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Ein Investment in ETFs als Student unterscheidet sich grundlegend von einer Geldanlage als gefestigter Angestellter. Sind ETFs die richtige Anlageklasse für Studenten? Alles über potenzielle Gefahren und auf was geachtet werden muss.
Viele Studenten sind in einer zwiespältigen Lage – wirklich viel Geld ist nicht vorhanden, aber doch so viel, dass man irgendetwas Sinnvolles damit anfangen möchte. Selbst wenn es nur kleine monatliche Einnahmeüberschüsse sind; es ärgert einen, dass nichts damit passiert. ETFs (Exchange Traded Funds, Indexfonds) werden seit einigen Jahren immer mehr beworben, aber sind sie überhaupt sinnvoll für Studenten? Das kommt darauf an und ich zeuge Euch auf was genau!
Inhalt
Was zeichnet die Lage eines Studenten aus? (siehe Student, 21, möchte investieren)
Natürlich gibt es nicht „die eine“ Ausgangslage aller Studenten. Es lassen sich jedoch viele Gemeinsamkeiten feststellen, sodass sich der Großteil der Handlungsempfehlungen bezüglich ETFs gut auf die meisten Studenten übertragen lässt.
- Eher wenig Kapital
- Finanzielle Unsicherheit
- Wenig Erfahrung mit Geldanlage
- Unbekannte Risikotragfähigkeit
- Sehr lange Anlagedauer möglich
Einige Studenten werden kaum Kapital zur Verfügung haben, viele bewegen sich im mittleren vierstelligen Bereich und ein kleiner Teil hat vielleicht sogar Ersparnisse, die bei über 10.000 € liegen. Das hängt entscheidend von der jeweiligen Laufbahn ab: Studium direkt nach dem Abi oder zwischengeschaltete Ferienbeschäftigung? Bereits eine Ausbildung absolviert? Es gibt bekanntermaßen auch immer wieder besondere Sparfüchse oder Vollzeit-Konsumenten;)
Sollte wirklich kein Kapital vorhanden sein und die monatlichen Einnahmeüberschüsse bewegen sich in einem Bereich nahe null, macht eine Investition in ETFs noch (!) keinen Sinn. Anders sieht es dagegen aus, wenn tatsächlich ein paar Tausend Euro nicht unmittelbar gebraucht werden und/oder die monatlichen Sparraten nicht zu verachten sind.
Bevor es weiter geht, noch kurz ein Einschub. Das Wichtigste ist es, die schwerwiegendsten Fehler bei der Geldanlage zu kennen. Sonst kann man nämlich auch sehr viel Geld kaputt machen…
Also: Erst informieren, dann machen!
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Folgenden Videokurs sollte jeder gesehen haben, der ernsthaft in ETFs investieren möchte: Link zum Kurs
Was zeichnet Indexfonds (ETFs) aus?
- Hohe Wertschwankungen
- Geringe Kosten
- Hohe Rendite
- Eignung für langfristige Investments
ETFs bilden Indizes nach und sind daher genauso von hohen Wertschwankungen betroffen wie diese selbst. Dadurch, dass sie nicht aktiv durch einen Fondsmanager gemanagt werden, sondern lediglich die entsprechenden Indizes nachbilden, ergeben sich deutlich geringere Gebühren als bei aktiven Fonds. Sie versprechen eine hohe Rendite – wenn man seit 1970 auf den MSCI World gesetzt hätte, wäre man heute bei knapp 7 % Rendite pro Jahr.
Wie passen Studenten und ETFs nun zusammen?
Perfekt passend ist vor allem die Überschneidung von langer Anlagedauer und hohen Wertschwankungen, da eine lange Anlagedauer Schwankungen vernachlässigbar macht. Es ist zwar sehr wahrscheinlich, dass es immer wieder zu größeren oder kleineren Crashes an der Börse kommen wird. Je länger die Anlagedauer allerdings ist, desto wahrscheinlicher ist, dass sich am Ende des Investments ein deutlicher Wertzuwachs verzeichnen lässt. Wer mit den Einbußen an Liquidität durch den Kauf von ETFs momentan und in den nächsten 10-15 Jahren nicht leben kann, für den sind ETFs aber absolut keine gute Wahl!
Passend heißt es oft: „Investiere nur, was Du verlieren kannst.“
Und das gilt auch bei ETFs für Studenten. Keine Sorge, es ist absolut unwahrscheinlich, dass Ihr alles oder fast alles verliert, wenn Ihr passende ETFs mit guter Diversifikation auswählt (siehe Welche ETFs für Studenten?). Dieser Grundgedanke sollte aber nicht verloren gehen.
