionskosten Deine Gewinne erheblich bzw. vergrößern mögliche Verluste.

Gerade bei kleinen Depots solltest Du also unbedingt darauf achten, die Anzahl der Transaktionen wirklich auf ein Minimum zu beschränken. Verfolge eine klare Strategie und springe nicht wie ein wildes Huhn von Aktie zu Aktie!

Ein Tipp: Bei Trade Republic handelst Du komplett ohne Transaktionskosten. Es wird lediglich eine Fremdkostenpauschale in Höhe von 1 € erhoben. Gerade für Privatanleger, die mit kleinen Summen handeln, könnte dieser Broker eine nähere Betrachtung wert sein. Hier geht’s zu meinem Erfahrungsbericht.

Kostenpunkt 3: Variable Zusatzkosten

Hin und wieder kann es Sinn ergeben, Orders mit einem Zusatz wie Stopp Loss oder Limit Buy zu versehen.

Genau diese Orderzusätze lassen sich jedoch einige Broker bezahlen!

Das ist jedoch wirklich die Ausnahme, sodass Du unbedingt darauf achten solltest, einen Broker auszuwählen, der auf diese Kosten verzichtet.

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Je nach gewählter Handelsstrategie kann es von Anleger zu Anleger sehr unterschiedlich sein, ob mit Stopp-Kursen gearbeitet wird, oder nicht. Ich selbst nutze diese nicht, da ich ein sehr langfristig ausgerichtete Strategie verfolge. Wer jedoch eine mittelfristige Strategie verfolgt und es sich zum Ziel gesetzt hat, Verluste radikal zu begrenzen, der wird vor erhebliche Kostenprobleme gestellt, wenn jede Stopp-Order mit Gebühren verbunden ist.

Limitgebühren sind jedoch nicht die einzigen Kostenfresser in diesem Zusammenhang. Weitere Gebühren sind:

  1. Teilausführungen: Bei Aktien mit sehr geringem Handelsvolumen werden gelegentlich Teilausführungen durchgeführt. Diese Teilausführungen werden von machen Brokern auch zweifach in Rechnung gestellt, obwohl es sich streng genommen um nur eine Order handelt.
  2. Telefonhandel: Auch wenn es eher die Seltenheit sein wird, dass Du telefonisch Aufträge an Deinen Broker übermittelst, solltest Du Dir dennoch im Klaren darüber sein, dass hier hohe Gebühren anfallen können.

Achtung: Nur Du selbst kannst entscheiden, welche Broker das für Dich beste Gebührenmodell betreibt, da jede Anlagestrategie anders ist. Einen pauschalen Ratschlag kann Dir in diesem Bereich also wirklich niemand geben. Vergleich, vergleiche, vergleiche!

Kostenpunkt 4: Der Spread

Thema Spread.

Diesen Punkt haben (und das stelle ich wirklich immer wieder fest) nur die wenigsten Aktien Einsteiger wirklich auf dem Schirm.

Der Spread bezeichnet die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis. Dabei wird der Ankaufspreis immer höher sein als der aktuelle Aktienkurs, der Verkaufspreis hingegen niedriger als der Aktienkurs.

Heißt für Dich: Wenn Du eine Aktie erwerben möchtest, deren Kurs bei 100 Euro steht, erhältst Du diese Aktie nicht für 100 Euro, sondern für einen höheren Preis, beispielsweise 100,50 Euro.

Je nach Handelszeit, Börsenplatz und Umsatz kann der Spread teilweise sehr groß sein.

Wenn Du also den Preis beim Kauf bzw. Verkauf einer Aktie ermittelst, dann nutze bitte unbedingt auch die korrekten Preise und nicht den aktuellen Aktienkurs, den Dein Broker ausgibt! Im Fachjargon spricht man hier von Geldkurs (Verkauf) und Briefkurs (Kauf).

Zugegeben wird der Spread bei einem DAX-Titel an einem normalen Handelstag nicht sehr groß sein.

Wenn Du jedoch Anteile kleinerer Unternehmen erwerben möchtest, kann es durchaus sein, dass die Differenz zwischen Brief- und Geldkurs sehr hoch ist.

Kostenpunkt 5: Die Steuer

Nichts im Leben ist sicher – außer der Tod und die Steuer!

Perfekt getroffen, oder nicht?

Dieses Zitat von Benjamin Franklin gilt leider auch für den Aktienhandel. Hier fällt die Abgeltungssteuer an, die Du auf keinen vergessen solltest.

Ich möchte an dieser Stelle gar nicht weiter ins Detail gehen, der Vollständigkeit halber diesen Kostenpunkt jedoch auf jeden Fall nennen.

Wirklich keine andere Gebühr zehrt nämlich so sehr an Deinen Gewinnen, wie die Abgeltungssteuer.

Hier geht’s zu einem ausführlichen Beitrag.

Fazit: Kosten beim Aktienkauf solltest Du NIEMALS vernachlässigen

Dieser Beitrag hat uns eines ganz klar vor Augen geführt: Das uralte Sprichwort „Hin und Her macht Taschen leer“ ist keineswegs eine leere Worthülse sondern wahrscheinlich eine der Börsenweisheiten mit dem höchsten Wahrheitsgehalt.

Wenn Du ein Depot im sechsteiligen Bereich besitzt, rücken Transaktionskosten zugegebenermaßen immer weiter in den Hintergrund. Einfach, weil ihr Anteil im Verhältnis zum Gesamtvolumen mit zunehmender Ordergröße immer weiter abnimmt.

Wenn Du hingegen ein kleines aber feines Privatanleger-Depot unterhältst, solltest Du unbedingt darauf achten, Transaktionen auf ein Minimum zu reduzieren und versuchen, möglichst viele Kostenfresser zu eliminieren.

FAQ – Häufig Fragen im Zusammenhang mit Orderkosten

Welche Kosten fallen beim Handel mit Aktien an?

Zu den Kostenverursachern beim Aktienhandel gehören:

1. Depotführungsgebühren
2. Transaktionskosten
3. Variable Zusatzkosten
4. Spread
5. Steuer

Lassen sich Kosten beim Kauf und Verkauf von Aktien umgehen?

Teilweise ja!

Abhängig von der Wahl Deines Brokers lassen sich zum Beispiel Depotführungskosten und variable Zusatzkosten völlig eliminieren, Transaktionskosten erheblich senken.

Auch die Abgeltungssteuer lässt sich unter Umständen reduzieren. Hier solltest Du jedoch mit einem Steuerberater Rücksprache halten.

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Ein Kommentar

  1. Cooler Artikel. Stellt eine gute Zusammenfassung dar.
    Zum Thema Spread: Viele Handelsplätze haben zwar Handelzeiten zwischen 8 und 22 Uhr, gute Spreads hat man aber eher Vormittags (ab 9 Uhr) und nach dem Öffnen der US-Börsen (15:30). Handelt man dagegen gegen zwischen 20-22 Uhr sind die Spreads bei den Handelsplätzen oft auch zwischen 1 und 1,5 %. Bei einem Investment von 1000€ bedeutet ein Spread von 1,5 % einen Aufschlag von 15€.

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