Szenario Autokauf (siehe weitere Szenarios)
Ein Student möchte sich in 7 Jahren ein Auto kaufen. Wie seine finanzielle Lage bis dahin aussehen wird ist noch recht ungewiss, da Zeitpunkt des Berufseinstiegs sowie Gehalt noch sehr unsicher sind. Er investiert nun 7000 € in einen ETF, der pro Jahr um 5 % an Wert zunimmt und beispielsweise in Jahr 6 um 40 % an Wert verliert. So ist er selbst bei 5 % Rendite in den Jahren vor und nach dem Crash im negativen Bereich. Bis sich der Kurs des ETFs wieder erholt hat, müsste er weiter abwarten oder tatsächlich mit Verlust verkaufen, um sich seinen Traum erfüllen zu können.
Jahr 0: 7000 €
Jahr 6: 9381 € vor Crash
Jahr 6: 5628 € nach Crash
Jahr 7: 5910 € beim Autokauf
Voraussetzung ist natürlich, dass die Geldanlage für das Ziel Autokauf stattgefunden hat. Wenn der Student nebenher z.B. genug Geld auf seinem Tagesgeldkonto angespart hat, kann ein ETF auch hier das richtige sein. Dieses sehr vereinfachte Beispiel soll nur als Hinweis darauf dienen, dass eine Investition in ETFs kein Garant für einen Wertzuwachs zu einem bestimmten Zeitpunkt ist.
Hohe Rendite bedeutet immer auch hohes Risiko!
Dieser Trade-Off lässt sich nicht umgehen. Daher ist es wichtig zu verstehen, dass es nicht die eine gute Anlageform gibt, sondern dass das immer von der Situation der einzelnen Personen abhängt – und das gilt nicht nur für Studenten!
Zusammenfassung: ETFs für Studenten sind sinnvoll, wenn:
- Kapital vorhanden, Liquiditätsreserve
- Einnahmeüberschüsse
- Kapital soll innerhalb der nächsten 12 Jahre nicht entnommen werden
- Besonders: Altersvorsorge ist Ziel
Ist Geld vorhanden, das in den nächsten Jahren nicht benötigt wird und zum Beispiel für die Altersvorsorge genommen werden soll? Glückwunsch! Eine bessere Ausgangslage gibt es beinahe nicht. Als Student hat man so viele Jahr vor sich, während derer sich das Geld ohne viel Aufwand vermehren kann – und in ein paar Jahrzehnten hat sich das Investment des Studenten in ETFs um ein Vielfaches gelohnt. Im Regelfall natürlich;)
Eine detailliertere Aufstellung, bei welchen Szenarios eine Investition in ETFs für Studenten sinnvoll ist, findet Ihr hier:
ETFs für Studenten – Szenarios und wann es Sinn macht
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Meine Vermögensstruktur des damaligen Zeitpunktes, Einnahmen und Ausgaben etc. findet Ihr im Folgenden:
Das Studenten Depot – Februar 2017
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Student, 21, möchte investieren – los geht es mit dem eigenen Depot!
Hallo Dominik,
das mit den ETFs für Studenten sehe ich etwas anders:
Ich denke, dass fast jeder Student mindestens 25 EUR pro Monat entbehren kann und in einen ETF-Sparplan auf Basis von Aktien-ETFs investieren könnte.
Dabei sehe ich auch den Zeitraum für eine Anlage weniger bei mindestens 12 Jahren, sondern eher bei sieben bis zehn Jahren.
Jedenfalls würde sich aufgrund des Zinseszinseffektes ein früher Start mit einem ETF-Sparplan unbedingt lohnen.
Viele Grüße
Jürgen
Hi Jürgen,
25 € im Monat dürften wohl tatsächlich den wenigsten wehtun. Die Frage ist natürlich auch, ob sich die paar Jahre (3,4,5?) wirklich so stark als Zinseszins bemerkbar machen werden oder ob es lediglich die angesparte Summe ist, die den Unterschied macht.
Sieben Jahre sehe ich persönlich als etwas kurz an. Denn sollte bekannt sein, dass das Geld in sieben Jahren benötigt wird und der Markt spielt nicht mit, könnte es ärgerlich werden.
Trotzdem gilt natürlich: Je früher, desto besser.
Danke für Deinen Kommentar. 🙂
Grüße
Dominik
Hallo, wie sieht es aus, wenn man als Student einen festen Betrag in ETFs investieren möchte, also zB einmalig 1000€? Ist es sinnvoller oder sollte man lieber auf den monatlichen Sparplan zurückgreifen? Ist es außerdem möglich, 1000€ fix zu investieren und dazu zusätzlich 25€ jeden Monat?